Beiträge von prof. snape

    Dorian Hunter (21): Herbstwind
    Ein Mystery-Hörspiel von Marco Göllner - nach Motiven von Jason Dark und Ernst Vlcek.



    — Produktionsinfos:


    Produktion: Dennis Ehrhardt, Zaubermond Verlag
    Skript, Regie, Tonproduktion: Marco Göllner
    Aufnahmen: Alexander Rieß, CSC Studio, Hamburg
    Gary Stack im Studio Konterfei, Berlin
    Musik: MoorlandMusic
    Titelmusik: Joachim Witt
    Illustrationen: Mark Freier
    Layout: Sebastian Hopf
    Product Management: dp
    Label: Folgenreich



    Sprecher:
    Thomas
    Schmuckert, Frank Glaubrecht, Jürgen Prochnow, Peter Woy, Gerlinde
    Dillge, Evelyn Gressmann, Manfred Liptow, Frank Felicetti, Evamaria
    Bath, Maria Mägdefrau, Uwe Hügle, Gudo Hoegel, Carla Becker, Marianne
    Bernhardt.



    Inhaltsangabe des Verlags:


    — Meine Meinung:


    Was
    passiert, wenn die zwei wohl bekanntesten Dämonenjäger Deutschlands im
    gleichen Fall ermitteln? Serien- und Verlagsübergreifend?
    Genau diese
    Frage beantworten Lübbe Audio mit “John Sinclair” und Folgenreich mit
    “Dorian Hunter”, indem sie ihren Geisterjäger sowie den Dämonenkiller
    zusammen in einen Fall schicken.


    Das Experiment beginnt mit der
    Geschichte: Ist es möglich, daß zwei Figuren wie Dorian Hunter und John
    Sinclair in einem Fall funktionieren? Um es kurz zu machen: Ja, es
    funktioniert.
    Und gleich im Anschluss: Funktionieren die beiden Folgen auch für sich? Auch hier ein klares Ja!


    Crossover: Ja. Aber mit starker Story.


    Die
    Geschichte an sich ist eine lupenreine “Hunter”-Story, in die der
    Sinclairsche Geisterjäger geschickt eingearbeitet wurde. Ohne Spoiler:
    Man hat hier eine vollwertige “Dämonenkiller”-Geschichte, die Sinclair
    sehr gut einbindet, ohne daß der Mann vom Yard wie ein aufgesetztes,
    aber sinnloses Extra wirkt. Die Szenen zwischen Hunter und Sinclair
    bieten dann auch nicht nur etliches an Spannung und Action, sondern vor
    allem Humor. Humor indes, der die wirklich fast erdrückend-düstere
    Grundatmosphäre der Folge passend auflockert und nicht deplatziert
    wirkt.


    Da beide Figuren zudem wunderbar miteinander
    funktionieren, bleibt auf Grund des vorliegenden Ergebnisses nur die
    Hoffnung, daß es eventuell noch mal zu einer Zusammenarbeit zwischen
    Scotland Yard und Secret Service kommt.



    Fiesling voraus: Prochnow an Bord.


    Bei
    den Sprechern fällt neben den ohnehin schon starken Namen der regulären
    Sprecher sicherlich Jürgen Prochnow als erstes auf. Ich denke nicht,
    daß es ein Spoiler ist, wenn man sagt, daß Prochnow einen wunderbaren
    Bösewicht abgibt. Seine Stimme ist bereits in Filmen äußerst markant –
    ohne Bild jedoch wird das noch verstärkt und auch hier bleibt die
    Hoffnung, daß der Mann noch weitere Ausflüge in den Bereich des
    kommerziellen Hörspiels unternimmt.


    Die weibliche “fiese Fratze”,
    Blanche Everett, spielt Gerlinde Dillge und ja, man merkt ihr an, daß
    sie Spaß an der nicht ganz sauberen Dame zu haben scheint. Sehr schön
    gemacht.


    Stark spielen auch die beiden “alten Damen”, Evamaria
    Bath, die als Diane Coleman Dorian Hunter zu Beginn fast vors Auto läuft
    und Evelyn Gressmann als Johns “Tante” – beiden kauft man ihre Figuren
    absolut ab. Die eine überzeugend hin- und hergerissen zwischen
    scheinbarer Demenz und Willensstärke, die andere eine alte, dennoch
    resolute Lady.
    Auch der Rest des Ensembles überzeugt und liefert durchweg gute Leistungen ab.



    Surreale Klangrealität.


    Beim
    Sounddesign gibt man sich erneut keine Blöße: Dorian Hunter war und ist
    eine Vorzeigeproduktion. Die charakteristische Verschmelzung aus
    Musiken, Perkussion und Geräuscheffekten bietet auch hier wieder eine
    unglaublich dichte Atmosphäre, die für mich die perfekte Melange aus
    surrealer Fantastik und intonierter Realität ist.



    Mein Fazit:


    Eine richtig
    starke Folge! Packende Story, die auch für sich allein gehört werden
    kann, eine unglaublich dichte und düstere Atmosphäre, dazu ein paar
    Actioneinlagen und wunderbar funktionierender Humor. Gespielt von einem
    großartigen Ensemble, bei dem vor allem Thomas Schmuckert, Jürgen
    Prochnow, Gerlinde Dillge, Evamaria Bath, Evelyn Gressmann und Frank
    Glaubrecht herausstechen. Dazu das gewohnt starke Sounddesign – fertig
    ist eine “Dämonenkiller”-Folge, die für mich in der Tat herausragend
    ist, Dauergast im Player wird – und hoffentlich, hoffentlich, nicht das
    letzte Crossover der Herren Sinclair und Hunter gewesen ist.

    Dorian Hunter (21): Herbstwind
    Ein Mystery-Hörspiel von Marco Göllner - nach Motiven von Jason Dark und Ernst Vlcek.



    — Produktionsinfos:


    Produktion: Dennis Ehrhardt, Zaubermond Verlag
    Skript, Regie, Tonproduktion: Marco Göllner
    Aufnahmen: Alexander Rieß, CSC Studio, Hamburg
    Gary Stack im Studio Konterfei, Berlin
    Musik: MoorlandMusic
    Titelmusik: Joachim Witt
    Illustrationen: Mark Freier
    Layout: Sebastian Hopf
    Product Management: dp
    Label: Folgenreich



    Sprecher:
    Thomas Schmuckert, Frank Glaubrecht, Jürgen Prochnow, Peter Woy, Gerlinde Dillge, Evelyn Gressmann, Manfred Liptow, Frank Felicetti, Evamaria Bath, Maria Mägdefrau, Uwe Hügle, Gudo Hoegel, Carla Becker, Marianne Bernhardt.



    Inhaltsangabe des Verlags:

    Zitat

    Geisterjäger trifft Dämonenkiller. Denn jede Geschichte hat zwei Seiten!
    Mit Folge 83 “Ein Leben unter Toten” der erfolgreichen Hörspielserie John Sinclair (Lübbe Audio) und (…) Folge 21 “Herbstwind” von Dorian Hunter wird ein ganz besonderes Hörspiel-Crossover realisiert.
    Jede Folge “funktioniert” für sich, zusammen bieten sie aber das doppelte Hörvergnügen. John Sinclair ist zu Gast bei Dorian Hunter und umgekehrt. Ohne voneinander zu wissen, ermitteln beide im gleichen Fall. Das “Zusammentreffen” der beiden verspricht viel Action & Grusel. Und Spaß.
    Eine Handyaufnahme zeigt, wie der schottische Beerdigungsunternehmer Howard Little während einer Trauerrede mit einer ihm fremden Stimme spricht. Ein Fall von Besessenheit? Dorian Hunter nimmt die Ermittlung auf – und stellt bald fest, dass er nicht der Einzige ist, den die Ereignisse auf den Plan gerufen haben …


    — Meine Meinung:


    Was passiert, wenn die zwei wohl bekanntesten Dämonenjäger Deutschlands im gleichen Fall ermitteln? Serien- und Verlagsübergreifend?
    Genau diese Frage beantworten Lübbe Audio mit “John Sinclair” und Folgenreich mit “Dorian Hunter”, indem sie ihren Geisterjäger sowie den Dämonenkiller zusammen in einen Fall schicken.


    Das Experiment beginnt mit der Geschichte: Ist es möglich, daß zwei Figuren wie Dorian Hunter und John Sinclair in einem Fall funktionieren? Um es kurz zu machen: Ja, es funktioniert.
    Und gleich im Anschluss: Funktionieren die beiden Folgen auch für sich? Auch hier ein klares Ja!


    Crossover: Ja. Aber mit starker Story.


    Die Geschichte an sich ist eine lupenreine “Hunter”-Story, in die der Sinclairsche Geisterjäger geschickt eingearbeitet wurde. Ohne Spoiler: Man hat hier eine vollwertige “Dämonenkiller”-Geschichte, die Sinclair sehr gut einbindet, ohne daß der Mann vom Yard wie ein aufgesetztes, aber sinnloses Extra wirkt. Die Szenen zwischen Hunter und Sinclair bieten dann auch nicht nur etliches an Spannung und Action, sondern vor allem Humor. Humor indes, der die wirklich fast erdrückend-düstere Grundatmosphäre der Folge passend auflockert und nicht deplatziert wirkt.


