John Sinclair SE1: Der Anfang

  • Ich habe 'John Sinclair SE1: Der Anfang' gehört und finde es... 0

    1. ungenügend (0) 0%
    2. mangelhaft (0) 0%
    3. ausreichend (0) 0%
    4. befriedigend (0) 0%
    5. gut (0) 0%
    6. sehr gut (0) 0%

    das ist er also: der anfang. john sinclair ahnt noch nichts von seiner bestimmung als "sohn des lichts", verfügt noch nicht über seine mächtigen waffen wie die beretta mit silberkugeln, die gnostische gemme und erst recht nicht über sein geweihtes kreuz. doch ist das ein nachteil für diese -in der tat- außergewöhnliche folge? nein, denn mit "der anfang" liegt nicht mehr vor, als die bisher beste der erschienen sinclair-vertonungen, auch wenn sie offiziell nicht zu "edition 2000" gezählt wird.


    die story:
    die geschichte ist nach dem klassischen "irrer wissenschaftler auf schloß will verderben über die menschheit bringen"-prinzip aufgebaut. und trotzdem wird hier eine spannung aufgebaut, die man wohl kaum für möglich gehalten hätte, denn das große plus der story ist, daß viele charaktere nicht einfach bloß flache randfiguren bleiben, sondern so viel tiefe spendiert bekamen, daß man nicht das gefühl hat, permanent an der oberfläche eines flachen gewässers entlangzuplätschern. zudem ist die spielzeit mit fast einer 1/2 stunde mehr länge als manch eine folge der 3. sinclair-staffel nicht für belanglosigkeiten verschwendet worden, sondern mit zahlreichen, nach und nach ineinandergreifenden nebenereignissen gespickt worden, die in einem, wenn nicht gar DEM fulminantesten showdown enden, den ich je hörte. besonders gelungen fand ich, daß hier beispielsweise auch jane collins kurz dabei war, obwohl john sie offiziell noch gar nicht kennt. und noch eine anmerkung bezüglich der in staffel 3 eingeschlagenen, etwas härteren gangart: auch hier gibt es das eine oder andere mal eine "matschige" szene, in denen jedoch gott sei dank nicht künstlich versucht wurde zu schönen. doch insgesamt halten sich diese szenen im hintergrund - es ist keine "metzel"-folge, sondern eher ein horror-thriller mit teilweise tragischen einschlägen. und das ist äußerst gelungen.


    die sprecher:
    eins vorweg: man wird sich diese folge unweigerlich zweimal hintereinander anhören, denn beim ersten mal ist man fast laufend damit beschäftigt, die durchweg bekanntesten stimmen der deutschen synchronbranche ihren jeweiligen schauspielern zuzuordnen. "war das... das war doch, verdammt, das ist doch - klar: john malkovich! und der??? ach, mist *grübel* - logisch, michael douglas. und da - das ist ja buffy!" - so dürfte es wohl den meisten beim ersten hören gehen. in der tat hat lübbe audio hier die elite deutscher synchron-sprecher ans mikrofon gebeten und so werden einem im verlauf der geschichte unter anderem brad pitt und kiefer sutherland, ed harris und sam neill, john malkovich, cher, "cpt. picard", "lt. cmd. worf", "dr. crusher", "gul dukat", michael douglas, robin williams und "buffy" vor dem geistigen auge erscheinen, die alle ausnahmslos ganze arbeit leisteten und ihre jeweilgen charaktere sehr gut mit leben erfüllten. die ohnenhin schon sehr guten sprecherleistungen der "normalen" sinclair edition 2000 wurden hier nochmals getoppt und um einen interssanten punkt erweitert. die idee mit den stars der sync-branche hat sich mehr als ausgezahlt, so daß ich bereits jetzt auf die nächste sonderfolge hoffe.


    musik & effekte:
    gezielter einsatz (zu?) perfekter effekte und eine durchweg gelungene geräuschkulisse, dazu hall- und echoeffekte gepaart mit immer besser eingesetzten und auch neuen musiken stellt "der anfang" für mich das bis dato herausragendste horror-hörspiel dar, das auf dem markt erhältlich ist. egal ob züge, autos, schritte, magische elemente, splatter-effekte, der militärangriff gegen ende folge: man sieht förmlich einen big-budget-film vor seinem geistigen auge. in sachen "effekte" stellt "der anfang" für mich im moment die referenz dar.


    fazit:
    daß lübbe damals mit der wortschöpfung "hörspielfilm" warb, war kein billiger werbespruch, sondern tatsache: wem die bisherigen folgen der sinclair edition 2000 gefilen, dem dürfte auch "der anfang" gefallen. die bewährte machart gepaart mit der wohl einmaligen ansammlung an synchronstars, deren hervorragenden leistungen, gewohnt-superben und immer besser eingesetzten effekten und der ebenfalls immer besser eingesetzten musik und der trotz des alters immer noch spannenden story lassen "der anfang" für mich zu einem überzeugenden hörerlebnis werden.

