So, ich mach' dann mal jetzt tatsächlich ernst und starte mit meiner ersten Rezension. Es ist zwar schon ein alter Titel, den ich mir herausgepickt habe, aber halt ein Klassiker und für meine Rezensionspremiere sicherlich nicht schlecht
Der besondere Charme der ersten TKKG-Folge besteht für mich in erster Linie darin, dass die Handlung wirklich glaubhaft ein Abenteuer einer Jugendbande darstellt. Rummelplatzbesuch, Lehrer, die einen nicht leiden können (und umgekehrt), Essen bei den Eltern von Freunden - das sind eingeflochtene Kleinigkeiten mit denen sich Hörer im Alter der TKKG-Bande gut identifizieren können.
Auch die Ermittlungen, die TKKG zur Klärung des Falles anstellt, passen zu den Möglichkeiten von 12/13jährigen.
Dadurch heben sich die ersten Folgen der Serie ganz klar von den Neuproduktionen ab. Diese sind oft sehr überzogen und gehen teilweise so stark an der Realität vorbei (ich sage nur Killerpflanzen, See-Monster oder Raketenfalle), dass die Serie nicht richtig ernst genommen werden kann. Und auch die Sprechleistung der vier Hauptakteure gibt das leider wieder.
In Folge 1 sind die Sprecher noch spürbar unverbraucht und mit vollem Elan und hörbarem Spaß dabei. Das gleiche gilt für die Nebenrollen und natürlich G.Dockerill als Erzähler. Schade übrigens, dass für die späteren Folgen nicht mehr Andreas Wolters und Maren Kühl Klößchens Eltern sprechen - die Stimmen fand ich sehr passend!
Auch die Musik fügt sich - ebenso wie die Geräusche - gut ins Hörspiel ein. Doch das gehört ja auch zu den besonderen Stärken des Labels EUROPA.
Zu meckern gibt es eigentlich nichts - höchstens einen kleinen Logikfehler:
Als TKKG und die Sauerlichs nach dem gemeinsamen Essen den Chauffeur suchen und das Licht der Garage anknipsen, wird zuerst der niedergeschlagene Georg entdeckt. Erst einen ganzen Moment später bemerk Klößchen den Diebstahl des Jaguars....muss ja 'ne ziemlich große Garage sein...
Das Cover des Hörspiels ist so lala - ich finde, der eine Bilderdieb (Otto?) könnte auch glatt als Afrikaner mit der Hautfarbe durchgehen. Aber gut - die Illustrationen von Reiner Stolte haben ja eh ihren eigenen Stil
Fazit: Sollte es tatsächlich noch Hörer geben, die sich noch nicht an die Serie gewagt haben sollten, ist Folge 1 ein guter Einstieg; und ich behaupte mal, dass sich die ersten 30 TKKG-Folgen nicht gegen die Kollegen "Drei Fragezeichen" oder "Fünf Freunde" verstecken müssen. Es ist nur schade, dass die Neu-Produktionen den Standard der Klassiker nicht wieder erreichen.