    Da beide Figuren zudem wunderbar miteinander funktionieren, bleibt auf Grund des vorliegenden Ergebnisses nur die Hoffnung, daß es eventuell noch mal zu einer Zusammenarbeit zwischen Scotland Yard und Secret Service kommt.



    Fiesling voraus: Prochnow an Bord.


    Bei den Sprechern fällt neben den ohnehin schon starken Namen der regulären Sprecher sicherlich Jürgen Prochnow als erstes auf. Ich denke nicht, daß es ein Spoiler ist, wenn man sagt, daß Prochnow einen wunderbaren Bösewicht abgibt. Seine Stimme ist bereits in Filmen äußerst markant – ohne Bild jedoch wird das noch verstärkt und auch hier bleibt die Hoffnung, daß der Mann noch weitere Ausflüge in den Bereich des kommerziellen Hörspiels unternimmt.


    Die weibliche “fiese Fratze”, Blanche Everett, spielt Gerlinde Dillge und ja, man merkt ihr an, daß sie Spaß an der nicht ganz sauberen Dame zu haben scheint. Sehr schön gemacht.


    Stark spielen auch die beiden “alten Damen”, Evamaria Bath, die als Diane Coleman Dorian Hunter zu Beginn fast vors Auto läuft und Evelyn Gressmann als Johns “Tante” – beiden kauft man ihre Figuren absolut ab. Die eine überzeugend hin- und hergerissen zwischen scheinbarer Demenz und Willensstärke, die andere eine alte, dennoch resolute Lady.
    Auch der Rest des Ensembles überzeugt und liefert durchweg gute Leistungen ab.



    Surreale Klangrealität.


    Beim Sounddesign gibt man sich erneut keine Blöße: Dorian Hunter war und ist eine Vorzeigeproduktion. Die charakteristische Verschmelzung aus Musiken, Perkussion und Geräuscheffekten bietet auch hier wieder eine unglaublich dichte Atmosphäre, die für mich die perfekte Melange aus surrealer Fantastik und intonierter Realität ist.



    Mein Fazit:


    Eine richtig starke Folge! Packende Story, die auch für sich allein gehört werden kann, eine unglaublich dichte und düstere Atmosphäre, dazu ein paar Actioneinlagen und wunderbar funktionierender Humor. Gespielt von einem großartigen Ensemble, bei dem vor allem Thomas Schmuckert, Jürgen Prochnow, Gerlinde Dillge, Evamaria Bath, Evelyn Gressmann und Frank Glaubrecht herausstechen. Dazu das gewohnt starke Sounddesign – fertig ist eine “Dämonenkiller”-Folge, die für mich in der Tat herausragend ist, Dauergast im Player wird – und hoffentlich, hoffentlich, nicht das letzte Crossover der Herren Sinclair und Hunter gewesen ist.

    Dorian Hunter (14): Jagd nach Paris
    Ein Mystery-Hörspiel von Marco Göllner – nach einem Roman von Neal Davenport



    — Produktionsinfos:


    Produktion: Dennis Ehrhardt, Zaubermond Verlag
    Skript, Regie, Tonproduktion: Marco Göllner
    Aufnahmen: Alexander Rieß, CSC Studio, Hamburg
    Gary Stack im Studio Konterfei, Berlin
    Marijo Dolic, Hurst Media Company, Offenbach
    Musik: MoorlandMusic
    Titelmusik: Joachim Witt
    Illustrationen: Mark Freier
    Layout: Sebastian Hopf
    Product Management: dp
    Label: Folgenreich


    Sprecher:
    Thomas Schmuckert, Konrad Halver, Frank Gustavus, Oliver Kalkofe, Robert Kotulla, Helmut Winkelmann, Marco Sand, Jörg Reichlin, Hasso Zorn, Annette Gunkel, Simona Pahl, Thomas Nicolai, Costa Meronianakis, Lilli Martha König, Annabelle Krieg, Eckart Dux, Marco Göllner, Dina Kürten, Günter Lach, Sascha Rotermund.


    Inhaltsangabe des Verlags:

    Zitat

    Dorian Hunter hat im Haus der Werwölfin Jennifer Jennings in London den vorletzten seiner dämonischen Brüder zur Strecke gebracht. Bleibt nur noch der Vampir Frederic de Buer, der rechtzeitig fliehen konnte. Hunter folgt de Buer ohne Absprache mit dem Secret Service zum Bahnhof St. Pancras, wo der Dämon den Eurostar nach Paris nimmt. Hunter springt im letzten Moment auf das Dach des Zuges – und erlebt eine Fahrt ohne Wiederkehr…


    — Meine Meinung:


    Auch wenn die Folgen 13 und 14 für sich allein stehen, so hängen sie zeitlich dennoch direkt zusammen: “Die Jagd nach Paris” beginnt nämlich wenige Minuten nach dem Ende der “Wolfshochzeit”.


    So wird sich auch nicht viel mit Vorgeplänkel aufgehalten, sondern direkt “Vollgas” gegeben: Dorian Hunter jagt seinen dämonischen Bruder Frederic de Buer, wird gleichsam allerdings auch selbst gejagt: Von seinen eigenen Freunden und Verbündeten. Trevor Sullivan setzt alles daran, daß der vermeintlich flüchtige, mehrfache Mörder nicht die Grenzen des britischen Empires überquert, was in einer Jagd auf den Eurostar Richtung Paris endet.



    Story ok, aber…


    Die Geschichte an sich bietet nicht nur ein hohes Tempo, sondern vor allem eins: Reichlich Action. Der Grusel wird fast gänzlich zurückgefahren, dafür steht der Jagdaspekt auf begrenztem Raum im Vordergrund. Daß Hunter dabei gemäß seiner Maxime “take no prisoners” vorgeht, verleiht dem Ganzen den gewohnt erwachsenen Anstrich der Serie… der jedoch leider mehr als einmal unterlaufen wird. Das liegt nicht an der Folge an sich, sondern an dem diesmal leider in einigen Punkten zur falschen Seite hin überquerten Grat zwischen Komik und Ernsthaftigkeit – in personae: Trevor Sullivan, Marvin Cohen und der Commissaire. Ja, Sullivan hat manchmal eine etwas lange Leitung. Das ist nicht neu und hatte innerhalb der Serie auch bislang Tradition. Aber er kam bislang nie als Quasi-Depp vom Dienst rüber. Genau das passiert hier allerdings, insbesondere “gefördert” durch die Figur des Marvin Cohen: Aus dem schrulligen Charakter wurde streckenweise ein cartoon’esques Abziehbild einer (wenig) komischen Figur. Das muss nicht sein, oder besser: Das sollte nicht sein.


    Es ist kein Problem, wenn man Charaktere mit komischen Zügen in einer Erwachsenenserie hat, solange diese komischen Züge innerhalb der “fiktiven Realität” der Serie funktionieren. Stoßen einem diese innerhalb des Serienkontexts jedoch derart auf, sollte man die “Komikbremse” einlegen.


    Natürlich werden jetzt einige sagen, daß es ihnen so gefällt – ok. Wunderbar. Ich sage ja nicht, daß mein Wort Gottes Gesetz ist, denn über diesem Pamphlet steht immer noch “Meine Meinung” und nicht “Lex Dei”. Für mich haben die Figuren Sullivan streckenweise, Cohen und der bemüht-französelnde Commissaire nicht funktioniert und liefen während der “Kopfkino-Vorstellung” mit blinkenden “Comic Relief – bitte JETZT lachen”-Schildern durch die eigentlich hervorragend-düstere Szenerie.



    “Isch könnte ‘elfen!” – “Nein, danke, mit Elfen hab ich’s nicht so!”


    Womit wir bei den Sprechern wären:
    Thomas Schmuckert gibt Hunter gewohnt kompromisslos und direkt, Robert Kotulla als Hunters Bruder bis(s) zum Tunnelende: Großartig. Verschlagen, fies – punktgenau so wie ich mir diesen hinterlistigen Vampir vorgestellt habe. Und auch wenn ich auf die diesmal vorhandene Schlagseite des Charakters Robert Sullivan hinwies: Konrad Halver hat hier trotzdem für sich genommen einmal mehr eine überzeugende Leistung hingelegt. Trotz der überstrapazierten “Zurückgebliebenheit” des Charakters: Halver schafft es, daß die Figur trotzdem nicht unsympathisch rüberkommt. Eine Aufgabe, an der sicherlich nicht wenige grandios gescheitert wären.


    Frank Gustavus als Marvin Cohen, nun, das ist problematischer: Gerade diese Figur ist es nämlich, die nicht nur sich selbst, sondern auch Sullivan den unangenehmen Beigeschmack verpasst und so sind insbesondere genau die Szenen mit den beiden die “Reizpunkte” der Folge.


    Auf den Commissaire, gesprochen von Helmut Winkelmann, ging ich bereits kurz ein: Leider kommt der französische Dialekt merklich gekünstelt rüber. Wie es hingegen funktioniert, zeigt Oliver Kalkofe als Armand Melville.



    Musik & Effekte: Perfekt wie immer.


