Gruselkabinett 12 + 13: Mary W. Shelley – Frankenstein Teil 1 und 2 von Titania Medien

  • Mary W. Shelley – Frankenstein


    [Achtung: Inhaltsangabe könnte einige, wenige Spoiler enthalten]


    So habe ich die Geschichte von Frankenstein noch nie erlebt! Gleich zu Beginn werden die Rahmenbedingungen durch den Chronisten geliefert und auch geklärt, wie Mary Shelly angeblich zu dem Roman gekommen sein soll. Nach dieser Einleitung wird die gesamte Geschichte in einzelne Erzählstränge verschachtelt wiedergegeben. Äußerst geschickt, so wird die Hauptgeschichte wie ein Bild von einem Rahmen umschlossen und ergibt erst mit dem Rahmen ein großes ganzes, wie bei vielen berühmten Kunstwerken.
    Dem Hörer wird ein „atmosphärisches Hörspiel mit den deutschen Stimmen vieler Hollywood-Stars“ versprochen. Ich möchte besonders das Wort „atmosphärisch“ betonen, denn selten habe ich eine so stimmige Atmosphäre erlebt, die die Zeit des Geschehens (1811) auf so angenehme Weise in die eigene Vorstellung bringt, ohne dass man auf völlig veraltete Formulierungen trifft wie z.B. bei Schillers „Die Räuber“. Des weiteren wird dem Hörer die Möglichkeit geboten nicht nur mit Victor Frankenstein zu sympathisieren, sondern ach mit dem „Monster“, da beide ihre Sichtweisen erklären und viel Mitgefühl seitens des Hörers zulassen.
    Insgesamt lässt sich das Werk nicht nur als Schauer-Roman betrachten, sondern auch als Drama (gefühlige Szenen folgen unheimlichen): Es ist eine Tragödie, die schauriger und erschreckender nicht sein kann und nebenbei auch noch eine Moral bietet, wie die guten alten Märchen.


    Die Sprecher leisten hervorragende Arbeit. Allen voran möchte ich den Sprecher der Hauptrolle, Peter Flechtner, nennen den vielleicht einige aus der hervorrangenden Sci-Fi-Serie „Takimo“ kennen. Ihn hätte ich kaum wiedererkannt, so wandlungsfähig ist er. Enorm mitgenommen hat mich seine Darstellung des Viktors, ich kam mir vor wie in einem Theaterstück. Der Zusammenbruch von ihm am Ende der ersten CD oder seine Interpretierung der schwankenden Gefühlen, wenn Victor Frankenstein bei seinen Lieben ist, aber von der Gefahr um sie herum weiß, hat mich schwer beeindruckt.
    Auch Klaus-Dieter Klebsch weiß zu begeistern. Er spricht den „Unhold“ (Frankensteins Geschöpf). Dabei schafft er es beide Seiten des Ungetümes hörbar zu machen – sowohl die gute als auch die Böse, unheimliche.
    Jochen Schröder, der Chronist, hat zwar nur einen kurzen Auftritt, schafft es allerdings innerhalb der kurzen Zeit eine ganz besondere Bindung zum Hörer aufzubauen und trägt ihn Dank seiner ruhigen, sachlichen und zugleich sympathischen Art in vergangene Zeiten... .
    Professor Waldmann wird gesprochen von Hartmut Neugebauer. Bisher hatte ich ihn noch nie in einem Hörspiel vernommen und war doch sehr überrascht nicht gleich an „Hagrid“ aus „Harry Potter“ denken zu müssen. Ebenfalls eine sehr gute Leistung, wie bei den restlichen Sprechern auch, denn sie alle bringen selbst die kleinsten Nuancen von Gefühlsregungen herüber, selbst bei Vorlesungen und Erzählungen. Anmerkung am Rande: Norman Matts (spricht Robert Walton) Stimme hat, für meine Ohren zumindest, eine frappierende Ähnlichkeit mit der von Andreas Fröhlich.


    Die Musiken sind sehr einfühlig und unterstützen die Handlung gleichsam wie die sorgsam ausgewählten Effekte, die nicht so sparsam und alt wirken wie bei Hörspielen von früher, allerdings auch nicht so „herumknallen“ wie zum Beispiel bei Sinclair & Co. Sie sind genau richtig dosiert: nicht zu laut und nicht zu leise und dabei auf dem neuesten Stand der Technik. Gratulation!



