Wie findet ihr 'Faith - The Van Helsing Chronicles'?

  • Auch wenn TheAuthority manches vielleicht etwas drastischer sieht als es bei mir der Fall ist. In ein paar Punkten muss ich ihm schon recht geben. Faith könnte durchaus _noch_ besser sein.


    Diverse Punkte das Finale betreffend habe ich ja auch schon in meinen Rezensionen angesprochen:
    die Erklärungen durch die Erzählerin beispielsweise, die zwar wirklich informativ sind - und es ist ja auch schön, dass es sowas im Gegensatz zu anderen Serien auch gibt -, aber eben doch etwas mit dem Holzhammer ins Geschehen integriert wirken. Würde ich mir eher wünschen, dass sich das aus der Handlung in logischer Konsequenz von selbst ergibt.
    In der 14. Folge ist es mit der Darstellung der Hintergründe durch Faith selbst schon etwas besser gelöst, bin aber der Ansicht es wäre noch geschickter gegangen.
    Oder auch so Sachen wo die gefühlte halbe Bibel in einer Situation rezitiert wird, die aber alles andere als gemütliche Märchenstunde ist. Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass sich Leute in der Realität genauso verhalten würden.


    Insgesamt mag sowas natürlich nicht extrem ins Gewicht fallen, aber sind doch Punkte, die sich besser darstellen lassen.


    Ich mag Faith jedenfalls auch recht gern - erinnere mich da irgendwie gern an den letzten Sommer zurück, wo ich es mir mit den ganzen neuen und alten Faith-Episoden auf dem Liegestuhl in der Sonne bequem gemacht habe. :)

  • Hi!


    Eigentlich wollte ich dazu nichts schreiben, aber gut, damit wir zum Ende kommen:


    In Faith 12, 13 und 14 passiert sehr viel, es wird sehr viel erklärt, Zusammenhänge von vorangegangenen Episoden, und,und,und...


    Mir war es wichtig und das soll jetzt nicht abwertend sein, dass JEDER wirklich JEDER die Storyline kapiert! Deswegen manchmal die Doppelungen oder Erklärungen mit der "Holzhammermethode".


    Zum Finale hin wurde Faith doch recht komplex und wir wollten den "Gabriel Burns"-Effekt vermeiden.


    Mag sein, dass es in gewissen Hörspielen "stylish" ist recht wenig zu erwähnen, bzw. zu erklären, aber dan hat man eben die Aussage: "War zu wirr. Habs nicht kapiert!"


    Nichtsdestotrotz werden wir uns bemühen, auch in Zukunft "Schwachpunkte" auszumerzen.


    Viele Grüße


    Simeon Hrissomallis

  • @Simeon
    Trotzdem: Danke, dass Du Stellung bezogen hast!
    Ich bemühe mich dann auch, nicht mehr "Scheiße" zu benutzen....also in schriftlicher Form...anders eh' nicht...also...ach...Du weißt schon....


    Cheers

  • Hi Simeon,


    finde es auch gut, dass es diese Erklärungen grundsätzlich gibt und eben nicht alles mögliche noch offen bleibt. Hätte mir halt einfach noch etwas mehr Interaktivität gewünscht, also z.B. dass solche Dinge eher direkt in Dialogen abgehandelt werden, oder vergleichbares.


    Ist aber natürlich auch wieder nur meine Sichtweise. Gibt ja genug, die mit dem Finale hochzufrieden waren. Und unzufrieden war ich ja weiß Gott auch nicht. :)

  • Auch ich kann der Serie nicht so fürchterlich viel abgewinnen, obwohl (was die Produzenten sicher freuen wird) die erste Staffel... pardon: Season komplett in meiner Bude rumliegt. Auf die Anlehnung an »Buffy« (welche ich als Komplettpaket gekauft und hintereinander gesehen habe und sehr gern mochte) wurde schon mehrfach hingewiesen, und die Besetzung mit Spier, Wolff und Tessmann wird ja auch nicht rein zufällig gewesen sein.


