Die drei ??? ... und der Feuergeist (158)

  • Das Buch ist so geschrieben, dass es verschiedene "Inselartig" isoliere Szenen gibt bzw. eben oft gesprungen wird. Das Auffinden des zusammengeschlagenen Abakulov (?) ist so eine isolierte Szene, der Sprung von Peters Sturz hin zur "Teepause" ein Beispiel für das andere Charakteristikum. Das kann man als Autor getrost so machen, so lange man diese gesetzten Punkte irgendwann geschickt genug verbindet und alles auflöst. Das ist bei dieser Folge der Fall. Und ich würde Minninger hier auch nicht den Vorwurf machen wollen, dass er dieses Charakteristikum der Buchvorlage beibehält. In "Spur ins Nichts" ändert er den Ablauf gegenüber dem Buch, was ich überhaupt nicht gelungen finde. Hier bleibt er an der Vorlage, da kann man ihm aus meiner Sicht keinen Strick draus drehen.

  • Man kann sagen was man will, aber Minninger hat hier mehr rausgeholt, als das Buch hergab....in vielerlei Hinsicht. Wer immer noch Schwierigkeiten hat, dem Haupthandlungsstrang zu folgen, dem sei gesagt, dass es im Buch nicht wirklich einen gab, bzw. man ihn nur entdeckt hat, wenn man sich von Anfang an auf einen bestimmten Teil der Geschichte konzentriert hat und alle anderen zahlreichen Verknüpfungen, Abweichungen und Zusatzelemente ignoriert hat. Minniger hat bei so einer Vorlage wirklich annähernd das Optimum erreicht, wie ich finde.


    Gruß


    J.B.

  • Eine schöne Rezension, PedSchi. Sie spiegelt meine Meinung wider.


    Ergänzen möchte ich noch, dass ich die klassischen Musikarrangements - wenngleich sie computergeneriert sind - als sehr stimmungsvoll empfunden habe. Ging das nur mir so? Was meinen diejenigen, die das Hörspiel schon gehört haben, zur musikalischen Umsetzung?

  • Die musikalische Untermalung würde ich mal als "routiniert" einstufen.
    Dass nun aus dem Hörspiel mehr rausgeholt worden wäre, als das Buch hergegeben hat, möchte ich aus verschiedenen Gründen verneinen. Dazu wurde aus meiner Sicht zu viel weggelassen, was man aus meiner Sicht angesichts der üppigen Spielzeit - ich wiederhole mich - entweder noch übernehmen hätte oder zumindest ausarbeiten können. Das ändert aber nichts daran, dass die Buchvorlage, sagen wir mal, gewisse "Besonderheiten" hat. So wird verschiedentlich auf dem Höhepunkt der Spannung abgebrochen, was für sich genommen natürlich ein guter und bewährter Kniff ist, dann aber eben nicht einige Szenen später wieder an der selben Stelle angesetzt, sondern der Ausgang der Szene wird im Rückblick erzählt. Im Hörspiel gibt es das nur einmal, als Peter erst in das Loch stürzt und danach erst mal "Teepause" ist; im Buch gibt es das mindestens drei mal (als Bob einen Spion im Personalbüro der Oper überrascht und als Justus von Firthways Leibwächter gesucht wird). Ich kann mir das nur so erklären, dass die Bücher absichtlich nicht zu spannend sein sollen, weil sie für Kinder gedacht sind.

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    Das ändert aber nichts daran, dass die Buchvorlage, sagen wir mal, gewisse "Besonderheiten" hat. So wird verschiedentlich auf dem Höhepunkt der Spannung abgebrochen, was für sich genommen natürlich ein guter und bewährter Kniff ist, dann aber eben nicht einige Szenen später wieder an der selben Stelle angesetzt, sondern der Ausgang der Szene wird im Rückblick erzählt. Im Hörspiel gibt es das nur einmal, als Peter erst in das Loch stürzt und danach erst mal "Teepause" ist; im Buch gibt es das mindestens drei mal (als Bob einen Spion im Personalbüro der Oper überrascht und als Justus von Firthways Leibwächter gesucht wird). Ich kann mir das nur so erklären, dass die Bücher absichtlich nicht zu spannend sein sollen, weil sie für Kinder gedacht sind.

    Das ist eine nervtötende Marotte von Autor Marco Sonnleitner. Solche Cliffhanger gibt es in jedem seiner drei ??? Bücher. Bei anderen Autoren nicht.

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




    TKKG-site.de



  • Die drei ??? (158)
    und der Feuergeist


    Die privat geführte Oper Califia in Rocky Beach steht vor dem finanziellen Aus. So ist es nicht verwunderlich, dass die drei ??? zunächst an eine werbewirksame Veranstaltung glauben, als sich eine Mitarbeiterin der Oper Hilfe suchend an sie wendet: Im Gewölbekeller des Gebäudes gehen mysteriöse Dinge vor sich – und ein seltsames Wesen wurde gesichtet! Justus, Peter und Bob übernehmen den Fall und ahnen nicht, auf was sie sich da einlassen. Plötzlich bricht während einer Aufführung ein Großfeuer aus! War es Brandstiftung?

