Ein Fall für Leon Kramer (1) Der Kodex (Das 5te Gebot)

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    Inhalt:
    Die Kölner Mordkommission bittet den BKA-Ermittler Leon Kramer um Hilfe. Der Experte für Ritualmorde soll ihnen bei einem aktuellen Fall zur Seite stehen.
    Schon bald muss sich Kramer die Frage stellen, wem von seinen Kollegen er noch trauen kann – denn es scheint einen Maulwurf in den Reihen der Polizei zu geben. Gemeinsam mit seiner Ex-Freundin, der Gerichtsmedizinerin Jacobi, ermittelt er schließlich auf eigene Faust und kommt dabei einem Jahrhunderte alten Geheimnis auf die Spur.


    Story:
    Nach den ersten Minuten der Folge kann man noch der Ansicht sein, dass mit „Ein Fall für Leon Kramer“ Geisterjägerserie 123456 ihr Debüt feiert. Doch der anfängliche Schein trügt, denn wie man schon auf der Homepage des Labels lesen kann, kämpft Leon Kramer keineswegs gegen Dämonen oder Geister, sondern gegen sehr menschliche Gegner. In seinem ersten Hörspielabenteuer muss er sich gegen eine mächtige Gruppe behaupten, die keine Skrupel kennt. Im Großen und Ganzen kann man diese Serie in die Rubrik Krimi/Thriller einsortieren. Hinzu kommt hier und da noch eine leichte Portion Grusel oder Horror. Mich hat das Konzept der Serie ein wenig an die Kult-Serie „Akte X“ erinnert, gemischt mit einem Schuss „Illuminti“ oder „Sakrileg“. Die Geschichte hat mir jedenfalls gefallen und konnte mich überzeugen. Wer Gefallen an härterer Krimi-Kost hat und einer Dosis Mystery nicht abgeneigt ist, der liegt mit „Der Kodex“ genau richtig.


    Sprecher:
    Bei den Sprechern trifft man einige alte Bekannte aus der Hörspielszene wieder und das bezieht sich sowohl auf den professionellen Bereich als auch auf den Semiprofessionellen. In der Hauptrolle des Leon Kramer dürfen wir Fabian Harloff lauschen und er kann überzeugen und spielt die Rolle mit viel Engagement. Weitere Bekannte aus der „großen“ Szene sind Konrad Halver (Heinrich) und Douglas Welbat (Arango). Unter den kleineren Labels scheint es kein Konkurrenzdenken zu geben, denn sonst wäre hier wohl kaum Horst Kurth von der Hörfabrik als Dimitri zu hören. Als kleinen Bonus hatte auch seinen Schützling und „Star“ der Hörfabrik Oliver Theile dabei, der hier dem Beamten Edel seine Stimme leiht. Theile kann hier abermals unter Beweis stellen, dass er sich hinter den Profis nicht zu verstecken braucht, was auch insgesamt für eigentlich alle Sprecher dieser Produktion gilt, denn durchschnittlich oder gar schlecht ist hier keiner. Lediglich Andrea Suwa (die eigentlich zu den Profis gehört, schließlich ist Schauspielerin [u.a. „Die Wache“ von RTL]) klingt an einigen Stellen noch etwas zu hölzern für eine derart große Rolle, aber das wird durch den schlagfertigen „Rest“ des Casts kompensiert.


    Musik und Effekte:
    Bei dem Punkt Musik erwartet den Hörer dann die erste Enttäuschung der Produktion. Allerdings spreche ich hierbei nicht die Qualität der Musik, sondern deren Quantität an. Das Titelstück der Serie ist nämlich gut, schön rockig und bleibt direkt im Ohr und auch wenn sonst mal Musik eingesetzt wird, zeigt sie sich sehr passend. Ja, WENN, dass das ist das grosse Problem. Es gibt so viele Actioneinlagen in diesem Hörspiel, die man durch passende Hintergrundmusik noch wesentlich dramatischer hätte in Szene setzen können. Dass man ein Gespür für gute Musik hat, beweist man ja bei den wenigen Stellen, an denen man Musik einsetzt. Hier sollte man bei zukünftigen Produktionen ordentlich nachlegen, denn das Zeug hat man, wie gesagt, ja ganz ohne Frage. Doch nicht nur die Musik zeigt sich nicht ganz optimal, sondern auch die Effekte. Solange die Effekte Szenen untermalen sind sie wirklich gut eingemischt, aber wenn der Erzählertext von Effekten begleitet wird, so wirkte es auf mich an einigen Stellen ziemlich unpassend, weil die Effekte hier und da zu spät eingesetzt wurden und somit die Wirkung irgendwie verfehlt wurde. Hier ist also auch noch Verbesserungsbedarf, aber dieses Problem in den Griff zu bekommen sollte nicht allzu schwer sein. Leider geht die technische Seite auf Grund der angesprochenen Macken nur als durchschnittlich durch, denn da hat man schon von diversen semiprofessionellen Labeln bessere Arbeit gehört.


