Neuer Autor, neues Glück.
Und der Erstling von Herrn Hendricks spielt durchaus gelungen auf der MindNapping-Klaviatur. Ich habe ja schon früher mal geschrieben, dass es nicht immer der große Megatwist zum Schluss sein muss, geht auch mal eine Nummer kleiner, damit sich kein Gewöhnungeffekt bei der Erwartungshaltung einstellt. Diesmal ist das so, nicht die eher unspektakuläre Auflösung bleibt im Gedächtnis, sondern die sehr stimmungsvolle Hörspielstunde davor. Dabei pfeift der Wind im verschneiten Kanada schon sehr gewaltig, nicht nur im Freien, sondern auch in den überraschenderweise sehr schlecht gedichteten Häusern.
Überragend ist wie so oft bei Mindnapping der Cast, alle (!) Rollen ganz groß besetzt, wie macht der Captain das bloß? Die Inszenierung ist auf dem Niveau, den man von der Reihe erwartet und gewohnt ist, also tadellos.
Fazit: Viele leckere Zutaten im kanadischen Winter, liegenbleibende Schneemobile, Verfolgungsjagd zwischen Schweinehälften im Schlachthaus, schrullige Typen, religiöse Spinner, da ist für jeden etwas dabei. Ein kurzweiliges Hörspiel, dass zwar nicht an meine Mindnapping-Lieblingsfolgen wie "Das Geschwür" heranreicht, aber wohl keinen Hörer unzufrieden zurücklassen wird. Auch nach 21 Folgen fällt Mindnapping nicht in den Baukastentrott vieler anderer Produktionen, sondern sucht mit frischen Autoren noch nicht ausgetrampelte Pfade. Wobei ich in Sachen Autor auch diesmal sagen muss, gerne wieder!