Offenbarung 23 - 023) Der Jungbrunnen

  • Mit welcher Note bewertest du dieses Hörspiel? 0

    1. Note 6 (0) 0%
    2. Note 5 (0) 0%
    3. Note 4 (0) 0%
    4. Note 3 (0) 0%
    5. Note 2 (0) 0%
    6. Note 1 (0) 0%

    Die 23. Folge der Serie Offenbarung 23 beginnt sehr untypisch inmitten in der Handlung. Man weiß eigentlich überhaupt nicht, was im Detail vor sich geht, doch ist die Situation unglaublich dicht gehalten und weckt damit eine Menge Spannung. Gerade wegen des tollen Spiels der Sprecher weiß das unheimlich gehaltene Setting richtig durchzugreifen, bricht schließlich wie erwartet zunächst offen ab. So macht man die Hörerschaft neugierig!
    Nach den einleitenden Worten des neuen Erzählers Ian G kehrt man zurück ins bekannte Ägypten, wo man wieder an die dort zuletzt behandelten Thematiken anknüpft. Die gebotenen Diskussionen fördern eine Menge interessantes und gleichsam ekelhaftes zu Tage. Bei weiteren Recherchen stoßen T-Rex und Nolo auf gewisse Seltsamkeiten in Bezug auf Nat Mickler und beschließen kurzerhand diesem nachzureisen. Ein Fund in dessen Hotelzimmer führt schließlich wieder zurück nach Deutschland. Hier erfolgt dann allerdings ein Sprung, der auf sehr wackligen Beinen steht und entweder konsequenter hätte dargestellt oder aber völlig anders aufgezogen werden müssen, so aber zu konstruiert wirkt.
    Konkret: Die Kombinationen T-Rex in Zusammenhang mit dem Grab des Tutanchamun und der Höhle in Hameln wirkt auf mich wenig schlüssig. Wie sagt Nolo zu diesem Zeitpunkt recht treffend: "das ist doch völlig an den Haaren herbeigezogen". Möglicherweise ist meine Denkweise tatsächlich zu beschränkt, aber die hier dahinterstehenden Schlüsse erschließen sich mir nicht. Kann man nicht, wenn man will überall solche scheinbaren Spiegelsymmetrien finden?
    Nun also wieder in Deutschland und man merkt, dass alles auf die Anfangsszene hinsteuert. Bis dahin beschäftigt man sich eingehend mit der Sage des Rattenfängerns von Ham(m)eln. Und es ist schon eine besondere Begabung, dass T-Rex immer über die richtigen Leute stolpert, die ihm praktischerweise einen neuen Informationsschub verpassen können.
    Das Thema wird aber recht mitreißend verarbeitet und die Zahl an Monologen ist im Vergleich zum Vorgänger deutlich zurückgegangen, so dass das Gesamttempo wesentlich ansprechender ausfällt.
    Schließlich dann das Ende, welches sich nicht gerade harmlos ausnimmt. Allerdings bin ich mir nicht so richtig im klaren darüber, was ich von dieser Wendung halten soll.
    Beide Themen zusammen wollen nicht so recht harmonieren, insbesondere weil der konkrte Link zu wenig nachvollziehbar ist, bieten aber jedes für sich doch interessante Ansätze.


    Den meisten Text bewältigen David Nathan (T-Rex) und Marie Bierstedt (Nolo) sozusagen im Duett. Eine Szene, in welcher die beiden hier länger getrennt sind, gibt es nicht. Beiden agieren auf hohem Niveau und spielen prächtig zusammen.
    Dass der Erzähler - der sich ja nun offiziell als Ian G. bekennt, über die volle auktiorialer Perspektive verfügt, die er so eigentlich nicht haben kann, wenn er nochmals als Protagonist in die Handlung zurückkehren sollte, stellt sich damit als problematisch dar. Hier gilt es den weiteren Verlauf abzuwarten, doch der Grundstein für eine weitere Diskontinuiät innerhalb der Rahmenhandlung ist gelegt. Zumal weiterhin der Erzählertausch nicht schlüssig aufgearbeitet wird. Sieht sich die Reihe noch als eine fiktive Hörspielgeschichte oder läuft es darauf hinaus, dass man sich mittels der Verschmelzung des eigentlich hinter dem Hörspiel stehenden mit den Hörspielen selbst und dem damit einhergehenden Bewusstsein, dass Sprecher im Studio nur nach belieben in die Rollen fiktiver transponierter Figuren schlüpfen, die typische innerserische Logik aufhebt und nur noch eine Spielwiese für Experimente bereitstellt?


    Die Musik besteht aus den typischen Klängen Andy Maters, die der Serie ihren eigenen Stempel aufdrücken.


    Fazit: Insgesamt wieder gefälliger, vor allem weil mitreißender erzählt als das letzte Hörspiel der Serie. Es gibt allerdings zwei Punkte, die dieses Hörspiel für mich nicht in die Kategorie gut aufsteigen lassen.


