Das greife ich gerne auf: Es ist ja nicht so, dass an jeder Ecke ein Hörspiellabel darauf wartet, dass irgendwer mit seiner neuen Produktion angegurkt kommt. Die großen Labels (und die kann man ja schon an einer Hand abzählen) können sich schön die Sachen rauspicken, die sie machen wollen, wenn man da mit Ideen hauseiern geh, ist das wohl eher so semispaßig. Wenn man alleine überlegt, wie lange Volker Sassenberg mit einer Topproduktion wie Point Whitmark von Hinz zu Kunz rennen musste, kann man ja in etwa absehen, wie erfolgversprechend das ist.
Die halbwegs erfolgreichen, oder sagen wir besser stabilen Kleinlabels haben in der Regel mit iohren eigenen Sachen alle Hände voll zu tun und haben auch nicht die finanziellen Rücklagen, um mal eben noch ein Paar Fremdproduktionen rauszuhauen.
Wenn ich mih so umsehe, dann gibt es extrem wenige Hörspielproduzenten ohne eigenes Label. Die klassiche Taktik ist ja wohl
1. Label gründen, tolles HSP produzieren
2. Hörspiel an anderes Label lizensieren oder selber raushauen, im Idealfall mit professionellem Vertrieb
Wenn das Ganze überzeugt, kommt eventuell noch
3. Labels geben Produktionsaufträge
4. Man kann sein Label wieder dicht machen, weil man nur noch für andere produziert.
Spontan fallen mir an Produzenten, die kein Label haben und auch keins hatten nur sehr wenige ein:
- Konrad Halver - war bei EUROPA als Produzent angestellt, deshalb zählt er eigentlich auch nicht
- H.-J. Herwald
- Stil (Hagitte und Bertling)
- Decision (Sassenberg)
- Fährhauston (Guder & Karallus)
Solange also keine Infrastruktur für Produktionen vorhanden ist, muss man eigentlich fast ein eigenes Label gründen, wenn man seinen Kram an den Mann bringen will.