Beiträge von marc50

    Europa Sherlock Holmes - Spuren im Moor und der sterbende Detektiv. Krass! Zwei Folgen auf einer CD! Reicht das aus, um die den Inhalt spannend und schlüssig zu erzählen, ohne die Story weit aufzublähen? Ja sichi! Die Doppelfolge hat mir sehr gut gefallen, die kleinen Sprecherensembles sind natürlcih erste Sahne. :)

    Die Dinger sind schon sehr schön und knackig inszeniert, macht auch in der RdK Fassung Spaß

    Ich habe gestern endlich mit der dritten Staffel von Akte 88 - Die 100 Leben des Adolf Hitler angefangen.

    Wer die Reihe noch nicht kennt: Zwei (real existierende) Journalisten (die Autoren der Reihe treten hier als halb-fiktive Figuren selber auf) gehen den zahllosen Verschwörungsmythen nach, denenzufolge Adolf Hitler noch am Leben sei. Das Ganze ist als skurrile Doku-Fiction flott inszeniert und macht einfach nur Spaß.

    Sir Michaels Abenteuer (HR/NWDR 1952) von Kenneth Robert Gordon Browne



    Amüsanter Mix aus Kriminalgeschichte und boulevardesker Verwechslungskomödie mit gut aufgelegten Schauspielern, allen voran Carl-Heinz Schroth in der Titelrolle.


    Besagter Sir Michael soll in England sein Erbe antreten, verguckt sich aber auf dem Weg dahin in das Kindermädchen seiner künftigen Nachbarn und lässt sich unter falschem Namen als Sekretär einstellen um dieser nachzustellen. Währenddessen hat ein Ganove seinen Koffer gestohlen und gibt sich mithilfe der darin befindliche Dokumente als Sir Michael aus. Rein zufällig logiert der nun ausgerechnet beim selben Nachbarn, den er allem Anschein nach auszurauben gedenkt. Wie soll Michael das Verbrechen verhindern, den falschen Sir auffliegen lassen und das hübsche Kindermädchen für sich gewinnen, ohne selber seine Tarnung aufzugeben? Natürlich verstricken sich alle Beteiligten in endlose Lügengespinste.


    Harmloser und kurzweiliger Spaß, der aus heutiger Sicht natürlich einiges an Cringepotential besitzt, vor allem natürlich in Hinsicht auf die Geschlechterrollen.


    Aber das gehört zu solch einem nostalgischen Hörspaß ja irgendwie dazu.

    Ah, nice. Danke!
    wie doof... also wurde da damals nicht chronologisch verhörspielt und für die Box hat man sie dann umsortiert, um die Alben-Reihenfolge einzuhalten?

    Vermute ich mal so, ich hab die Box (noch) nicht, kann ich also nichts konkretes zu sagen. Ich finde die beiden von dir genannten Folgen übrigens auch mit Abstand die schwächsten.

    Ich hab mal mit der Tim & Struppi Box angefangen. Hei, schweirig! Also dieser Titelsong ist schon mal sehr geil. Inhaltlich sind die Folgen "im Kongo" und "in Amerika" picke packe voll. Zu voll für meinen Geschmack... da hätte man jeweils locker zwei Folgen draus machen können oder Teile der Geschichte weglassen. Meine Tochter ist auch völlig verwirrt, was da gerade passiert. Und die Darstellung der Ureinwohner (sowohl Afrika, als auch Amerika) ist aus heutiger Sicht schon nicht mehr grenzwertig, sondern drüber.

    Das Struppi den Erzähler macht finde ich witzig, Lutz Schnell als Tim ist klasse, wie die Sprecherriege überhaupt. Mit viel Nostalgie geht das durch, ich hoffe, das spätere Folgen besser gekürzt und verdichtet sind... und der Held aus dem Titelsong, nämlich Captain Hadock, kam noch überhaupt gar nicht vor! :D

    Die beiden Folgen gehören zu den späteren, die Alben wurden nicht chronologisch verhörspielt. Ich finde die ersten Folgen wesentlich gelungener, was auch daran liegt fass die ausgewählten Alben sich besser dazu eignen und auch kindgerechter sind. Ich rate dazu mit der Folge "Die Krabbe mit den goldenen Scheren" anzufangen, das ist die erste Folge und da lernen sich Tim und Haddock kennen.

