Das jähe Ende des Hörspiel-Booms! Der Hörspielmarkt in der Krise!

  • Da ich ja immer nur als Käufer / Kunde urteilen kann, empfinde ich den Markt immer noch als sehr reichlich und ich kann aus den Vollen schöpfen und habe so einige Probleme meine Sammelserien zu vervollständigen. Von daher sehe ich das weiterhin entspannt und freue mich über alles was es gibt. Ärgerlich halt nur bei Serien die miitendrin aufhören. Auf jeden Fall besser als das, was in den 90ern auf dem Markt war.

  • Eine Serie verschwindet, mindestens eine nimmt ihren Platz ein.

    Ja nur leider verschwinden die Serien, die richtig Geld kosten und man das auch hören kann. Poe, Rhodan und Wallander waren die qualitativ hochwertigsten Serien auf dem Markt.


    Man merkt einfach, dass billiger produziert werden muss, damit es sich für die Label rentiert und das ist schon sehr schade. :(

  • Jein, denn diejenigen, die die Serien eingestellt haben, lassen so gut wie gar keine Hörspiele mehr produzieren und Kleinlaben nehmen diesen Platz ein und die produzieren hörbar günstiger, wie ich finde.


    Gegen die Klopper von STIL oder Sven Stricker kann niemand anstinken, leider. Ich habe auch das Gefühl, dass Kleinlabel das auch erst gar nicht versuchen, aus welchen Gründen auch immer.

  • Das Interesse an Hörspielen hat abgenommen. Das merkt man auch hier im Forum. Es wird kaum noch diskutiert. Leider haben Hörspiele im Allgemeinen den Ruf "Kinderkram" zu sein, egal wie viele Serien oder Einteletitel es für Erwachsene gibt.


    Lesungen wiederum sind im Allgemeinen beliebt, Man müsste eben Aufklärungsarbeit leisten

  • Das Interesse an Hörspielen hat abgenommen. Das merkt man auch hier im Forum. Es wird kaum noch diskutiert. Leider haben Hörspiele im Allgemeinen den Ruf "Kinderkram" zu sein, egal wie viele Serien oder Einteletitel es für Erwachsene gibt.


    Das kann ich nicht bestätigen. Wo wird hier weniger diskutiert?


    Es ist auch so, dass einige Dinge schon so oft diskutiert worden sind, dass man es nicht nochmal durchkauen muss, ohne sich im Kreis zu drehen.


    Das Interesse an Hörspielen ist immer noch stark und deutlich stärker als in den 90ern, aber warum die sich nicht mehr so gut verkaufen, das steht auf einem anderen Blatt.

  • Das Interesse an Hörspielen ist immer noch stark und deutlich stärker als in den 90ern, aber warum die sich nicht mehr so gut verkaufen, das steht auf einem anderen Blatt.


    Es besteht ein großes Interesse an Hörbüchern. Hörspiele sind eine Unterart von Hörbüchern. Das Interesse geht eindeutig mehr zur Lesung, weil eine Lesung als "erwachsener" angesehen wird. Hörspiele sind Nieschenprodukte einer kleinen Gruppe von "Freaks"

  • Es besteht ein großes Interesse an Hörbüchern. Hörspiele sind eine Unterart von Hörbüchern. Das Interesse geht eindeutig mehr zur Lesung, weil eine Lesung als "erwachsener" angesehen wird. Hörspiele sind Nieschenprodukte einer kleinen Gruppe von "Freaks"


    Das ist doch alles viel zu pauschal und dazu auch noch ein weiträumiges Thema, dass man nicht einfach so abtun kann.


    Wenn kein oder kaum Interesse an Hörspielen bestehen würde und die Gruppe der Freaks so klein wäre, dann würde sich GAR KEINE Produktion mehr rentieren.


    Mag sein, dass Hörspiele gerne mal belächelt werden, weil Bibi, Benjamin und Co. auch Hörspiele sind, aber das generell damit zu erklären, dass deshalb angeblich das Interesse zurückgeht, halte ich für falsch und nicht zutreffend.

