Die drei ??? Nr. 149 - Der namenlose Gegner (Europa)

  • Seven Pines ist eigentlich ein idyllischer Ort, in dem es friedlich zugeht, doch nun droht dort ein Nachbarschaftsstreit auszubrechen. Die drei ??? werden um Hilfe gebeten und sie sollen den Vorgängen auf den Grund gehen. Eigentlich eine ganz einfache Sache, doch dann dann wird Bob (Andreas Fröhlich) bei der nächtlichen Beschattungsaktion verletzt und verliert das Gedächtnis. Er erkennt seine Freunde nicht und das sorgt für Chaos und gefährliche Situationen. Wird Bob sich wieder erholen und die Vorkommnisse in Seven Pines gemeinsam mit seinen Detektivkollegen aufklären können?


    - Meinung -


    Ich sage es vorweg, für meinen Geschmack ist das hier kein richtiger Fall, den die Detektive zu lösen haben, sondern einfach nur eine Reihe von Ereignissen, in die man rein rutscht und Bob verliert dabei sein Gedächtnis. Das ist im Prinzip sogar der eigentliche Aufhänger, die Vorkommnisse in Seven Pines nur Mittel zum Zweck und schmückendes Beiwerk. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass es meiner Meinung nach recht spannungsarm zugeht, wenn auch nicht langweilig. Mit knapp über einer Stunde Spielzeit gibt es da auch wenig Grund zu, wobei etwas mehr Tempo und Spannung sicherlich nicht geschadet hätten. Wer aber damit leben kann, dass es bei dieser Geschichte aus Kari Erlhoffs Feder mal etwas anders zugeht, der dürfte sich gut unterhalten fühlen. Nach den vorherigen paar Fällen kann man von inhaltlicher Seite her sowieso von einer qualitativen Steigerung reden, die gerne genommen wird.


    Mit den sprechertechnischen Leistungen kann man durchaus zufrieden sein, drastische Ausrutscher sind mir keine aufgefallen. Von den drei Detektiven kann sich diesmal Andreas Fröhlich in den Vordergrund spielen, was dieser dankend annimmt und beweist, was er auf dem Kasten hat, auch wenn er dies eigentlich nicht mehr beweisen muss. Lediglich die Szene mit Bobs Eltern, gesprochen von Konstanze Ullmer und Henry König wirkt komisch bzw. regelrecht bizarr, denn stimmlich kann höchstens Henry König noch tatsächlich mithalten und Bobs Vater sprechen, Konstanze Ullmer klingt dagegen viel zu jung und Andreas Fröhlich älter als sie. Ich war auch mit Annabelle Kriegs und Sophie Lechtenbrinks Auftritten nicht so ganz zufrieden, sie wirkten etwas wackelig, was sich im weiteren Verlauf der Folge zwar legt, dennoch fallen sie gegenüber dem Rest der Riege etwas ab, bewegen sich aber noch im grünen Bereich. Andreas von der Meden feiert hier seine Rückkehr als Skinny Norris, wobei man stellenweise Schwierigkeiten hat, ihm diese Rolle noch abzukaufen, hier und da hatte ich den Eindruck, dass er aus der Charge rausfiel, alles in allem wird es die Hörerschaft aber wohl kaum bis gar nicht stören. Die weiteren Gäste wie Luise Lunow, Julia Fölster, Holger Mahlich Tim Kreuer und Co. überzeugen auf ganzer Linie.


    Die Untermalung ist ein zweischneidiges Schwert, Europas Problem der letzten Jahr fällt hier leider mal wieder auf. Es gibt in Sachen Musikeinsatz keine klare Linie mehr, zu oft werden alte Klänge mit modernen und eher unpassenden Stücken vermengt und man hat das Gefühl, einem akustischen Flickenteppich zu lauschen. Die Käuferschaft der Hörspiele dürfte primär sowieso dem Kindesalter entwachsen sein und die älteren Stücke genießen, warum setzt man nicht primär auf solche? Direkt das erste Musikstück ist völlig unpassend und zu modern, ob es eine Variante des Titelthemas ist spielt da keine Rolle. Es kommen zwar immer wieder Orchesterstücke zum Zuge, die dann auch schlagartig für reichlich Atmosphäre und Stimmung sorgen, aber warum man dann nicht diese Linie weiterhin verfolgt, ist mir ein Rätsel. Das Highlight in diesem Bereich ist für mich dann "In the Middle of the Night", was mich freudig überrascht hat, es läuft in einer Szene zwischen Bob und Skinny im Hintergrund und ich kann mir vorstellen, dass es als Fingerzeig an die alten Fans und positiv gemeint ist, ich habe dabei aber nicht an den Zeigefinger gedacht, eher ein anderer kam mir dabei in den Sinn. Wenn es doch geht, dass man alte Stücke verwenden darf, dann sollte man das bitte auch tun und nicht diesen Bereich so halbherzig abfrühstücken.


