Beiträge von blackmail82

    Eine kurze Frage: Ich meine am Ende von Neongrau hieß es im Epilog, dass bei "Das war morgen" auch eine Sonderfolge zu Neongrau erschienen sei. Hab ich mich verhört? Habe ich die Folge übersehen? Vielleicht weiß ja jemand was...

    Heidewitzka (*Herr Kapitän) - da macht man mal ne Woche Urlaub, da geht einem glatt die 100 durch die Lappen... gleich mal auf die Playlist setzen.


    Frage: Ich meine am Ende von Neongrau hieß es im Epilog, dass bei "Das war morgen" auch eine Sonderfolge zu Neongrau erschienen sei. Hab ich mich verhört? Habe ich die Folge übersehen? Vielleicht weiß ja jemand was...

    Ich habe gestern angefangen, "1001 Nacht" vom DLF zu hören. Die Sprache ist mir manchmal zu schnodderig, aber insgesamt gefällt mir der Hörspiel-Podcast sehr gut.

    Ich bin noch unentschlossen, ob ich das hören mag. In den Nuller-Jahren gab es schon mal einen 10-CD(-Radio?)-Klopper, den ich hier stehen und auch gehört habe. Die Erinnerung verblasst, aber schlecht fand ichs meine ich nicht. :D


    Bei mir lief nicht viel Hörspiel... ich lasse nebenbei ein Fallout-1-Lets-Play laufen. Ich hab das Spiel seinerzeit auch mal durchgespielt und auch wirklich viel der Welt gesehen, aber als Zusammenfassung macht mir das gerade mehr Laune, als alles noch mal selbst spielen.

    Bei Kein Mucks gabs Die Witwe. Eine Sonderfolge zu 75 Jahre ARD... wobei die eigentlich recht normal klingt (nach der Präsentation der Radioentwicklung und Vorstellung von Trennermusiken) und einen klassischen Who dunnit bringt.

    Die Drei ??? - Stadt aus Gold... Indiana Jones, aber mit Ansage! Die Suche nach El Dorado, verschollene Dokumente, ein Kloster, Erpresser... der Anfang und die komplette Kontruktion der Gangster, die das gleiche Ziel haben, wirkt leider extrem bemüht und letzen Endes ist das alles großer Quatsch. ABER - es hat mich kurzweilig unterhalten und das haben viele Folgen davor eben nicht. Ich gönn mir noch mal nen zweiten Durchlauf samt Zielgruppe (die 11-Jährige hört im Auto mit) und melde dann, was sie dazu zu sagen hat. :D

    Ich glaube dieses Hörspiel wöre mir normalerweise durchgerutscht, habe es aber gestern gehört und fand es sehr eindrucksvoll. Einen Großteil bestreitet das Stück mit Gedankenmonologen der Patientin und die schauspielrische Leistung ist extrem stark. Ein schweres Thema, das man als Hörer auch aushalten können muss, aber meinerseits ein absoluter Tipp.

    Ach stimmt, gibt ja ne neue DDF... gleich mal anschmeißen.


    Radiotatort - Karambolage

    Wow, richtig spannendes Milieu... Boule! Mord in München... verschwundene Frau, ein ermordeter Anwalt im Asylrecht... kann man schon etwas ahnen, wohin das mal führen könnte. Privatdetektivin Yanina Adler ermittelt... mir gefällt der Sprach-Duktus der "Adlerin" leider nicht, da kommt bei mir keine Sympathie auf, auch wenn der Tatort des BR gewollt heiter inszeniert ist. Flott und schmissig erzählt, unterm Strich aber weniger mein Fall.


    Da gefiel mir "Blinde Diamanten" aus der Reihe kein Mucks schon besser. Wendungen, Drama, Schmiss. I liked.

    Wieder mas das war morgen, neue Folge Projekt Pandora

    Drei Supercomputer analysieren die möglichen Folgen von Massenvernichtungswaffen. Wir erleben dieses Projekt als Aufzeichnungen verschiednester Situationen und Bevölkerungsquerschnitte der Welt und das Thema ABC-Waffen wird von vielen verschiedenen Seiten beleuchtet. Inhaltlich super, Präsentationsform top, ein richtig gutes Hörspiel und wie immer eine treffende Begleitanalyse der Hosts.

    Ich habe noch mal bei "Das war morgen" aufgeholt:


    Tödliche Dosis für Millionen
    Nach einer nuklearen Katastrophe lebt die Menschheit unter Tage - Großkonzerne sind an der Macht und trennen die Bevölkerung strickt nach Klassen. Eine Revolution mit entmenschlichten Positionen rückt ran. Gutes Setting, gute Darstellung, drastische Entscheidungen. Gut!