    Fazit: Titania Medien hat mal wieder unter Beweis gestellt, dass sie den richtigen Riecher für das Besetzten von Sprecherrollen hat und dass sie es wie kaum andere schaffen nah am Original zu bleiben, das Zeitgeschehen sehr sensibel herüberzubringen, allerdings ohne „altbacken“ oder gar langatmig und langweilig zu werden.
    Auch ist es endlich mal ein Werk, welches nicht nur die Seite des Opfers zeigt, sondern auch die Beweggründe des Täters. Dem Hörer werden die Ursachen des Handelns von Frankensteins Monster klar, warum er sein Leben auf so Furcht einflößende Art und Weise geführt hat.
    Ein weiteres Meisterwerk aus der Gruselkabinett-Reihe!



    Punkte: Alles, was geht! :-)

  • Zitat

    Original von acquire
    Mary W. Shelley – Frankenstein



    So habe ich die Geschichte von Frankenstein noch nie erlebt! Gleich zu Beginn werden die Rahmenbedingungen durch den Chronisten geliefert und auch geklärt, wie Mary Shelly angeblich zu dem Roman gekommen sein soll. Nach dieser Einleitung wird die gesamte Geschichte in einzelne Erzählstränge verschachtelt wiedergegeben. Äußerst geschickt, so wird die Hauptgeschichte wie ein Bild von einem Rahmen umschlossen und ergibt erst mit dem Rahmen ein großes ganzes, wie bei vielen berühmten Kunstwerken.


    So ähnlich hat der WDR in seiner Radioproduktion auch schon diese Geschichte aufgearbeitet...(will ja jetzt nich klugscheissen...naja, ein bisschen doch 8) )
    ...wenn ich das richtig in Erinnerung habe...sooo neu ist das also nicht...
    Ich hab das Original zwar nicht gelesen, denke aber, dass dieser Ablauf dem "Roman" entspricht...oder? Weiss das jemand genauer?


    Reizt mich sogar diesmal, das Gruselkabinett...ist ja sonst nicht so mein Ding...

  • Zitat

    Original von Der kleine Muck
    Ich hab das Original zwar nicht gelesen, denke aber, dass dieser Ablauf dem "Roman" entspricht...oder? Weiss das jemand genauer?

    Soweit ich weiß überarbeitet Marc Gruppe immer die Original-Stoffe selbst, also sind sie wohl nah am Original, aber nur so nah, dass es Spaß macht zu hören.


    Zur Info: Ich kenne nicht mal die Frankensteinfilme, nur Europas Hörspiele etc. Also eher diesen Neuzeugkrams, wo er als Bestie dargestellt wird.

  • Ich bin absolut begeistert von dieser Vertonung. Ich hatte ein wenig Angst, dass da evtl. zuviel gekürzt würde - das ganze erinnert aber sehr stark an den Film mit Robert de Niro, den ich ebenfalls sehr gut finde. (Besonders die Szene als die Kreatur, von seinen einzigen Freunden, den Waldmenschen erzählt, von denen es dann aber ebenfalls nur verjagt und verabscheut wurde - TRAURIG!) Das angebliche "Monster", wird endlich einmal nicht als solches dargestellt, was mir persönlich unglaublich gut gefällt, so hat die ganze Geschichte eine gewisse Moral, wenn man nach dem hören ein wenig drüber nachdenkt ;)


    Übrigens hab ich nun endlich rausgefunden, dass Klaus-Dieter Klebsch (dessen Stimme ich immer schon gern mochte) tatsächlich wie lange Zeit von mir vermutet, derjenige ist der bei GZSZ mitspielt. Ja, das wusste ich in der Tat nicht. :rolleyes: Und es schockiert mich irgendwie. :D

  • Zitat

    Original von Dirk
    Mich auch! Dann höre ich doch lieber seine Synchronstimme für John Glover (Lionel Luther) oder Gary Oldman bzw. Marlon Brando.


    Jap, irgendwie schlimm, wenn man eine angenehme Stimme (die man sonst immer in relativ anspruchsvollen Filmen usw hört) plötzlich in der TV Trash Abteilung findet. (Verdient man als Sprecher so schlecht, dass man nebenbei spielen muss - oder isses just for fun? ?( )


    Mir gehts aber sehr oft so, dass ich deutsche Schauspieler nicht mag - es sei denn sie verleihen ihre Stimmen. :rolleyes: :D
    Bestes Beispiel: Edgar Allen Poe

  • Mich hat die Vertonung begeistert. Wie immer bei Titania mit sehr viel Gefühl, Emotionen und menschliches Drama sind wichtiger als oberflächlicher Horror. Deswegen liebt man das Gruselkabinett. Insgesamt sicher nicht ganz so gut wie die Poe-Vertonung, die allerdings kaum noch zu toppen war. Aber dennoch wieder ein Muss!

