radiotatort - 002) Schöne Aussicht

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    Annika de Beer trifft neu in Magdeburg ein. Ihr Einstand beim LKA Sachsen-Anhalt fällt allerdings nicht allzusehr nach Maß aus. Kaum, dass sie den Bahnhof verlassen hat, stolpert sie über einen Rauschgiftdealer, den sie kurzerhand festnimmt. Doch dieser genießt Immunität und so sitzt ihr bereits am ersten Tage die Dienstaufsichtsbehörde im Nacken. Das hindert sie aber nicht zusammen mit ihrem neuen, etwas mürrisch wirkendem Kollegen die Ermittlungen in einem Dorf außerhalb der Stadt aufzunehmen. Der Unfall eines Einbrechers bei seiner Tat scheint mehr zu sein als nur das. Schnell stößt die junge Kriminalistin in ein wahres Wespennest...


    Dieser Radiotatort hat mich schon deutlich mehr überzeugt als der Auftakt in Nordrhein-Westfalen. Ein Fall, der einiges zu bieten hat. Inhaltlich füllt man die gut fünfzig Minuten gelungen. Die anfänglichen Andeutungen beginnen schnell ein Bild zu ergeben, das sich gerade durch die wechselnden Perspektiven vertieft. Damit nimmt man vielleicht zu einem gewissen Grad die Spannung, doch weiß man nie so genau, welche Wendung sich möglicherweise noch andeuten wird. Ein tolles Stilmittel, um die Hörer mitzureißen sind die immer wieder eingeschnittenen Telefondrohanrufe. Man baut auf ein gewisses Maß an Komplexität durch Stasi-Vergangenheit und Personen-Konstellationen, erzählt die Geschichte alles in allem aber recht geradlinig. Das Interesse bleibt jedenfalls stetig geweckt und dieses Hörspiel bietet in der Tat eine "Schöne Aussicht" auf die weiteren Fälle aus Magdeburg und Umgebung. Schlicht und ergreifend gute Krimikost, die ansprechend und nicht zu experimentell umgesetzt wird.


    Die agierenden Sprecher sind durchgehend überzeugend. Das erwartet man letztlich auch gar nicht anders, wenn man eine Radioproduktion des ARD vor sich liegen hat. Hier wird keineswegs an der falschen Stelle gespart und so muss man keine qualitativen Einschränkungen befürchten.
    Das neue Team Magdeburgs besteht aus: Hilmar Eichhorn in der Rolle von Jost Fischer, der sich als recht eigenbrötlerisch erweist und über die Zuteilung der jungen, engagierten Kollegin Annika de Beer (gesprochen von Nele Rosetz) nicht allzu erfreut ist. Blümchen (Marie Gruber) ist die dritte im Bunde, die bereits viele Jahre mit Fischer zusammenarbeitet und diesen nur zu gut kennt.


    Von der musikalischen Seite her kann man das Hörspiel getrost durchwinken. Allzu außergewöhnliches, das länger im Gedächtnis haften bleiben würde, wird nicht geboten. Die Beschreibung "zweckdienlich" trifft es wohl am besten.


    Fazit: Ein gelungener Fall, der für eine knappe Stunde nette Unterhaltung bietet.

  • Kommissar Fischer (Hilmar Eichhorn) hat es nicht leicht, denn nicht nur, dass er eine neue Kollegin bekommt, er muss mit Annika de Beer (Nele Rosetz) auch noch einen Fall in Bleistedt aufklären. Da war doch was? Fischer hat keine guten Erinnerungen an das Nest, denn dort gibt es noch einen unaufgeklärten Fall, von dem er sich gedanklich immer noch nicht verabschiedet hat. Wird das die Ermittlungen behindern oder können Fischer und de Beer die Machenschaften in Bleistedt aufdecken?