    Zreitseln - Tolomoquinkolom

    Puh... Zeitreisen sind möglich, aber nur in die Vergangenheit. Oder doch mehr? Was als experimentierfrüdiges Stück beginnt, verstrickt sich in fragwürdiger Darstellung von Personen, Situationen (seltsam reflektierter kommentierter Rückblick auf zB die 68er) und einem Bodo Primus, den man mit komischen Sprachfehlern agieren lässt. Es braucht viel, dass mich sowas nervt, aber das hier ist drüber. Leider eine der wenigen schwächeren Folgen der Reihe.


    MIDAS

    Oh, das fand ich richtig gut. CHristian Brückner trägt dieses Stück... es ist anscheinend gelungen, menschliches Bewusstsein in Computer einzuspeisen und Klone zu erstellen. Wie weit dieses Verfahren schon entwickelt ist, dem geht der Protagonist auf die Spur. Fand ich sehr gut!


    Und dann gerade noch was aus "Knallhart" - Ins Gras beißen die Anderen. Ja, hardboiled und auch nicht schlecht und normal ist Friedhelm Ptok als Erzähler ja auch ganz vorne. Aber nicht, wenn er die Hälfte der Spielzeit als Erzähler bekommt. Zu wenig Hörspiel, das fand ich eher anstrengend.

    Habs gehört und hier meine Meinung:


    Den Roman habe ich letztes Jahr gelesen, vor allem aus Neugier, wie Aiki Mira als Host von einem meiner Lieblings-Podcast-Reihen "Das war morgen" sich als AutorX schlägt. Queerer Gaming-Cyberpunk, Eco-Punk oder wie auch immer man genau diesen Mix verorten möchte, die Geschichte ist vor allem eines: jung.


    Inhaltlich hat man sich sowohl in Sprache als auch Aufbau eng an die Romanvorlage gehalten. Was zum einen bedeutet, dass man es mit einer größeren Reihe an Personengruppen zu tun hat, deren Verbindungen sich dann im Laufe der zwölf Episoden sehr gut konzentrieren und reduzieren lassen und man sprachlich eben nicht glattgebügelte Format-Dialoge zu hören bekommen, sondern einen für mich glaubhaften Zukunfts-Slang. Aiki Mira hat sich die Mühe gemacht, die Jugendwörter der übernächsten Genearion zu erdenken und benamen - aber die echten, nicht die von der Jury gewählten und von der Tagesschau präsentierten. SUS!


    Die Story selbst - mit dem Versuch nicht zu viel zu spoilern: Hamburg in der Zukunft, verfallene und überschwemmte Gebiete, schwimmende Plastikcontainer-Sieldungen, aber auch technischer Fortschritt, Medimaten, In-Eye-Dauerchat und immer online sein mit dem Gehirn... Die junge Go "Stuntboi" Kazumi im Fokus einer Coming-of-Age Geschichte im Gamer-Milieu. In der Zukunft finden große eSport-Events in Arenen statt, über Jahre ausverkauft mit Tickets zu utopischen Preisen und den Spielern, die in einem Substratbecken mit Tech-Anzügen ausgestattet gegeneinander spielen... in dieser wilden Welt sucht Go vor allem eines: sich selbst. Wie dabei ihre Freunde Control (online) und Ell (offline), Gamer-Freunde Ash und ihre Mutter und ihr Vater und deren jeweilige Anhänge und Bekanntschaften miteinander in Verbidung stehen, entwickelt sich im Verlauf. Am Anfang breit, wird der Raum am Ende doch immer enger. Alles gipfelt in einem großen Arena-Kampf in der VR.

    Zum Hörspiel selbst kann ich sagen, dass mir die Sprache sehr gut gefallen hat und der Soundtrack mir ebenfalls richtig gut gefällt. Der Aufbau der Geschichte folgt nicht den gelernten Mustern aus Klimax, Antiklimax und Co., die Erzählweise ist abwechslungsreicher, folgt nur bedingt Mustern und liefert zwischendurch so manche Spitze, die andere an den Schluss gesetzt hätten. Das spiegelt für mich vor allem eines wider: die Anpassung an moderne Seh- und Konsumgewohnheiten. Verkürzte Aufmerksamkeitsspannen und Parallelkonsum. Eine Bombe explodiert? Am nächsten Tag wird trotzdem weiter gemacht... kennt man ja alles irgendwie schon. Und das mochte ich. Ich werde gerne überrascht und das wurde ich bei dieser Geschichte mehrfach. Sie ist nicht rund und glatt geschliffen, sie kommt in Wellen.


    Was mir weniger gefallen hat: Die Inszenierung der Stadionszenen. Hier stehen wir vor zwei Problemen: zum einen der Darstellung von jubelnden Menschenmassen, die für mich einfach nicht glaubhaft rüberkommt. Es klingt wie ein Kreisliga-Fußballspiel... hier hätte ich ein Audio-Blitzlichtgewitter erwartet. Zum anderen: die Kommentatoren des Spiels. Ok, hier stößt das Medium Hörspiel an seine Grenzen, denn wie soll man VR-Gaming, welches in Sadien auf Bildschirme übertragen wird beschreiben? Es braucht eben beschreibende Texte. Wenn nicht durch Gedankengänge oder Dialoge der Spieler, dann durch Spiel-Kommentatoren. Und deren Duktus konnte mich hier leider überhaupt nicht überzeugen. Es klingt weder glaubhaft, noch passt die Sprache. Die Euphorie kommt nich rüber, das hat leider meinen Gesamteindruck getrübt.