    Bei den Effekten und der Musik hingegen ist und bleibt “Dorian Hunter” auch mit der “Jagd nach Paris” Referenzklasse.
    Das Hunter-charakteristische Verschmelzen aus musikalischen Szenenüberblendungen, perkussiven Einwürfen und der brillanten Symbiose aus alltäglichen- und weniger alltäglichen Geräuschen macht es dem Hörer extrem einfach, eine Blockbusterproduktion vor das geistige Auge zu holen.



    Mein Fazit:


    Vorab: Man sollte sich im Klaren darüber sein, daß es hier primär um Action geht – Gruselelemente sind fast gänzlich ausgeblendet. Und eigentlich hätte “Jagd nach Paris” ein nahezu perfekter Actionthriller werden können. Wären da nicht die charakterlichen Überzeichnungen bei Trevor Sullivan und Marvin Cohen, sowie beim “Commissaire” gewesen. Natürlich ist die Anzahl der Szenen im Vergleich zur Gesamtproduktion gering, dennoch trüben sie das Hörvergnügen ein wenig.
    Dafür gibt es seitens der restlichen Sprecher nur Gutes zu vermelden, insbesondere natürlich durch Thomas Schmuckerts wirklich coole Art, und auch durch Oliver Kalkofes Armand Melville.
    Musik und Effekte überzeugen einmal mehr auf ganzer Linie.
    So bleibt mit Folge 14 vom “Dämonenkiller” Dorian Hunter immer noch ein überdurchschnittlich gut produziertes Hörvergnügen – allerdings keinesfalls so stark wie die restlichen “Hunter”-Folgen.

    Oki doki - natürlich hast du da recht, fader. Es ist und bleibt eine doch sehr subjektive Angelegenheit, wie man solche Erzählmittel auffasst.
    Technische Dinge, ok, die kann man relativ 'objektiv' betrachten, aber alles was in den Bereich der Erzählung/Erzählstruktur per se fließt, ist zutiefst subjektiver Wertung unterworfen.
    Nimm mal als Beispiel ruhig die von dir erwähnte "Musizier"-Szene: Für mich macht die Szene absolut Sinn, weil da eben wirklich die Charaktere gestärkt werden, bzw. man einen Einblick in diese bekommt. Solche Momente erleichtern es mir beispielsweise ungemein, eine emotionale Bindung zu den Figuren zu bekommen.

    Meine Güte noch, was muß ich machen? :lolz:
    Ist die nahezu pervers hohe Anzahl an "*meine* Meinung", "finde *ich*" zuzüglich mehrfacher Hinweise darauf, daß dies keinen "Allgemeingültigkeitsanspruch" erhebt, nicht ausreichend?
    Soll ich noch 'ne Jungfrau opfern? :lolz:


    Natürlich ist es subjektiv. Manch einer feiert auf "Madame Pampelmouses Tanz mit den Sonnenstrahlen" total ab, einer 3 stündigen Essenzsuche nach dem Sinn von Nichts und Allem, andere nicht. Punkt.


    Wie schon vor x Postings gesagt:
    Wenn dir/euch diese Szenen gefallen: Wunderbar. Ist doch völlig ok - und nein, ich werde nicht in 10 Minuten bei dir sein und dich zwingen "ich find die doch total doof" zu schreiben :lolz:
    Und nein, ich werde jetzt nicht noch mal alles wiederholen und durchkauen. Es steht alles da und es wäre wirklich ganz wunderprächtig, wenn *meine* Meinung auch als genau das gesehen würde: *Meine* Meinung. Die ist nicht das Neue Testament: Reloaded oder ein anderweitig verbindliches Pamphlet. Ihr seht es halt anders, ok - die Welt wird aber nicht spontan in ein schwarzes Loch gesogen, nur weil ich das eben anders sehe ;).


    (PS: Ich muss hoffentlich nicht explizit sagen, daß das nicht als persönlicher "Angriff" gemeint ist?).


    “Die Infektion”
    von Robert Weber


    — Produktionsinfos:


    Regie: Annette Kurth
    Redaktion: Natalie Szallies
    Länge: 54 Minuten
    Produktion: WDR 2010


    Sprecher:
    Tim Seyfi, Luise Helm, Sigrid Burkholder, Lars Rudolph, Udo Schenk, Thomas Piper, Matthias Haase, Laura Maire, Mark Oliver Bögel, Martin Bross, Tom Zahner, Florian Lukas, Volker Lippmann, Konstantin Lindhorst, Jean Paul Baeck.



    Inhaltsangabe des Senders:

    Zitat

    Als innerhalb von wenigen Stunden zahlreiche Patienten mit den gleichen schweren Krankheitssymptomen in die Uniklinik Köln eingeliefert werden, wird Katastrophenalarm ausgerufen. Noch ist unklar, ob es sich bei dem “Massenanfall Infizierter” (MANI) um einen bioterroristischen Anschlag oder um ein mutiertes Virus handelt. Als die ersten Infizierten sterben, wird die Klinik großräumig abgeriegelt. Ein Ausbreiten der Seuche soll um jeden Preis verhindert werden. Für die Eingeschlossenen beginnt ein erbitterter Überlebenskampf, denn das Virus greift rasend schnell um sich. Einziger Kontakt zur Außenwelt ist der Moderator der Radiosendung “Nachtaktiv”. Ein realistisches “Was-wäre-wenn”-Szenario auf der Grundlage echter Pandemie- und Katastrophen-Notfallpläne.



    — Meine Meinung:


    28 Days Later in Köln.


    Seit Jahrzehnten fühlen sie sich im Horrorgenre pudelwohl und haben nicht zuletzt durch wortwörtlich ausgezeichnete Serien wie The Walking Dead oder das gerade ins Kino kommende Endzeitspektakel World War Z mit Brad Pitt auch beim breiten Publikum, dem Mainstream, Hochkonjunktur: Zombies. Mal mehr, mal weniger plausibel wollen sie einfach nicht unter der Erde bleiben, sobald sie das Zeitliche gesegnet haben.



    Endzeit beginnt in Kölner Uniklinik!


    Dabei ist Deutschland bislang immer “glimpflich” davon gekommen, will heißen: Deutsche -und dazu noch gute- Zombieproduktionen sind fast wie typische eBay-Hörspielangebote: Zwar nicht OVP, aber RAR!


    Und jetzt mal Spaß beiseite: “Die Infektion” gehört zu den Vertretern des Genres, die eher auf Nachvollziehbarkeit setzen. In Köln breitet sich rasend schnell eine aggressive Mutation eines Tollwutvirus aus. Es dauert nicht lang, bis in der Kölner Uniklinik nicht nur das Personal ob der Anzahl an Notfällen, sondern auch die Pathologie mit Platzmangel überfordert ist.


    Daß man dabei eine kreativ-chaotische Inszenierung nutzt, ist nicht nur logisch, sondern ein brillantes Stilmittel: Anstelle von vorhersehbaren, klassischen Handlungsbögen wird hier zwischen Radiosendungen, Anrufen, Momentaufnahmen und Perspektivwechseln hin- und hergesprungen, was im Kopfkino dem beliebten “Wackelkamera”-Effekt bei Found Footage Filmen gleicht.



    Voldemort geht steil, Alf ist nicht wieder zu erkennen.
    Und Megan Fox ist auch dabei!


    Bei den Sprechern tummeln sich interessante Namen:
    Udo Schenk, der u.a. Gary Oldman, Ralph Fiennes und Kevin Bacon synchronisiert, Thomas Piper, der hier keine Sekunde Erinnerungen an seinen Synchronsegen und -fluch gleichermaßen aufkommen lässt: “Alf”. Dazu Florian Lukas, Tim Seyfi als Radiomoderator ‘Kupa’ und Luise Helm, die u.a. Megan Fox und Scarlett Johansson synchronisiert.


    Daß alle eine starke Leistung bieten, muß nicht explizit betont werden. Allerdings muß ich insebesondere Schenk und Piper heraus stellen: Beide legen wirklich erschreckend gute Leistungen hin.



    Johnny Cashs Texmex-Nightmare on Elm Street-Rockabilly.


    Genau so irre wie die Erzählweise ist die musikalische Untermalung: Da geben sich Johnny Cash und Charles Bernsteins prägnantes und über die Jahrzehnte zum Kult gewodenes Main Title Theme von A Nightmare on Elm Street die Klinke in die Hand, da wechseln sich an Robert Rodriguez’ Texmex-Musiken angelehnte Stücke mit Rockabilly ab – kurz: Schräg – aber passend.


    Bei den Geräuschen läuft ebenfalls alles rund: Egal ob es alltägliche Geräuschuntermalungen sind, die hoffentlich nicht Alltag werdenden Geräusche beim Durchsetzen des Ausnahmezustands, die Auftritte der Zombies oder ein Helikopterflug: Hier wird ein sehr breites Spektrum an Geräuschen und Atmosphärenelementen benötigt – und geliefert.



