Beiträge von PedSchi

    Gestern habe ich "Bosettis Woche" mit Gast Schlecky Silberstein gehört. An sich nicht erwähnenswert, da dieser Podcast nicht unbedingt zu meinen Lieblingen zählt. In der Regel unterhalten sich darin ja lediglich zwei Leute mit weitgehend deckungsgleicher Meinung über die Geschehnisse der abgelaufenen Woche. Neues erfährt man also nicht. Aber Silberstein war irgendwie gut drauf und hat etliche Sachen rausgehauen, bei denen ich zwar graue Haare kriege, aber als Meinung eben interessant fand.

    Ich sag mal so: Ich habe eine Ausgabe von "1001 Nacht" als Buchedition hier stehen - dagegen ist der Hörspiel-Podcast wirklich super bekömmlich, denn die Buchfassung besteht aus lauter Geschichten in der Geschichte in der Geschichte, ohne Kapitel oder sonstige Unterteilung. Das macht einen kirre.

    Ich habe gestern angefangen, "1001 Nacht" vom DLF zu hören. Die Sprache ist mir manchmal zu schnodderig, aber insgesamt gefällt mir der Hörspiel-Podcast sehr gut.

    Gehört hast du's aber trotzdem offensichtlich - und damit unterstützt. Ich meine das nicht als Vorwurf an dich, aber Tatsache ist: Du hast dem Label Einnahmen beschert, ob du den Einsatz der KI nun "zum Kotzen" findest oder nicht.

    Der Vormarsch der Künstlichen Intelligenz bedrohe ganze Branchen, darunter auch die der Synchronsprecherinnen und -sprecher. KI-generierte Stimmen würden bereits teilweise in Serien und Filmen eingesetzt. Branchenvertreter würden betonen, dass echte Sprecherinnen und Sprecher mit ihrer stimmlichen Ausdruckskraft, ihrer Emotionalität und ihrem schauspielerischen Können nicht zu ersetzen seien. Sie rufen das Publikum zur Solidarität auf.


    https://www.rnd.de/medien/robo…YWC5F23E56CXIOPCGFJ4.html

    Zuletzt gehört habe ich die "Haschimitenfürst"-Ausgabe zu "Gefahr in Verzug". Mir gefällt die Folge, aber Andreas fröhlich verständlicherweise weniger (oder zumindest macht er eine entsprechende Show daraus), weil Bob darin arg an den Rand gedrängt wird. Aber das Interview mit Fabian Harloff, der immer noch genauso klingt wie damals, ist schön.


    Außerdem gehört: "Der Kampf des Hörspiels um Sichtberkeit", ein Podcast, der hier zu finden ist.

    Ich habe gestern den ersten Teil von "1984" gehört. Leider ist es nur eine gekürzte Fassung. Ich habe mich schon gewundert, dass der ganze Roman in nur vier knapp einstündigen Folgen abgehandelt werden kann, wo es im Vergleich dazu bei Chandler elf Folgen sind.


    Ansonsten, kurz gesagt: Von der literarischen Qualität her natürlich ein ganz anderer Schnack als Chandler und Brückner als Leser - was will man mehr?

    Ich bin seit letzter Nacht mit "Der lange Abschied" durch. Als Fazit bleibt, dass Manfred Zapatka natürlich ganz fantastisch liest und man sich von Seiten des SWR nicht gerade viel Mühe gegeben hat, Atmer, Schmatzen oder Schnitte irgendwie zu glätten.


    Ansonsten nehme ich für mich die Erkenntnis mit, dass ich von Krimis wohl eine grundsätzlich falsche Vorstellung habe, was vielleicht erklärt, warum ich mit dem Genre generell so wenig anfangen kann.


    Für mich ist ein Krimi die Frage, wer ein Verbrechen begangen hat, wie es möglich war, das fragliche Verbrechen zu begehen bzw. wie der Täter gefasst wird. Aber offensichtlich ist das total nachrangig, denn auch Chandlers berühmter Privatdetektiv Marlowe löst seine Fälle letztlich in Justus-Jonas-Manier per Geistesblitz. In regelmäßigen Abständen sagt er Leuten plötzlich Dinge auf den Kopf zu bzw. rekonstruiert komplizierteste Abläufe, ohne dass nachvollziehbar wäre, wie er darauf kommt. Auch suchen fast alle am Fall Beteiligten ganz von selbst den Kontakt zu ihm.


