Dreamland-Grusel Folge 9 - Tödliche Knochenhände

  • Klappentext:


    Spielt wirklich ein Toter Klavier auf dem Anwesen der Familie di Cosimo ? Was hat es mit dem Fluch der bernsteinfarbenen Augen auf sich ? Und muss die junge Julia di Cosimo wirklich sterben, noch bevor sie ihr siebzehntes Lebensjahr vollendet hat ? Die junge Lehrerin Carlotta Vespari will den Geheimnissen auf den Grund gehen, doch die Zeit und unheimliche Geistererscheinungen spielen gegen sie.


    Dreamland-Production 2009


    Rezension:


    Die Lehrerin Carlotta Vespari wird auf das Anwesen der di Cosimos bestellt um die beiden Zwillingsschwestern Julia und Silvana, die nur durch ihre Augenfarbe - bernsteinfarben und schwarz - zu unterscheiden sind, zu unterrichten. Ihre Vorgängerin wurde auf grausame Weise ermordet: Man riss ihr bei lebendigem Leib die Augäpfel heraus. Im Haus erlebt die junge Lehrerin seltsame Dinge: Ein Toter, der Klavier spielt; Julia wird von einer Geistererscheinung auf den Friedhof gelockt; die Augen der ermordeten Frau tauchen auf einem Tisch wieder auf. Die Lehrerin stellt Nachforschungen an und erfährt von einem Fluch, der auf den di Cosimos liegt. Opfer dieses Fluchs sind immer Zwillingstöchter der di Cosimos und immer ereilt sie ihr Schicksal mit 17 Jahren. Carlotta versucht den Fluch, der auf Julia lastet, zu brechen...


    Kritik:


    Nach der - in meinen Augen - etwas schwächeren Folge 8, ist Dreamland mit Folge 9 ein Meisterwerk gelungen. Die Geschehnisse auf dem Anwesen sind einwandfrei in Szene gesetzt und bei mancher Szene schaudert einen wirklich. Großes Lob an die wunderbaren Sprecher dieses Hörspiels, die Klasse eingesetzt wurden. Besonders freut mich, dass in diesem Hörspiel auf die alten Effekte gesetzt wurde: Frauengeschrei (bitte mehr davon bei DLG !!!), Geistererscheinungen, mysteriöse Ereignisse. Als Sprecherüberraschung sei hier noch Joschi Hajek zu erwähnen, der zwar schon öfters gesprochen hat, sich aber hier hinter Größen wie Reent Reins oder Marie Bierstedt nicht zu verstecken braucht. Musikliebhaber von Tom Steinbrecher werden sich über neue Musikstücke von ihm freuen. Einziger Kritikpunkt ist der Titel: Für mich gibt es keinen ersichtlichen Grund, weshalb das Hörspiel "Tödliche Knochenhände" heißt...


    Fazit:


    Dreamland hat es geschafft (mal wieder) den Vorgängern wieder noch eins draufzusetzen ! Bin hin und weg. Folge 9 könnte es schaffen, meinen bisherigen Favoriten 5 vom Thron zu stoßen...Erstklassige Unterhaltung !!!


    Das Hörspiel bekommt von mir 10 von 10 Punkten.

  • Zitat

    Original von O.F.Tyler
    Das Hörspiel bekommt von mir 10 von 10 Punkten.


    Puh, das nenne ich mal eine Hausnummer. Aber bei den bisherigen guten Kritiken könnte ich langsam auch schwach werden und der Reihe noch mal eine Chance geben. Die Oma war bei der Premiere in Rüsselsheim meine erste Folge DLG und hatte mich eher enttäuscht. Die dort gekaufte Folge "lebendig begraben" konnte mich auch niht richtig vom Hocker reißen. Naja, aber wie gesagt, einen Versuch wärs mir doch noch mal wert.

  • @ O.F.T:
    10 von 10 Punkten?!? Also ein "Perfektes Hörspiel"????
    Ich bin auf DLG 9 wirklich gespannt und hoffe das Dreamland kräftig nachgelegt hat. Aber wenn ich sehe, dass Du den Folgen 2 und 7,
    "9" von 10 Punkten gegeben hast, wage ich es die 10 Punkte doch zu bezweifeln.

