Spotify - was ist das, was kann das und lohnt sich das?


  • Ich glaub, ich hab jetzt das Prinzip bei den Top 10 auf Spotify erkannt. Die 10 "beliebtesten" Tracks sind die aktuell beliebtesten, nicht Allzeit.


    Ja, das kommt so hin. Irgendwo hatte ich gelesen, dass für die Top10 dort aktuelle Trends mit einfließen. Ich habe aber die Hoffnung, dass die Tracks mit den meisten Streams trotzdem weiterhin in den Top10 herumhängen. Ansonsten wirds schwierig an die Zahlen heranzukommen. Aber was ich bislang so beobachtet habe, sollte das schon passen.


    Zitat


    Weiterhin unlogisch bleibt, dass die Tracks bunt gewürfelt sind, es müsste doch so sein, dass Track 1 immer die meisten Abrufe hat und zum Ende hin immer mehr abschalten. Weil ihnen das Hörspiel nicht gefällt.


    Ja. das hatte mich auch teilweise etwas verwundert. Eigentlich sollten die Streams aber durchaus korrekt erfasst werden - immerhin hängt da ja ein Auszahlungssystem mit dran.
    Warum genau das Zahlenverhalten so ist, wie es ist: schwierige Frage.


    Zitat

    Aber ich sehe weiterhin keinen Grund dafür, wieso Batman so wenige Abrufzahlen hat. Das muss ein Sortierungsfehler sein, es kann doch niemand ernsthaft glauben, dass nur ein einziger Batman-Track aus sieben (!) Alben auf über 1.300 Hörer kommt. Und fast alle anderen unter 1.000, no way.


    Ich kann mir das schon vorstellen. Batman dürfte halt für viele doch eher weiterhin ein visuelles Medium sein. Und wer bei Spotify nach "Dark Knight" sucht (z.B. wg der Filmmusik), stolpert auch nicht direkt über die Batman-Hörspiele.


    Letztlich ist es wohl ein komplexeres Konklomerat aus Aspekten, dass Hörspiele auf Spotify bislang eher magere Abrufzahlen hervorbringt.
    * Keine Sau interessiert sich für Hörspiele
    * Keine Sau sucht nach Hörspielen über Spotify
    * Keine Sau findet Hörspiele bei Spotify
    * Hörspiele bei Spotify stehen gerade erst am Anfang und kommen erst langsam ins Bewusstsein
    * ... (aus Zeitgründen breche ich hier erstmal ab)

  • Also, um mal endlich mit der Mär von goldener Nase bei Produzenten aufzuräumen:
    - bei einem CD-Verkauf landen beim Label bei einem 9,99 € VK-Titel ca. 3-3,5 € (TU und MiS haben einen VK von 7,99 bzw. 8,99)
    -> natürlich müssen hiervon auch noch die Kosten für das Presswerk abgezogen werden
    - bei einem kostenpflichtigen Download über gängige Portale durch mehr mitverdienende Hände dazwischen weniger als ein Drittel/eines Viertels eines CD-Verkaufs (je nach Portal), Audible lasse ich außen vor, das ist aber ebenfalls nur im Cent-Bereich
    - bei einem Stream....ca. 0,5-0,6 Cent(!) (der dann noch mit dem Vertrieb geteilt werden muss)


    Reicht also beim Stream noch nicht mal zur vergoldeten Nase. Eigentlich nicht mal, um sie mit preiswertem Gelb anzumalen. :)

  • Also, um mal endlich mit der Mär von goldener Nase bei Produzenten aufzuräumen:
    - bei einem CD-Verkauf landen beim Label bei einem 9,99 € VK-Titel ca. 3-3,5 € (TU und MiS haben einen VK von 7,99 bzw. 8,99)
    - bei einem kostenpflichtigen Download über gängige Portale durch mehr mitverdienende Hände dazwischen weniger als ein Drittel/eines Viertels eines CD-Verkaufs (je nach Portal), Audible lasse ich außen vor, das ist aber ebenfalls nur im Cent-Bereich
    - bei einem Stream....ca. 0,5-0,6 Cent(!) (der dann noch mit dem Vertrieb geteilt werden muss)


    Reicht also beim Stream noch nicht mal zur vergoldeten Nase. Eigentlich nicht mal, um sie mit preiswertem Gelb anzumalen. :)

    Danke für die interessanten Zahlen, das mit den Downloads ist ja heftig, dann sind da die Margen geringer als bei der CD? Trotz der wegfallenden Kosten für Pressung, Verpackung,Booklet...?



