Macher vs. Macher - ist Kritik an den Kollegen erlaubt?

  • Sehe ich genauso, über Impressum, Avatar und ähnliches lässt sich schnell herausfinden, wer hinter dem Nick "Captain Blitz" steckt. Insofern sehe ich da wie DRY schon einen klaren Unterschied.


    Allerdings sollte man wieder zurück zum Thema kommen, schließlich geht's hier ja auch allgemein um Kritik unter Produzenten und nicht um persönliche Streitereien, die offensichtlich gerade ausgebreitet werden wollen.

  • Man meint ja schon, im falschen film zu sein...


    ob mit absicht oder nicht (weiß auch nicht was uchbschlimmer finde), aber die kritik am blitz ist keine und auch nicht wirklich als solche zu verstehen (äpfel und birnen und so, you know?). dry hats doch schön auf den punkt gebracht, es geht doch nur um die identifizierbarkeit der personen und um nichts anderes. und da ist ein reiner fakeaccount, der extra angelegt wurde nun unter keinem mir erkennbaren gesichtspunkt mit dem account des captains zu vergleichen (nur am rande, herr holysoft heißt wohl nicht wirklich holysoft, ist aber identifizierbar, da ist doch auch alles ok...). verstehe also nicht, was das alles soll.


    Mit kopfschütteln verbleibt ihr/euer denis

    The gods have never bothered much about judging the souls of the dead, and so people only go to hell if that's where they believe, in their deepest heart, that they deserve to go. Which they won't do if they don't know about it. This explains why it is so important to shoot missionaries on sight.

  • Bevor das falsch verstanden wird: holysoft war ein willkürliches beispiel...

    The gods have never bothered much about judging the souls of the dead, and so people only go to hell if that's where they believe, in their deepest heart, that they deserve to go. Which they won't do if they don't know about it. This explains why it is so important to shoot missionaries on sight.

  • Mir gefallen die Aussagen der Macher hier, gerade die von Dennis und Marco, sehr gut.
    Und ich verstehe offen gesagt nicht, wie manche hier zu ihren Umkehrschlüssen kommen. Wenn einer sagt "Produkt xy gefällt mir nicht" oder "Produkt xy ist meiner Meinung nach schlecht" heißt das nicht automatisch "aber übrigens, ich bin Gott, schon gewusst?". Ich bin sicher, dass gerade Dennis und Marco ihren eigenen Produkten nicht weniger kritisch gegenüberstehen; im Gegenteil kommt ja gerade von Marco die Forderung, dass allgemein die Kritik härter, präziser und offener ausfallen müsste, um dem Medium zu helfen. Ich hab nirgends gelesen, dass er sich und seine Produkte davon ausnimmt.
    Da scheint mir bei seinen Kritikern eher diese Aussage durch "Der darf sich nur äußern, wenn er perfekte Produkte abliefert, sonst ist das nämlich totaaaal arrogant von dem". Und da niemand perfekt ist, sollte dann nach der Logik auch bitteschön niemand jemals wieder Kritik äußern, weil ja dann die Demut fehlt...? Sorry, das ist meiner Meinung nach albern. Man kann sich gern darüber unterhalten, welche Wortwahl oder Ausdrucksweise beim Kritisieren angemessen sein mag oder nicht, aber gerade die fand ich bei keinem in dieser Debatte verwerflich.


    Was die hier speziell zitierte Kritik angeht, so ist es doch so, dass M. Göllner als erster Mängel am Skript bei den "Letzten Helden" kritisiert hat. Die ansonsten quer durch die Bank positiven Rezis, die ich gelesen habe, merken vielleicht einmal das etwas nach Standard F anmutende Fantasyszenario an -- aber die Frage ist berechtigt, warum die doch deutlichen Wortwiederholungen und Stileigenheiten nirgendwo zuvor einmal Thema waren.


    Sind sie niemandem aufgefallen? Spielt das bei den Hörspielfans keine Rolle?


    Ich nehme mich da nicht aus, ich habe erst beim Nachhören der Stellen bemerkt, dass da was dran ist. Ist es vielleicht so, dass uns als Gruppe die Kritik weniger deswegen so diskussionswürdig ist, weil sie von einem Macher kommt, sondern weil sie ein vernachlässigtes Kriterium von einer quasi "elitären Position" aus ins Visier nimmt?

