TKKG 001 - Die Jagd nach den Millionendieben

  • So, ich mach' dann mal jetzt tatsächlich ernst und starte mit meiner ersten Rezension. Es ist zwar schon ein alter Titel, den ich mir herausgepickt habe, aber halt ein Klassiker und für meine Rezensionspremiere sicherlich nicht schlecht ;)


    Der besondere Charme der ersten TKKG-Folge besteht für mich in erster Linie darin, dass die Handlung wirklich glaubhaft ein Abenteuer einer Jugendbande darstellt. Rummelplatzbesuch, Lehrer, die einen nicht leiden können (und umgekehrt), Essen bei den Eltern von Freunden - das sind eingeflochtene Kleinigkeiten mit denen sich Hörer im Alter der TKKG-Bande gut identifizieren können.
    Auch die Ermittlungen, die TKKG zur Klärung des Falles anstellt, passen zu den Möglichkeiten von 12/13jährigen.
    Dadurch heben sich die ersten Folgen der Serie ganz klar von den Neuproduktionen ab. Diese sind oft sehr überzogen und gehen teilweise so stark an der Realität vorbei (ich sage nur Killerpflanzen, See-Monster oder Raketenfalle), dass die Serie nicht richtig ernst genommen werden kann. Und auch die Sprechleistung der vier Hauptakteure gibt das leider wieder.
    In Folge 1 sind die Sprecher noch spürbar unverbraucht und mit vollem Elan und hörbarem Spaß dabei. Das gleiche gilt für die Nebenrollen und natürlich G.Dockerill als Erzähler. Schade übrigens, dass für die späteren Folgen nicht mehr Andreas Wolters und Maren Kühl Klößchens Eltern sprechen - die Stimmen fand ich sehr passend!
    Auch die Musik fügt sich - ebenso wie die Geräusche - gut ins Hörspiel ein. Doch das gehört ja auch zu den besonderen Stärken des Labels EUROPA.


    Zu meckern gibt es eigentlich nichts - höchstens einen kleinen Logikfehler:
    Als TKKG und die Sauerlichs nach dem gemeinsamen Essen den Chauffeur suchen und das Licht der Garage anknipsen, wird zuerst der niedergeschlagene Georg entdeckt. Erst einen ganzen Moment später bemerk Klößchen den Diebstahl des Jaguars....muss ja 'ne ziemlich große Garage sein...


    Das Cover des Hörspiels ist so lala - ich finde, der eine Bilderdieb (Otto?) könnte auch glatt als Afrikaner mit der Hautfarbe durchgehen. Aber gut - die Illustrationen von Reiner Stolte haben ja eh ihren eigenen Stil ;)


    Fazit: Sollte es tatsächlich noch Hörer geben, die sich noch nicht an die Serie gewagt haben sollten, ist Folge 1 ein guter Einstieg; und ich behaupte mal, dass sich die ersten 30 TKKG-Folgen nicht gegen die Kollegen "Drei Fragezeichen" oder "Fünf Freunde" verstecken müssen. Es ist nur schade, dass die Neu-Produktionen den Standard der Klassiker nicht wieder erreichen.

  • Jepp, eine wirklich nette Folge. Allerdings wirkt hier vieles noch etwas steril (ist vielleicht etwas hart ausgedrückt, trifft mein Empfinden aber ganz gut). Das Abenteuer ist noch ein richtiges Abenteuer und kein Kräftemessen Tim vs. Russenmafia o.ä.
    Eine schöne TKKG-Folge und sicherlich ein gelungener Einstieg in die Serie. Aber unter den ersten fünf Folgen gibt es gerade mit Folge 4 und 5 doch noch etwas bessere.

  • Hallo Chrisco, willkommen an Board -
    und gleich eine sehr treffende Rezension geschrieben :)


    Die TKKG-Folge 1 mag ich nämlich auch sehr gerne - vor allem wohl auch wegen der von dir aufgezählten Punkte. Früher konnte man sich eben noch in die Figuren hineinversetzen, bzw. die Umgebung war noch glaubwürdig.
    Heute (bzw. seit mittlerweile über einem Jahrzehnt) laufen ja nur noch Penner, Punker, Proleten durch die Gegend (ok, früher auch, aber da gab es auch noch andere *g*) - und das, was die Vier (bzw. die zwei) da heutzutage abziehen, ist eher die nassolockige Vollasi-Schiene.