    Eine solide Folge, aber schwächer geht es bei dieser Serie aktuell kaum noch und das ist einfach verdammt schade. Etwas bessere Inhalte und Bearbeitungen, dazu eine stimmungsvollere Atmosphäre, schon wären die Folgen besser, aber warum soll man auch was ändern, wenn es sich eh wie verrückt verkauft? Für Fans ein interessanter Einsatz der drei Detektive, besser geht es dennoch!


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  • So nun habe ich die Folge auch gehört und fand sie recht gut. Die Sache mit dem Nachbarschaftskrieg war mal was anderes und auch ich fand es gut, dass alle Fäden dann zusammen gelaufen sind. Das Bob hier im Mittelpunkt steht, finde ich sehr gut, da er sowieso mein Lieblings ? ist. Auch war die Folge generell etwas härter wie z.b. der Autounfall ansich und dann noch der Kampf der 3 ???. Fand ich sehr spannend umgesetzt. Aber auch Skinny hat mir in dieser Folge gefallen und zeigte zum ersten mal eine andere Seite von sich. Die Schlussfolgerung von Bob am Ende fand ich einleuchtend.


    Am Ende komme ich zu dem Schluss, dass es eine der viel besseren Folgen der letzten Zeit ist und ich vergebe die Note 2+.


    P.S. Das "+" in der Note gibt es dafür, dass doch tatsächlich wieder der Song "In the middle of the Night" im Hörspiel vorkam. Ich lieeeeeebbbbeee diesen alten Europa-Hörspiel-Song.

  • Nachbarschaftsstreit und Gedächtnisverlust

    In dem sonst so idyllischen Ort Seven Pines droht ein Nachbarschaftskrieg auszubrechen. Die aufgebrachten Anwohner bitten die drei ??? um Hilfe. Doch Bob wird bei einer nächtlichen Beschattungsaktion verletzt und verliert das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kommt, weiß er nicht mehr, wer er ist! Das nutzt ein alter Feind der drei ??? gnadenlos aus. Während der dritte Detektiv nun auf unerwartete Abwege gerät, bekommen Justus und Peter es mit einem
    gefährlichen Gegner zu tun. Schnell wird aus einem scheinbar harmlosen Routinefall eine harte Probe für das berühmte Trio aus Rocky Beach – womöglich die härteste, die es für sie gegeben hat…


    Bereits nach einigen Minuten wird klar, wer der "alte Feind" aus dem Klappentext ist: Skinny Norris. Meiner Meinung nach passt Skinny hervorragend in die Geschichte. Mir hat die Charakter-Entwicklung von Skinny sehr gut gefallen. Auch die sonstige Figurenzeichnung fand ich erstklassig. Bobs Amnesie und die Folgen wurden sehr gut im Hörspiel präsentiert, allerdings empfand ich den eigentlichen Kriminalfall (Nachbarschaftsstreit) als nicht so toll. Mit einem anderen Kriminalfall hätte die Folge zum Highlight werden können, so reicht es "nur" für ein "gut" in der Gesamtwertung.


    Die Sprecherleistungen steigern das Hörvergnügen. Einen Ausfall gibt es nicht zu verzeichnen. Über die drei Hauptsprecher muss man nichts mehr sagen, die machen ihren "Job" gewohnt erstklassig. Von den Gastsprechern hat mir Andreas von der Meden als Skinny Norris am besten gefallen. Schön, dass er diesmal relativ viel zu sagen hat. Luise Lunow als Cynthia McGowan und Sophie Lechtenbrink als Beatrix Fraser zählen hier auch zu meinen Favoriten. Thomas Fritsch als Erzähler macht wieder einmal eine gute Figur.


    Die Auswahl der Zwischenmusiken ist ausgezeichnet. Neben neueren Titeln werden ältere Titel eingesetzt. Es gibt auch eine echte Überraschung: Europa hat das legendäre Stück "In the middle of the Night" wieder eingesetzt: Diesmal als Hintergrundmusik während sich Skinny und Stan unterhalten. Geräusche und Effekte sind ausgezeichnet.


    Fazit: Die Folge hätte ein Highlight werden können. Aufgrund des Kriminalfalls ist die 149 nur gut. Ein Hörspiel, dass ich mir sicher noch öfters anhören werde. Note 2.

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




    TKKG-site.de

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  • Man muss es ja nicht provozieren, ab und zu hier mal eine ganze Rezi wäre schon schön, denn das tut keinem weh. Es ist sowieso eine Mär, dass danach keiner mehr auf die Webseite geht, weil ja hier schon alles steht. ;) Man kann den Link ja auch unter die Rezi oder in die Signatur packen oder sonstwas machen. Ich packe meine Rezis ja auch recht zeitnah hier rein.