  • In einem schottischen Dorf geht es nicht mit rechten Dingen zu, denn Tote verschwinden und man will einen "Unheimlichen" mit rot glühenden Augen gesehen haben. Damit beginnen die Vorfälle erst, denn Professor Orgov (Tilo Schmitz) ist in die Stadt eingekehrt und findet sich auf seinem Schloss ein. Seit dieser Zeit häufen sich die Todesfälle und Inspektor John Sinclair (Frank Glaubrecht) von Scotland Yard wird um Hilfe gebeten. Vor Ort versucht er zunächst undercover zu ermitteln, doch lange hält er das nicht durch, denn die Journalistin Ann Baxter (Nana Spier) ist den Ursachen ebenfalls auf der Spur. Für John Sinclair bricht seine Welt regelrecht zusammen, als er zum ersten Mal einem Zombie gegenüber steht. Von nun an wird sein Leben nicht mehr das sein, was es einmal war, denn dies ist der Anfang seiner Laufbahn als Geisterjäger!


    - Meinung -


    Atemberaubend ist vielleicht noch untertrieben, denn mit diesem Opus haben Lübbe Audio und Wort Art einen Kandidaten für das beste Hörspiel 2002 ins Rennen geschickt. Perfekt produziert wird der erste Sinclair-Roman den Fans offenbart, begleitet von einer aufwendigen Werbekampagne und einer riesigen Portion Hype.


    Ein Blick in die Sprecherliste und man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Neben der "normalen" Besetzung wie z.B. Frank Glaubrecht, Detlef Bierstedt und Franziska Pigulla kommen noch Namen wie z.B. Tilo Schmitz (genial als Professor Orgov!), Nana "Buffy" Spier, Wolfgang Condrus, Joachim Tennstedt, Volker Brandt, Oliver Rohrbeck und und und...man könnte die Liste problemlos weiterführen. Hier ist die creme de la creme versammelt und das Hören macht einen wahnsinnigen Spaß und man ertappt sich immer wieder beim Raten, welchem Schauspieler der Sprecher die deutsche Stimme geliehen hat.


    Musikalisch gibt es eher die übliche Sinclair-Kost, bis auf den neu eingespielten Track von "Blackmail", der extra für dieses Hörspiel produziert wurde. Das Lied ist nett gemacht, aber auch nicht der Oberhammer, als Bonus aber ganz angenehm. Die Untermalung ist ingesamt dennoch wieder gelungen, viel schiefgehen kann hier eh nicht.


    Das einzige, was mich noch von einer Kaufempfehlung abhält, ist der für meinen Geschmack überzogene Preis. Sicher, man hat zuvor noch nie so viele bekannte Sprecher in einem Hörspiel gehabt und nicht jedes Hörspiel hat eine Spielzeit von über 70 Min., selbst das Design (schwarzer Schuber mit hervorgehobenem Logo) ist nicht selbstverständlich. Dennoch wird der Preis wohl einige Leute abschrecken. Wie dem auch sei, dass Hörspiel an sich ist ein wahrer Hammer, der jeden Sinclair- und Horror-Fan begeistern wird!

  • Was soll man da sagen?! Ein John Sinclair Hörspiel für Leute, die John Sinclair nicht mögen! :D
    Im Gegensatz zur TSB-Version kein Stück gruselig, wird dafür aber tatsächlich mal dem oft bemühten Anspruch "Kino für die Ohren" gerecht. Wenn alle Sinclairs so gut wären, würde ich noch zum Fan mutieren. Keine Ausfälle bei den Sprechern, perfekte Musikeinsätze, die zwar unoriginell aber extrem effektiv sind (also eben wie im Kino ;) ) und eine sorgfältige Ausarbeitung der Story. Was mich aber stört ist, dass man eigentlich doch gar nichts über Johns geheime Superkräfte, seine Herkunft etc. erfährt. Ettikettenschwindel? Wahrscheinlich, macht aber fast gar nichts. Vor Burns 1 war dies das wohl beste Kommerzhörspiel, das ich mir zu dem Zeitpunkt vorstellen konnte. Und wie gesagt: Ich mag Sinclair nicht mal!


    5 von 5 Punkten

  • Zitat

    Original von Captain Blitz


    *schallend lach* Was für ein Blödsinn!!!


    Mensch, Junge, alles was verkauft wird ist Kommerz. :rolleyes:


    Und was ist mit Produktionen wie "Madame Pampelmouses sonnig-güldene Lichter, die über die Milchstraße tanzen" ?
    Natürlich ist jedes Teil, was verkauft wird, erstmal komerziell - aber es gibt ja auch Produktionen, die einen künstlerischen Touch haben, bzw. ihn für sich beanspruchen. Die würde ich dann nicht unbedingt als Kommerzhörspiel titulieren. Sinclair, Burns, Faith, etc. sind aber erstmal "nur" das - und eben nicht "Wenn die Wasser beragauf gefrieren".