    Und zum Soundtrack - der mir wie gesagt insgesamt wirklich gut gefällt (hab mir die entsprechende Vinyl gleich bestellt. Träumchen! =)) noch eine Anmerkung: an einer Stelle des Hörspiels ist die Rede von der neuartigsten Musik, dem absoluten Erlebnis. Wo Miras Sprache gekonnt in die Zukunft greift, kann es die Musik hier für mich nicht. Sie klingt gut, modern, stimmig, aber nicht wie aus einer wilden Tech-Zukunft. In den 80ern war dies für das kommende Jahrtausend noch der Synthie-Sound und wer weiß, wie die Klänge des 22. Jahrhunderts so sind - ich stelle mir sie anders vor.


    Trotzdem. Tipp! Die Geschichte ist schön, die Vorlage gut umgesetzt und der Bruch mit Gewohnheiten frisch. Was mich vor allem interessieren würde: wie das Stück bei einem jüngeren Publikum ankommt. Denn entgegen vieler anderer Hörspieler, die immer nach dem gleichen Schema geschrieben und vertont werden, ist dies hier wirklich der Versuch eine andere und jüngere Zielgruppe zu erreichen und dieser nicht zu sagen, was sie gut finden soll, sondern versucht wurde, deren Bedürfnisse einzufangen. Aber an dieser Stelle kann ich als mittelalter weißer Mann auch leider nur Vermutungen anstellen und nicht aus meiner Haut. Trotzdem bin ich gerne offen für neues. Neongrau ist ein sehr schöner Farbkleks in der Hörspiellandschaft des ÖR.

    Mit Miami Punk bin ich wieder durch und fand es immer noch genauso grossartig. Da fällt mir ein, es gab mal einen Dreiteiler namens "Daemon", den ich mir auch gerne noch mal gönnen würde (samt Fortsetzung, der glaube ich darknet hieß...)


    Ich wühle mich noch durch diverse Empfehlungen aus dem Ohrcast. Da waren bei Knallhart so ein/zwei Tipper dabei.. nach dem sehr guten Abgrund (hat zwei Durchläufe bekommen und ich bräuchte wohl noch einen mehr... sehr gut!) und dem überraschend feinen Horla habe ich zuletzt noch "running backwards" gehört. Eine Frau wacht morgens auf und findet sich immer am Morgen eines vorherigen tages wieder auf. Man erfährt nur stückweise, dass es einen Vorfall vor einer Woche gab, dass es Sitzungen in der Traumabewältigung gibt, dass die Schwester und eine Ex-Freundin mit reinspielen und Menschen gestorben sind. Wie das alles zusammenhängt, erfährt man erst nach und nach und ist wirklich "knallhart". Sehr gut, da sehr clever erzählt und das Erleben des Erzählten noch mal intensiviert. Richtig klasse!

    So sind sie, die Geschmäcker. Ich mag das Duo Rettich und Felsenstein nicht wirklich, der Fall war ok, für mich aber einer der schwächeren Tatorte der letzten Zeit.


    Bei "Das war morgen" gabs Killer-Kinder - von Robotern/KIs erzogene Kinder wachsen gefühllos auf...auch wieder gut.


    Der neuste Eintrag in den Akten der drei ??? lautet "der dreiköpfige Schakal". Komisches Monster, oder? Fand ich aber nachvollziehabr in die Geschichte eingewoben. Am Anfang stolpern sich die drei Detektive so von Situation zu Situation bis Ermittlungen einsetzen. Dadurch sitmmt aber auch der Handlungsfortschritt und die Erklärnot gen Ende hält sich in Grenzen. Doch, seit langem mal wieder eine Folge, die ich ok bis gut fand. Ein rappender Harloff, was kann da schief gehen?

    Und mit "Bruder Feind" nun auch wieder auf Stand mit Das war morgen. Toll! Ich kenne den Film Enemy Mine - geliebter Feind und mag ihn gerne. Das hier ist die Verhörspielung der selben zu Grunde liegenden Kurzgeschichte.

    Krieg im Weltraum zwischen Menschen und den Echsenartigen "Drack". In einem Dogfight stürzen je ein Pilot der beiden Feindparteien auf einem verwiasten Planeten ab und müssen sich als Erzfeine zusammentun, um zu überleben. Eine (dünne) Geschichte über Vorurteile und interkulturelles Verständnis. Auch interessant und schön, dass das außerirdische Wesen geschlechtslos ist und das in einer Geschichte von 1979. Nix da moderner "Woke-Wahnsinn", das gabs schon früher!