Liebe Hörspiel-Freunde,
wie in anderen künstlerischen Medien, lese ich auch Hörspiel-Bereich
oft die Klagen, dass man als Kreativer nicht gut verdient, Raubkopien
das Leben schwer machen, die großen Online-Kaufhäuser die Preise
kaputt machen und und und …
Ich kann die Klagen sehr gut nachempfinden, denke aber auch, dass
diese Entwicklungen oft zu Ängste führen. Und diese Ängste wiederum
verleiten die Macher dazu anderen Medien hinterherzulaufen
bzw. auf „Nummer Sicher“ zu gehen.
Manchmal vermisse ich unter den Hörspielen eine künstlerische
Avantgarde, die in manchen Ohren vielleicht nervt, unsinnig, schräg,
aber für andere vielleicht auch neue Möglichkeiten und Akzente setzen könnte.
Dieses Thema soll nicht zum Jammern auffordern, sondern aufmuntern
über die Möglichkeiten des „Hörens“ zu diskutieren:
Sind beim Medium Hörspiel schon alle kreative und geistige Möglichkeiten ausgeschöpft worden?
Hört das Sound-Erlebnis mit THX und Dolby Sourround auf?
Sind die Möglichkeiten für ein Hörerlebnis gepresst auf einer CD nicht vielleicht zu eingeengt?
Und mit welchen andere Formen könnten Geschichten noch hörbar gemacht werden?
Welche Sinne könnte man mit dem Hören noch kombinieren?
Sollten Live-Hörspiele nicht viel öfter den gesamten Raum als die bloße Bühne zum spielen nutzen?
Welche Hörerlebnisse - egal welcher Art - haben euch zuletzt begeistert?
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