Was fasziniert am Groschenheft?

  • Das Thema findet sich in dem einen oder anderen Thread immer mal wieder, hat aber eigentlich einen eigenen verdient.


    Dass man erfolgreiche Romanserien vertont, da man da rechnet, den einen oder anderen Euro noch machen zu können, ist ja nachvollziehbar. Wenn ich mir aber die Flut ansehe, die derzeit auf den Hörspielmarkt schwappt, frage ich mich dann doch, wer das alles hören und - viel wichtiger - kaufen soll?!


    Vor allem, wenn ich sehe, dass die Fans nicht gerade danach dürsten, sondern oftmals eher ein allgemeines Feedback abwarten.


    Haben hier Produzenten eine andere Sichtweise? Ist der Erfolg einer Serie vielleicht zwar überschaubar, aber dafür kalkulierbarer? Ist das Liebhaberei nach dem Motto "find ich gut, finden auch andere gut"? Ist es der (ggf.) etablierte Name, an dem man vergleichsweise günstig die Rechte bekommen kann?

  • Ich kanns mir auch nur schwer erklären...


    Der große Vorteil bei dieser Art von Gruselgeschichten ist wohl, das wenn mal eine "neue" Figur erfunden wurde, die Romane leicht von der Hand gehen? Ich lese nichts in der Richtung an Romanen, aber wie es aussieht wiederholen sich die Themen doch recht häufig. Viel Effekthascherei und wenig Tiefgang, so ist bei mir das Bild des Groschengrusels.
    Heisst für Hörspielmacher, das da auf der einen Seite schon ein Name etabliert bzw eine Figur entwickelt wurde wurde, fällt der Arbeitsschritt also schon mal weg. Auf der anderen Seite scheint Nachschub das kleinste Problem zu sein. Ich finde hier macht man es sich einfach leicht. Gruselhörspiele funktionieren; zwar oft nach dem gleichen Muster aber es ist wohl ein eher Hörspiel-gefälliges Genre, das eine breitere Masse anspricht als vielleicht Dramen oder Comedy.


    Warum das im Moment so viele sind, die Groschenvorlagen produzieren, da sehe ich ganz individuelle Gründe für.
    Bei Dreamland und Hörspiele Welt ist es wohl wirklich der Herzenswunsch die entsprechenden Serien zu produzieren. Da steckt Fan-Sein dahinter aber auch Respekt vor den Autoren, Liebe zur Serie.


    Cocomico startet mit der Hexerin auch in den Gruselbereich, allerdings gleichzeitig auch mit Bakkers Elben-Trilogie in den Fantasy-Markt. Hier sieht es für mich wirklich so aus, als ob man sich breiter als zuvor am Markt aufstellen will um sicherer da zu stehen.


    Bei Dorian Hunter kann ja jeder selber in einer (guten) Woche nachfragen beim Chat nach dem Ear:Vent ;)


    Bei den ganzen Romantruhe-Sachen die bald kommen kennt man sich eben von Verlagsseite her perfekt mit den Stoffen aus. Wenn da jetzt einer die Idee hat Hörspiele machen zu wollen, liegen die Vorlagen auf der Hand und es gibt auch keinen Grund nicht auf das Know-How im Groschenheftbereich zurückzugreifen. Allerdings hätte ich es lieber gesehen, wenn man sich an etwas ausergewöhnlicheres als über Vampir-Gothic oder wieder Geistergeschichten her macht. Die Schatzjägerin ist eine gute Idee mal andere Wege im Hörspielbereich zu gehen und trotzdem die Erfahrungen aus dem Groschenromanvertrieb einzubringen. Maddrax hätte mich zB auch interessiert, aber hier könnte es auch sein, das die Lizenz schon zu teuer war oder zu aufwendig zu produzieren? Ich weiß es leider nicht.


    Es macht leider wirklich im Moment den Anschein, das sich keiner darüber Gedanken macht, wer das alles kaufen soll. Liebe zum Stoff hin oder her, die wenigsten Grusel-Fans werden sich alle Serien zulegen und der Markt ist sicher nicht der prallste.


    Schön wäre es zu diesem Thema mal ein paar Stimmen der betroffenen Produzenten zu hören, wo die Beweggründe für die Produktion von Hörspielen zu Groschenromanen liegen. Sonst bliebt hier vieles Spekulation.

