Mitschnitt Nr. 4 - Die Séance (Lübbe Audio)

  • In der Weihnachtszeit trifft sich eine kleine Gruppe Schülerinnen und Schüler. Sie haben einen bestimmten Ort in dem alten Internat ausgesucht, in dem es böses Karma geben soll und dort wollen sie mit einem Ouija-Board experimentieren. Alles nur Humburg oder steckt mehr dahinter? Anscheinend, denn plötzlich ändert sich die Lage für die Schüler schlagartig, wird das ehemalige Kinderheim für sie zur Todesfalle?


    - Meinung -


    Die vierte Folge und hier kommen diesmal eindeutig paranomale Elemente zum Zuge, so dass es mit den realistischen Tondokumenten natürlich nicht mehr ganz so weit her ist. Der spannenden und gruseligen Unterhaltung tut das aber keineswegs einen Abbruch, im Gegenteil, denn so wird der Gruselaspekt diesmal mehr hervorgehoben und auch das hat eindeutig seinen Reiz. Stellenweise fühlt man sich zwar ein wenig an den Exorzisten erinnert, was der Angelegenheit ein wenig die Originalität nimmt, doch auch da kann man ein Auge zudrücken und mit leben. Insgesamt kann man mit der Story und der Bearbeitung zufrieden sein, denn auch diese Folge zeigt sich von ihrer kurzweiligen Seite.


    Die kleine Sprecherriege macht einen guten Job und die Performances klingen überzeugend, was die Serie im Prinzip ja auch ausmacht. Es muss authentisch und glaubwürdig klingen und genau das ist hier einmal mehr der Fall. Es ist schon stark anzuhören, wie die Sprecherinnen und Sprecher in ihre Rollen eintauchen und die Regie sie dorthin führt, wo sie hin sollen. Manchmal wurde bei einer Rolle technisch nachgeholfen, was aber im Zusammenhang Sinn ergibt, mehr möchte ich da aber auch nicht verraten oder spoilern, das sollte man schön selber hören. Alles in allem wird hier aber wieder überzeugende Arbeit geleistet, von meiner Seite aus gibt es keine Beanstandungen zu vermelden.


    Das gilt auch für die soundtechnische Abteilung, aber das sollte eigentlich auch nicht verwundern. Mit dem Sprecherbereich zusammen ist dies das Steckenpferd der Macher, hier werden alle Register gezogen, um das alte Kinderheim zum Leben zu erwecken und auch sonst alles möglichst realistisch und plastisch wirken zu lassen. Dazu kommt noch ein recht subtiler Effekt, der für Gänsehaut sorgt, aber mehr wird nicht verraten. Lob auf ganzer Linie!


    Diese Reihe ist und bleibt ein Kracher, auch wenn diese Folge nicht die beste ist, aber alle Fans der Serie dürften einmal mehr packend unterhalten werden und die eine oder andere Gänsehaut durchmachen müssen. Da bleibt es nur zu hoffen, dass es mit Mitschnitt in Zukunft weitergehen wird, diese Reihe hat einfach das gewisse Etwas!


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  • Weihnachtszeit am Bodensee: die Schüler und Lehrer des Internats Schloss Güstrow sind fast vollständig ausgeflogen, nur drei Teenager bleiben über die Feiertage im Internat. Aus Langeweile wollen sie im Keller eine Séance, eine spiritistische Sitzung, abhalten. Damit sie ihre „Erfolge“ später auch beweisen können, nehmen sie das Geschehen auf. Diese Tonspur bleibt einziger Zeuge eines grauenvollen Abends, den nicht alle überleben werden.