    Die dritte Zivilisation (BR 1999)

    Hörspiel von Irene Schuck nach dem Roman von Boris und Arkadi Strugatzki, einem Klassiker der europäischen Science Fiction.

    Dass diese Produktion von Ende der 1990er Jahre ist, hört man direkt, denn die einzige verwendete Musik ist ein Stück der TripHop Band Portishead. Da geht sofort die Nostalgielampe an und auch das emotionale Mindset für das Hörspiel ist klar gesetzt. Die Stimmung ist nicht unterkühlt, sondern kalt, eiskalt und glatt. Minimalistische Geräusche und weite Räume lassen die beklemmende Atmosphäre auf dem Expeditionsschiff fast fühlbar werden. Die Sprecher (Jens Wawrzcek, Jens Harzer, Otto Sander uvm) sind spitze wie immer. Leider holt mich die Story nicht wirklich ab. Alles ist sehr philosophisch, existenzialistisch, was weiß ich. Das Ende bleibt offen. Ich rate jeder und jedem, diese Produktion nicht zu hören, wenn man gerade eh schlechte Laune hat, das ist ein echter Stimmungskiller. Für Fans von tiefgründiger Science Fiction aber sicher interessant.

    Antikammer (WDR 2021)

    Deutschland in einer nicht allzu fernen Zukunft – drei Personen in einem Auto, eine zufällige Schicksalsgemeinschaft, bzw. Fahrgemeinschaft. Plötzlich sind alle elektrischen Geräte tot – kein Auto, kein Handy keine Taschenlampe. Und wieso ist die Straße mit einem Mal von Pflanzen überwuchert?

    Dystopische Science-Fiction und Endzeitszenarien scheinen in den letzten Jahren zum beliebtesten Hörspielsujet geworden zu sein, keine Ahnung warum. Mir ist das Thema jedenfalls so langsam über. Vor allem wenn es so lahm und uninspiriert dargeboten wird, wie es fast immer der Fall ist. Da macht Antikammer leider auch keine Ausnahme, was mich doch wundert, denn eigentlich habe ich bisher alles blind „gekauft“ was Benjamin Quabeck (hier Regisseur und Co-Autor neben Alexander von Lukowitz) zu verantworten hatte und bin nun das erste Mal enttäuscht worden. Man hat eine gute Ausgangslage, gute Sprecher, ein wirklich tolles Sounddesign (Phillip Steegers und Gunter Paperitz), wegen dem alleine man das Hörspiel doch unbedingt hörten sollte aber am Ende leider doch kein gutes Hörspiel. Für ein paar gute Ideen und originelle Gedanken reicht es, aber keine dieser Ideen wird zu Ende gedacht, kein Potential genutzt, alles wird nur eben angerissen und gestreift. Und nach hinten raus zerfasert die Erzählung vollends und die Fäden werden nicht zusammengeführt. Schade, dass so viele Ressourcen für so ein halbgares Produkt verpulvert wurden.

    Ja, dadurch, das nicht nur Externe über die Produktion reden, sondern Andreas Fröhlich mit an Board ist (und wie Du sagst nicht einfach alles schön redet) sprüht das Format vor Hintergründen, Anekdoten und persönlichen Erfahrungen.


    Wie oft sollen da jetzt neue Folgen kommen? Weiß das jemand?

    Vor allem - wann kommt endlich die nächste Folge!?!

    Da komme ich aus dem anderen Lager - ich hab es als Kind nicht gecheckt, dass Java Jim und Scay ein und die selbe Person sind. :D

    geht mir genauso, ich habe es entweder nicht kapiert oder ich dachte, es sei halt wieder eine Doppelbesetzung - das kam bei Europa ja ab und zu mal vor, bei Kurt Vethake war es sogar üblich das jeder Sprecher drei bis vier Rollen verkörpert hat.


    Den Podcast finde ich übrigens absolut phänomenal. Kai Schwindt und Andreas Fröhlich, aber auch Bastian Pastewka habe da ganz viel Arbeit und Liebe reingesteckt und das hört man. Ganz toll finde ich diese Ausgewogenheit - man nimmt die Fans ernst aber schleimt sich nicht ein, man schwelgt in Nostalgie aber äußert sich auch kritisch. Etwas vergleichbares gibt es meines Wissens nach in Hörspielbereich noch nicht.