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    *schallend lach* Was für ein Blödsinn!!!
    Mensch, Junge, alles was verkauft wird ist Kommerz. :rolleyes:


    Hey Captain, langsam findest Du ja wieder zur alten Form zurück! ;)
    Ich hatte keine Lust, das Wort "kommerzielles Hörspiel" auszuschreiben. Das Gegenteil wäre dann ein Rundfunkhörspiel, dass zwar in der Regel mittlerweile auch eher im laden verscheuert, als im Radio gesendet wird, aber dennoch nicht komplett den Marktregeln unterworfen ist. Ergo nicht "kommerziell". Diese Unterscheidung mag Ansichtssache sein, ist aber doch eigentlich relativ gängig. Also alles halb so wild...

  • Der Anfang... John Sinclair ist ein normaler Inspektor beim Scotland Yard, glaubt nur an logische Erklärungen und Geister, Untote oder Vampire kommen in seinem Leben nicht vor. Dies ändert sich mit seinem neuen Fall ziemlich schnell...


    Die Story startet mit vollem Tempo, innerhalb weniger Minuten saß ich mit offenen Mund vor dem Abspielgerät...


    Mary Winston wurde ermordet. Ihre Eltern sind untröstlich und überlegen mit ihren beiden jüngeren Kindern eine Weile zu verreisen. Caroline Winston glaubt, auch in der Ferne könne sie nicht über den Tod ihrer Tochter hinweg kommen und entzieht sich ihrem Mann, der seine kleine Familie wieder aufbauen will. Hätte sie das bloß nicht getan, denn als Caroline das Haus verlässt, wartet draußen schon der Tod auf sie, der mit großartigen Geräuschen unterlegt, sehr real rüber kommt...
    Als ihr Ehemann ihr nachgeht, findet er seine tote, schrecklich zugerichtete Frau. Und die Mörderin ist niemand anderes als seine vor kurzem ermordete Tochter Mary, die nun auch ihren Vater und ihre Geschwister angreift! Mr. Winston setzt sich zur Wehr und plötzlich zerfällt Mary zu Staub. Wie kann das sein? Wer oder was war dieses Wesen? In atemloser Spannung erwartet man den Fortgang der Geschichte...


    Die Polizei glaubt Winston natürlich kein Wort seiner Geschichte und verhaftet ihn als mutmaßlichen Mörder seiner Frau. Seine Kinder sprechen seit dem Vorfall nicht mehr, können ihn also nicht entlasten. Doch als der ermittelnde Beamte feststellt, dass Marys Leiche tatsächlich aus dem Leichenschauhaus verschwunden ist, sucht er Hilfe bei John Sinclair.
    Der attraktive Inspektor (ich finde, der Sprecher Frank Glaubrecht klingt auch wahnsinnig attraktiv... :grins:) reist in das kleine Dorf und hat auch schon jemanden im Verdacht: Prof. Ivan Orgow, der schon in der Vergangenheit wegen Leichenfledderei auffiel, wohnt ganz in der Nähe des Dorfes in einem unheimlichen Schloss.
    Motiviert beginnt Sinclair zu ermitteln, doch schon bald muss er erkennen, dass seine bisherigen Erfahrungen ihm hier nicht weiterhelfen...


    Nach dem gelungen Beginn flaut der Gruselfaktor etwas ab, ist aber immer noch sehr hoch und die Story spannend. Es gibt wie bei "Der Pfähler" schön fiese Splattergeräuschem, während die Geschichte allerdings wesentlich unheimlicher ist.
    Nebenbei wird noch ein riesiges Zugunglück eingebaut und den Zombies vom nahen Friedhof scheint nun der Weg offen zu stehen.
    Kann John Sinclair die Menschen retten? Und wieso scheint Orgow ihn schon zu erwarten?


    Man merkt es wohl an der Länge des Textes, ich bin begeistert.
    Spätestens nach dieser Folge ist klar, dass ich alle JS-Hörspiele haben muss.
    "Der Anfang" ist wirklich gut gelungen und Jason Dark himself hat hier sogar eine kleine Rolle übernommen, die "zufälligerweise" ebenfalls "Jason" heißt. Sowas finde ich immer ganz nett.
    Ansonsten sind die bekannten Sprecher und diverse Größen dabei, die allesamt wunderbare Gruselstimmung verbreiten, von Horror will ich hier auch nicht reden.
    Wann kamen noch die neuen Boxen auf den Markt? ;)
    Besonders aufgefallen ist mir auch der gute Titelsong "The light of the son is the son of the light" von Blackmail. Passt hervoragend und macht Lust auf mehr... =)