    Welche Rolle spielen dabei der undurchsichtige Moody Firthway und sein rotes Notizbuch? Nur Justus erkennt als Einziger, was sich tatsächlich hinter den Kulissen abspielt.


    Merkwürdige Gestalten haben bei den drei Fragezeichen schon oft eine Rolle gespielt. Man denke nur an Klassiker wie “Der lachende Schatten”; “Das Bergmonster” oder “Der tanzende Teufel”. Auch in neueren Folgen nahm man sich der Thematik hin und wieder an. Auch im vorliegenden Fall spielt so eine Kreatur eine Rolle. Der Feuergeist ist dabei allerdings ein eher irreführender Titel, den es geht um ein zotteliges Wesen in einer Oper, dem nachsagt wird, außerirdisch zu sein. Somit haben wir eine Drei ???-Folge vorliegen, die ein Gemisch aus AKTE X und “Phantom der Oper” darstellt. Letztlich ist das Phantom am Ende aber ganz menschlich und verfolgt ebenso menschliche Interessen, wie z.B. Habgier. Doch das ist gewohnte Drei ???-Systematik.
    Leider beweißt Marco Sonnleitner einmal mehr kein so glückliches Händchen bei seinen Drei ???-Stories. Zwar ist es gelungen eine mittelmäßige Geschichte zu fabrizieren, doch es ist insgesamt gesehen doch eher Drei ??? vom Reißbrett. Eine geradezu typische Geschichte, allerdings ohne Höhepunkte. Irgendwie plätschert die Handlung so dahin und es fehlt etwas, was man als Highlight bezeichnen könne. Bis zu Track 9 passiert gar nicht viel. Doch auch erst dann bedarf es eines Großfeuers, um wenigstens etwas Bewegung in die Szenerie zu bringen. Auch die Schlussphase wirkt völlig missglückt, da sie ziemlich abruppt endet und den Hörer zunächst ratlos zurück lässt. Erst die darauffolgende Aufklärungsszene entwirrt die Fäden ein wenig.


    Musikkalisch ist die Folge ohne Fehl und Tadel. Es gibt beliebte Stücke aus den alten Folgen, die etwas verfremdet und aufgepeppt wurden. Somit hat man Moderne mit Klassiker gut verknüpft. Auch neue Musiken, die wir aber in den vergangenen Folgen schon hörten, sind dabei.
    Das Cover ist diesmal schön düster geworden, wenn auch wie immer doch recht farbenfroh. Es zeigt die Oper, eine dunkle Gestalt hinter einem Fenster und Rauschschwaden.


    Gute Gastsprecher retten einen Großteil der etwas zu durchschnittlichen Story: Jürgen Kluckert spielt einen mürrischen Operettenchef und Heidi Schaffrath präsentiert sich in einem netten Wiederhören als …. naja ich verrate es nicht. Sie spielt aber nicht Morna Ulbrandson.
    Auch Ulrike Stürzbecher und Peter Striebeck liefern eine tolle Vorstelung ab.


    Fazit: Dramaturgisch mäßig umgesetzt, aber nicht langweilig, da die Spielzeit sich in Grenzen hält. Durchschnitt für diesmal eben und kein Maßstab für die Serie.


    Die drei ??? (158)
    und der Feuergeist
    erzählt von Marco Sonnleitner
    basierend auf Charakteren von Robert Arthur
    mit Thomas Fritsch, Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck, Jürgen Kluckert, Heidi Schaffrath, Ulrike Stürzbecher, Peter Striebeck, Rainer Fritzsche, Claus Fuchs, Jannik Endemann u.v.a.
    Buch und Effekte: André Minninger
    Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
    Regie und Produktion: Heikedine Körting
    Titelmusik: Simon Bertling & Christian Hagitte (STIL)
    Musik: Christian Hagitte & Simon Bertling (STIL), Stahlberg, Morgenstern, Betty George
    Cover-Illustration: Silvia Christoph
    Design: Atelier Schoedsack
    VÖ: 30.11.2012
    Dauer: ca. 57 Minuten
    Bestellnummer: CD: 88697 92328 2 / 88697 92328 4
    Sony BMG 2012

  • Mich reizt diese Folge nicht mal ansatzweise. Eigentlich reizt mich die ganze Serie so gut wie gar nicht mehr. Vielleicht ändert sich das ja mit der Rückkehr von Marx und Minninger.

    Ganz so negativ würde ich es nicht sehen, die Serie bietet gutes Mittelmaß. Die zuletzt abgelieferten und die nächsten anstehenden Folgen lassen aber hoffen, wie ich finden.

  • Ganz so negativ würde ich es nicht sehen, die Serie bietet gutes Mittelmaß. Die zuletzt abgelieferten und die nächsten anstehenden Folgen lassen aber hoffen, wie ich finden.


    Gut, bevor das in eine Seriendiskussion ausartet, da es eigentlich um die Folge hier geht: für mich ist es unteres Mittelmaß, mehr nicht.