    Das Konzept von Mitschnitt dürfte auf dem Hörspielmarkt einzigartig sein und wahrscheinlich gerade deshalb kommt sie bei den Hörern auch so gut an. Allerdings hat mich die Geschichte dieses Mal nicht so ganz mitgerissen, wie es bei den ersten drei Hörspielen der Fall gewesen ist. Man hat es hier eindeutig mit übernatürlichen Vorkommnissen zutun, was bisher erst einmal innerhalb der Serie der Fall war, wobei man sich dort noch nicht einmal 100% sicher sein kann. Die Rede ist vom Erstling ‚Haus am See’. Mir hätte es besser gefallen, wenn man übernatürliche Elemente bei dieser Serie außen vor lassen würde, da diese das Hörspiel nicht so realitätsnah erscheinen lassen, wie es bei den ersten drei Folgen der Fall war. Man sollte jetzt allerdings nicht auf den Gedanken kommen, das Hörspiel wäre schlecht, was absolut nicht der Fall ist. Im Gegenteil, im Vergleich zu anderen Grusel- und Mysteryhörspielen spielt diese Mitschnitt Folge noch in einer ganz anderen Liga, die Messlatte lag nach drei verdammt packenden Hörspielen nur einfach zu hoch.


    Diesmal sind drei Sprecher mit dabei und natürlich verzichtet man auch bei dieser Folge auf die Nennung der Namen der Sprecher im Inlay der CD, da man die Geschichten natürlich noch immer als ‚echte Tondokumente aus den Archiven der Polizei’ zu verkaufen versucht. Anfangs wirkten die drei Jugendlichen für meinen Geschmack noch etwas zu overacted, so ganz konnte ich ihnen ihr Rumgealber nicht abkaufen. Sobald die Geschichte jedoch anfängt unheimlich zu werden, wirken die drei deutlich authentischer und man kauft ihnen ihre Rollen voll und ganz ab. Ab und an leisten die Sprecher sich zwar kleinere Versprecher aber gerade das macht sie in meinen Augen noch glaubwürdiger. Alles in allem werden also erneut gute Performances geboten.


    Das Sounddesign ist bei der Serie natürlich mit am wichtigsten, da alles so authentisch wie möglich rüberkommen soll. Das hat man auch diesmal wieder geschafft. Die Soundqualität hat man wieder auf schlecht getrimmt, da die Aufnahmen ja angeblich nur mit einem Tonbandgerät, in diesem Fall einer Videokamera, aufgenommen worden sein sollen. Musikstücke werden auch diesmal nicht eingesetzt, was auch richtig ist, da diese das Hörspiel nicht unbedingt glaubwürdiger wirken lassen würden.


    Fazit: Mit ‚Seance’ legt man für meinen Geschmack erstmals eine etwas schwächere Folge von Mitschnitt hin, wobei man das Wort „schwach“ hier einfach mit „schlecht“ gleichsetzen darf. Inhaltlich konnte mich das Hörspiel diesmal nicht ganz so mitreißen, wie es bei den ersten drei Folgen der Fall war, die Messlatte lag nach diesen Hörspielen allerdings auch extrem hoch. Die Sprecher machen ihren Job wie gewohnt gut und auch die Soundkulisse ist mal wieder nahezu perfekt. Wem die bisherigen Mitschnitt Hörspiele gefallen haben, kann auch hier wieder zugreifen, denn man hat es noch immer mit einem guten Hörspiel zutun, welches im Vergleich mit manch anderem Gruselhörspiel in einer viel höheren Liga spielt.


    Note 2


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  • Mitreißen konnte mich die Geschichte schon und es war ein klasse Gruselhörspiel. Erwartet habe ich allerdings etwas vollkommen anderes und diese eingeschlagene Richtung gefällt mir gar nicht. Ich hoffe, dass man sich in Zukunft wieder auf die "realen Elemente" bezieht. Meine Rezi wird es Anfang der Woche geben.

  • Zitat

    Original von T-Rex
    Mitreißen konnte mich die Geschichte schon und es war ein klasse Gruselhörspiel. Erwartet habe ich allerdings etwas vollkommen anderes und diese eingeschlagene Richtung gefällt mir gar nicht. Ich hoffe, dass man sich in Zukunft wieder auf die "realen Elemente" bezieht. Meine Rezi wird es Anfang der Woche geben.


    Ganz ehrlich, bei solchen Formulierungen wird die Serie keine Zukunft haben und gar nichts mehr erscheinen. :lolz:


    "Tolles Hörspiel, aber blöde Richtung!" passt da irgendwie nicht so wirklich zusammen.