    Trotzdem ist die Story im Prinzip ja nicht bei »Buffy« sondern eindeutig (und es wundert mich, dass das bisher noch niemandem aufgefallen zu sein scheint) bei »Star Wars« abgekupfert. Die meisten »Faith«-Charaktere können ohne Schwierigkeit mit einer »SW«-Figur gleichgesetzt werden, teilweise bis hin zu Namensähnlichkeiten (Vin=Han, Shania=Leia; gut, die Gleichsetzung von Raven und Yoda hinkt ein bisschen, und dass Obi-Wan mit Padmé gepoppt hat, war mir auch neu :grins:). Daher war mir schon nach der zweiten Folge klar, wer der Palpatine im »Faith«-Universum sein würde. (Nicht, ohne zu hoffen, dass ich mich irre und die Macher doch mit was Originellerem aufwarten würden. Tja, schade, war wohl nix. :cry:)


    Auch die schon erwähnte Konzentration auf Sex und Gewalt fiel mir ebenfalls negativ auf. Vielleicht bin ich ja inzwischen einfach schon zu alt für sowas, aber das ganze wirkte auf mich ausgesprochen pubertär (sorry Folks, aber diese Succubus-Geschichte in Episode 5 ist nun wirklich nichts weiter als ein feuchter Jungentraum :pissed:). Auch dass alles ständig zerredet wird, die gestelzte Sprache, mit der der eine oder andere Abgang (z.B. von Michael Van Helsing in Ep. 1) haarkleinst beschrieben werden muss, das war alles völlig überflüssig, und die Erzählerinnen (sowohl die schlechte erste als auch die mittelmäße zweite) haben auch nicht gerade geholfen, das ganze genießbarer zu machen. Oftmals ist eben weniger wirklich mehr. Man fragt sich, in welchem Altersrahmen eigentlich die Zielgruppe für diese Serie liegen sollte. Hörer, die derart blutige Tode wegstecken können sollen, denen sollte man eigentlich nicht erklären müssen, was Adrenalin oder ein Anagramm ist. :klugscheiss:


    Aber das allerschlimmste sind die Dialoge. Sie haben sich im Laufe der Season ein bisschen verbessert, was aber wenig hilft, wenn man in Rechnung stellt, von wo sie gestartet sind. (Sorry, Simeon, da musst du jetzt durch, wenn du schon sowas auf die Leute loslässt und auch Geld dafür willst. :fight:) Das Papier raschelt bei jedem Satz, es wird mit Adjektiven um sich geworfen, blumigste Beschreibungen für die banalsten Sachen (wem fällt noch 'ne neue Umschreibung für Blut ein?), und den Schauspielern bleibt gar nichts anderes übrig als gnadenloses Overacting. Deshalb bleiben die meisten der sonst hervorragenden Darsteller auch unter ihren Möglichkeiten (außer einigen Hobby-Sprechern, die hatten wahrscheinlich nicht mehr Möglichkeiten) und spulen größtenteils Routine ab. Natürlich ist ein routinierter Udo Schenk oder eine auf Autopilot laufende Daniela Hoffmann immer noch hörenswert, aber deshalb noch lange nicht gut. Und Nana Spier meistert zwar ihre Dialog ganz ordentlich, aber die Erzähl-Passagen (speziell, wenn sie einen Kampf beschreiben soll, sowas macht sich in Hörspielen eben immer schlecht) sind nicht so ganz ihr Ding.


    Zum Schluss aber auch noch was Positives =): Die technische Umsetzung ist top, die Musik ist klasse (wenn auch für meinen Geschmack hier und da ein bisschen zu bombastisch, aber das finde ich bei anderen Serien (»Sinclair«, »Burns«, »Poe«) auch, also liegt's vielleicht an mir), und man kann hören, dass die Macher bei der Produktion zweifellos viel Spaß hatten. (Na, wenigstens die! :P)


    Vielleicht muss man einfach berücksichtigen, dass dies letztenendes doch eine eher fan-basierte Produktion ohne Label oder Sender im Rücken ist. Das Budget war vermutlich nicht riesig und ging wahrscheinlich größtenteils für die Schauspieler (und vielleicht noch für's Studio) drauf. Da die Serie im Laufe der ersten Season besser geworden ist (wenn auch nicht genug, um wirklich gut zu werden), merkt man auch, dass schlicht noch die Erfahrung fehlt. Insofern kann sich das ja alles noch entwickeln. Trotzdem hat sich »Faith« für mich nach der ersten Season erledigt. (Ich sammel sowieso schon zu viel.)