    Und das mit den 0,5 Cent betrifft ja pro Track, ihr werden ja wohl nicht so unklug sein, Eure Hörspiele als One-Track einzustellen ;)


    Davon abgesehen eine Memo an mich selbst: Morgen früh in MiS reinhören und dem Produkt ne zweite Chance geben nach dem Fehlkauf einer Folge. Welche Nummer ist denn die Beste? ;)

  • Ich klicke die sogar immer an, in der Hoffnung, dass das dem Label was bringt


    Der Kauf einer CD würde dem Label was bringen.


    daneel, es ist schön, dass Du mir mit einem sinnbefreiten Einzeiler die (Hörspiel-)Welt erklären willst, da Du mich offenbar für einen ahnungslosen Konsumenten hältst, der nicht Deinen Überblick hat. Danke dafür, ich könnte Dir ausführlich antworten und Dir im Gegenzug erklären, dass die (Hörspiel-)Welt nicht ganz so einfach schwarz-weiß gestrickt ist. Lasse ich lieber, stattdessen fülle ich lieber ein paar Zehntausend Euro-Barschecks aus für alle Hörspiellabel, unabhängig, ob mir deren Produkte gefallen.


    Ja. CDs bringen noch immer das meiste.


    Jetzt bin ich aber auf Max' Antwort gespannt

  • Jetzt bin ich aber auf Max' Antwort gespannt

    Die ist ganz einfach :D Das sind zwei völlig verschiedene Dinge, denn Freddy rechnet hier vor, dass bei seinem Label die CD eine höhere Marge hat als der Download und durch Spotify noch so gut wie nix hängenbleibt. Das heißt nicht, dass das für alle anderen auch gilt. Bei anderen Labels wird aufgrund einer anderen Vertriebsstruktur der Download wohl die höhere Marge haben im Vergleich zur CD und für die Romantruhe zB liefert Holmes auch jetzt schon interessante Deckungsbeiträge. Keine goldene Nase natürlich, aber 5 Cent mal 25.000 machen 1.250 Euro und es wird ja nicht bei den 25.000 bleiben, wenn viele Leute zukünftig über Deine Liste und die von DRY auf Hörspiele bei Spotify aufmerksam werden.

  • Es gilt für alle Label, dass die CD-Marge höher liegt als die der Downloads.


    Und wir reden hier nicht von 5 Cent, sondern von 0,5(!) und weniger.


    Bei mir bleiben durch die Streams ca. 10(!) Euro pro Quartal(!) hängen.


    Du kannst es dir noch so schön reden, es wird dadurch nicht richtiger oder besser.

  • Mh, mir scheint in einem Punkt wird da etwas aneinander vorbei geredet.
    Ich glaube Max bezieht sich auf die potentiell möglichen Zahlen. Dass bei den aktuellen Zahlen kaum was hängen bleibt, leuchtet natürlich ein.


    Völlig verständlich auch, dass die Labels ihre Konzentration und Energie auf diejenigen Dinge richtet, die sich am meisten lohnen. Aber allein, dass man bei Spotify vertreten ist, heißt ja bereits, dass man sich zumindest langfristig etwas davon verspricht. Und auch wenn es aktuell vielleicht erst ein nur kleiner Werbeeffekt ist - sei es nur, dass Leute zufällig über das Hörspiel bei Spotify stolpern und dann mal schnell reinhören.
    Ich persönlich sehe da ebenso wie Max Entwicklungspotential - was den status quo angeht, ist ansonsten eigentlich bereits alles gesagt.

  • Mh, mir scheint in einem Punkt wird da etwas aneinander vorbei geredet.
    Ich glaube Max bezieht sich auf die potentiell möglichen Zahlen. Dass bei den aktuellen Zahlen kaum was hängen bleibt, leuchtet natürlich ein.

    Ja, genau, wobei ich natürlich schon sehe, dass da bei den neuen Fällen schon was hängenbleibt.


    Zwei Dinge müsste man trennen, wenn man die Zukunftsszenarien belastbar machen will.


    Zum einen die Höhe der Vergütung. Die steigt ja ständig, aber wie lange wird es dauern, bis sie wirklich brotbringend wird?


    Zum anderen die sehr mickrigen Abrufzahlen. Da ist das Problem halt, dass Hörspiele für Spotify und Co. nur Beifang sind. Keiner den man zurück ins Meer wirft, aber auch keiner, für den man in See gestochen ist. Wenn gute und hochwertige Produktionen hier grade mal auf 2.000 Hörer kommen, dann kann man darauf auf zwei Arten reagieren. Mit "Ja, mei, so isser halt, unser winzig kleiner Nischenmarkt, ein paar Fans und das war es dann auch". Oder mit "Na bumm, der Radiotatort und die ollen Fragezeichen haben Mörderreichweiten, auch die Holmes von Romantruhe holzen mit 25.000 Abrufen schon ordentlich rein, in die Richtung sollte es für viel mehr Produkte gehen. Der Markt ist da, nur der Hörer und der Anbieter finden irgendwie noch nicht richtig zusammen".