    Fazit:


    Bei Produktionen wie “Die Infektion” ist es oft ein klassisches Dilemma: Die Produktion ist von vorn bis hinten großartig. Großartig geschrieben, großartig gesprochen, großartig inszeniert. Und dann weiß man: Dieses Teil wird man *so* wohl nie regulär im Handel finden, nicht auf CD, nicht als Download. Zumindest nicht in dieser Form, denn da gibt es eine Institution, die jedwede Veröffentlichung insbesondere durch die verwendeten Musiken zu einem 100%igen Verlustgeschäft machten, egal wie gut das Teil ist und wie gut es sich für heutige kommerzielle Verhältnisse verkaufte. So wird es wohl (leider, leider) 'nur' ein Radiohörspiel auf Lebenszeit bleiben


    “Die Infektion” bietet 54 Minuten knackige und durchgehend konsequente (und auch konsequent böse) Unterhaltung, die den bislang immer schön weit entfernten Horror eine Pandemie mit untoten Folgen von weit entfernten Ländern direkt nach Köln holt.
    Sollte es wieder einmal ausgestrahlt werden: Merken! Und Anhören.



    (via http://www.hergehoert.de


    “Die Infektion”
    von Robert Weber


    — Produktionsinfos:


    Regie: Annette Kurth
    Redaktion: Natalie Szallies
    Länge: 54 Minuten
    Produktion: WDR 2010


    Sprecher:
    Tim Seyfi, Luise Helm, Sigrid Burkholder, Lars Rudolph, Udo Schenk, Thomas Piper, Matthias Haase, Laura Maire, Mark Oliver Bögel, Martin Bross, Tom Zahner, Florian Lukas, Volker Lippmann, Konstantin Lindhorst, Jean Paul Baeck.



    Inhaltsangabe des Senders:

    Zitat

    Als innerhalb von wenigen Stunden zahlreiche Patienten mit den gleichen schweren Krankheitssymptomen in die Uniklinik Köln eingeliefert werden, wird Katastrophenalarm ausgerufen. Noch ist unklar, ob es sich bei dem “Massenanfall Infizierter” (MANI) um einen bioterroristischen Anschlag oder um ein mutiertes Virus handelt. Als die ersten Infizierten sterben, wird die Klinik großräumig abgeriegelt. Ein Ausbreiten der Seuche soll um jeden Preis verhindert werden. Für die Eingeschlossenen beginnt ein erbitterter Überlebenskampf, denn das Virus greift rasend schnell um sich. Einziger Kontakt zur Außenwelt ist der Moderator der Radiosendung “Nachtaktiv”. Ein realistisches “Was-wäre-wenn”-Szenario auf der Grundlage echter Pandemie- und Katastrophen-Notfallpläne.



    — Meine Meinung:


    28 Days Later in Köln.


    Seit Jahrzehnten fühlen sie sich im Horrorgenre pudelwohl und haben nicht zuletzt durch wortwörtlich ausgezeichnete Serien wie The Walking Dead oder das gerade ins Kino kommende Endzeitspektakel World War Z mit Brad Pitt auch beim breiten Publikum, dem Mainstream, Hochkonjunktur: Zombies. Mal mehr, mal weniger plausibel wollen sie einfach nicht unter der Erde bleiben, sobald sie das Zeitliche gesegnet haben.



    Endzeit beginnt in Kölner Uniklinik!


    Dabei ist Deutschland bislang immer “glimpflich” davon gekommen, will heißen: Deutsche -und dazu noch gute- Zombieproduktionen sind fast wie typische eBay-Hörspielangebote: Zwar nicht OVP, aber RAR!


    Und jetzt mal Spaß beiseite: “Die Infektion” gehört zu den Vertretern des Genres, die eher auf Nachvollziehbarkeit setzen. In Köln breitet sich rasend schnell eine aggressive Mutation eines Tollwutvirus aus. Es dauert nicht lang, bis in der Kölner Uniklinik nicht nur das Personal ob der Anzahl an Notfällen, sondern auch die Pathologie mit Platzmangel überfordert ist.


    Daß man dabei eine kreativ-chaotische Inszenierung nutzt, ist nicht nur logisch, sondern ein brillantes Stilmittel: Anstelle von vorhersehbaren, klassischen Handlungsbögen wird hier zwischen Radiosendungen, Anrufen, Momentaufnahmen und Perspektivwechseln hin- und hergesprungen, was im Kopfkino dem beliebten “Wackelkamera”-Effekt bei Found Footage Filmen gleicht.



    Voldemort geht steil, Alf ist nicht wieder zu erkennen.
    Und Megan Fox ist auch dabei!


    Bei den Sprechern tummeln sich interessante Namen:
    Udo Schenk, der u.a. Gary Oldman, Ralph Fiennes und Kevin Bacon synchronisiert, Thomas Piper, der hier keine Sekunde Erinnerungen an seinen Synchronsegen und -fluch gleichermaßen aufkommen lässt: “Alf”. Dazu Florian Lukas, Tim Seyfi als Radiomoderator ‘Kupa’ und Luise Helm, die u.a. Megan Fox und Scarlett Johansson synchronisiert.


    Daß alle eine starke Leistung bieten, muß nicht explizit betont werden. Allerdings muß ich insebesondere Schenk und Piper heraus stellen: Beide legen wirklich erschreckend gute Leistungen hin.



    Johnny Cashs Texmex-Nightmare on Elm Street-Rockabilly.


    Genau so irre wie die Erzählweise ist die musikalische Untermalung: Da geben sich Johnny Cash und Charles Bernsteins prägnantes und über die Jahrzehnte zum Kult gewodenes Main Title Theme von A Nightmare on Elm Street die Klinke in die Hand, da wechseln sich an Robert Rodriguez’ Texmex-Musiken angelehnte Stücke mit Rockabilly ab – kurz: Schräg – aber passend.


    Bei den Geräuschen läuft ebenfalls alles rund: Egal ob es alltägliche Geräuschuntermalungen sind, die hoffentlich nicht Alltag werdenden Geräusche beim Durchsetzen des Ausnahmezustands, die Auftritte der Zombies oder ein Helikopterflug: Hier wird ein sehr breites Spektrum an Geräuschen und Atmosphärenelementen benötigt – und geliefert.



    Fazit:


    Bei Produktionen wie “Die Infektion” ist es oft ein klassisches Dilemma: Die Produktion ist von vorn bis hinten großartig. Großartig geschrieben, großartig gesprochen, großartig inszeniert. Und dann weiß man: Dieses Teil wird man *so* wohl nie regulär im Handel finden, nicht auf CD, nicht als Download. Zumindest nicht in dieser Form, denn da gibt es eine Institution, die jedwede Veröffentlichung insbesondere durch die verwendeten Musiken zu einem 100%igen Verlustgeschäft machten, egal wie gut das Teil ist und wie gut es sich für heutige kommerzielle Verhältnisse verkaufte. So wird es wohl (leider, leider) 'nur' ein Radiohörspiel auf Lebenszeit bleiben


    “Die Infektion” bietet 54 Minuten knackige und durchgehend konsequente (und auch konsequent böse) Unterhaltung, die den bislang immer schön weit entfernten Horror eine Pandemie mit untoten Folgen von weit entfernten Ländern direkt nach Köln holt.
    Sollte es wieder einmal ausgestrahlt werden: Merken! Und Anhören.



    (via http://www.hergehoert.de

    Es gibt Hörspiele, bei denen die Hauptfiguren so granitfest sind, dass sie gleich in die Handlung springen können (insbes. bei den Serien, bei denen es nichts ausmacht, wenn man nach Folge 124 wieder Folge 43 hört). Da erwartet aber auch keiner Veränderungen an den Figuren. Und da bewegt sich mMn bei Mark Brandis halt Einiges. Würde da nicht Zeit für die "Charakterbits" draufgehen (Alkoholismus etc.), dann würde man den Wechsel weg von der VEGA doch auch nicht verstehen ...


    Deshalb schrieb ich ja auch in meinem Review zur "Lautlosen Bombe":

    Zitat

    Ja, natürlich muss die Verfassung Brandis’ erklärt werden. Und ja, natürlich geht das nicht in 20 Sekunden. Doch fast 25 Minuten “Anlaufzeit” sind (mir) dann doch etwas zu lang.


    Will heißen: Ist es der Charakterentwicklung dienlich -> Gern. Aber ob man dafür fast die Hälfte des ersten Teils verballern muss, bis es überhaupt mal mit der eigentlichen Handlung losgeht? Das hätte ich (wie bereits mehrfach angemekrt: ich - nicht "das müsst ihr alle so sehen") deutlich kürzer gemacht. Vergesst bitte nicht, daß man es ja nicht erst einmal schaffte, ganze Brandis-Romane in jeweils eine(!) Folge zu packen und das (für mich) mit Ausnahme des "Vorstoß zum Uranus" alle Doppelfolgen streckenweise wirklich zäh waren. Und das sollte einem schon zu denken geben.

    Hab gerade endlich mal die Zombies vom WDR gehört: "DIE INFEKTION".
    Was für ein geiles und durchgehend (bösartig) konsequentes Hörspiel! Udo Schenk, Tommi Piper (so *not* Alf!), ein stilsicheres "Chaos" in der Produktion, das den fiktiven Ausnahmezustand in Köln wunderbar einfängt, eine irre Mixtur aus Musiken von Johnny Cash, dem Hauptthema aus "Nightmare on Elm Street", dazu Rock(abilly) und "leichte" Anleihen an Robert Rodriguez' Texmex-Titel: Gerne mehr davon.
    Nur schade, daß diese Produktion wohl nie das Licht der CD-Welt erblicken wird (GEMA Danke sagen :rage: ).