  • Zitat

    Original von Prof. Snape
    Dirk & Q-El:
    Wolfgang Bahro


    Sehr gutes Beispiel, ich kannte den lange nur als Dr. Gerner und war sowas von regelrecht schockiert, wie gut er als Sprecher ist. :D
    Dass er Theater macht war mir bekannt......


    @ Dirk


    Jap den meine ich, der spielt meiner Meinung nach immer in so komischen ZDF Schnulzen mit. :D

  • Titania Gruselkabinett (Folgen 12+13)
    „Mary W. Shelley: 'Frankenstein'“



    Produktion:
    Label: Titania Medien Bosenius & Gruppe GbR
    Buch: Mark Gruppe
    Romanvorlage: Mary W. Shelley
    Produktion & Regie: Stephan Bosenius & Marc Gruppe
    Aufgenommen bei: AudioCue, Rotor Musikproduktion und Kazuya
    Abgemischt von: Kazuya c/o Bionic Beats
    Gemastert von: Michael Schwabe, Monoposto
    Illustration: Firuz Askin
    Layout: Alice Kaiser


    Die Sprecher und ihre Rollen:
    Victor Frankenstein: Peter Flechtners
    Alphonse Frankstein: Christian Rode
    Caroline Frankenstein: Rita Engelmann
    William Frankenstein: Lucas Mertens
    Justine Moritz: Petra Barthel
    Henry Clerval: Nicola Devico Mamone
    Das Geschöpf: Klaus-Dieter Klebsch
    Professor Waldmann: Hartmut Neugebauer
    Professor Krempe: Lutz Mackensy
    Elisabeth Lavenza: Melanie Pukaß
    Blinder: Jürgen Thormann
    Felix: Marius Clarén
    Agatha: Luise Helm
    Robert Walton: Norman Matt
    Kapitän: Heinz Ostermann
    Steuermann: Andreas Mannkopff
    Zimmerwirtin: Ingeborg Lasien
    Totengräber: Tobias Kluckert
    Chronist: Jochen Schröder
    Mary Shelley: Monica Bielenstein



    Inhaltsangabe des Verlags

    Zitat

    Teil 1
    Ingolstadt 1811:
    Dem jungen Studenten Victor Frankenstein genügen die Erkenntnisse der herkömmlichen Wissenschaft nicht mehr. Er wagt sich an vermessene Forschungen über das Geheimnis der Schöpfung. Aus Leichenteilen flickt er in seinem Laboratorium ein Geschöpf von beträchtlicher Größe und abstoßender Hässlichkeit zusammen. In einer düsteren Novembernacht gelingt es Frankenstein schließlich, dem Wesen Leben einzuhauchen ...


    Teil 2
    Die Suche nach Vergeltung für das Leid, das über seine Familie kam, treibt Victor Frankenstein ins Hochgebirge. Schöpfer und Geschöpf treffen erstmals wieder aufeinander. Frankenstein wird sich allmählich der erdrückenden Verantwortung bewusst, die er durch seinen unüberlegten Schöpfungsakt auf sich genommen hat. Sein Geschöpf verspricht, ihn und die Seinen zukünftig unter einer einzigen schrecklichen Bedingung zu verschonen...



    __________________________________________________
    Rezension


    Hand auf's Herz: Was kommt einem beim Namen „Frankenstein“ als erstes in den Sinn?
    Nicht wenigen wird gewiss die tumbe Kreatur mit dem Brotkastenkopf und den Schrauben im Hals erscheinen und ich gebe zu, mir ging es nicht anders. Daher -und mangels Kenntnis des Romans von Mary W. Shelley- hatte ich anfangs auch meine Zweifel ob einer zweiteiligen Umsetzung – zwei Teile also Debilo-Power? Mitnichten, denn wie so oft bei klassischen Gruselstoffen wurde auch hier vornehmlich durch US-Verfilmungen ein völlig verzerrtes, indes fest in den Köpfen von Generationen verankertes Bild erzeugt, welches dem eigentlichen Thema nicht im Entferntesten gerecht wird.