    Note 3+



    ____



    Ich habe mal eine Passage fett hervorgehoben, da ich denke, dass diese sicherlich am meisten Diskussionspotential bietet.
    Wie sieht es aus? Habt ihr das Hörspiel gehört, wie ist eure Meinung und vor allem, was denkt ihr in Bezug auf obige Aussage?

  • Ich fand die Folge vergleichsweise gut - man ist ja nach nunmehr 23 Folgen schon für Kleinigkeiten dankbar. :)


    ME liegt es daran, dass der Stoff nicht soviel hergibt, dass man - wie in anderen Fällen - das Stück mit allen Ansätzen von Verschwörungstheorien vollpumpt, die man nur finden kann. Das sorgt nämlich gern mal dafür, dass sich dabei Dinge einschleichen, die sich allzuleicht als bloßer Humbug entpuppen und damit das gesamte Paket in Frage stellen.


    Das andere Problem ist die Rahmenhandlung - und da sind wir dann auch bei Daniels Frage. Man hat sich mE einen Bärendienst erwiesen, in diversen Folgen möglichst spektakuläre Ideen unterzubringen. Dabei hat man mehrfach den Bogen überspannt, so dass hier irgendeine halbwegs logische Einordnung auf eine Handlungsebene nicht mehr möglich scheint. Von daher, denke ich, wird man diesen Stil beibehalten und immer mal wieder das bisherigen Geschehen ad absurdum führen, was bei Drys Frage die Option "Spielwiese für Experimente" wäre.

  • Ich habe die schon einige Zeit im Schrank, müsste allerdings erst die 22 hören. Irgendwie komme ich im Moment nicht dazu. Und wenn ich daran denke, was nächsten Monat so alles Tolles kommt (Rhodan, Alchimistin, Dorian Hunter, Hellboy, DSA...), dann wird es wohl noch ne Weile dauern. :lolz:

  • Zitat

    Original von K Soze
    sorry... bin nach den letzten Desastern ausgestiegen... :fight:


    Dito.
    Hatte zwar mit dem Livehörspiel nochmal Hoffnung (Jack The Ripper - kann man eigentlich nichts falsch machen, dachte ich. Pustekuchen.), aber das Debakel hab ich mir nichtmal bis zum Ende angetan.
    Sei es drum - für mich sowas wie Hancock: Geile Idee, Umsetzung... nicht so geil.

  • Zitat

    Original von DRY
    Sonst keiner gehört? Keine weiteren Meinungen?


    Doch, hier ich! ist aber schon ziemlich lange her, Da Folge 24 und 25 übers We bei mir gelaufen sind.
    Ich hab mich im Vorfeld mit der ganzen Geschichte auseinander gesetzt, daher war das ganze nicht so überraschend. Aber eine schöne Umsetzung. Die Zeit, da man nach dem zweiten gaspardschen Roman sich im Vorteil zwecks Rahmenhandlung befand, sind definitiv vorbei.
    Bin mal gespannt, was ihr zur Folge 24 und 25 sagen werdet.

  • Wer ist Nat Mickler (Helmut Krauss)? Diese Frage stellen sich T-Rex und Nolo (David Nathan und Marie Bierstedt) und sie machen sich auf die Suche nach ihm und von Ägypten aus geht es wieder zurück nach Deutschland. Welche Verbindung gibt es zwischen Tutanchamun und dem legendären Rattenfänger von Hameln? Lässt dieser sogar heutzutage noch Kinder verschwinden?


    - Meinung -


    Nicht ganz so übel wie die vorherigen Folge, aber immerhin durchaus solide, was hier inhaltlich geboten wird. Auch wenn mir weiterhin so Dinge wie Wikipedia-Wissen sauer aufstossen und ich die Verbindung zwischen Tutanchamun und dem Rattenfänger von Hameln übelst mit der Brechstange herbeigeführt sehe, so muss man aber auch die Steigerung anerkennen, denn es geht hier durchaus besser zu, als es noch einige Folgen zuvor der Fall war. Vermutlich ist das auch der Weg, wie man die Serie angehen muss, denn glaubwürdig und realistisch ist hier so gut wie gar nichts, aber als Abenteuerserie mit Bezug auf Legenden und Mythen der Menschheit ist Offenbarung 23 durchaus brauchbar. Da bleibt nur zu hoffen, dass die Macher der Serie das auch so sehen und diesen Weg weiterhin gehen werden. Bei der Bearbeitung gilt es aber auch noch einiges zu verbessern, die ewigen, aufgesetzten Monologe diverser Charaktere müssen weg, das wirkt so, als müsse das Wissen hier mit dem Holzhammer eingefügt werden.