    Ich bin schon der Meinung - und ich glaube, viele, wenn nicht die meisten anderen auch - dass ein Hörspiel schon schön lang sein darf, wenn ich dafür 10 Euro bleche.


    Nimm mal Filme: Mir sind gute 90-Minüter allemal lieber als zähe, gestreckte Filme, die dann 130 Minuten gehen.


    Zitat

    Gerade, wo ich Hörspiele oft nur nebenbei höre, mir also oft auch längere Passagen entgehen, weil ich abgelenkt bin, ist es ganz gut, wenn es etwas länger ist.


    Nebenbei kann ich auch einen Ventilator laufen lassen. Der kostet nur einmal was und läuft dann noch länger als ein lang(weilig)es Hörspiel.


    Zitat

    Was die Allgemeingültigkeit deiner Meinung angeht: Es ist ja nur dieser eine Satz, deswegen brauchen wir jetzt kein Fass aufzumachen. Trotzdem klingt es sehr dogmatisch, auch wenn man im Zweifel sicher immer irgendwo einfügen kann, es wäre nur die eigene Meinung.


    Ich mache ja kein Fass auf. Das Fässchen hast du geöffnet (auch nicht böse gemeint). Nur eins noch: "Im Zweifel"? Nein, nicht im Zweifel. Grundsätzlich. Meine Meinung stellt eben nur das dar: Meine Meinung. Da ist nichts Allgemeingültiges dran. Das mögen vielleicht einige Leute reininterpretieren, aber ich gehe kaum her und sage: "Entschuldigung, Sir, haben Sie einen Moment über mit mir über Ihr Leben nach der Aufrechterhaltung Ihrer falschen Meinung zu sprechen? Sir?" :)
    Also: Wenn Dir die langen Fassungen zusagen, ist das doch völlig ok. Mir sagen sie nicht zu und ich kann auch diesen Gedanken "Lang = per se gut" nicht nachvollziehen. Das heißt aber nicht, daß du oder sonst wer das jetzt übernehmen müsst ;).

    Grade Mark Brandis ist dafür ein schlechtes Beispiel, denn hier haben mir auch die extra Minuten, was andere als Überlänge bezeichnen mögen, sehr gut gefallen.


    Das ist ja völlig ok - mir sagen diese gestreckten Füllszenen in den meisten Doppelfolgen nicht zu. Ich brauche keinen 25-Minuten-Prolog bei einem 48-Minuten langen ersten Teil einer Doppelfolge. Ich brauche auch eine endlos ausgewalzten anderen Füllsequenzen, worunter dann beispielsweise das Ende leiden muss, weil es zack, zack, dann nur noch "mal eben" abgearbeitet wird.


    Zitat

    Klarer Beleg, Realität, qualitätsresistente Köpfe (wer ist das?).. da steht der Beweis noch aus!


    Qualitätsresiste Köpfe sind die Leute, die auf ein Hörspiel schon abfeiern, nur weil es schön lang ist, aber noch keine Minute gehört haben - und die der Inhalt dann auch nicht wirklich interessiert, weil: Lang ist ja per se super.
    Da es im Review auch ziemlich dick und fett mit "meine Meinung" betitelt ist, brauche ich auch keinen allgemeingültigen Beweis. Es ist meine Meinung, genauso wie Dir die längeren Fassungen mehr zusagen. Da brauche ich auch keinen Beweis für (wär ja auch noch schöner :lolz: ).


    Für mich ist wichtig, daß ich über die Spieldauer gut unterhalten werden - und das funktioniert bei mir nicht mit langatmigen und langgezogenen Szenen. Wenn es der Handlung oder der Atmosphäre dient: Gerne. Aber wenn es nur dazu dient, eine eigentlich gut auf 1 CD zu bringende Folge auf 2 CDs zu strecken, dann weniger.


    Mark Brandis (23): Triton-Passage
    Nach dem Roman von Nikolai von Michalewsky


    — PRODUKTIONSINFOS:


    Manuskript: Balthasar von Weymarn
    Musik & Sounddesign: Jochim-C. Redeker
    Aufnahme: Sven-Michael Bluhm, Manuel Mendes Teixeira, Tommi Schneefuß
    Produktion, Regie & Schnitt: Jochim-C. Redeker & Balthasar von Weymarn
    Artwork: Alexander Preuss
    Layout/ Satz: Jürgen Straub
    Product Management: dp
    INTERPLANAR Produktion GbR / Folgenreich, 2013


    Sprecher:
    Michael Lott, Mira Christine Mühlenhof, Roman Kretschmer, Claudia Urbschat-Mingues, Gerhart Hinze, Nao Tokuhashi, Wolf Frass, Anastasia Conze, Urs Remond, Bettina Zech, Stefan Peters, Hongyu Zhu, Dorothea Anna Hagena, Rüdiger Evers, Hartmut Breuer, Anne Elsen, Isabel Grünewald, Henning Schäfer.


    Inhaltsangabe des Verlags:

    Zitat

    2133: Mark Brandis ist seit 240 Tagen als Gastpilot auf einem neuen Schiff unter dem Kommando von Cmdr. Elmar Busch. Statt eines Testfluges verharrt die EXPLORATOR jedoch regungslos im Weltraum, um den möglicherweise bevorstehenden Ausbruch des Sterns Eta Carinae in eine Hypernova zu beobachten. Eine ereignislose Schicht löst die andere ab. Als Mark Brandis durch VEGA-Direktor John Harris von einem gestrandeten Republikenschiff im Orbit des Planeten Neptun erfährt, gerät er in ein moralisches Dilemma – denn der offizielle Befehl ist unmissverständlich: um keinen Preis darf das Schiff die Beobachtungsposition verlassen!



    — MEINE MEINUNG:


    Es geht also doch wieder: Kaum bringt man ein Abenteuer auf einer CD raus, hat sich das Problem mit den Längen erledigt. Die Handlung wird in den knapp 80 Minuten keine Minute langweilig; Füllszenen sucht man vergebens. Das bindet das Interesse des Hörers wesentlich besser als breit ausgewalzte und hin und wieder sehr langatmige Szenen.


    Ein weiteres mal ein klarer Beleg dafür, daß die Gleichung “länger = besser” nur in einigen qualitätsresistenten Köpfen funktioniert, aber nichts mit der Realität zu tun hat.
    Hier bekommt man Brandis wieder in uneingeschränkt empfehlenswerter Erzählweise – daß zudem die Geschichte an sich noch zur besten der bisherigen Reihe zählt, ist noch ein weiterer Pluspunkt.


    Viele neue Stimmen hat das All.


    Sprecher bei Brandis? Ok, ich fasse mich kurz: Wie immer. Also durchweg stark besetzt und durchweg starke Leistungen.
    Und nun die etwas längere Version: Diesmal hat es “Brandis” Michael Lott bis auf ein kurzes Videogespräch mit “Dr. Levy” Claudia Urbschat-Mingues mit einer völlig neuen Crew zu tun, die man von Anfang an mag. Ok, Roman Kretschmers ‘freundlichen’ Cmdr. Elmar Busch nicht so wirklich, aber das liegt a. an der Figur an sich, aber b. auch oder vor allem an Kretschmers wunderbarer Leistung in der Rolle dieses “harten Brockens”.


    Positiv sticht ebenfalls wieder die Besetzung der Republiken-Charaktere mit originären Sprechern: Nao Tokuhashi und Hongyu Zhu verleihen den asiatischen Figuren den authentischen Schliff.


    Und last, but not least: Mag man Roman Kretschmers Cmdr. Busch schon als “nicht sonderlich nett” empfinden, relativiert sich das im Verlauf der Folge. Durch und durch auf die Palme bringt einen allerdings Dr. Egon Mildrich, wunderbar von Rüdiger Evers gespielt. Wenn man einem Charakter, der nur kurz auftaucht, derart die Pest an den Hals wünscht, dann hat der Sprecher seine Sache nicht nur gut, sondern aussergewöhnlich erledigt. Mit Mildrich ist Rüdiger Evers dies gelungen.


    Soundeffekte nicht von dieser Welt


    Auch in der wortwörtlich ausgezeichneten Paradedisziplin lässt die “Triton-Passage” nichts anbrennen: Egal ob beim “normalen” Tagesablauf auf dem Beobachtungskreuzer, bei der Bergung eines havarierten Raumschiffs in der Atmosphäre des Neptun (die Akustik beim Betreten des “Geisterschiffs” hat schon was von “Event Horizon”), beim Notstart fast ohne Sauerstoff, ob es die unglaublich bedrohlich klingende Killerbrigade der Spzialeinheit der Republiken ist oder der gänsehauterzeugenden Bioreaktor der “Explorator”: Was Jochim-C. Redeker für “Brandis” immer wieder an akustischen Highlights zaubert, ist fast unglaublich. Und nichts, kein einziger Effekt klingt irgendwie “falsch” oder unpassend.


    Auch im Bereich Musik bleibt alles wie gehabt: Spitzenklasse. Von elegischen Analog-Synthiepassagen hin zu dramatischen Actionstücken: Brandis ist und bleibt auch hier unverwechselbar und großartig.


    FAZIT:


    Story: Top. Sprecher: Top. Effekte & Musik: Top.
    In allen Belangen überzeugt die “Triton-Passage” nicht nur, sie setzt einmal mehr Maßstäbe.
    Für mich ohne Frage eine der Top-Folgen der Serie, zudem mit einem hohen Wiederhörfaktor.
    Oder anders gesagt: “Mark Brandis: Triton-Passage” ist eine gute Definition des Begriffs “opulentes SciFi-Hörspiel”. Bitte mehr davon!


    (via hergehoert.de)

    Asche auf mein Haupt, aber ja - ich habe endlich MARK BRANDIS: TRITON-PASSAGE gehört und für seeeeehr, sehr fein befunden. Knapp 80 Minuten Spielzeit, aber anders als bei den Doppelfolgen, war hier nichts gestreckt oder ausgewalzt. Schön straight forward - und ein *richtig* schönes Weltraumabenteuer mit Dramatik und den "wunderschönen" (innen-)politischen Ränkespielen, bei denen man so einen herrlich geschwollenen Hals kriegte, passierten sie in der Realität (und ja, das tun sie).


    MindNapping (13): Beyond The Chinese Theatre
    Von Jan Gaspard.


    — PRODUKTIONSDATEN:


    Regie & Schnitt: Patrick Holtheuer
    Co-Regie: Marko Peter Bachmann, Steven Schulze
    Mix und Mastering: Tom Steinbrecher
    Musik: Sebastian Pobot
    Gestaltung, Layout und Fotos: Daniel Klages-Saxler
    Produzent: Sebastian Pobot
    Aufgenommen bei multicore productions hamburg und Die Media-Paten Berlin.


    Sprecher:
    Alexander Turrek, Engelbert von Nordhausen, Nana Spier, Martin Keßler, Luise Lunow, Oliver Böttcher, Till Hagen, Gordon Piedesack, Helmut Krauss.


    Inhaltsangabe des Verlags:

    Zitat

    Auf den jungen IT-Studenten George Brand, alias „T-Rex“, wartet eine echte Herausforderung als Trimester-Arbeit. Eine „Mission Impossible“, für die sich die attraktive
    Kommilitonin Linn prompt als Partnerin anbietet. Doch was hat Linn mit Georges durchgeknalltem Vermieter zu tun? Viele scheinen an Georges Fähigkeiten als Hacker interessiert – Industrielle und Geheimdienste, Militär und Verbrecher-Syndikate.
    Im Seattle Underground und dem geheimnisvollem „Chinese Theatre“, kommt es zu einem ersten Showdown. Doch wer hält die Fäden in der Hand? Wer wird der Gewinner sein in diesem Poker um Macht, Spitzen-Technologie und jede Menge Geld? Aber vor allem: wie real ist die schockierende Gefahr?



    — MEINE MEINUNG:


    Nachdem “MindNapping” bereits mit Folge 10 für eine ordentliche Überraschung sorgte, ein Crossover mit dem “Darkside Park”, ist es hier nun die beliebte Serie “Offenbarung 23″, die ein Prequel von Autor Jan Gaspard höchstselbst verpasst bekommt.


    Wer “Offenbarung 23″ kennt, weiß bereits, was das für die Handlung bedeutet: Verschwörungsthriller in Reinkultur. Und genau das bekommt nicht nur geneigte O23-Fan hier geboten. Ein strammes Tempo lässt Langeweile keine Chance. Reichlich Wendungen und Täuschungen sorgen für mehr als einen “Aha”-Moment. Und natürlich kommt die Frage: Funktioniert es ohne Vorkenntnis von “Offenbarung 23″? Ja. Da “Beyond The Chinese Theatre” als Prequel fungiert, kommt man ganz ohne Vorkenntnisse aus. Für diejenige allerdings, die “T-Rex” & Co. schon seit Jahren begleiten, macht die Folge natürlich auch Spaß, denn auch wenn es ohne Vorkenntnisse geht, wird man bei den agierenden Charakteren natürlich manche Situation anders erleben, weil man weiß, wie sie sich entwickeln werden.
    So oder so hat Jan Gaspard hier eine verdammt starke Folge geschaffen.


    Alles so offenbarig hier :)


    Alex Turrek, Till Hagen und Helmut Krauss – neben dem Originalautoren der Serie hat Patrick Holtheuer auch die Originalsprecher der Serie verpflichtet – die Kontinuität wird also gewahrt, was der Authentizität natürlich nicht nur ein wenig zu Gute kommt, sondern diese regelrecht definiert. Daß alle wieder stramme Leistungen abliefern, muß kaum erwähnt werden.


    Hinzu gesellen sich ein sehr starker Engelbert von Nordhausen, der den zwielichtigen Professor McCormick ganz ausgezeichnet spielt, Martin Keßler als Navy-Seal-irgendwie “Chris” Nelson, der diesen leicht schwankungsanfälligen Charakter mit der Keßler-typischen Coolness spielt, mit der er schon Nicolas Cage in seinen besten Rollen und Vin Diesel die passende Stimmfärbung im Deutschen verpasst. Und Luise Lunow als “alte Chinesin” – wunderbar. Man kauft ihr die, wie T-Rex sie nennt, “alte Hexe” sofort ab. Und Nana Spier muss natürlich ebenfalls erwähnt werden: Als Kommilitonin von “T-Rex” macht sie wie eh und je eine gute Figur – eine Stimme, die einfach immer begeistert.


    Ach ja: Officer Decker, ein alter Bekannter aus der MindNapping-Reihe, ist ebenfalls wieder dabei. Erneut wird der mittlerweile weit gereiste Polizist von Gordon Piedesack gesprochen, der den alten Skeptiker und Brummelbär wieder wunderbar kauzig rüberbringt.


    Boom, shake, shake, shake the room & Rock the underground


    Bislang gab es keine Ausrutscher, warum also sollte es hier anders sein? Eben. Die Geräuscheffekte sind einmal mehr stark gesetzt – egal ob es Hubschraubereinsätze sind, Naturklänge, Atmosphären diverser Örtlichkeiten, einstürzende Altbauten oder ein einfaches Karussell. Letzteres ist natürlich vor allem über Kopfhörer sehr gut gemacht, da das Panning bei der Fahrt den Hörer wirklich “mitnimmt”.
    Musik gibt es wieder von Sebastian Pobot – respektive: Passend gemacht und passend eingesetzt. Sehr schön ist im übrigen auch der Einsatz eines etwas härteren Rockstücks – nicht als Selbstzweck, versteht sich, sondern auch um die nicht gerade zimperliche Gangart auch über die Musik rüberzubringen.


    Fazit:


    Beyond The Chinese Theatre” ist für mich eine der besten Folgen der Reihe “MindNapping” bislang überhaupt. Jan Gaspard hat einen tempo- und actionreichen Verschwörungsthriller ersonnen, den Patrick Holtheuer gekonnt in Szene gesetzt und mit sehr starken Sprechern und wunderbar realistischer Effekt-, sowie passender Musikuntermalung zum Leben erweckt hat.
    “Offenbarung 23″-Fans kommen um diese starke Folge ebenso wenig rum, wie normale Thrillerfans.



    (via hergehoert.de)


    MindNapping (13): Beyond The Chinese Theatre
    Von Jan Gaspard.


    — PRODUKTIONSDATEN:


    Regie & Schnitt: Patrick Holtheuer
    Co-Regie: Marko Peter Bachmann, Steven Schulze
    Mix und Mastering: Tom Steinbrecher
    Musik: Sebastian Pobot
    Gestaltung, Layout und Fotos: Daniel Klages-Saxler
    Produzent: Sebastian Pobot
    Aufgenommen bei multicore productions hamburg und Die Media-Paten Berlin.


    Sprecher:
    Alexander Turrek, Engelbert von Nordhausen, Nana Spier, Martin Keßler, Luise Lunow, Oliver Böttcher, Till Hagen, Gordon Piedesack, Helmut Krauss.


    Inhaltsangabe des Verlags:

    Zitat

    Auf den jungen IT-Studenten George Brand, alias „T-Rex“, wartet eine echte Herausforderung als Trimester-Arbeit. Eine „Mission Impossible“, für die sich die attraktive
    Kommilitonin Linn prompt als Partnerin anbietet. Doch was hat Linn mit Georges durchgeknalltem Vermieter zu tun? Viele scheinen an Georges Fähigkeiten als Hacker interessiert – Industrielle und Geheimdienste, Militär und Verbrecher-Syndikate.
    Im Seattle Underground und dem geheimnisvollem „Chinese Theatre“, kommt es zu einem ersten Showdown. Doch wer hält die Fäden in der Hand? Wer wird der Gewinner sein in diesem Poker um Macht, Spitzen-Technologie und jede Menge Geld? Aber vor allem: wie real ist die schockierende Gefahr?



