Wer kann von Hörspielen leben?

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Original von Angel 74
Deswegen würde ich mir wünschen dass, wenn unbedingt noch mehr Groschenromane, dann auf dem Niveau von den Gespenterkrimis.

Das ist aber nicht abzusehen. Das Niveau von WortArt erreicht keines der Label, die derartige Vertonungen angekündigt haben, das muss man ganz klar so sagen.

Ja leider

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Original von mr.wong

Ganz weit vorn ist für mich Mark Brandis... ach ja, mich hatte ja keiner gefragt.

Leute, die so 'nen komischen Geschmack haben, haben hier nichts zu sagen. Das ist so. "Diese Meinung wird von vielen bedeutenden Leuten vertreten, die vor allem daran als bedeutende Leute erkennbar sind, dass sie diese Meinung vertreten." *

*=Douglas Adams paraphrasiert

Ja, die Gespenster-Krimi fand ich auch gut.
Aber da sieht man wie wichtig die eigentliche Produnktion ist. Old-School gut & schön, aber Sinclair ist sicherlich wegen der Machart so erfolgreich und gar nicht unbedingt wegen der eigentlichen Story.

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Original von DiZi
Ja, die Gespenster-Krimi fand ich auch gut.
Aber da sieht man wie wichtig die eigentliche Produnktion ist. Old-School gut & schön, aber Sinclair ist sicherlich wegen der Machart so erfolgreich und gar nicht unbedingt wegen der eigentlichen Story.

Ich denke bei Sinclair ist seinerzeit einfach viel zusammengekommen:

- Der Hörspiel-Boom bei erwachsen Gewordenen die mal über den ???-Tellerrand gucken wollten
- Die neue, andere, technisch aufwendigere Machart im Vergleich zu alten TSB-Sinclairs / Gruselhörspielen allgemein war einfach neu und aufregend
- Bekanntheit der Serie an sich -> damit verbundene Chance einen Regalplatz im Handel zu bekommen
- Sprecherstars locken zusätzlich

Wenn es nur an der Machart liegen würde, hätten ja nach deiner Aussage, das die Story nicht so wichtig ist, die Gespenster-Krimis voll einschlagen müssen, bzw. ähnlich wie Sinclair, denn die Produktion kann sich sehen lassen.

Zum Thema voller Markt und Groschenromanvertonungen:
Der Markt wird sicher immer voller und auch die Vertonungen von Groschenromanen nehmen zu. Da wird dann irgendwann die Sättigung eintreten und sich der Markt von selbst bereinigen.
Ich mag in einem gewissen Maß Groschenromanvertonungen. Da kann (wenn alles stimmt) durchaus gute und kurzweilige Unterhaltung entstehen. Ich selbst folge zur Zeit nur Sinclair und auf Probe Zamorra und Ballard
Dazu kommt wohl noch Gordon Black - die Serie reizt mich sehr, überschaubare Folgenanzahl und das Ganze als Nachfolger für das Dämonenkiller Projekt von Nocturna angekündigt. Die eine Folge Dämonenkiller hat mir gut gefallen und wenn so in der Art Gordon Black produziert wird, dann trifft das meinen Geschmack.

Zum Thema moderne und alte Produktion (ich nenn das mal 80er Style). Ich mag beide Arten der Produktion. Da ich nunmal mit der alten Produktion aufgewachsen bin, bin ich da wohl für anfällig. Gefällt mir einfach, wenn dann natürlich auch die Story und die Sprecher stimmen.
Generell sollte man sich nicht nur an der Art der Produktion festhalten, Story und Sprecher müssen stimmen und die Produktion und die Art der Musik machen die Sache rund.
Bei Filmen merke ich mittlerweile, daß ich eindeutig ältere Sachen (80er Jahre und früher) bevorzuge. Bei den neuen Filmen wird gerne eine platte Story und wenig ausgearbeitet Charaktere mit dicken Effekten ausgeglichen. Genau das mag ich nicht.
Was ich damit sagen will? Auf die Hörspiele bezogen, der Inhalt muß stimmen.

Schneeschaufel hat in der Diskussion über "Ultio" gerade geschrieben:

Zitat

5 Euro für son Ding sind ja auch aller unterste Kante. Viele Hsp´s kosten satt das doppelte

Wenn das "glatt das Doppelte" heisst, dass CDs mit Hörspielen drauf (anders als Musik-CDs) eben auf jeden Fall unter 10 Euro kosten müssen, dann ist doch klar, wer von Hörspielen leben kann (Radiolizenzen (wie z.B. beim Hörverlag) müssen ja die Producer nicht ernähren):
[list=1][*]Produzenten bei "major labels", die bei einem Hörspiel mit Preis von 7-9 Euro im Handel (minus 50% Einzelhandel, minus x% Vertrieb etc.) über eine bombige Auflage immer noch soviel übrigbehalten, dass sie was zum Kauen haben (das geht aber denke ich nur bei Auflagen jenseits der 10.000 Stck. und Staffel-Arbeitsweise -- vgl. STIL)
[*]Produzenten im Selbstvertrieb bzw. mit eigenem Label, die eine deutlich geringeren Verlust auf dem Weg zum Kunden davontragen und zudem kostengünstig produzieren müssen. [/list=1] Alle anderen zahlen wohl drauf und gehen früher oder später ein. Billig sein geht nur bei günstiger Produktion oder über riesige Auflage.