  • Im Moment sind ja auch noch Genug Menschen aus der Kassettenkinder Generation am Leben. Ich tue mein Bestes andere Menschen mit dem Hörspiel Virus zu infizieren. Das was man allerdings am Meisten hört, wenn man Hörspiele anspricht ist: "Also ich könnte mich nicht hinsetzen und mich darauf konzentrieren" oder "Wie kann man nur so viele Hörspiele sammeln?" Hörspiel Hörer machen einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung aus. Diese Tatsache macht mich traurig.

  • Also dazu mal folgendes:


    Wir saßen ja nun am Samstag in schöner Runde im Freibeuter...wie der Zufall es wollte, saßen 2 Tische weiter ein paar Freunde von mir. Am Ende waren noch 4 davon da...2 Kumpels, ein Mädel, dass ich kaum kenne und ne Freundin von ihr, die ich gar nicht kannte...


    Die haben ja mitbekommen, dass ich beim Forentreffen war. Kumpel a) weiß, dass ich Hörspiele hör und da durchaus auch ein bisschen freakig bin. Er selbst kann da nix mit anfangen. Beim Gespräch darüber hörten aber alle interessiert zu. Schließlich gab die "fremde Freundin" auch unter zögern zu, dass sie schonmal gerne Lesungen hört. Diese hat sie dann auch stolz präsentiert, als wir noch auf nen Absacker bei ihr gelanden sind...


    Man will sich dann jetzt demnächst auch gerne mal ein paar Radiohörspiele von mir leihen und hat sich vorgenommen, den Phonostar zu installieren..."muss man ja mal reinhören" war der Tenor!


    Also erzähl mir nicht, niemand interessiert sich für Hörspiele und es sind nur die Freaks...


    Seitdem ich hier bei den Freunden unterwegs bin (und das ist schon ne ganze Zeit), hab ich schon sooo viele getroffen, die drauf stehn und NIX mit der Forenwelt zu tun haben...


    Ich bleibe bei der Meinung, die ich zu dem Thema schon länger vertrete: Der Bedarf aus dem Boom ist schlicht und ergreifend gedeckt. Welche Produktionen gabs schon Anfangs? Da musste man ja doch ziemlich suchen...und je mehr Leute vom Kuchen abhaben wollen, desto kleiner werden die Stücke...und einige werden dann eben nicht mehr richtig satt. Das ist hier passiert...


    Es gibt immer noch sehr viele Hörspielhörer aber das Angebot ist halt ungleich grösser als noch vor 5-6 Jahren...


    Also, Boom vorbei: Ja vielleicht, aber nur, weil Angebot und Nachfrage sich einpendeln müssen...das Hörspiel in der Kriese? Nö, nicht wirklich!

  • Die haben ja mitbekommen, dass ich beim Forentreffen war. Kumpel a) weiß, dass ich Hörspiele hör und da durchaus auch ein bisschen freakig bin. Er selbst kann da nix mit anfangen. Beim Gespräch darüber hörten aber alle interessiert zu. Schließlich gab die "fremde Freundin" auch unter zögern zu, dass sie schonmal gerne Lesungen hört. Diese hat sie dann auch stolz präsentiert, als wir noch auf nen Absacker bei ihr gelanden sind...


    Du sagst es, sie hört Lesungen...


    Man will sich dann jetzt demnächst auch gerne mal ein paar Radiohörspiele von mir leihen und hat sich vorgenommen, den Phonostar zu installieren..."muss man ja mal reinhören" war der Tenor!


    Radiohörspiele wollen sie sich leihen und den Phonostar laden. Ich lese daraus aber immer noch nicht, dass sie mal selbst 7-10 € für ein Hörspiel investieren wollen.