    - Meinung -


    Weiter geht es mit den Radio Tatorten und inhaltlich gefällt mir dieser Fall sehr gut. Der alte, grummelige Cop bekommt eine junge Kollegin zur Seite gestellt, die durchaus ihren eigenen Kopf hat, was für eine interessante Zusammenarbeit und somit eine unterhaltsame Story sorgen sollte. So ist es auch, denn der Fall an sich in dem kleinen Kaff Bleistedt ist kurzweilig und spannend, es geht um Erpressung, Immobilienhandel, Preistreiberei und Stasivergangenheiten. Ein verzwicktes Spiel und ein Mord, der aufgeklärt werden will, dazu noch eine knackige Bearbeitung, inhaltlich schon mal absolut gelungen.


    Auch die Sprecherriege überzeugt voll und ganz und hier wird auch noch die Brücke vom vorherigen Fall zu diesem geschlagen, denn Jost Fischer ist hier im Einsatz und er wird wieder von Hilmar Eichhorn gesprochen, der seine Sache wirklich bestens macht. Man kauft ihm den brummeligen, alten Polizisten sofort ab und das gilt auch für Nele Rosetz, die Annika de Beer auch sehr überzeugend darstellt, denn ihre junge, helle Stimme sorgt dafür und die schauspielerische Leistung trägt ebenfalls dazu bei. Doch die beiden sind nicht auf sich alleine gestellt, weitere namhafte Kollegen und Kollegen sind mit von der Partie und zeigen ebenfalls, was sie auf dem Kasten haben. Gerald Schaale, Tilo Prückler, Frauke Poolman und viele weitere machen ihr Job sehr ordentlich und auch für den Rest gibt es keine Beanstandungen zu machen.


    Die Untermalung ist auch sehr "straigt" und nicht so experimentell oder vielleicht sogar sparsam, wie man es von vielen Radioproduktionen kennen dürfte. Hier kommen beide "Welten" gut zur Geltung, einmal das Stadtleben, dann die hinterwäldlerische Atmosphäre der "Schönen Aussicht", da wurde in Sachen Musik und Geräusche auch gut gearbeitet.


    Ein unterhaltsamer, kurzweiliger Krimi, den ich absolut empfehlen kann und mir haben die 54 Minuten viel Spass bereitet. Lockere Krimiunterhaltung, die Genrefans bestens gefallen dürfte, hier macht man mit dem Kauf alles richtig.


    Amazon.de


  • Annika de Beer, was für ein Name, hat aber nichts zu tun mit der "heute nacht" Moderatorin Annika de Buhr?

  • In dieser Episode mit dem Titel "Schöne Aussicht" formiert sich das Ermittlerteam in "Mackdeburg". Kommissar Fischer, den man kurz ja schon im Auftakt des WDR im Januar hören konnte, bekommt eine neue Kollegin an die Seite gestellt. Obwohl man hier viel Zeit mit der Einführung der Charaktere verwendet, kann der Fall um die dubiosen Immobiliengeschäfte mit dem Hotel "Schöne Aussicht" überzeugen. Autor Volkmar Röhrig hat hier einige reale Elemente sehr glaubhaft miteinander verknüpft. Trotzdem die Geschichte sehr bepackt wird, überladen wirkt sie zu keiner Zeit – ganz im Gegenteil. "Schöne Aussicht" ist ein wunderbar unterhaltsamer Radiokrimi auf gutem Niveau, der auch diejenigen mit der Reihe versöhnen dürfte, denen der Auftakt im WDR etwas zu spröde war.


    Auch die Sprecher sind erstklassig ausgewählt. Natürlich fällt hier Hilmar Eichhorn als Kommissar Fischer deutlich auf. Ihm wirkt die Rolle des kauzigen Kommissars wie auf den Leib geschrieben. Aber auch Bianca Nele Rosetz und insbesondere Veit Schubert liefern exzellente Leistungen ab. Allerdings gibt es kaum nur durchschnittliche oder gar schlechte Leistungen zu hören. Der mdr hat hier ein schönes, passendes und vor allem qualitativ hochwertiges Cast zusammengetrommelt.