  • Also ich habe mir die Serie damals gekauft, weil ich die Sprecher aus Buffy kannte. Und am Anfang war es auch ein richtiger Buffy-Clone (kenne die Joss Whedon Serien in und auswendig), hat aber mittlerweile auch etwas eigenständiges. Ich fände es nur gut, wenn es in der zweiten Staffel nicht jedesmal den elendig langen Anfangsmonolog von Faith geben würde, der zwar gut ist, den ich aber nicht in jeder Folge brauche. Außerdem denke ich, das 90 % der Hörer mit Folge 1 anfangen und nicht jedesmal die ganze Hintergrundgeschichte brauchen. Ansonsten freue ich mich auf die zweite Staffel, vorallem auch auf Lutz Riedel.

  • Zitat

    Original von Tolkien
    Ansonsten freue ich mich auf die zweite Staffel, vorallem auch auf Lutz Riedel.


    Auf der Messe zeigte er sich etwas irritiert, als ich ihn darauf ansprach, hoffentlich ist er überhaupt dabei. :lolz:


    @Simeon: Kannst Du was dazu sagen? ;)

  • Für mich eine der besten Serie auf dem Markt, großartige Geschichten, die nach dem die Serie erst als "Buffy" Clone gesehen wurde, eine ganz andere Richtung einschlug. Mein Respekt an Simeon für die guten Ideen und die Verfolgung des roten Fadens und der Rätsel, die am Ende der Staffel perfekt beantwortet wurden.
    Da können sich andere Serien eine Scheibe abschneiden. Die Sprecher sind bestens ausgewählt und spielen bis auf wenige Ausnahmen ihre Rollen perfekt.
    Einzig der Humor ist nicht immer so ganz der meine, da wäre weniger mehr.
    Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt was uns in der 2. Staffel erwartet, die Vorschau war ja schon mal sehr vielversprechend. Dracula, der Wolfsmensch und ein gut angelegtes Frankenstein Monster könnten eine großartige Staffel ergeben.
    Ich kann es gar nicht mehr warten bis es Herbst ist und es endlich weiter geht.

  • Klar, man kann eine ganze Menge Serien aufzählen die schwächer sind, aber auch welche, die besser sind.


    Meiner Meinung nach muss aber auch das Genre passen, um Vergleiche heranzuziehen.


    Ich sehe es aber wie DRY, Faith ist nicht innovativ genug, um anderen topproduzierten Serien eine lange Nase zu machen.


    @Thomas: Du sagst es ja schon selber, die "Classic Monsters" sind in Staffel 2 dabei, auch nicht sonderlich innovativ. :(

  • Zitat

    Original von Tolkien
    Innovativ ist die Serie nicht, dazu hat sie viel zu wenig eigenständiges. Die Dialoge sind auch nicht immer Top. Aber sie macht mir Spass und das ist die Hauptsache.


    Klar, das sehe ich auch so. Aber es geht ja nun eben gerade um den Vorbildcharakter in Form von "eine Scheibe von abschneiden". Und den sehe ich nicht wirklich gegeben.

  • Zitat

    Original von DRY


    Klar, das sehe ich auch so. Aber es geht ja nun eben gerade um den Vorbildcharakter in Form von "eine Scheibe von abschneiden". Und den sehe ich nicht wirklich gegeben.


    Da stimme ich DRY erneut zu. Sicher, Faith unterhält, schön und gut, aber Scheibe abschneiden. Nee, lieber nicht. ;)


    Wie sagte jemand letztens zu mir, "Faith ist gut produzierter Schund!", was vielleicht hart klingt, aber Unrecht hat der Mann nicht.

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Wie sagte jemand letztens zu mir, "Faith ist gut produzierter Schund!", was vielleicht hart klingt, aber Unrecht hat der Mann nicht.


    Da stimme ich zu, aber manche Serien machen ja nicht einmal mehr Spaß, und davon können sie sich dann etwas abschneiden. :grins:

  • Na, dann bin ich aber froh, dass so viele Menschen "Schund" mögen. Ich hoffe nur, dass es nicht ansteckend ist. :drunk: :molwania:
    Übrigens gibt es auch einige "Comedians" die eine Menge "Schund" erzählen... amüsant... :lolz: