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ZitatAlles anzeigenInhalt: Bei einer Versteigerung auf dem Schrottplatz von Onkel Titus kommt ein scheinbar wertloses Schachspiel für eine ungeheure Summe unter den Hammer. Kurze Zeit später wird das Spiel gestohlen – ein neuer Fall für die drei ???! Welches Geheimnis birgt das Spiel? Wem hat es gehört? Die Zeit drängt, denn Justus, Peter und Bob sind nicht die Einzigen, die das Rätsel lösen wollen. Und nicht jede Figur in diesem Spiel ist das, was sie zu sein scheint.
Handlung: André Marx gehört zweifelsohne unter den Fans zu den beliebtesten Autoren der Die drei ???-Serie. Und um es kurz zu machen: Mit Die Spur des Spielers legt er eine herausragende Begründung zu dieser Aussage vor. Die mit knapp 82 Minuten längste reguläre Folge – einmal abgesehen von den 3 CDs umfassenden Folgen Toteninsel (100), Feuermond (125) und Geisterbucht (150) – besticht wegen ihrer Unvorhersehbarkeit. Unversehens platzt der Hörer in eine Auktion auf dem Schrottplatz herein, bei der schier unglaubliche Summen geboten werden und sich erste Ermittlungspfade eröffnen. Schon bald darauf bestimmen unerklärliche Autounfälle und unerkannte Einbrüche das Bild des Falles. Dabei ermitteln Justus, Peter und Bob mehrgleisig, wobei sie auf Lügen und zahlreiche reizvolle Charaktere treffen. Dazu zählen beispielsweise die jungen Zwillinge Chastity und Charity und Zwillinge verdienen ja bekanntlich spätestens seit Stanley Kubricks The Shining eine genauere Beachtung. Die drei ??? kommen widersprüchlichen Aussagen auf die Schliche, streunen vom Schrottplatz aus ins Krankenhaus, besuchen alte Bekannte und lassen sich allerlei einfallen, um an zweckdienliche Informationen zu gelangen. Dabei schafft es das Skript sogar noch, das Thema Schach und Geheimdienste anzureißen, ohne dass dabei die Geschichte in Disbalance gerät. Ein Finale, bei dem gleich mehrere Protagonisten zum Zuge kommen, rundet dann endgültig einen Fall ab, der trotz seiner verhältnismäßig langen Spielzeit und wenigen Erzählerpassagen nie langweilig wird und keinerlei Längen aufkommen lässt. Handlungen wie diese kann die Serie sehr gut gebrauchen.
Sprecher: Die Spur des Spielers ist von herausragenden Sprecherleistungen gekennzeichnet. Gleich zu Anfang des Hörspiels stechen zwei Sprecher heraus: Einer von ihnen ist der von Spielfreude beseelte Andreas Beurmann als Onkel Titus, der einen verbissenen Kampf zwischen dem ebenfalls großartigen Wolf Frass und einem weiteren Kontrahenten dirigiert. Jener Wolf Frass scheint später über sein erworbenes Stück gar nicht so freudig zu sein, wie man es erwarten könnte, und zeigt sich auch nach seinem Unfall von seiner besten Seite als Sprecher, da er den dann kraftlosen Charakter authentisch einspricht. Ebenfalls spielerisch gut sind Undine und Kassandra Ullmer als Chastity und Charity, die im Hörspiel die Töchter von Mrs. Kretschmer (bekannt aus Die drei ??? und die blutenden Bilder (Folge 161)) sind. Wie damals leiht Monika Werner ihre Stimme der Tratschtante, der zwischen all ihren Ausführungen kaum einmal Luft zum Atmen bleibt. So glückt Monika Werner jedenfalls eine bestechende Leistung, wie auch dem keifenden Stephan Schad als Griffin Silverman und der selbstsicheren Astrid Kollex. Auch Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich sprühen vor energischem Ermittlungsdrang, sodass das Sprecherkollektiv überzeugt.
Musik und Effekte: Wenn das Rasseln von Fahrradreifen erklingt, hastige Tippelschritte die Ankunft von Chastity oder Charity verdeutlichen oder eine Uhr im Hintergrund regelmäßig klickt, ist bei Die Spur des Spielers viel Detailarbeit im Spiel, die sich auszahlt. Auch die Effekte sind sinnvoll eingesetzt und tragen zur starken Umsetung der Handlung bei. Musikalisch befinden sich Die drei ??? derzeit hörbar im Wandel. Deutlich mehr Dialogpassagen als noch in den vergangenen Folgen werden leise, aber vernehmbar mit Musik unterlegt, wodurch das gesamte Hörspiel wie ein langer, fortlaufender, geglückter Strang wirkt. Außerdem sind elektronische Beats wie auch klassische Musik auf dem Vormarsch. So erinnern die Musiken mit ihrem Abwechslungsreichtum und ihrer Angepasstheit an die jeweiligen Szenen an beste frühere Tage.
Fazit: Das, was auf dem Schrottplatz mit einem “wahrlich einmalige[n] Schauspiel” (O-Ton Onkel Titus) beginnt, entwickelt sich zu einer herausragenden Folge von Die drei ???. Bis zu Die Spur des Spielers hat man lange Zeit auf eine Episode warten müssen, in der Justus, Peter und Bob auf glaubwürdigem Wege und selbst ohne Rätseltext einem dunklen Geheimnis auf die Schliche kommen, ohne dass dabei Längen entstehen. Die Undurchschaubarkeit sowie hervorragende Sprecher sind der Schlüssel zum Erfolg dieser 169. Hörspielfolge der erfolgreichsten deutschen Hörspielserie.