    Zoe: "Proximity alert. Must be coming up on something."
    Wash: (alarmed) "Oh my god. What can it be? We're all doomed! Who's flying this thing!?" (deadpan) "Oh right, that would be me. Back to work."

  • Meine spontane Antwort darauf wäre: Weil die meisten Rezensenten Amateure in ihrem Feld sind. Und das meine ich wertfrei. Aber ich glaube nicht, dass bei den Rezensenten jemand ein Studium der Literatur- oder Sprachwissenschaft oder eine Ausbildung im Bereich Drehbuch, Tontechnik/Toningenieur, Sounddesign oder dergleichen absolviert hat. Falls doch, dann ist es den Rezensionen meiner Meinung nach jedenfalls nicht anzumerken, oder zumindest nicht denen, die ich bisher gelesen habe.
    Zugegeben, zum Thema Abmischung und Sounddesign wird in den Kritiken mitunter was geschrieben, aber gerade zum Thema Drehbuch kommt außer zu einem Satz über die Story insgesamt eher wenig (wiederum: in den Rezis, die ich gelesen habe). Zu Dialogen, Sprachstil und insbesondere Wortwahl (Passt sie zur Figur? Schafft sie Atmosphäre?) sehe ich da so gut wie nichts.
    Das allerdings wirft dann die Frage auf: Interessiert sich der gemeine Hörer an sich dafür überhaupt? Wenn ich mal das gute, alte Fernsehen als Vergleich hinzuziehe, muss die Antwort klar "nein" heißen: In so gut wie jeder Serie werden Charaktere in ihrem Verhalten innerhalb weniger Folgen so radikal verändert, dass man das als glattes ooc bezeichnen muss; stören tut's indessen offenbar kaum wen, denn die Einschaltquoten bleiben, wie sie sind, oder steigern sich sogar. Und eine Veränderung des Charakters ist ja ein wesentlich radikalerer Schritt und Einschnitt als die Wortwahl im Dialog.
    Das ist ja auch per se nichts Schlimmes: Der durchschnittliche Zuhörer (oder Zuschauer im Fall des Fernsehens) möchte ja einfach nur unterhalten werden und kein literaturnobelpreisverdächtiges Werk bestaunen. Und da zählen dann eben andere Kriterien oft wesentlich stärker, und die Wahrnehmung des Dialogs beschränkt sich weitgehend auf coole, markante oder witzige Sprüche.


    Da finde ich es dann erst recht nachvollziehbar, dass andere Produzenten sowas eher bemerken oder beachten, denn sie haben im Lauf der Produktion ihrer eigenen Produkte weit mehr mit genau diesen Dingen zu tun, insbesondere, wenn sie einen gewissen Mindestanspruch an ihre eigenen Produkte haben.

  • Der durchschnittliche Zuhörer möchte ja einfach nur unterhalten werden und kein literaturnobelpreisverdächtiges Werk bestaunen. Und da zählen dann eben andere Kriterien oft wesentlich stärker, und die Wahrnehmung des Dialogs beschränkt sich weitgehend auf coole, markante oder witzige Sprüche.


    Da finde ich es dann erst recht nachvollziehbar, dass andere Produzenten sowas eher bemerken oder beachten, denn sie haben im Lauf der Produktion ihrer eigenen Produkte weit mehr mit genau diesen Dingen zu tun, insbesondere, wenn sie einen gewissen Mindestanspruch an ihre eigenen Produkte haben.


    Hm. Aber weil sie Macher sind und Kollegenschelte einen "Beigeschmack" hat, sollen sie dann -- so anscheined der Konsens -- schweigen bzw. Roß und Reiter nicht nennen?


    Schwierige Frage. Wäre die Buchqualität mehr im Fokus der Rezensionen, hätte es des anstößigen Zitats von M. Göllner vielleicht nicht bedurft. Oder es würde uns nicht weiter auffallen. Aber wir sind ja, wie Du sagst, kein Literaturnobelpreiskomitee und suchen im Hörspiel in erster Linie Unterhaltung. Und den Verkäufen der "Helden" scheint die Kritik ja auch nicht zu schaden, da die Sicht auf die Mängel nicht (wie z.B. bei Macabros 4) aus allen Ecken kommt, sondern nur vereinzelt als störend empfunden wird.


    Aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr stört mich das Ganze.