  • Ich weiß nicht, was daran nicht zusammenpasst?! Bisher bekamen wir "realen" Tondokumente zu hören, worauf ja auch in der Einleitung hingewiesen wird. Nach den ersten drei Folgen stellte sich eine gewisse Erwartungshaltung ein. Nun bekommen wir etwas zu hören, was, aus meiner Sicht, nicht mit diesen Erwartungen konform geht. Das Übernatürliche passt einfach nicht und Glaubwürdigkeit ist gar nicht gegeben. Hier handelt es sich um meine persönliche Meinung. Als Einzelhörspiel betrachtet, ist dies Hörspiel mit Gänsehautfaktor.

  • Zitat

    Original von T-Rex
    Ich weiß nicht, was daran nicht zusammenpasst?! Bisher bekamen wir "realen" Tondokumente zu hören, worauf ja auch in der Einleitung hingewiesen wird. Nach den ersten drei Folgen stellte sich eine gewisse Erwartungshaltung ein. Nun bekommen wir etwas zu hören, was, aus meiner Sicht, nicht mit diesen Erwartungen konform geht. Das Übernatürliche passt einfach nicht und Glaubwürdigkeit ist gar nicht gegeben. Hier handelt es sich um meine persönliche Meinung. Als Einzelhörspiel betrachtet, ist dies Hörspiel mit Gänsehautfaktor.


    Es ist nur die Rede vom Tondokument und was darauf zu hören ist ist halt darauf zu hören. ;)


    In Folge 1 gab es übrigens auch schon einen gewissen übernatürlichen Faktor, soviel dazu.

  • Lübbe bleibt ihrem Stil treu. Um Authenzität bemüht man sich auch in dieser Episode erfolgreich. Und auch diesmal sorgt die Geschichte für Nervenkitzel!


    Für mich hat die Geschichte aber einige Schwächen. Die Sprecher/Protagonisten sind recht klischeehaft und wirken wie aus einem 08-15 Teeniehorror-Streifen.


    Das eigentlich Finale (ohne zu viel zu (verraten) geht viel zu schnell vorbei. Der Gesamteindruck ist daher eher enttäuschend.


    Fazit: Das Hörspiel erreicht nicht die Klasse der ersten Folgen. Nervenkitzel ist aber auch diesmal garantiert!

  • Zitat

    Original von Captain Blitz


    Inwiefern? Die Dinger hat Floff geschrieben und produziert.


    :shock: Waaaas? Das ist alles nur erfunden? Ich dachte, dass sei voll echt!!


    Also ich mochte die Folge. Rezi folgt hoffentlich bald. Allerdings muss ich Blitz zustimmen, dass es bereits in "Haus am See" mögliche übernatürliche Erklärungen gab. Insofern kann ich hier keinen Stil-(oder Floff? :D)-Bruch erkennen.

  • Mit der vierten Episode der MITSCHNITT-Reihe bleibt das Label Lübbe ihrem Stil treu. Scheinbar originale Mitschnitte unbekannter Personen, die böse ausgehen... Um Authenzität bemüht man sich auch in dieser Episode erfolgreich. Dies geht bis hin zum Cover und Inlay, welches lediglich spärliche Infos und auch keine Sprecherauflistung enthält. Und auch diesmal sorgt die Geschichte für viel Nervenkitzel!


    Inhaltlich hat die Episode allerdings ein paar Schwächen. Die Charaktere sind recht klischeehaft und wirken wie aus einem der vielfachen Teeniehorror-Streifen. Außerdem geht das eigentlich Finale zu schnell vorbei. Der Endeindruck fällt daher leicht enttäuschend aus. Immerhin sind die Sprecher wieder überzeugend und sorgen dank Unbekanntheit für Authenzität. Auch die geringe Geräuschkulisse ist ausgezeichnet.


    Fazit: Erreicht nicht ganz die Klasse der ersten Folgen, Nervenkitzel ist aber auch diesmal garantiert!