    — MEINE MEINUNG:


    Nachdem “MindNapping” bereits mit Folge 10 für eine ordentliche Überraschung sorgte, ein Crossover mit dem “Darkside Park”, ist es hier nun die beliebte Serie “Offenbarung 23″, die ein Prequel von Autor Jan Gaspard höchstselbst verpasst bekommt.


    Wer “Offenbarung 23″ kennt, weiß bereits, was das für die Handlung bedeutet: Verschwörungsthriller in Reinkultur. Und genau das bekommt nicht nur geneigte O23-Fan hier geboten. Ein strammes Tempo lässt Langeweile keine Chance. Reichlich Wendungen und Täuschungen sorgen für mehr als einen “Aha”-Moment. Und natürlich kommt die Frage: Funktioniert es ohne Vorkenntnis von “Offenbarung 23″? Ja. Da “Beyond The Chinese Theatre” als Prequel fungiert, kommt man ganz ohne Vorkenntnisse aus. Für diejenige allerdings, die “T-Rex” & Co. schon seit Jahren begleiten, macht die Folge natürlich auch Spaß, denn auch wenn es ohne Vorkenntnisse geht, wird man bei den agierenden Charakteren natürlich manche Situation anders erleben, weil man weiß, wie sie sich entwickeln werden.
    So oder so hat Jan Gaspard hier eine verdammt starke Folge geschaffen.


    Alles so offenbarig hier :)


    Alex Turrek, Till Hagen und Helmut Krauss – neben dem Originalautoren der Serie hat Patrick Holtheuer auch die Originalsprecher der Serie verpflichtet – die Kontinuität wird also gewahrt, was der Authentizität natürlich nicht nur ein wenig zu Gute kommt, sondern diese regelrecht definiert. Daß alle wieder stramme Leistungen abliefern, muß kaum erwähnt werden.


    Hinzu gesellen sich ein sehr starker Engelbert von Nordhausen, der den zwielichtigen Professor McCormick ganz ausgezeichnet spielt, Martin Keßler als Navy-Seal-irgendwie “Chris” Nelson, der diesen leicht schwankungsanfälligen Charakter mit der Keßler-typischen Coolness spielt, mit der er schon Nicolas Cage in seinen besten Rollen und Vin Diesel die passende Stimmfärbung im Deutschen verpasst. Und Luise Lunow als “alte Chinesin” – wunderbar. Man kauft ihr die, wie T-Rex sie nennt, “alte Hexe” sofort ab. Und Nana Spier muss natürlich ebenfalls erwähnt werden: Als Kommilitonin von “T-Rex” macht sie wie eh und je eine gute Figur – eine Stimme, die einfach immer begeistert.


    Ach ja: Officer Decker, ein alter Bekannter aus der MindNapping-Reihe, ist ebenfalls wieder dabei. Erneut wird der mittlerweile weit gereiste Polizist von Gordon Piedesack gesprochen, der den alten Skeptiker und Brummelbär wieder wunderbar kauzig rüberbringt.


    Boom, shake, shake, shake the room & Rock the underground


    Bislang gab es keine Ausrutscher, warum also sollte es hier anders sein? Eben. Die Geräuscheffekte sind einmal mehr stark gesetzt – egal ob es Hubschraubereinsätze sind, Naturklänge, Atmosphären diverser Örtlichkeiten, einstürzende Altbauten oder ein einfaches Karussell. Letzteres ist natürlich vor allem über Kopfhörer sehr gut gemacht, da das Panning bei der Fahrt den Hörer wirklich “mitnimmt”.
    Musik gibt es wieder von Sebastian Pobot – respektive: Passend gemacht und passend eingesetzt. Sehr schön ist im übrigen auch der Einsatz eines etwas härteren Rockstücks – nicht als Selbstzweck, versteht sich, sondern auch um die nicht gerade zimperliche Gangart auch über die Musik rüberzubringen.


    Fazit:


    Beyond The Chinese Theatre” ist für mich eine der besten Folgen der Reihe “MindNapping” bislang überhaupt. Jan Gaspard hat einen tempo- und actionreichen Verschwörungsthriller ersonnen, den Patrick Holtheuer gekonnt in Szene gesetzt und mit sehr starken Sprechern und wunderbar realistischer Effekt-, sowie passender Musikuntermalung zum Leben erweckt hat.
    “Offenbarung 23″-Fans kommen um diese starke Folge ebenso wenig rum, wie normale Thrillerfans.



    (via hergehoert.de)


    Saber Rider And The Star Sheriffs (1): Die Rückkehr
    Hörspiel.
    Folge 1 von 5.
    Laufzeit: 49 min.
    1 Audio-CD


    Erschienen bei Anime House, 2013.



    Produktion:


    Regie & Ausführender Produzent: Daniel Käser
    Buch & Ausführender Produzent: Timo Schouren
    Aufnahme-Tonmeister: Daniel Zimmermann, Kai Medinger, Oliver Anders-Rebstock, Leonid Erichmann
    Titelmotiv: Klaus Scherwinski
    Musik: Dale Schacker
    Produzent: Ekkehard Holzer
    Aufgenommen bei: Scalamedia, München; PPA Film, München; Airport Studios, Berlin; Stimm und Truppi, Köln; Matchville Studios, Köln


    Sprecher:


    Manfred Erdmann, Ekkehardt Belle, Florian Halm, Christian Tramitz, Norbert Gastell, Philipp Moog, Hans Bayer, Robert Steudtner, Madeleine Stolze, Marc Stenzel, Ben Steinhoff, Birte Baumgardt, Hans-Detlef Hüpgen, Rieke Werner, Timo Schouren, Tom Jacobs.


    Inhaltsangabe des Verlags:



    — Meine Meinung:

    Wer als Saber Rider-Fan vorab wissen möchte, ob es Sparking Entertainment und Anime House gelungen ist den Star Sheriffs eine würdige Fortsetzung zu spendieren: Ja, ja, ja und ja! Aber so was von.


    Ok, dann gehen wir mal die Langfassung an.


    Die Story:


    Fünf Jahre nach dem Finale der Zeichentrickserie setzt die Handlung ein: Saber Rider, der mittlerweile als Ausbilder für die nächste Generation von Star Sheriffs dient, sieht sich durch eine neue Bedrohung dazu genötigt, das alte Team wieder zusammen zu rufen: Colt und Fireball sollen ihm helfen, die entführte April zu finden – und es besteht der nicht ganz unbegründete Verdacht, daß ihr alter “Freund” Jesse Blue dahinter steckt. Doch bevor sie überhaupt mit der Suche beginnen können, wird Yuma City von den Outridern angegriffen.


    Knapp 50 Minuten dauert das Hörspiel – und gibt fast 50 Minuten lang Vollgas. Langatmige Einführungen, Erklärungen etc. sucht man vergebens, dafür bekommt man tempo- und actionreiche Unterhaltung mit dem typischen Saber Rider-Humor geboten, die den Animevorgängern in nichts, aber auch gar nichts nachsteht.


    Es mag verwunderlich sein, daß ein durch viele visuelle Spielereien geprägtes Medium sich scheinbar mühelos in großartiges Kopfkino verwandeln lässt, aber genau das tut es. Weder leidet die Geschichte unter Langeweile, noch unter dem Problem der offensichtlich nicht nativen Hörauslegung, mit dem beispielsweise etliche O-Ton Hörspiele zu kämpfen haben. “Saber Rider” ist Hörspiel durch und durch und gleichsam Anime in Reinkultur.


    Die Sprecher:


    Man setzt auf Kontinuität: Es sind alle Sprecher der Serie dabei, allen voran Ekkehardt Belle als Saber Rider, Florian Halm als Fireball, Christian Tramitz als Colt, Norbert Gastell als Commander Eagle und Manfred Erdmann als Erzähler. Jesse Blue wird wie in den “Lost Episodes” wieder von Philipp Moog gesprochen.


    Daß Saber, Colt, Fireball und Cmdr. Eagle stimmlich natürlich älter klingen, liegt natürlich am normalen Lauf der Zeit, passt aber auch hier ins Konzept – schließlich setzt “Die Rückkehr” einige Jahre nach dem letzten Einsatz der “Star Sheriffs” ein.


    Saber Rider-Fans werden sich also stimmlich auf Anhieb nicht nur wie zu Hause, sondern pudelwohl fühlen: Alle liefern durchweg starke Leistungen ab und gerade Belle, Halm und Tramitz sind als Action-Trio wie immer unschlagbar.


    Musik & Effekte:


    Auch hier hat man sich nicht nur eng an den Anime-Stil gehalten, man lebt ihn. Die in der Tat kultige Originalmusik von Dale Schacker bringt mit ihren Gitarrenriffs, Bläserstakkati und Achtel-Bassläufen sofort das Flair der Zeichentrickserie mit, untermalt allerdings die Szenen perfekt, so daß die Musik das Hörspiel unterstützt und nicht als aufgesetztes Beiwerk fungiert. Vorbildlich!