    Die Umsetzung ist auch sehr gefällig. Eher zurückhaltende, aber glaubwürdige Kulissen vermitteln ein sehr plastisches Bild der jeweiligen Handlungsorte.


    Alles in allem ist dieser Radiotatort genauso, wie man sich ihn wünscht. Glaubwürdig, spannend, unterhaltsam - was will man mehr?!


    Meine Wertung: + + + +

  • Eine Leiche ist das Letzte, was Hauptkommissar Jost Fischer aus Magdeburg brauchen kann. Die neue Kollegin Annika de Beer, frischgebackene Absolventin der Polizeischule, ist nicht gerade sein Typ. Als das »Dream-Team« zu seinem ersten Fall an der »Schönen Aussicht « eintrifft, sieht eigentlich alles nach einem Unfall aus. Dennoch mietet sich Annika in der auch Stasi-Schlösschen genannten Villa ein und erfährt mehr, als sie sich erhofft hat. Fischer hingegen kramt in alten Akten. Doch während die beiden sich – jeder auf seine Art – durch den Kleinstadtklüngel wühlen, läuft im Hintergrund der Countdown für einen perfiden Mord…


    Der zweite Fall dieser Reihe gefällt mir schon etwas besser als der Erste, aber wirklich begeistert hat mich auch diese Geschichte nicht. Fangen wir mit dem Positiven an: Die Geschichte ist kurzweiliger als die Erste, obwohl sie von der Spielzeit etwas länger ist. Die Story gibt aber auch diesmal mehr her und erweist sich als deutlich spannender. Ebenfalls gut gefallen hat mir das Ermittlerteam bestehend aus Jost Fischer und Annika de Beer. Etwas verwirrend waren wie schon in der ersten Folge die vielen Perspektivenwechsel. So dauert es leider seine Zeit, bis der Hörer sich in der Geschichte zu Recht gefunden hat. Insgesamt hat mich das Hörspiel aber recht ordentlich unterhalten, wie sieht es bei Bearbeitung aus?


    Bei den Sprechern gibt es schon mal keinerlei Grund zur Kritik. Die beiden Hauptsprecher Hilmar Eichhorn und Nele Rosetz machen ihre Sache richtig gut, auch wenn mir beide Sprecher zuvor noch unbekannt waren. Die dritte Hauptrolle übernimmt Marie Gruber. Man hört in dieser Produktion noch sehr viele weitere Sprecher, von denen mir die meisten jedoch nichts sagen. Ihre Performances sind aber alle gut bis sehr gut.


    Auch bei der technischen Seite hat man sehr sorgfältig gearbeitet. Zwar sind die eingespielten Musikstücke größtenteils relativ kurz und eher leise im Hintergrund zu hören, sie erfüllen ihren Zweck aber und untermalen das Hörspiel gut und lassen noch ein wenig bedrohliche Atmosphäre entstehen. Ebenfalls gelungen sind die Effekte, da haben sich die Produzenten vom MDR/ARD viel Mühe gegeben und eine ansprechende Geräuschkulisse erstellt.


    Fazit: Diesmal geht es nach Sachsen Anhalt und insgesamt hat mir dieses Hörspiel auch besser als der Erstling gefallen, der ja leider noch einige Kritikpunkte aufzuweisen hatte. Zwar ist auch diese Geschichte nicht fehlerfrei, aber vom Unterhaltungswert und der Spannung bemerkt man schon eine Steigerung. Die Sprecher und die technische Seite waren schon beim Erstling gut und dieses Niveau hält man hier auch. Insgesamt kann man diesen Radio Tatort allen Empfehlen, die sich schon von „Der Emir“ gut unterhalten gefühlt haben, aber auch andere Krimifans können mal reinhören, sollten aber kein „Hörspiel des Jahres“ erwarten. Für mich insgesamt eine gute Produktion, wenn auch mit einem kleinen Minus dahinter.


    Note 2-


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