Ich habe 'Die drei ??? (3) und der Karpatenhund' gehört und finde es... 0
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Die von vielen Fans wohl zurecht als beste Folge der Serie genannte Folge 3 der Serie bietet wie keine andere Folge eine gigantische Anzahl von Verdächtigen: "Einen ganzen Bau voll", wie Mr. Murphy in der Folge sagt :-). "Der Karpatenhund" ist spannendste Krimiunterhaltung. Keine Verfolgungsjagden, keine Schießerein - nur Spannung vom Anfang bis zum Ende in einem der unheimlichsten und (in der Erstauflage der deutschen Übersetzungen wirklich) mysteriösesten Fälle der Serie.
Die Story
100% Spannung. Die drei ??? sollen dem alten Mr. Prentice helfen, den Spuk in seiner Wohnung aufzuklären; mal blitzt es in seiner Wohnung, die etliche Meter über der Straße liegt, auf, mal wird seine Wohnung durchstöbert, obwohl er extra ein neues Türschloß einbauen ließ. Während die drei Detektive mit ihm reden, klingelt das Telefon und Prentice erfährt, daß in einer Nachbarwohnung eingebrochen und die gläserne Skulptur des Karpatenhundes gestohlen worden ist. Während Justus, Bob und Peter also versuchen, zunächst die Spukerei in der Wohnung des alten Mannes zu lösen, verwickeln sie sich immer mehr in den Fall des gestohlenen Karpatenhundes. Als dann auch noch Mitbewohner nach Mitbewohner vergiftet, bei einem kleinen Bombenaschlag oder durch ein Wohnungsfeuer ausgeschaltet und ins Krankenhaus befördert wird, ist für die drei klar: der Täter ist unter den Anwohnern zu suchen - nur wer ist es...?
Die Umsetzung (alte Version)
Die Umsetzung kann man eigentlich mit einem Wort abhandeln: Genial! War "Der Phantomsee" schon fesselnd und atmosphärisch dicht, so setzt diese Folge noch einen drauf. Es gibt hier Unmengen an Szenen, die einmalig spannend sind, egal, ob Bob und Justus in der stockdunklen Kirche nur durch das Licht eines vorbeifahrenden Autos die Umrisse eines Mannes am Altar sehen, oder die Anschlagsreihe, die nach und nach die Anwohner ins Krankenhaus befördert - die Folge wird auch nach dem 100. Hören nicht langweilig. Effekte und Musiken passen und lassen dieses Hörspiel zu einem echten Krimihighlight werden.
Die Umsetzung (überarbeitete Version)
Anders als in der etwas verpatzten, neuen Version des "Phantomsees", ist hier die überarbeitete Version wirklich gut gelungen. Das liegt vor allem daran, daß in dieser Folge nicht so viel Gebrauch von Carsten Bohns Musik gemacht wurde, wie in der Nr.2 der Serie, so daß man sich hier mit Ersatzmusiken zurückhalten konnte. Allerdings ist diese Version ein wenig gekürzt; so bekommt beispielsweise Peter bei seinem unfreiwilligen nächtlichen Bad im Swimmingpool keinen dummen Spruch von Bob mehr zu hören. Die Klangqualität überzeugt durchgehend - wer diese Folge nicht hat: Kaufen!
Die Sprecher
Rohrbeck, Wawrczeck und Fröhlich gewohnt überzeugend. Doch auch der "Rest" kann wie bereits in Folge 2 nicht den kleinsten Grund zum Meckern geben; Hans Hesseling als Mr. Prentice spricht wie eigentlich immer so, als wäre er diese Person; nichts Gekünsteltes, Runtergelesenes, einfach "nur" gut. Gerlach Fiedlers brummige Stimmme war bereits im "Superpapagei" aufgefallen. Hier nun hat er einen kürzenren, dafür umso gelungeneren Part - als Bruder des verstorbenen Künstlers, der den Karpatenhund schuf, überbringt er Prentice die Nachricht vom Verschwinden der Skulptur und erklärt den drei Detektiven nebenbei im Duett mit Hesseling, worum es sich bei der Sagengestalt des Karpatenhundes handelt; einige Hörer fanden dabei Fiedlers, bzw. Mr. Niedlands "Na ja"-Einwürfe ein wenig störend; ich jedenfalls fand sie duchaus angebracht - so wirkt der Charakter ein wenig "echter", verschrobener. Sonny Elmquist, gesprochen von Gernot Endemann (aufgeführt als "Philip Kunzmann") kommt herrlich spinnert daher - sicherlich ein Hi ghlight der Folge, als er den drei ??? seine Weltsicht darstellt. Pfarrer McGovern, im Buch als junger, eher dynamischer Mann, wird hier nun von Ernst von Klippstein gesprochen; der ist natürlich fast das vollständige Gegenteil der Buch-Pfarrers, doch stört mich das Ganze nicht im geringsten; man nimmt ihm den forschen, jedoch alten Pfarrer ohne Probleme ab. Absolutes Highlight der Folge ist aber mit Abstand Katharina Brauren als Mrs. Boogle: Selten gab es in der ganzen Serie einen ähnlich gestöten, aber dennoch liebenswerten Charakter, wie die "alte Zicke" Boogle, die ständig in anderer Leute Privatleben rumschnüffeln muß und sogar die Mülltonnen durchstöbert, um herauszufinden, was ihre Mieter essen. Herrlich schräg!
Die Musik
Dieses Mal kann man auch bei der neuen Version bedenkenlos zuschlagen - denn hier ist der Löwenanteil die alte, klassische Musik, die nicht von Carsten Bohn stammte und somit auch nicht ausgewechselt werden mußte. Beide Versionen sind somit extrem stimmungsvoll und können im auch beide im Bezug auf die Musik überzeugen.
Die Effekte
Wie fast immer bei EUROPA sind die Effekte dezent, jedoch immer passend und nicht überdreht eingesetzt. Somit wirkt die Folge dann auch durchgehend "echt".
Fazit
"Der Karpatenhund" ist zu recht für viele Fans der Serie die beste Folge - hier findet man einfach alles, was das Krimi-Herz begehrt: Eine von vorn bis hinten schlüssige und fesselnde Geschichte mit extrem vielen Verdächtigen, sowie einer erneut überragenden Mischung aus Musik, Effekten und Sprechern. Diese Folge ist auch heute noch ein Meilenstein der Serie, wenn nicht gar des Genres - und wer Krimis etwas abgewinnen kann, der kommt um den "Karpatenhund" eigentlich gar nicht umhin.