  • Tarzan (Sascha Draeger) will sich zum Rummeplatz aufmachen, doch unterwegs beobachtet er zwei finstere Gestalten bei denen es sich anscheinend um Bilderdiebe handelt. Sind das etwa die Millionendiebe? Tarzan erzählt es seinen Freunden und die machen sich auf, um den Gangster das Handwerk zu legen. Doch anscheinend mischt noch ein anderer mit, der den Freunden nur zu gut bekannt und es handelt sich dabei um eine faustdicke Überraschung.


    - Meinung -


    Waren das noch Zeiten, da hat der Vierer aus der Millionenstadt noch viel Spaß gemacht. "Kommissar Zufall" hat zwar früher schon ein wenig mitgemischt, denn auch dieser Fall fällt Tarzan mehr oder weniger auf diese Art in die Hände, doch das tut der Unterhaltung keinen Abbruch, ist die Bearbeitung doch einfach gelungen, hier hatte der gute H.G. Francis noch seine Hände im Spiel und hat die Story in das richtige Format gebracht. Das Tempo stimmt, Spannung wird aufgebaut und man kann damit zufrieden sein.


    Die Sprecher waren noch frisch und unverbraucht und man hat sich noch ordentlich reingehängt. Keine Spur von Lustlosigkeit und unmotivierten Auftritten, hier ziehen alle noch an einem Strang und liefern gute Leistungen ab. Da war Manou Lubwoski noch weit davon entfernt zum unlustigen Schokokasper zu mutieren, er durfte noch sinnvollige Sätze einbringen und er war dabei noch motiviert! Bei Sascha Draeger meint man manchmal, er sei schon zu aufgedreht gewesen, das gilt auch für Veronika Neugebauer, die gelegentlich ins Mikro quietsch. Diese Auftritte sind einem aber allemal lieber als das lieblose Runtergenudel der heutigen Zeit, hier war noch eine gewisse Ernsthaftigkeit zu verspüren, die man heute teilweise schmerzlich vermisst. Man kann eigentlich allen Hauptsprechern eine sehr gute Leistung attestieren, vor allem Günther Dockerill, der mit seiner etwas trockenen, beinahe schon drögen Art einen hervorragenden Erzähler abgibt und man kann sicherlich behaupten, dass er der beste TKKG-Erzähler aller Zeiten war. Als Gäste treten hier unter anderem Joachim Wolff und Wolfgang Draeger auf, letzterer ist ja auch der Kommissar Glockner, den man immer wieder gerne hören wird, er hat die Rolle ebenfalls am besten gesprochen. Der Rest der Besetzung versteckt sich hinter Pseudonymen und man wußte wohl noch nicht welchen Erfolg man mit TKKG haben würde, von daher wollte man anscheinend auf Nummer Sicher gehen. Wie dem auch sei, das Zuhören macht bei solchen Sprechern Spaß und damals stimmte die Leistung noch!


    Eines war bei dieser Neuauflage von Anfang an klar, Carsten Bohns Musik würde nicht mehr dabei sein. Es ist zwar schade, aber man kann es verkraften, denn man sich durchaus Mühe gegeben vernünftige Stücke einzumischen. Es sind zwar weitestgehend aktuelle, elektronische Stücke und die Atmosphäre wirkt düsterer als bei der ersten Auflage, doch das ist ja auch nicht schlecht. Man hat nun die Wahl, will man die fröhlichere Variante mit den Bohn-Musiken hören, dann greift man zur Erstauflage, möchte man es etwas düsterer haben, dann wählt man die Neuauflage, beide Varianten haben etwas an sich, das sie hörenswert macht. Die Effekte sind wie immer top, Europas Paradedisziplin enttäuscht auch hier nicht und die Untermalung überzeugt durch und durch. Man braucht sich nicht vor zu laut eingemischten Stücken zu fürchten, die gibt es hier nicht!


    Die alten Folgen auf CD, endlich! Da nimmt man auch neue Musiken in Kauf und die Qualität ist auch sehr gut. Man hat die CD mit acht Tracks versehen, was ja auch mittlerweile Europa-Standard ist, doch es dürften ruhig noch mehr sein. Hörkomfort ist geboten und man kann die Anfänge der Freunde aus der Millionenstadt neu genießen! Für Freunde und Fans der Serie Pflicht und wer sonst noch reinhören möchte, der sollte dies tun, viel macht man dabei nicht falsch.


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  • Noch ein Wort zur Neuauflage: neben der Musik wurde auch am Hörspiel selbst einiges verunstaltet. So heißt zwar ein Track "Wie man einen Schlumpf schießt", doch wurde der entsprechende Dialog vollständig eleminiert. Warum wird mir für immer unverständlich bleiben.