  • 10 von 10 ist schon etwas strange aber ich muss ihm schon recht geben. dreamland ist mit folge 9 definitiv back. starke folge bei der so ziemlich alles stimmt. in der reihe eine der besten folgen. allerdings kann ich das lob an joschi hajek hier nicht weitergeben.... für mich die einzige fehlbesetzung in dieser folge!!! abgelsen und leider zu oft falsch und übertrieben betont, einer der für mich negativen sprecher kritikpunkte.

  • Zitat

    Original von TheBite
    10 von 10 ist schon etwas strange aber ich muss ihm schon recht geben. dreamland ist mit folge 9 definitiv back. starke folge bei der so ziemlich alles stimmt. in der reihe eine der besten folgen. allerdings kann ich das lob an joschi hajek hier nicht weitergeben.... für mich die einzige fehlbesetzung in dieser folge!!! abgelsen und leider zu oft falsch und übertrieben betont, einer der für mich negativen sprecher kritikpunkte.


    Sonst gefallen mir Joschis Auftritte auch immer, diesmal fand ich seine Performance aber ebenfalls nicht ganz so prall. Das dürfte aber auch an den prominenteren Kollegen liegen, da fällt er leider ab.


    Ansonsten bin ich mit der Folge auch ziemlich zufrieden, nach den für meinen Geschmack schwachen Folgen 7 und 8 geht es wieder bergauf.


    Über die doch recht alberne Sache mit den Bernsteinaugen blicken wir mal gekonnt hinweg und drücken sozusagen ein Bernsteinauge mal zu! :D

  • Auf dem Anwesen der Familie di Cosimo scheint es umzugehen, denn wie soll man sonst die unheimlichen Klänge erklären, die zu hören sind? Spielt tatsächlich ein Toter auf dem Klavier? Was hat dies mit dem angeblichen Fluch zu tun, der über der Familie liegen soll und sich um bernsteinfarbene Augen dreht? Muss nun auch Julia di Cosimo (Sonita Sodhi) sterben, weil sie 17 Jahre alt ist, so wie alle vorherigen Opfer? Carlotta Vespari (Marie Bierstedt) möchte das Familiengeheimnis lösen, Julia helfen und dem Treiben ein Ende bereiten!


    - Meinung -


    Eine Vorlage von Altmeister H.G. Franis muss anscheinend her, damit die Qualitätskurve wieder nach oben zeigt, denn das war bei den beiden vorherigen Folgen der Serie meiner Meinung ganz und gar nicht der Fall, qualitativ befand sich die Serie im freien Fall. Doch diesmal wieder eine Gruselgeschichte alter Schule geboten, ein interessantes und atmosphärisches Setting, ein Fluch und Familiengeheimnis, das ist schon eine unterhaltsame Mischung. Natürlich ist die Erklärung mit den Bernsteinaugen ziemlich weit hergeholt und mutet trashig an, dennoch bleibt unterm Strich ein kurzweiliger Gruselspaß, den man von dieser Serie einfach erwartet und genau das wird hier auch in ca. 65 Minuten serviert.


    Die Sprecherriege ist schon ziemlich prominent und die Leistungen fallen gut bis sehr gut aus. Die Hauptrollen werden ebenfalls recht überzeugend gesprochen, wobei man schon ein kleines Gefälle ausmachen kann, denn gegen Marie Bierstedt kommen Sonita Sodhi und Katharina Nollau nicht ganz an. Das gilt auch für Joschi Hajek, an dessen Darbietungen ich sonst eigentlich nichts auszusetzen habe, doch er bleibt hier für meinen Geschmack doch recht blass, aber auch das kann mit den doch sehr prominenten und routinierten Kollegen zu tun haben, die hier mitmischen. Gernot Endemann, Karin Lieneweg, Reent Reins, Vanessa Petruo, Bert Stevens, Jürgen Brunner und natürlich Erzähler Christian Rode, das sind schon Hausnummern! Es bleibt aber festzuhalten, dass niemand eine schlechte Leistung abliefert oder gar unangenehm auffällt, insgesamt kann man mit diesem Bereich der Produktion zufrieden sein.


    Mit der Untermalung sowieso, die hat mir hier richtig gut gefallen, stets kommen die passenden Klänge zum Zuge, die die diversen Szenen in den richtigen akustischen Mantel hüllen. Da hat Tom Steinbrecher wieder ganze Arbeit geleistet, denn er ist nicht nur für die Kompositionen an sich zuständig, er hat auch die gelungene Abmischung und den Endmix auf die Beine gestellt. Eine runde Sache!