  • Du hast den Kern meiner Aussage scheinbar überhaupt nicht mitbekommen!! Mich nervt es total, dass "der Hörspielhörer ansich" sich gerne selbst in eine Ecke stellt, wo mit blinkenden Leuchtbuchstaben "NERD" steht!!! Ich sehe es aber so, dass es bei Allem abstufungen gibt. Und so gibt es eben den totalen Fan, der sich in Foren rumtreibt und sammelt bis die Schwarte kracht. Und es gibt eben auch den Gelegenheitshörer!


    Du sagst ja auch nicht, angenommen es gäbe plötzlich weniger Alkoholiker: Es wird kein Bier mehr getrunken. Wer nicht mindestens Stammgast in der Betty Ford-Klinik ist, findet Alkohol total scheiße und alle Trinker lächerlich...bald gibts keinen Alkhohol mehr, der Boom ist vorbei...


    Ja, sie hört Lesungen, die sie im Übrigen im Original zu Hause hatte. Wieso sollte sie also, wenn ihr auch Hörspiele gefallen, da nicht auch demnächst in die Tasche greifen. Das Interesse ist geweckt und die Affinität ist da...der Rest ergibt sich...


    Das mit den Radiosachen kommt ja deshalb, weil ich davon geschwärmt habe ich eben selbst kaum kommerzielle Sachen höre...liegt also am Absender, nicht am Empfänger...


    besser angekommen?

  • Ja ist besser angekommen. Mich nervt es ja selber, dass wir als Hörspiel Hörer oft als sonderbar angesehen werden. Das ist aber leider oft so.


    Radiohörspiele sind oft sehr viel liebevoller gemacht und deshalb auch zu empfehlen. Aber Produktionen von Sven Stricker z.B. kommen schon sehr gut ans Radio Flair dran :-)

  • Es strömen sicher immer noch Produktionen von kleineren Labels nach, auf der anderen Seite fallen aber auch sehr gute Produktionen (z.B. Poe oder Wallander) weg. Diese Lücken sind sicher nicht zu stopfen und zeigen auch, dass es dem Markt nicht so gut geht. Aber das Angebot ist immer noch riesig und es gibt auch neue Labels - Holysoft oder Zauberstern.


    Die Diskussionen sind nunmal etwas abgeflacht. Das liegt aber auch daran, dass gewisse Dinge einfach ausdiskutiert wurden. Da geht einfach nichts mehr. Zumal haben wir Sommer und eine Menge Leute sitzen im Biergarten oder sind in Urlaub. Es erscheinen im Moment auch etwas weniger Produktionen, das Weihnachtsgeschäft startet erst ab September und die Monate September bis November bieten eine Menge neuen Hörstoff. Dann sind eben auch viele Hörspiele schon angekündigt, so dass neuer Diskussionsstoff einfach fehlt.

  • ich möchte mal den aspekt einwerfen, dass man irgendwann vielleicht auch an ein überangebot angelangt ist. boom = großes angebot! irgendwann übersättigung!


    und da hörspiele im vergleich zu filmen oder so relativ einfach zu produzieren sind, kam auch jeder hans franz auf die idee, hörspiele zu machen.


    großes angebot bedeutet dann auch wieder, dass sich die käufe an hörspielen verteilen. also ddf kaufen immer noch die gleichen. und darüber hinaus gibt es ja dann noch hörspieler, die sich dann auch andere produktionen reinziehen und die wählen sich dann auf dem markt was aus, so soll es ja auch sein.


    aber ein großes label arbeitet klar nach dem profit-system. und wenn es sich nicht mehr lohnt (muss nicht mal minusgeschäft sein), dann stellt man die sache ein!


    das kann man als teufelskreis betrachten.


    Das ist so sicher wie das Feuer in der Hölle! Dort unten gibt es ein Feuer! Ich muss es wissen! Schließlich komme ich direkt von dort!

  • hat der von mir hochgeschätzte Hörspielmacher Sven Matthias derzeit eine interessante Wellenbefragung bei youtube gestartet. Der Hörspiel-Tag befragt Leute u ihren Vorlieben. Und Hörbücher schneiden durchweg schlechter ab.