    Ebenso fehlt folgende Passage völlig:



    www.tkkg-online.de

  • Stimmt - völlig unverständlich, warum das geschnitten wurde. Immerhin ist die Szene nicht ganz unwichtig, denn es ergibt sich so ein Logik-Fehler: Als Tarzan, Karl und Gaby schließlich anschließend ins Bierzelt gehen, sagt Tarzan:


    "Eigentlich reicht ja was wir sehen. Wir müssen nur noch herausfinden wer Eddie ist."


    Woher kann Tarzan wissen, dass der gesichtete Bilderdieb also Otto ist, wenn die erklärende Szene hierzu gecancelt wurde? ?(


    Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich die Rezension natürlich auf das alte Original aus den 80er bezogen habe ;)

  • Zitat

    Original von DRY
    Noch ein Wort zur Neuauflage: neben der Musik wurde auch am Hörspiel selbst einiges verunstaltet. So heißt zwar ein Track "Wie man einen Schlumpf schießt", doch wurde der entsprechende Dialog vollständig eleminiert. Warum wird mir für immer unverständlich bleiben.


    Wahrscheinlich wollte man blauhäutige Randgruppen nicht verärgern :D.


    Aber diese Rumschneiderei ist echt zu einer Pest geworden,da wird gnadenlos gekürzt,egal ob's passend ist oder nicht X(.

  • Zitat

    Original von Jaime
    Wahrscheinlich wollte man blauhäutige Randgruppen nicht verärgern :D.


    Da hätte man bei TKKG aber bestimmt keine Bedenken. Wenn ich überlege, was da schon über echte "Randgruppen" hergezogen wurde... das ist schon nicht mehr feierlich :rolleyes:


    Zitat

    Aber diese Rumschneiderei ist echt zu einer Pest geworden,da wird gnadenlos gekürzt,egal ob's passend ist oder nicht X(.


    Jups - und (zumindest bei den Drei ???) immer unter dem Deckmäntelchen "wir wollen so nah wie möglich am Original, sprirch: Buchvorlage bleiben. Einzige Ausnahme: Justus' seherische Fähigkeiten im Auflösungsmonolog, oder wenn man Klassiekr versucht auf modern zu trimmen und dann solche Entgleisungen wie die "Superpapagei"-Hurensohn-Edition bekommt :rolleyes: X(
    Bei TKKG ist es allerdings noch krasser. Hör dir mal an, was von der Folge 28 übrig geblieben ist - da war ganz offensichtlich Schnitter-Party im Studio...

  • Zitat

    Original von Prof. Snape
    Bei TKKG ist es allerdings noch krasser. Hör dir mal an, was von der Folge 28 übrig geblieben ist - da war ganz offensichtlich Schnitter-Party im Studio...


    Habe noch keine Neuauflage gehört,aber die alte Auflage habe ich noch ganz gut im Ohr.Was gab es denn da dran zu schnippseln ?(??

  • Zitat

    Original von Prof. Snape


    Da hätte man bei TKKG aber bestimmt keine Bedenken. Wenn ich überlege, was da schon über echte "Randgruppen" hergezogen wurde... das ist schon nicht mehr feierlich :rolleyes:


    Ich denke schon, dass es in dem Fall Bedenken waren, denn auf den Schlümpfen liegt ja ein Copyright und nachdem die Sache mit Tarzan ja schon in die Hose ging wollte man diesmal wohl auf Nummer Sicher gehen.

  • Zitat

    Original von Captain Blitz


    Ich denke schon, dass es in dem Fall Bedenken waren, denn auf den Schlümpfen liegt ja ein Copyright und nachdem die Sache mit Tarzan ja schon in die Hose ging wollte man diesmal wohl auf Nummer Sicher gehen.


    Das war auch der erste Gedanke, der mir im Zusammenhang mit dieser Kürzung durch den Kopf ging. Allerdings erscheint es dann doch wirklich ziemlich Banane, wenn man den Schlumpf noch in den Tracktitel packt, obwohl er gar nicht drin vorkommt.


    Trotz der Kürzungen kann man nahezu alle TKKG-CD-Neuauflagen in meinen Ohren hören. Jedenfalls alle, die ich bisher gehört habe. Die 28 war noch nicht dabei ;)


    Amen :)

  • Super Einstieg in die Serie. War auch mein erstgehörtes HSP von TKKG. Muss mir bei Gelegenheit noch die alte Auflage holen wenn soviel geschnitten wurde.


    Mit der CD Auflage bin ich sehr zufrieden. Die Musik wurde gut getroffen.


    Die Sprecher klingen noch wie 13jährige und Karl und Klößchen haben noch Anteil an der Geschichte. Wenig Gewalt und ein klassischer Bilderraub mit nettem Showdown am Ende.


    Eine meiner Lieblingsfolgen von TKKG.