    Zoe: "Proximity alert. Must be coming up on something."
    Wash: (alarmed) "Oh my god. What can it be? We're all doomed! Who's flying this thing!?" (deadpan) "Oh right, that would be me. Back to work."

  • Der durchschnittliche Zuhörer (oder Zuschauer im Fall des Fernsehens) möchte ja einfach nur unterhalten werden und kein literaturnobelpreisverdächtiges Werk bestaunen. Und da zählen dann eben andere Kriterien oft wesentlich stärker, und die Wahrnehmung des Dialogs beschränkt sich weitgehend auf coole, markante oder witzige Sprüche.


    Sehr guter Punkt.


    Vielleicht sollte man das bzw. die folgenden Themen mal ausklammern und in einem neuen Thread besprechen:


    - wie definiert man "Qualität" bei Hörspielen ?
    - warum haben (von Rezensenten) gut bewertete Hörspiele/Serien offensichtlich oftmals nur geringen kommerziellen Erfolg ?


    Meine rein persönliche und ausschließlich subjektive Antwort:
    Als reiner Konsument sind Hörspiele für mich nicht Lebensinhalt, sondern vor allem eine nette Unterhaltung nebenbei. Der große Vorteil eines Hörspiels (und auch des Radio-Rundfunks) ist ja, dass man - im Gegensatz zu einem Buch oder einem Film - nicht gezwungen ist, sich ausschließlich damit zu befassen. Sonder man kann es parallel zu anderen Tätigkeiten hören. Sei es bei der Fahrt in Auto oder Bus/Bahn, sei es beim Sport, zur Hausarbeit, zum Hobby oder die vielbeschworene Einschlafhilfe.
    Und da brauche ich persönlich kein künstlerisch durchgestyltes und durchkonzipiertes Produkt, welches meine komplette Aufmerksamkeit beansprucht, oder welches ich 2x hören muss um all die hineingesteckte künstlerische Arbeit zu erkennen.
    Sondern ich brauche etwas, das einerseits solide und unterhaltsam gemacht ist (also ohne übertriebenen Einsatz von künstlerischen Stilmitteln), andererseits aber auch technisch/handwerklich Hand und Fuß haben muss (Hauptsprecher die vernünftig unterscheibdar sind, keine zu extremen Lautstärkeschwankungen die dauerndes Nachregeln erfordern, etc.).
    Beides zusammen habe ich leider noch nicht so oft angetroffen.


    Dazu kommt auch noch die Tatsache, dass viele neue Produktionen irgendwie kaum beworben werden ? Bzw. wenn, dass dann die Infos trotzdem sparsam ausfallen.
    Dabei würde mir schon eine Webseite, welche z.B. die Hauptpersonen und die Handlungsorte etwas genauer beschreibt, völlig ausreichen.
    Denn eines ist klar: Produkte, die ich nicht kenne, kaufe ich auch nicht. Ebensowenig kaufe ich Produkte, bei denen ich kaum einschätzen kann was ich bekomme.
    Warum soll ich das neue Hörspiel ABC oder die neue Serie XYZ kaufen ? Was ist an dem/der so toll oder anders als bei bisherigen Hörspielen und Serien ?


    Als Konsument muss ich auch kein geschultes Gehör entwickeln. Ich kaufe die Produkte, die meine persönlichen Bedürfnisse am besten erfüllen.
    Wer mir das nicht liefern kann, bekommt auch nicht mein Geld.


    Wenn Produkte geringere Verkaufszahlen haben als erhofft, liegt das vielleicht auch daran, dass sie am Geschmack der breiten Masse (oder der angepeilten Zielgruppe) schlicht und einfach vorbeiproduziert sind.
    Oder die Zielgruppe ist viel kleiner als vermutet, kann ja auch möglich sein.

  • "Seicht" meinte ich auch nicht. Denn "seicht" klingt etwas abwertend. Und das war nicht meine Intention.
    Ein Hörspiel zu machen, das man nebenbei gut hören kann, ist m.E. nämlich gar nicht so einfach. Insofern steckt da meiner Meinung nach auch einiges an Können drin.


    Einigen wir uns darauf, dass es unterschiedliche Gattungen von Hörspielen gibt ?