    Die Story:
    So wenig Frankensteins Geschöpf im Roman mit der Kreatur aus diversen Filmen und Serien zu tun hat, so wenig hat dieser grandiose Eintrag im „Gruselkabinett“ etwas mit infantilem Schockgesplattere und austauschbarem Schlachtvieh zu tun, wie es heute leider zum „guten“ Ton im Bereich Horror gehört. Die Geschichte beginnt interessanterweise mit einer, ich möchte sagen genialen, Einführung, wie Mary Shelley überhaupt in die Verlegenheit kam, diesen -ihren wohl berühmtesten- Roman zu Papier zu bringen. Und dann wird man in die Zeit des Viktor Frankenstein entführt und findet sich wieder in einem lebendigen Universum voller Charaktere, die diese Bezeichnung auch verdienen. Man muss sich klarmachen, daß „Frankenstein“ im eigentlichen Sinne eine lupenreine Tragödie – kein Horrorstück. Viktor Frankensteins Besessenheit, dem Tod Einhalt zu gebieten und sich somit selbst zum Herren über Leben und Tod mit wissenschaftlichen Mitteln aufzuschwingen, seine zielstrebigen, jedoch moralisch verwerflichen Handlungen, welche ihn zwar letztlich am meisten treffen, indes auch seiner gesamten Familie und seinem kleinen Freundeskreis zum Verhängnis werden, all dies nimmt den Hörer mit auf eine regelrechte Achterbahnfahrt der Emotionen. Hinzu kommen noch die bewegenden Momente, in denen das Geschöpf seinen Werdegang mit Frankenstein am Feuer inmitten der unwirklichen Eislandschaft des Montblanc teilt – Momente, die selbst heute noch Bestand haben und die der Gesellschaft damals wie heute einen Spiegel vorhält und ein Bild selbiger zeichnet, das gewiss verabscheuenswürdiger ist als das Geschöpf selbst. Ob es die Intention Shelleys war oder nicht, darüber möchte ich nicht befinden, doch bleibt der Fakt, daß der Ausspruch „Die Gesellschaft erschafft sich ihre Monster selbst“ hier in bitterböser und unendlich traurigen Perfektion gleichermaßen verbildlicht wird.
    Doch nicht nur im Bezug auf Gesellschaftskritik ist „Frankenstein“ heute mehr denn je ein Mahnmal. Moral, bzw. Ethik und Wissenschaft, ein immerwährender „Kampf“ - wie weit ist Forschung vertretbar? Ist für den Urtraum der meisten Menschen, dem Tod zu entkommen (allein diese Formulierung mutet geradezu absurd und realtitäsfern an), jedes Mittel zu rechtfertigen? Darf im Namen der Wissenschaft unterschieden werden, welches Leben lebt und wann man -je nach Befinden- „den Stecker ziehen“ darf? Übertrüge man die Konflikte des Viktor Frankenstein auf die heutige Wissenschaft, so hätte man ad hoc diverse Themenbereiche, zu welchen sich vortrefflich hitzige Debatten entfachen ließen, ganz so wie es ihrerzeit Mary Shelly Frankenstein und Prof. Waldmann zuschrieb.
    Doch „Frankenstein“ bietet mehr als diese Themenkomplexe. Es geht auch um Freundschaften, Familie, Liebe – und Tod. Frankenstein steigt auf und fällt - sein Schicksal im klassischen Sinne tragisch.



    Die Sprecher:
    Viktor Frankenstein entsteht durch die überaus passend besetzte Stimme Peter Flechtners zu richtigem Leben, keine Sekunde lang hat man den glatten Ben Affleck vor Augen, dafür sorgt Flechtner aussergewöhntlich gut, verleiht er den Auf und Abs der Titelfigur in jeder Situation die passende Stimmfarbe. Freude, Erwartung, Glück auf der einen Seite ebenso wie auf der anderen Verzweiflung, Zorn, Trauer. Sein Geschöpf wird von Klaus-Dieter Klebsch gesprochen, oder vielmehr gelebt. Was dieser Mann hier abliefert ist -um den Namen des Labels einmal anzuführen- wahrlich titanenhaft! Er schafft es, diesem Wesen eine Tiefe zu verleihen, die Zerrissenheit zwischen Mitgefühl und nicht erfülltem Freundschaftswunsch, zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Liebe und Hass, letztlich wie Frankenstein selbst die Grenze zwischen Leben und Tod so zu akzentuieren, daß der Hörer letztlich gar nicht anders kann, als eine gewisse Art von Mitgefühl zu empfinden, trotz der in der Tat grausamen Übergriffe des Wesens. Allein bereits die Szene der Aussprache zwischen Frankenstein und seiner Schöpfung in der Eishöhle des Montblanc ist Gänsehaut vom Allerfeinsten. Wie hier die von Marc Gruppe und Stephan Boesnius meisterlich inszenierten Emotionen durch groartige Darsteller transportiert werden, das verdient meinen uneingeschränkten Respekt.
    Auch die weiteren Charaktere wurden -wie immer- makellos besetzt; Christian Rode als Franksteins Vater weiß erneut mit seiner charismatischen Stimme zu überzeugen wie Hartmut Neugebauer als Frankensteins Universitätsmentor Professor Waldmann, der sicherlich alle, die einen „Hagrid“ erwarteten, überraschen wird, wie wandelbar auch seine Stimme sein kann. Norman Matt, Rita Engelmann, Melanie Pukaß, Petra Barthel, Jürgen Thormann, Lutz Mackensy, Lucas Mertens, Tobias Kluckert und Marius Clarén – auch diese Namen stehen für überragende Leistungen im Synchron- und Hörspielbereich und genau das liefern sie auch in diesem Epos ab: Überragende Leistungen.
    Insgesamt kann man auch diesmal nur voll des Lobes sein, was Marc Gruppe und Stephan Bosenius a. für eine wirklich atemberaubende Besetzung ausgewählt und b. welche Leistungen sie aus dieser herauszuholen vermochten.