    Die bisher beste Folge, das kann man durchaus so sagen und das ist auch der Weg, den Dreamland in Zukunft weiterhin gehen sollte. Hier und da gibt es zwar weiterhin Verbesserungsmöglichkeiten, doch ich bin mir sicher, dass das Label auch weiterhin an sich arbeiten wird, um konstant gute Hörspiele rauszubringen. Für Fans der Serie sicherlich ein Muss und auch Freunde von Gruselhörspielen alter Schule dürften hier auf ihre Kosten kommen!


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  • Also mit den 10 von 10 Punkten gehe ich persönlich auch absolut nicht konform. Zwar ein nettes Hörspiel, aber imho auch nicht überragend.



    Thomas Birker, der Strippenzieher hinter Dreamland hat im Netz des öfteren betont, dass man innerhalb dieser Reihe nicht nur hauptberuflich arbeitende Sprecher verpflichten möchte, sondern auch talentiertem "Nachwuchs" die Chance einräumen möchte, ihre Erfahrungen zu sammeln. Und solange die Leistungen stimmen (was auch die Regie mit in die Pflicht nimmt) und der Gesamtgenuss nicht gestört wird, ist dies etwas, was man durchaus gut heißen kann. Einem xy in der zten Rolle beispielsweise wird man irgendwann auch einmal überdrüssig. Warum also nicht unverbrauchte Stimmen vors Mikro lassen?


    Warum überhaupt dieser allgemeine Absatz? Vor allem deshalb, weil dieses Hörspiel beweist, dass die Intention Thomas Birkers zum ersten Mal innerhalb der Reihe so richtig aufgeht. Die hauseigenen Dreamland-Sprecher Joschi Hajek, Sonita Sodhi und Katharina Nollau sprechen hier nicht nur kleine Nebenrollen. Und es gelingt ihnen über weite Strecken ihre Aufgabe auch innerhalb der umfassenderen Rollen gut zu meistern und neben Profis wie Marie Bierstedt, Karin Lieneweg oder Reent Reins zu bestehen.


    Die Inszenierung beschreitet eher klassische Pfade. Eine straight gehaltene Story ohne große Haken, aber doch geheimnisumwittert und nicht direkt zu durchschauen, die zunächst mit einer recht ausführlichen Einleitung beginnt, in welcher man die wichtigsten Figuren kennenlernt. Gefolgt von einer nächtlichen Schauerszene: Albträume, eine geisterhafte Erscheinung am Klavier und unheimliche Stimmen. Das Potential für unheimliche Stimmungen ist also vorhanden. Jedoch so richtig mitgerissen wird man von diesen nicht.
    Auch von die Vorlage von H.G. Francis stammt, so lässt dies noch lange keine Rückschlüsse auf die Drehbuchbearbeitung zu, welche hier statt vom Altmeister dieses Fachs von Joschi Hajek und Alexander Streb übernommen wird. Man kann sich sicher sein, dass Francis den Rotstift beim Lesen des Drehbuchs nicht nur achtlos neben sich hätte liegen lassen. Exemplarisch genannt sei die Erwähnung der Tatsache, dass man sich in einem dunklen Zimmer befindet, in zwei aufeinanderfolgenden Sätzen.
    Auch wenn die Hörspielumsetzung nicht langweilig ist, einen leichten Hang zur Langatmigkeit kann sie dennoch nicht verleugnen.


    Die Musik ist für sich betrachtet gelungen. Allerdings steht diese manchmal noch etwas zu sehr für sich und fügt sich nicht konsequent genug dem Handlungsablauf des Hörspiels. Dies gilt vor allem für die Dreamland Standardklänge, von denen man sich vielleicht doch so langsam aber sicher verabschieden sollte, da sie eher für locker-entspannte denn bedrohliche Atmosphäre sorgen.
    Das punktgenaue setzen von Akzenten ist etwas, was ich bei Dreamland trotz des ansonsten sehr soliden Handwerks noch immer etwas vermisse. So verschenkt man noch immer Potential.


    Fazit: Man erzählt hier eine solide Gruselgeschichte auf ebenso solide Art und Weise. Nun klingt "solide" nicht unbedingt nach überschwänglicher Begeisterung und diese konnte sich während und nach dem Hören hier auch nicht einstellen. Nichtsdestotrotz: für Freunde klassich inszenierter Gruselgeschichten, denen auch eine leichte Trägheit in der Inszenierung nichts ausmacht, einen Versuch wert. Besser als die beiden vorangegangenen DLG Hörspiele ist dieses hier aber in jedem Fall.