  • Mal wieder etwas mehr zurück zum Kernthema:


    Was sagt ihr denn zu folgender Debatte, bei der auch Vorwürfe erhoben werden, dass scheinbar von einigen Hörspielproduzenten gegen "Konkurrenten" mit falschen Rezensionen bei amazon vorgegangen wird?
    http://www.rb-company.de/seite/thread.php?threadid=415

  • Das muss ja erstmal bewiesen werden und solange das nicht der Fall ist kann man auch vermuten, dass echte Kritik einfach zur Seite gewischt werden soll, indem dann jemand behauptet "Ist doch eh alles nur Fake, weil gegen uns geschossen wird!", so kann man Kritik auch abwerten.


    Wie gesagt, sowas muss erstmal bewiesen werden.

  • Mal wieder etwas mehr zurück zum Kernthema:


    Was sagt ihr denn zu folgender Debatte, bei der auch Vorwürfe erhoben werden, dass scheinbar von einigen Hörspielproduzenten gegen "Konkurrenten" mit falschen Rezensionen bei amazon vorgegangen wird?
    http://www.rb-company.de/seite/thread.php?threadid=415


    Puh, schwierig was dazu zu sagen, denn möglich ist das sicherlich, dass die schlechten Bewertungen von Konkurrenten geschrieben wurden um negativ zu beeinflussen. Allerdings halte ich das für sehr unwahrscheinlich, denn über die Kritiken zur 23. Folge einer Serie mit fortlaufenden Handlung dürften ohnehin nur Leute stoplern, die die Serie bereits kennen und Fan sind. Und diese werden sich doch wohl nicht durch zwei negative Meinungen vom Kauf abhalten lassen? Vielleicht kann ich die Kritiken auch eher nachvollziehen als die Beitragsschreiber im R&B-Forum da ich selber kein Faith-Fan bin? Das spielt ja alles mit rein in die Beurteilung ob ein Verriss an einer Faith-Folge berechtigt sein könnte oder nicht.
    Unterm Strich für mich eine schwierige Frage, die nur mit Spekulationen beantwortet werden kann denn möglich ist alles. *schulterzuck*

  • ich meine auch, dass man sehr vorsichtig mit solchen anschuldigungen umgehen sollte. wenn man keine beweise hat, sollte man schlicht nix sagen, ansonsten sollte man ross und reiter nennen. aber solche verschwörungstheorien in umlauf zu setzen ist unnötig und schwach. solange empfinde ich sowas als ausrede für schlechte kritik und denke mir meinen teil

    The gods have never bothered much about judging the souls of the dead, and so people only go to hell if that's where they believe, in their deepest heart, that they deserve to go. Which they won't do if they don't know about it. This explains why it is so important to shoot missionaries on sight.

  • Ich fände so etwas sehr beschäment, Qualität sollte für sich stehen können,
    wenn jamand versuch andere hinerrücks schlecht zu machen, finde ich es einfach nur traurig und verachtenswert.
    Da ist mir Marcos ganz offene Kritik tausend mal lieber! Das aber schlecht machen hinter dem Rücken nicht gerade selten ist,
    wurde ja auch die Tage in der Presse in Punkte eines Verlaghauses vor Augen geführt.
    Sollte Simeon direkte Verdächtige haben, würde ich mich auf jeden Fall bei ihnen melden und sie zur Rede bitten.
    Jetzt hab ich doch was zum Thema geschrieben, obwohl ich es eigentlich nicht wollte.

  • Ich fände so etwas sehr beschäment, Qualität sollte für sich stehen können,
    wenn jamand versuch andere hinerrücks schlecht zu machen, finde ich es einfach nur traurig und verachtenswert.
    Da ist mir Marcos ganz offene Kritik tausend mal lieber! Das aber schlecht machen hinter dem Rücken nicht gerade selten ist,
    wurde ja auch die Tage in der Presse in Punkte eines Verlaghauses vor Augen geführt.
    Sollte Simeon direkte Verdächtige haben, würde ich mich auf jeden Fall bei ihnen melden und sie zur Rede bitten.
    Jetzt hab ich doch was zum Thema geschrieben, obwohl ich es eigentlich nicht wollte.


    Wie gesagt, das muss erstmal bewiesen werden und ich glaube nicht, dass das möglich ist. Einfach die Kritik als solche wirken lassen und gut ist. Jetzt aber ein Netz von Verschwörern oder große Label dahinter zu vermuten, das finde ich ziemlich albern.


    Zumal große Label das gar nicht nötig haben, da sie kleinere Label nicht als Konkurrenz fürchten müssen.