    Musik und Effekte:
    Was wäre Titania Medien ohne Atmosphäre? Richtig: Nicht denkbar!
    Und so bietet der Zweiteiler „Frankenstein“ auch wieder ein wahres Klang- und Musikfeuerwerk, doch übertrifft man sich hierbei diesmal fast selber. Verlangten die vorangegangen Folgen des „Titania Gruselkabinetts“ bereits Höchstwertungen, so müsste man selbige für „Frankenstein“ erweitern. Titania Medien haben es innerhalb weniger Jahre geschafft, sich -für mich- zu einem der vier Toplabels zu etablieren, die maßgeblich die Grenzen des Machbaren immer wieder erweitern und neu zu definieren vermögen. „Kino für die Ohren“ wird einmal mehr Realität und vor dem geistigen Auge entsteht spielend leicht ein bildgewaltiges Epos.



    Fazit:
    Vergesst den „Film-Frankenstein“! Vergesst die tumbe Gestalt aus Film und Fernsehen einfach. Hier erwartet den Hörer eine waschechte Tragödie, ein Drama, welches eine exquisite Geschichte mit dreidimensionalen Charakteren und immer noch aktuellen Themen bietet. Die perfekte Besetzung der Rollen danken die Sprecher mit authentischen Darstellungen der Charaktere, Musik und Effekte lassen den Hörer sofort eintauchen in die tragische Geschichte des Viktor Frankstein und lassen dessen Aufstieg und den tiefen Fall zu einem gewaltigen Epos werden.
    Zwei Teile, zwei absolute Hörtipps, zwei in allen Bereichen überragende CDs. Wer „Frankstein“ in seiner ursprünglichen Tiefe und Emotionalität in einem Klanggewand erleben möchte, welches derzeit zum Ultimum an Machbaren gehören dürfte, oder wer einfach „nur“ eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle ohne derbes Gesplatter und tumbe Gesellen genießen möchte, der kommt um Titania Mediens „Gruselkabinett“-Doppelfolge nicht umhin.


    © Ronny Schmidt, 05/11/2006

  • prof. snape :


    Ich kann Deine Rezension voll und ganz unterschreiben, allerdings und das ist eigentlich das Unbegreifliche, setzt "Der Freischütz" in meinen Augen noch einmal einen drauf. Titania Medien hat dieses Jahr "nur" 6 Hörspiele veröffentlicht, doch man muss sich einfach mal vor Augen führen, was das für Granaten waren... Wie ich schon einmal in einem anderen Forum schrieb: An die Regieleistungen eines Bosenius und Gruppe kommt in meinen Augen nur noch ein Sven Stricker heran.

  • Zitat

    Original von Mr. Donnerfaust
    prof. snape :


    Ich kann Deine Rezension voll und ganz unterschreiben, allerdings und das ist eigentlich das Unbegreifliche, setzt "Der Freischütz" in meinen Augen noch einmal einen drauf.


    Und das unterschreibe ich jetzt :)
    Dies ist genau der Punkt, den ich meinte, als ich davon sprach, daß Titania zu einem der wenigen Labels zählt, welches die bestehenden Grenzen immer wieder erweitert.

  • Zitat

    Original von Mr. Donnerfaust
    prof. snape :


    Ich kann Deine Rezension voll und ganz unterschreiben, allerdings und das ist eigentlich das Unbegreifliche, setzt "Der Freischütz" in meinen Augen noch einmal einen drauf. Titania Medien hat dieses Jahr "nur" 6 Hörspiele veröffentlicht, doch man muss sich einfach mal vor Augen führen, was das für Granaten waren... Wie ich schon einmal in einem anderen Forum schrieb: An die Regieleistungen eines Bosenius und Gruppe kommt in meinen Augen nur noch ein Sven Stricker heran.


    Ah ja, und was ist mit den Jungs von STIL?