    Die Umbesetzungen kommen hier mehr oder weniger erst richtig zu tragen, Till Hagen macht als Erzähler einen sehr guten Job und er wirkt frischer als Helmut Krauss. Der ist hier aber mal wieder als Nat Mickler zu hören und man hört ihm deutlich an, dass er in einer spielenden Rolle besser aufgehoben ist. Somit machen diese Änderungen absolut Sinn und heben die Qualität an, was aber auch dringend notwendig war. Mit einer Umbesetzung bin ich aber nicht mal ansatzweise einverstanden, denn Jaron Löwenberg kommt nicht mal annähernd in die Nähe eines Benjamin Völz. Eine helle, klare und weiche Stimme reicht nicht aus, um in dessen Liga zu spielen und Löwenbergs kurze Darbietung klingt auch nicht gut, wobei ich ihm das Talent nicht absprechen möchte, hier hört man nur nichts davon und er wirkt verkrampft und hölzern. Ansonsten gibt es nichts weiter an den Performances der Truppe, David Nathan, Marie Bierstedt, Erich Räuker, Arianne Borbach und Hannelore Fabry überzeugen und hinterlassen einen guten Eindruck.


    Gute Musiken und insgesamt herrscht eine recht bedrohliche Stimmung vor, mit der ich ehrlich gesagt nicht gerechnet hätte. Warum nicht immer so? Ein gut dosierter Einsatz der Musiken von Andy Matern, dazu die passenden Geräusche und fertig ist die richtige Atmosphäre, doch das ist wirklich selten eine Seltenheit in dieser Serie und das verstehe ich einfach nicht. Ganz klar, die Serie muss in jeder Hinsicht konstanter werden, nicht nur im Bereich der Untermalung.


    Nach einem riesigen Debakel wird wieder ein Schritt nach vorne gemacht, aber muss man bei der nächsten Folge wieder mit zwei Schritten zurück rechnen? Hoffentlich nicht, denn der hier eingschlagene Weg ist richtig und sollte auch weiterhin beschritten werden. Für Fans der Serie ein Muss, für Neulinge aber schwer nachzuvollziehen, insgesamt aber eine solides Werk!


    Amazon.de

  • Mit seiner Flötenmusik soll einst der Rattenfänger von Hameln die Kinder der alten Stadt so betört haben, dass sie ihm blindlings auf Nimmerwiedersehen folgten. Doch welches dunkle Geheimnis steckt wirklich hinter dieser Legende? Student Georg Brand entdeckt die unvorstellbar grausame Wahrheit. Und die Frage steht im Raum: Ist auch der tote Hacker Tron einst einem "Rattenfänger" ins Verderben gefolgt?


    Die Story hat mir schon mal wesentlich besser gefallen, als es bei der vorherigen der Fall war, da hier zum Glück mal etwas passiert und sich die endlosen Monologe, die man aus den meisten letzten Folgen kannte, hier in Grenzen halten. Von guter Unterhaltung kann man hier aber auf keinen Fall sprechen, dafür ist die Story zu uninteressant und immer noch etwas zu lang geraten. Auch spannende Szenen sucht man bis auf die nächtliche Waldszene vergebens. So kann man das Hörspiel ‚nur’ als Durchschnitt durchgehen lassen, was im Vergleich zu den meisten anderen Folgen der Serie aber schon relativ gut ist.


    Mittlerweile dürfte sich der Hörer an die Umbesetzungen gewöhnt haben und ich kann hier wieder bestätigen, dass mir Till Hagen als Erzähler besser gefällt als damals Helmut Krauss, da Hagen das Geschehen mitreißender Schildert, als es der ziemlich monotone Krauss in den ersten 20 Folgen geschafft hat. Bei der restlichen Besetzung bleibt alles beim Alten. David Nathan, Marie Bierstedt, Arianne Borbach und Jaron Löwenberg bekamen wir bereits alle schon einmal in der Serie zu hören und sie hinterlassen auch hier einen guten Eindruck. Auch die restlichen Sprecher überzeugen, auch wenn keiner von ihnen sehr bekannt ist.


    An der technischen Seite gibt es wieder mal nichts zu kritisieren, die Klänge von Andy Matters passen zur Serie und untermalt gut die Geschichte. Auch bei den Effekten hat sich das Team von LPL Mühe gegeben und eine ordentliche Soundkulisse aufgebaut.


    Fazit: Etwas besser als die vorherigen Folgen, von guter Unterhaltung kann man hier aber leider noch nicht sprechen. Dafür ist mir die Geschichte leider zu spannungsarm und zu lang gezogen, was in der Serie leider schon allzu oft passiert ist. Die Sprecher und die technische Seite sind aber gelungen, sodass man damit die Gesamtnote noch ein wenig nach oben ziehen kann. Fans der Serie werden sich die Folge eh kaufen, alle anderen sollten sich den Kauf aber gut überlegen. Alles in allem eine durchschnittliche Produktion, die man sich mal geben kann, bei der man aber auch nichts verpasst.


    Note 3