Zitat

Original von Lindequister
Radiolizenzen (wie z.B. beim Hörverlag) müssen ja die Producer nicht ernähren

Wenn das mal so einfach wäre.

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Original von DRY

Wenn das mal so einfach wäre.

Ehrlich gesagt verstehe ich die Aussage nicht so ganz. Wieso müssen die Lizenzen nicht die Produzenten ernähren?

Lindequister meint wohl, dass die Produktionskosten bei Radio Hsps ja schon durch die jeweilige Rundfunkanstalt aus den Rundfunkgebühren vorfinanziert ist und nicht erst durch Verkaufserlöse eingebracht werden muss.
Aber wie DRY ja schon schrieb, so einfach ist es halt nicht.

Zitat

Original von marc50
Lindequister meint wohl, dass die Produktionskosten bei Radio Hsps ja schon durch die jeweilige Rundfunkanstalt aus den Rundfunkgebühren vorfinanziert ist und nicht erst durch Verkaufserlöse eingebracht werden muss.

Stimmt. Die Beteiligten sind jedenfalls nicht unmittelbar von CD- und Downloadverkäufen abhängig.

DRY : Was meinst Du damit "nicht so einfach"? Ich wollte jetzt keine detaillierte Debatte über die Verzwickungen bei Radio und Hörverlagen, es ging mir nur um die Abgrenzung, damit ich (s.o.) mal festnageln kann, welche zwei Gruppen (meiner Einschätzung nach) vom Hörspielmachen leben können -- und wer meiner Meinung nach hintenrunterfällt.

Dennoch müssen die Verlage ja auch dafür ein paar Euronen an die Sender abdrücken und sehen, dass sie das Geld über die Verkäufe wieder reinbekommen. Ist ja nicht so, dass das von den Sendern in Kommission gegeben wird...

Ja, aber die Verlage haben bei Radiohörspielen (a) das Ergebnis, bevor sie sich zur Zahlung verpflichten (sie kaufen ein fertiges Produkt für ihr Portfolio) und können damit besser ihr Risiko kalkulieren; und (b) geht es ja im Thread um die Produzenten. Die Frage, wie Verlage überleben, ist ein völlig anderes Thema (nicht weniger schwierig, aber anders).

Also: seht Ihr das auch so, wie ich es beschrieben habe (Auflistung oben) oder habe ich einen Faktor vergessen?

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Original von Lindequister
Ja, aber die Verlage haben bei Radiohörspielen (a) das Ergebnis, bevor sie sich zur Zahlung verpflichten (sie kaufen ein fertiges Produkt für ihr Portfolio) und können damit besser ihr Risiko kalkulieren; und (b) geht es ja im Thread um die Produzenten. Die Frage, wie Verlage überleben, ist ein völlig anderes Thema (nicht weniger schwierig, aber anders).

Erbsenzählerei. Produzenten und Verlage/Label sind nicht selten auch mal eine Einheit. Beispiel: Hörplanet. Zwei Männchen, ein Laden! Von daher ist das sehr wohl ein Thema.

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Original von Captain Blitz
Erbsenzählerei. Produzenten und Verlage/Label sind nicht selten auch mal eine Einheit. Beispiel: Hörplanet. Zwei Männchen, ein Laden! Von daher ist das sehr wohl ein Thema.

Okay, aber STIL / Europa / Interplanar haben das Problem, dass sie die Verlagsmarge nicht mitnehmen (können)...

Ich habe mal versucht ein Hörspiel zu essen, trotz des leckeren Bio Ketchups war es ungenießbar. Seit dem weiß ich von Hörspielen kann man nicht leben!

Und ich hatte mal einen Keks, so einwenig Obladenmäßig in der Form einer Schalplatte, die hatte eigentlich ganz gut gemundet.

Tonbandsalat schmeckt nich nur scheiße,
sondern macht nicht mals richtig satt

vermute also schwer ....

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Original von Schneeschaufel
Tonbandsalat schmeckt nich nur scheiße,
sondern macht nicht mals richtig satt

Dafür kann man das gut für Busch oder Grasgeräusche benutzen, 'ist Tlick ich sehen in Felnsehen.'