    Hier sind wir Fans gefragt. Super, dass DRY und daneel hier extrem userfreundliche Ein-Klick-Lösungen gebastelt haben, die die Hemmschwelle von dem undurchschaubaren Moloch nehmen. Ich war ja selbst mit dem Ding komplett überfordert beim ersten Mal ausprobieren, hab ich ja in diesem Faden kundgetan, hehe.


    Inklusive der Möglichkeit, die Sachen auch gleich ganz zu kaufen, wenn man auf den Geschmack gekommen ist. Wenn die breite Masse 8) jetzt diese Listen auch noch per Telefon- ähh Social Media-Lawine unters Volk bringt, dann kann doch das eine schöne Sache für alle werden.


    Klar red ich mich leicht, ich muss ned von den Einnahmen leben, ich zahl meine 48 Hongkong-Dollar pro Monat und werd zukünftig nicht einmal mehr durch Werbung genervt =)

    Aber es sehen ja auch Leute wie Sebastian Pobot das Glas nicht fast leer, sondern auf dem Weg zu halbvoll.

  • Sehr empfehlen kann ich Papillon von der Lauscherlounge, ein toller Roman. So wie auch einige weitere Lauscherlounge Hörbücher,"Der automatische Detektiv" zB.


    Und "Unheimliches Erwachen in der Antarktis", da hab ich die CD originalverpackt. Sehr schön, muss ich das Sammlerstück, das mal richtig viel wert werden wird :D nicht auspacken und kann es mir jetzt trotzdem anhören. Wer das Ding bei der zügig ausverkauften Erstauflage nicht bekommen hat, es gibt derzeit gerade eine zweite Pressung.

  • Es ist jetzt auch Philip Maloney drin, das sind ganz nette kleine Hörspielsnacks, wie gemacht für ein Streamingangebot. Nummer 36 hast Du als Vol 06 drin, das ist wohl Tippfehler.



    Ebenfalls laut der Liste von Daneel gibts jetzt was, die ich schon lange mal hören wollte, Fabula Obscura - Das McCready Erbe. Den Link dazu finde ich aber nicht.

  • Fabula Obscura 1 findest du unter HÖRSPIELE (3. Menü von oben). Den Tippfehler bei Philip Maloney habe ich korrigiert. Danke für den Hinweis.


    Mir ist auch aufgefallen, dass Hörspiele wieder herausgenommen werden. Zuletzt passiert bei Lady Bedfort 70 und 71.

  • Heute schon zwei Hörspiele gehört, Fabula Obscura 1 nur nebenbei, begann schon mal sehr vielversprechend. Werd ich mir ein zweites Mal in Ruhe anhören, durchaus möglich, dass die mich so angefixt haben, dass ich mir sofort Teil 2 käuflich aufs Handy hole 8)


    Mord in Serie - Gier: War viel, viel besser als Fair Play, die können es ja doch ;) Die Titten fehlten allerdings, so geht es ja wohl nicht, bei den Apple-Faschos ist das schon klar, aber doch bitte nicht bei einem skandinavischen (!) Anbieter :D So, jetzt halten wir bei einmal Flop, einmal Top, dann muss ich wohl eine dritte Folge hören. Wenn dumm läuft, dann werde ich da auch noch Fan 8o


    LB 70 und 71, das war eh verwunderlich, dass die überhaupt drin waren, der Hörplanet ist im Gegensatz zu seinem Vertrieb ja (noch) kein Spotify-Fan.



  • Heute veröffentlicht: Ein SPON-Artikel über eine ganz spezielle Geschäftsidee auf Spotify. Maximaler Verdienst bei minimalem (Produktions-)Aufwand. Vielleicht auch ein Modell für Hörspielproduzenten? ;)


    Der Bericht enthält übrigens auch einen Link zum Wall Street Journal, das sich die auf Spotify erzielbaren Einnahmen mal etwas genauer angeschaut hat. :)

  • Heute veröffentlicht: Ein SPON-Artikel über eine ganz spezielle Geschäftsidee auf Spotify. Maximaler Verdienst bei minimalem (Produktions-)Aufwand. Vielleicht auch ein Modell für Hörspielproduzenten? ;)

    So billig sind die noch nie zur "ganzseitigen" Werbung gekommen und das wohl auch noch around the world.


    Im übrigen scheint es mir so zu sein, als hätte deren Konkurrenz Napster ein wenig mehr Empathie für unser geliebtes Hörspiel. Naja, solange es sich in der Branche rumspricht, dass man neben dem sinnlosen Gedudel die Plattformen auch für was anderes erfolgreich nutzen, kann um so besser.