    So ist "Der lange Abschied" letztlich eine schier endlose Aneinanderreihung von Leuten, die Opern quatschen und lange Reden schwingen - über "die Politik", "die Gesellschaft", "die Reichen" oder gleich "die Menschen". Ständig treten sich die Leute unmotiviert vors Schienbein, um sich gegenseitig zu belehren: "Jetzt hör mal zu, Freundchen: Bla, bla, bla ..." hier und "Jetzt hören Sie mal zu, Freundchen: Bla, bla, bla ..." als Variante da.


    Ein paar der Sprüche sind vielleicht noch ganz lustig ("Er hatte ein Gesicht wie eine kollabierte Lunge"), aber die meisten der exzessiv gebrauchten Wie-Vergleiche einfach nur sinnlos, weil man sich im Grunde genommen nichts darunter vorstellen kann. Spätestens, wenn Kaffee expressionistisch mit gefühlt 37 "harten" Adjektiven beschrieben wird, ist es einfach nur noch langweilig.


    Allgemein ist die Sprache, wie schon eingangs gesagt, aus heutiger Sicht nicht mal unfreiwillig komisch, sondern eher zum Fremdschämen, als würde ein Opa versuchen, Jungendsprache zu sprechen. Überhaupt wird halt sehr viel gesprochen, um nicht zu sagen: gelabert. Marlowe und Co. sind samt und sonders alles andere als maulfaul.


    Überhaupt ist das Ganze - und auch das erinnerte mich dann an die "drei ???" - oft furchtbar kleinteilig erzählt. Marlowe ruft in der Redaktion an. Marlowe bekommt die Auskunft, dass der gesuchte Journalist erst um 16 Uhr im Hause sein wird und vorher bei Gericht erreichbar ist. Marlowe ruft bei Gericht an. Marlowe redet mit der Sekretärin bei Gericht. Die Sekretärin verbindet Marlowe mit dem gesuchten Journalisten.


    Wahlweise wird auch Aufstehen und ans Telefon Gehen nach weniger als zwei Stunden Schlaf zur heroisch-männlichen Heldentat ausgewalzt.


    Zugegeben, mir fehlt der Bezug. Es ist davon auszugehen, dass Chandler mit seinen Beschreibungen zu seiner Zeit bei den Lesern treffsicher bestimmte Bilder von Personen hat entstehen lassen, wie sie damals typisch waren. Bei mir hat das nicht funktioniert.

    Inzwischen habe ich die Folgen 4, 5 und 6 vom "langen Abschied" gehört. Ja, hält einen also durchaus bei der Stange, ist aber oft auch echt langatmig, wenn jede Figur erst mal en bloc vom Scheitel bis zur Sohle beschrieben wird.

    "Der lange Abschied" von Raymond Chandler als Hörbuch vom SWR. Ich war lange schon neugierig auf einen der legendären Hardboiled-Krimis und habe nun erfreut die Gelegenheit genutzt, mal wieder eine Lücke zu schließen. Nach den ersten drei (von elf) Folgen muss ich allerdings auch sagen: Große Literatur ist das nicht. Zig mal in Folge dasselbe Pronomen zum Satzanfang, alle Polizisten sind Alkoholiker und reden gleich, alle Gangster sind Angeber und reden gleich (und nicht wesentlich anders als die Polizisten), alle "einfachen Leute" reden gleich und Frauen reden sowieso alle gleich. Der Roman ist von 1953, die gelesene Ausgabe von 1974, die Übersetzung also von irgendwann dazwischen. Im Ergebnis hört sich die Sprache über weite Strecken heute amüsanterweise nicht mehr schnodderig-lakonisch an, sondern gestelzt und altbacken bis zur Unverständlichkeit.

    "Die drei ??? - Tag des Toten". Nach allem, was ich hier gelesen hatte, habe ich mir die Folge zwar deutlich schlimmer vorgestellt, aber, ja, sie verdeutlicht exemplarisch, was in der Serie seit geraumer Zeit schlicht schiefläuft - und es zeichnen sich womöglich sogar noch mehr Unsitten ab. So ist "Tag der Toten" nach "Drehbuch der Täuschung" nun schon die zweite Episode in Folge, in der die Sprecherliste vorwegnimmt, dass die Personen im Hörspiel nicht die sind, die zu sein sie vorgeben.


