Habe es heute morgen erfahren und bin sprachlos. Das Zitat stammt von Dennis aus dem Hörplanet Forum:
ZitatAlles anzeigenGestern um 16:10 Uhr ist meine über alles geliebte Barbara nach langer und schwerer Krankheit verstorben.
Ich lernte sie im Dezember 2005 kennen und wir waren uns gleich wie verwandt. Unsere gemeinsamen Hörspielarbeiten waren die eine Seite, die andere war eine tiefe und innige Freundschaft, die nun viel zu früh auseinander gerissen wurde. "Mein Junge" nannte sie mich, und ich sagte immer "Mutti". Und so war sie auch, wie meine künstlerische Mutter. Sie hat mir so viel geholfen in den letzten Jahren, war für mich da, wenn ich Probleme hatte und förderte stets meine künstlerischen Ambitionen mit der selben Lebenslust, die sie stets hatte. Sie brachte mir Sprechweisen bei, übte mit mir und war Ansprechpartner in allen Belangen.
Umso schwerer traf mich die Nachricht über ihre Krankheit. Ich glaube, das war vor fast zwei Jahren. Immer wieder Krankenhausaufenthalte, die Sorgen um ihre berufliche Zukunft etc. Ich habe fast geheult vor Freude, als ich erfuhr, dass sie im April den Ehren-Synchronpreis für ihr Lebenswerk erhalten sollte. Es war schön, dass sie in dieser schweren Zeit so viel berufliche Anerkennung erfuhr. Knapp ein Jahr zuvor bekam sie den Ohrkanus für ihre Leistung als "Lady Bedfort", ebenfalls ein wichtiger Moment für sie in ihrer schweren Zeit.
Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass diese Hörspielreihe für sie mehr war als eine Hauptrolle in einer Serie. In einer Zeit, in der es der Synchronbranche nicht wirklich gut ging, war sie plötzlich gefragt, man verband sie mehr und mehr mit dieser Rolle. Und das kam uns wiederum zu Gute, denn so hatte sie eine enorme Verbundenheit mit dieser Rolle, die so vieles von ihr selbst an sich hatte. Den Gipfel fand dies in einem Synchronlexikon, welches Michael im Buchhandel erwarb und in dem unter "Barbara Ratthey" vermerkt war, dass man sie aus der Serie "Lady Bedfort" kennt. Das hat uns riesig gefreut!
Durch die räumliche Distanz war es mir leider nicht in dem Maß möglich, für sie da zu sein, wie ich es mir gewünscht hätte. Daher gilt meine tiefe Verbundenheit den Menschen, die sie nie verlassen haben und immer bei ihr waren. Diese werden sich nun angesprochen fühlen. Danke für alles!
Es erfüllt mich mit unendlicher Trauer, dass du nun gegangen bist, Mutti! Es gibt noch so vieles, was ich gerne mit dir erlebt hätte! So viele neue Durchian-Gespräche, die du noch nicht gehört hast! So viele Unterhaltungen, die wir nun nicht mehr führen können! So viele Stunden im Studio, in denen wir uns nicht mehr in den Haaren haben wegen Betonungen und Co, in denen du kämpft wie eine Löwin gegen ihr eigenes Junges, das erst bei dir gelernt hat, sich zu wehren
Ja verdammt, es waren geile Zeiten mit dir! Aber sie waren zu kurz! Ich liebe dich! Für immer!
Dein Dennis.