  • Ja, die alte Auflage als MC kost nicht die Welt und lohnt sich, die alte Musik macht das Teil fast perfekt. Bei mir steht die neue Auflage hier immer noch ungehört. :rolleyes:

  • Zitat

    Original von JTaxidriver
    auf Flohmärkten werd ich ordentlich forsten. Wenn ich sie da nicht finde dann Ebay :grins:


    Kannst getrost bei ebay gucken, solltest Du es eilig haben 2 Euro rum müßtest Du die bekommen, alle alten Auflagen so in dem Dreh zumindest bis Folge 30 rum.

  • Zitat

    Original von Waldemar Luschner


    Kannst getrost bei ebay gucken, solltest Du es eilig haben 2 Euro rum müßtest Du die bekommen, alle alten Auflagen so in dem Dreh zumindest bis Folge 30 rum.


    Ist ja eigentlich auch logisch. Wenn man bedenkt, wieviele Kopien dieser Folge über die Ladentheke gewandert sein müssen, dann ist es absolut albern in diesem Zusammenhang das Wort RAR zu verwenden.

  • 001) Die Jagd nach den Millionendieben Klappentext:


    Eigentlich wollen Tarzan, Gaby und Karl nur mal abends übers Volksfest bummeln, aber aus dem kleinen Ausflug wird ein großes Abenteuer. Zufällig beobachtet Tarzan, wie die schon lange gesuchten Millionendiebe aus einer Villa wertvolle Gemälde stehlen. Unsere vier Freunde vom TKKG, denn natürlich gehört auch Klößchen dazu, wollen die Bande ganz allein entlarven. Welche Rolle spielt der seltsame Bruder des unsympathischen Zeichenlehrers Pauling? Haben die Rocker etwas mit den Einbrüchen zu tun? Was tut sich in der feudalen Villa von Klößchens Eltern, wo der Chauffeur niedergeschlagen wird und das Luxusauto verschwindet? Lauter merkwürdige Dinge geschehen, die sich nicht zusammenreimen. Nichts kann unsere vier Freunde von der waghalsigen Gangsterjagd abhalten, die mit einer handfesten Überraschung endet.


    Sprecher:


    Erzähler --- Günther Dockerill
    Tarzan --- Sascha Draeger
    Karl --- Niki Nowotny
    Klößchen (Willi) --- Manou Lubowski
    Gaby --- Veronika Neugebauer
    Kommissar Glockner --- Wolfgang Draeger
    Dr. Pauling --- Joachim Wolff
    PP --- Marius Cunning
    Bilderdieb Otto --- Dieter Rolfshausen
    Bilderdieb Eddi --- Edgar Wendtland
    Herr Sauerlich --- Andreas Wolters
    Frau Sauerlich --- Maren Kühl
    Polizist --- Hans Meinhardt


    Meinung:


    Hier bekommt man den ersten Fall der Vier dageboten und man muss sagen, dass es ein Einstand noch Maß ist. Bei diesem Fall wird richtig ermittelt und nicht nur durch Kommisar Zufall aufgelöst. Klar schlidert TKKG in das erste Abenteuer zufällig rein, weil Tarzan den Dieben begegnet, aber trotzdem leistet TKKG richtige Ermittlungsarbeit und es macht richtig Spaß den Fall mitzuverfolgen. Ebenso durften damals noch alle vier sich beteiligen und es wurde keine One-Man-Show. Desweiteren ist positiv anzumerken, dass der Fall durch eine Überwachung und Cleverness gelöst wird und nicht mit roher Gewalt, was leider in späteren Fällen immer mehr vorkommt.
    Man findet einen guten Einstieg in die Serie indem gleich ein Einblick in das Internatsleben von Tarzan und Klößchen gegeben wird. Die Schauplätze des Hörspiels werden richtig gut vermittelt und man fühlt sich mitten drin bsp. in der Eisdiele oder am Rummelplatz (Super-Atmosphäre).
    Durch die knackige Bearbeitung von H.G Francis sucht man Längen und Langeweile in diesem Hörspiel vergebens.
    Die TKKG-Bande spricht richtig überzeugend und motiviert. Man nimmt ihnen die Rollen ab und merkt wie viel Spaß die Vier hatten. Die weiteren Sprecher können auch durch die Bank überzeugen.


    Die Musik in der Neuauflage gefällt mir gut und weiß das Geschehen gut zu untermalen.
    Am Ende bleibt ein perfektes TKKG Hörspiel, welches schon allein durch die tolle Ermittlungsarbeit und die guten Sprecher überzeugen kann. Damals war die Serie noch klasse und wusste zu beigeistern.


    1+