    Ansonsten mehr oder minder alles wie gehabt: Zu Beginn erzählt Peter in der Rückschau von den Erlebnissen während seiner Mutprobe auf "Preacher's Hill" - und man weiß, auch ohne das Buch gelesen zu haben, in der Vorlage war just diese Mutprobe die Actionszene zum Einstieg. Im Hörspiel aber wird der Grundsatz "Show, don't tell" wieder mal konsequent ignoriert.


    Wieder mal gibt es auch nur haargenau eine handverlesene "Actionszene", als Peter einen Abhang hinabschlittert und abzustürzen droht. Und die ist natürlich maximal entschärft.


    "Tag der Toten" treibt es zudem insofern auf die Spitze, als es überhaupt keine Nebenfiguren gibt. Alle handelnden Personen haben eine Verbindung zu Auftraggeber Linus, und bis auf eine stecken sie alle unter einer Decke. Das ist noch nicht mal ein Spoiler, denn wer das nicht spätestens zur Halbzeit beim Hören merkt, hat einen IQ von 3 und es sowieso vergessen, sobald er sich hier abmeldet.


    So läuft es wieder mal darauf hinaus, dass die "drei ???" den Verdächtigen einfach nur lange genug nachlaufen, bis sie sich alle von selbst zum Showdown einfinden. Dann erzählen sich die versammelten Verbrecher lauter Dinge, die sie eigentlich alle schon wissen (müssten), Justus tritt hervor und sagt: "Haha, ich habe die Polizei gerufen!" - und das war's.


    Gibt es auch was Gutes an der Folge? - Ja, die neuen Musikstücke haben mir gefallen, und auch die Hypnoseszene mit Linus war einfallsreich bzw. passend untermalt.


    Es bleibt erneut das traurige Fazit, dass man aus der Folge mehr hätte machen können und es noch nicht mal schwer gewesen wäre.

    Zuletzt gehört: Die beiden aktuellen "Bobcast"-Folgen zum "riskanten Ritt" und zu den "Musikpiraten". In beiden Folgen gibt es Interviews, die ich schön fand. Einmal ist es Achim Schülke, der munter und unterhaltsam plaudert, und einmal Flo von den "Sportfreunden Stiller", der direkt mit Schwind und Fröhlich spricht. Und gerade bei den "Musikpiraten" schaffen es die beiden, richtig Lust auf die Folge zu machen.


    Außerdem habe ich mir mal einen Fußball-Podcast gegönnt: "kicker FE:male" mit Rocco Reitz von Borussia Mönchengladbach. Ich fand die Gesprächsatmosphäre dieses Podcasts sehr gut und Reitz als Typ sehr reif und geerdet.

    Ich habe gestern "Drehbuch der Täuschung" von den "drei ???" gehört. Ich fand die Folge tatsächlich ganz okay, gemessen an dem Niveau, auf dem sich die Serie inzwischen eingependelt hat. Nicht herausragend spannend, aber zumindest inhaltlich ohne Längen, mit einem in sich schlüssigen Fall und halt mal "gleichmäßig verteilt", sodass zumindest ich nicht das Gefühl hatte, zuerst wird wieder alles haarklein erzählt und dann auf einmal alles im Schweinsgalopp aufgelöst.

    Der erste Teil ist super, da gebe ich dir recht. Auch das Geplänkel zwischen Bob und Jelena gefällt mir gut. Aber so insgesamt? - Ich weiß nicht. Letzlich funktioniert der ganze Fall doch, so wie er erzählt ist, gar nicht. Justus und Peter bekommen einen Vergessenstrank, weil sie einem Verbrechen auf die Spur gekommen sind. Okay, aber warum sie dann noch einsperren? Der Trank funktioniert, sie haben das Verbrechen vergessen, Ziel erreicht.

    Ich habe gestern die Sonderfolge des "Bobcast" anlässlich des Todes von Jürgen Thormann gehört. Sie besteht im Wesentlichen aus einem Interview des Regisseurs mit Thormann. Da es mich - nicht nur beim "Bobcast" - nervt, wenn die "Ehrengäste" einfach nur am Stück irgendwas erzählen, fand ich das "klassische" Frage-Antwort-Format logischerweise deutlich besser, auch wenn das Interview an sich sicherlich noch besser hätte geführt werden können.