  • Richtig bei mir ist es tatsächlich die Liebe zu dieser Art der Unterhaltung und die Freundschaft zu den Autoren. Ich lese seit 1981 Romanhefte und habe von 1989 bis 1999 den Club für Phantastische Literatur Mordliga´89 geleitet, denn ich auch gegründet hatte. In dem unteranderem auch A.F. Morland, H.G. Francis, Jason Dark und Dan Shocker Ehrenmitglieder waren. Ich habe mir mittlerweile die Rechte an über 150 Romanen gesichert und wähle mir davon die besten aus die ich als "Dreamland Grusel" bringe. Und mein absoluter Traum war die Umsetzung der "Tony Ballard" Romanheftserie, ist sie doch die Serie die mir am besten gefällt. Gefolgt von "Larry Brent" und denn ersten ca. 400 Romane von "John Sinclair".
    Auch bei Dennis Ehrhard weis ich das es ein Herzensprojekt ist, Joachim ist ein großen Kenner und ich kann mir vorstellen das hier auch das Fanherz mit spielt.
    Bei Sven Schreivogel denke ich ist es ähnlich und bei Olaf Saider laut seiner eigenen Aussage auch, aber es wundert mich, dass die Aussage kam er habe nicht alle 125 Macabros Romane gelesen. Ich habe knapp 4.000 Romanhefte gelesen, manche sogar mehrmals. Bei "Tony Ballard" gibt es Romane die ich mittlerweile das 4 mal lese, alleine schon wegen der Serienplanung.
    Klar ist das man bvei einer Serie wie "Tony Ballard" auf eine Fangemeinde hoffen kann, diese zu erreichen ist aber noch mal ein anderes Thema, denn die Serie hatte in Spitzenzeiten an die 100.000 Leser, davon sind wir bei den Hörspielen aber leider noch Lichtjahre entfernt.

  • Für die meisten Produzenten sicherlich eine Kombi aus (a) bekannter, bereits etablierter Name und (b) Gesetz der Serie -- Käufer der Heftromane haben bereits bewiesen, dass sie einer Serie folgen; warum das dann nicht auch in einem anderen Medium? Gruselromane haben i.d.R. einen sehr gut definierten Geräuscherahmen, so dass sich die Sache auch wirtschaftlich nicht allzu teuer darstellt (im Vergleich zu Einzelproduktionen oder extrem aufwendigen Genres wie SF).

    Zoe: "Proximity alert. Must be coming up on something."
    Wash: (alarmed) "Oh my god. What can it be? We're all doomed! Who's flying this thing!?" (deadpan) "Oh right, that would be me. Back to work."

  • wären groschenromane nicht so schlecht geschrieben(hier meine ich nicht den inhalt sondern den ausdruck) wäre das image wahrscheinlich um längen besser.


    habe auch ALLE ballard gelesen (war damals meine lieblingsserie) ein richtiger schock das die eingestellt wurde.


    sinclair bis 400 war kult danach kam nur noch müll.(hab mal vor 2 jahren mal den ein oder anderen eher aus langeweile und nostalgie gekauft.weia was ein müll. als wenn ein schüler nen aufsatz schreibt)


    dämonenland,gespensterkrimi da gab es tonnen an guten storys die auch vom schreibstil ok waren.


    da war vieles gut momentan gibt es nix mehr was mich reitzen würde im normalen handel.


    alte serien neu aufgelegt.......
    romantruhe in ehren, ABER WER SOLL DAS BEZAHLEN? die preise sind wirklich derb für romane die teilweise gerade mal knappe 250 seiten besitzen.da lese ich lieber nen gutes buch für das selbe geld mit der doppelten seitenzahl. da hab ich wenigstens was von.

  • Bei den Verlagen könnte ich mir verschiedene Gründe vorstellen, warum Groschenromane vertont werden. Zum einen weil man Fan bzw. Liebhaber von Groschenromanen bzw. einer Serie ist, zum anderen weil bereits eine gewisse Fanschar da ist und da hofft man, dass die Leser auch zu Hörerern werden und dann zum Dritten um die Produktpalette zu verbreitern (so wie es bei Cocomico aussieht).


    Niur stelle ich mir die Frage, wer das alles kaufen soll. Wenn ich sehe was die Romantruhe auf den Markt werfen möchte, dann frage ich mich das ernsthaft.


    Für mich sind Groschenromane als Hörspiele grundsätzlich interessant. Kein direkter Horror, sondern eher dezenter Grusel mit etwas Fantasy und Mystery und dann auch noch in Serie. Ich bin einfach Serienliebhaber, egal ob bei Büchern (ich glaube ich muß anfangen die Groschenromane auch zu lesen), Filmen oder Hörspielen. Einzelwerke sind mal ok, aber viel lieber sind mir Serien.
    Allerdings siebe ich schon ordentlich aus und den gefühlten 138. Geisterjäger höre ich mir nicht mehr an.
    John Sinclair verfolge ich auf jeden Fall weiter, Tony Ballard auch und auf Probe läutt bei mir Professor Zamorra und Dorian Hunter. Nächstes Jahr werde ich dann noch Gordon Black antesten - einfach weil ich das Dämonenkillerhörspiel von Nocturna sehr mochte und Gordon Black quasi als eine Art Produktersatz dafür angekündigt wurde.


    Die Schatzjägerin ist zwar auch eine Groschenromanumsetzung, fällt aber thematisch aus dem Einheitsbrei raus. Zumal das Indiana Jones Segment bei den Hörspielen sehr spärlich besetzt ist, könnte sich - gute Qualität der Hörspiele vorrausgesetzt - die Serie durchaus durchsetzen.