    Selbiges gilt für die Effektuntermalung: Insbesondere beim Angriff des neuen Renegademodells bekommt man wortwörtlich die volle Dröhnung geboten. Einstürzende Wolkenkratzer, Geschosse, Fahrzeuge, waghalsige Stunts, das lässt die Szenen lebendig werden, wirkt aber -wie bereits erwähnt- tatsächlich wie originäre Hörspieluntermalung und nicht wie “draufgeklatschte” O-Ton-Spuren. Somit schafft es das Hörspiel auch hier, daß es sowohl als eigenständiges Hörmedium funktioniert, als auch als Anime sans image.


    Fazit:


    “Die Rückkehr” der Star Sheriffs ist gelungen – und zwar in jedem einzelnen Punkt. Tempo- und actionreiche Story, die Originalsprecher, die Originalmusik und Effektuntermalung bieten wortwörtlich Anime-Kult für die Ohren. Einziger “Haken”: Die Folge endet mit einem Cliffhanger – und Teil 2 ist noch nicht im Handel .
    Also: Wer den Klingenknecht von früher kennt, wird sich sofort wie zu Hause fühlen. Wer ihn noch nicht kennt: Zugreifen. “Saber Rider And The Star Sheriffs (1): Die Rückkehr” ist absolut empfehlenswerte Anime für die Ohren!




    → Weitere Links:


    - Hörprobe (4:03 Minuten via youTube)
    - Review bei hergehoert.de


    Tom König: Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus!
    Gelesen von Christoph Maria Herbst.
    Buch/Vorlage: Tom König.
    Erschienen bei audio media verlag GmbH, 2012.


    — Inhaltsangabe des Verlags:

    Zitat

    Der nackte Wahnsinn aus der Servicewelt.
    Kunde König – von wegen! Verbraucher haben in Deutschland nichts zu lachen. Man lässt sie in Callcenter-Warteschleifen schmoren und traktiert sie mit seltsamen AGB. Tom König schildert seine aberwitzigsten Erlebnisse aus der deutschen Servicewüste – das Beste aus seinen Kolumnen auf SPIEGEL ONLINE.



    — Meine Meinung:


    Tom Hillenbrandt alias Tom König ist Sammler. Er sammelt skurrile Erlebnisse aus dem Kundenalltag in Deutschland - und dabei trifft es alle Branchen gleichermaßen: Egal ob es um Abenteuerliches im Bereich Telekommunikation geht, um den Einzelhandel, um Taxifahrten, Uhrenreparaturen, Fluggesellschaften, Callcenter, gemütliche Begegnungen mit den Freunden und Helfern – “Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus” offenbart einen kleinen Einblick in die Hölle, die einem viele Unternehmen als Kunde bereiten.


    Doch wer nun glaubt, es ginge hier lediglich darum, die “bösen Konzerne” ab zu strafen und die Mitarbeiter alle über einen Kamm zu scheren, der irrt. Ja, ohne Frage zeigen alle Erlebnisse deutlich, daß man an den verbreiteten Konzernstrukturen sicherlich mehr als nur ein paar Zweifel hegen kann – aber König zeigt auch, daß das “böse Gegenüber” oftmals selbst nur Teil eines Systems ist, das zähneknirschend ertragen wird, weil der Lebensunterhalt ja irgendwie bestritten werden muß.


    Abgeschlossen wird der Ausflug in die Tiefen der deutschen Servicewüste mit einem 22 Minuten umfassenden “Handbuch für Service-Guerilleros”, in dem König Kunde zwar keine wirklich neuen, aber dennoch schön gebündelte Tipps für den “Gegenschlag” erhält.


    “Stromberg”, der Rächer der Ohnmächtigen.


    Wie bereits erwähnt, ist “Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus” kein tumbes “Plattmachen” von Personen(gruppen), sondern prangert überdeutlich verkrustete und kundenfeindliche Konzernstrukturen an.
    Was jedoch gnadenlos vorgeführt wird, sind hirnerweichende Vorschriften, deren Sinn niemand kennt und die einzig deshalb befolgt werden, weil “das ja schon immer so war”.


    Engstirnigkeit, Unfreundlichkeit, Inkompetenz und Ignoranz – das sind Punkte, die selbst den genügsamsten Verständnismenschen irgendwann an den Rand seiner eigenen Toleranz (und darüber hinaus) bringen – und genau hier hat man mit Christoph Maria Herbst als Erzähler einen absoluten Glücksgriff getan. Wenn jemand diesem Irrsinn in­sze­na­to­risch die Stirn bieten kann, dann doch wohl “Stromberg”.


    Und so zelebriert Herbst die in handliche, kurze Episoden von rund 3-7 Minuten verpackten Erlebnisse regelrecht und avanciert somit förmlich zum “Rächer der Ohnmächtigen”, und es ist nicht selten ein wahrer Genuß wenn Herbst obig erwähnten Unarten deutscher “Servicetugenden” mit triefendem Sarkasmus entgegentritt und diese in all ihrer Absurdität auseinander nimmt.


    Ohne zu pathetisch klingen zu wollen: Durch die Art, mit der Christoph Maria Herbst hier liest, oder besser: spielt, bekommt das Hörbuch eine geradezu kathartische Wirkung. Jeder kennt zumindest ein paar der geschilderten Situationen, egal ob es die Hölle der Callcenter-Warteschleifen ist, das berüchtigte “Draußen gibts nur Kännchen”-Syndrom, das “‘Es gibt aber noch andere Farben!’ – ‘Kann sein. Aber nicht hier!’”-Phänomen oder die überstrapatzierte und urdeutsche Floskel “Wir bitten um Ihr Verständnis” etwa bei der Bahn, bei Fluglinien etc. ist. Und die Art, mit der Herbst diesen Irrsinn nebst Reaktionen darauf zum Besten gibt, hat wirklich etwas “Befreiendes”, was den Hörer nicht nur in das Hörbuch zieht, sondern ihm auch etwas durchaus Befriedigendes bietet.


    Fazit:


    Zwei CDs voll mit Absonderlichkeiten aus der Service-Welt, die doch jeder wohl nur zu gut kennt. Vorgetragen von einem großartigen Christoph Maria Herbst, avanciert “Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus” zu einem grandiosen Hörbuch, bei dem man auf der einen Seite lauthals loslachen, auf der anderen Seite aber ob der eigenen Erfahrungen und der Gewissheit, daß es eben keine Fantasterei, sondern tagtäglich traurige Realität ist, nur noch Weinen möchte. Doch zumindest für diese zwei CDs sollte man sich für das Lachen entscheiden.
    Und ein ‘Gutes’ hat dieser Service-Irrsinn dann doch für sich: Tom König geht der Stoff nicht aus und der Audio Media Verlag kann hoffentlich in absehbarer Zeit ein weiteres Zeugnis dieser kundenfeindlichen Gesinnungen von Herrn Herbst einsprechen lassen.



    (via hergehoert.de)


    Andreas Kieling: Auf Spurensuche.
    Erzählt von Andreas Kieling.
    Hörbuch.
    2 Audio-CDs,
    Lauflänge ca. 148 Min.
    G-Records, 2013



    — Meine Meinung:


    Ein akustischer Trip in die Natur bietet sich dem Hörer mit Andreas Kielings “Auf Spurensuche”. Ein tatsächlich besonderer zudem, denn gemeinhin denkt man, daß Naturdokumentationen zwingend ein visuelles Element benötigen. Nach diesem Hörbuch möchte ich sagen: Weit gefehlt.


    Wildnis, Wild und Technik.


    Ein großes Plus der Produktion ist die Unterlegung mit glasklaren, plastischen Naturaufnahmen, die einen wirklich in die Natur entführen. Diese begleiten Andreas Kielings markante Stimme, die ruhig, dennoch Interesse weckend in sieben Kapiteln Informationen und Berichte über Wölfe, Luchse, Wildschweine, Uhus & Co. in der Eifel, im Harz vorträgt, aber auch exemplarisch Brunftrufe von Rotwild zum Besten gibt.


    Neben Wesenszügen und Verhaltensweisen diverser Tiere und Tiergruppen, gibt Kieling immer wieder Einblicke in Flora und Fauna allgmein, auch im Bezug auf Technikeinsatz zur Profilerstellung von Tieren.


    Mittendrin statt nur dabei.


    Ein wunderbar funktionierender Ansatz: Anstatt auf distanziertes Berichten zu setzen, trägt Kieling derart vor, als sei man selbst sein Gesprächspartner: Authentisch, persönlich – das worwörtliche “mitgenommen werden” erweist sich bei dieser Art der Erzählung als brillanter Schachzug und ist natürlich ob des non-fiktiven Themas ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber anderen Produktionen im non-fiktiven Bereich.


    Fazit:


    In fast 2 1/2 Stunden schafft Andreas Kieling mit “Auf Spurensuche” einen akustisch wie inhaltlich reizvollen Ausflug in die Natur. Egal ob man “informatives Entspannen” genießen möchte oder am Thema per se interessiert ist: “Auf Spurensuche” ist stark produziert, authentisch, macht Spaß und vermittelt unaufdringlich, regelrecht persönlich Einblicke in die “einheimische” Tier- und Pflanzenwelt, die in der Alltagshektik mittlerweile für viele eher eine unbekannte Parallelwelt sein dürfte. Eine Parallelwelt indes, in die es sich zumindest reinzuhören lohnt – erst recht wenn sie so schön produziert ist, wie hier.


    (via hergehoert.de)