    Fazit:
    Inhaltlich zeigt sich die Serie „Ein Fall für Leon Kramer“ erfrischend anders und entpuppt sich eben nicht als x-te Geisterjäger-Serie. Dem Konzept der Serie kann ich auf jeden Fall Potential attestieren und auch die Geschichte der ersten Folge zieht den Hörer in ihren Bann. Hinzu kommen zu 90% wirklich gute Sprecher, die den Spaß am Hören über weite Strecken noch ein gutes Stück steigern. Dem gegenüber steht die leider eher durchschnittliche technische Seite dieser Produktion. Grade die sehr stiefmütterlich behandelte Musik verursacht etwas Ärger, grade wenn man bedenkt welch gute Musiken man hört, wenn denn dann mal Musik zum Einsatz kommt. Auch die Effekte können nicht völlig überzeugen. Im Vordergrund muss aber letzten Endes immer noch stehen, ob ein Hörspiel unterhalten kann und dafür ist ein Aspekt entscheidend: Die Geschichte und die kann hier überzeugen, so dass „Der Kodex“ insgesamt 4 Sterne einheimsen kann und als Gute Produktion durchgeht, bei der es aber noch einiges an Spielraum nach oben gibt. Grade wenn man bedenkt, was so manches neues Label (LAUSCH!) direkt vorlegt, sollte man aufpassen, dass man nicht den Anschluss verliert, denn das wäre schade.


    **** / *****


    © 25.03.06 by lord gösel / Hörspiel-Maniac


    Link: Das 5te Gebot (Label)

  • Trotz eurer Bedneken werde ich mir die Produktion bald zulegen.. Schon allein deshalb, damit es hoffentlich eine Fortsetzung geben wird. ;)


    Wie lange geht das Hörspiel eigentlich?

  • 51:39 verteilt auf 4 Tracks, was wie ich finde ziemlich daneben ist. Hörkomfort ist was anderes.


    Welche Bedenken denn? Ich schrieb doch, dass ich es gut finde und der Captain sagt was von drei Sternen, was für meine Begriffe heisst: Kann man mal hören, muss man aber nicht kennen. ;)

  • Ich "schmiege" mich mal zwischen den Captain und dem Lord...also..3,5 (wenn ich denn mit Sternen arbeite)


    Erinnern wir uns zurück an "Herzlos":
    Kurz, Knackig, noch nicht "perfekt" bei den Stimmen, aber gute Story, interessante Charaktere, netter "Turning Point" und die Einführung eines "netten Durchgeknallten"....also (imo) beachtlich und (imo) wirklich gut....


    Meine Erwartung an LK war entsprechend groß. Daran gemessen war es enttäuschend, aber auch nicht wirklich enttäuschend...seltsam? - tja, so bin ich...


    Es "wirkte" konstruiert, wie am Zeichenbrett entstanden - nicht wirklich neu, aber auch nicht schlecht. Aber es wirkte "Herzlos" - die "Fesslung" an das Hörspiel fehlte mir - das war bei "Herzlos" anders.


    Insgesamt aber ein solider und nicht völlig uninteressanter Auftakt - da könnte noch "was gehen".
    (Imo lustig am Rande....zum Schluß hat LK eine MP, die sich ebenso anhört wie seine Glock...wie damals bei TSB ;-) ) *oder habe ich mich da so verhört?*


    Werde dabeibleiben, aber mehr darauf hoffen, dass "Herzlos" fortgesetzt wird.


    Cheers
    The Authority

  • Leon Kramer (Fabian Harloff) ist ein Experte, wenn es um Ritualmorde geht, doch er steht diesmal vor einem Rätsel, denn mehrere Tote haben Bisswunden und ihnen wurde anscheinend eine Menge Blut regelrecht ausgesogen? Sind es Vampire, die in Köln ihr Unwesen treiben? Leon Kramer ist jedenfalls auf eine ganz grosse Sache gestossen, die seine Fähigkeiten zu übersteigen droht. Wird er die Morde aufklären und die Täter zur Strecke bringen können oder steckt sogar noch mehr dahinter?


    - Meinung -


    Leon Kramer ist ein Solo-Held, wie es ihn bereits in zigfacher Ausführung im Hörspiel-Sektor gibt, deshalb kann ich den Versuch des 5ten Gebots nicht ganz nachvollziehen so eine Serie zu starten. Neu ist hier wenig bis gar nichts, man nimmt Versatzstücke aus zahlreichen TV-Serien und Filmen und fertig ist die erste Folge der neuen Reihe, die insgesamt also wenig zu bieten hat, dass es zuvor noch nicht gab. Kramer ist der coole Typ, der die Babes kriegt und sich mit finsteren Mächten rumschlagen darf, seine Vergangenheit ist düster und bietet einige Geheimnisse, die es im Laufe der Reihe zu erforschen und auch sonst kommt dem Hörer einiges bekannt vor. Sicherlich ist die Story unterhaltsam, langweilig wird es nie, aber mehr Originalität hätte ich mir schon gewünscht.


    Eine gute Mischung aus Hamburger Profis und "Amateuren", die sich ledigilich nur einmal negativ auswirkt, wenn einer der Label-Chefs in einer kleinen Rolle als Kripobeamter zu hören ist, ansonsten gibt es keine Punkte, die grossen Anlass zur Kritik geben, insgesamt also eine zufriedenstellende Darbietung aller Beteiligter. Fabian Harloff klingt in der Hauptrolle des Leon Kramer meiner Meinung nach ein wenig zu jung, doch daran gewöhnt man sich recht flott und er macht seine Sache ordentlich. Ihm stehen zwei "Altstars" zur Seite, Konrad Halver und Douglas Welbat lösen ihre Aufgaben routiniert und lassen keine Wünsche offen. Bei den weniger bekannten Sprechern, die hauptsächlich aus kleineren Produktionen bekannt sind, dürften Oliver Theile und Horst Kurth noch die grössten Namen haben und auch das meiste Talent mitbringen. Wie gesagt, insgesamt eine gute Mischung, die so gut wie keine Patzer mit sich bringt. Ein Manko gibt es da war schon und das wäre Harloffs grosse Einsätze, da er auch den Erzähler gibt und somit auch oft das Tempo aus der Produktion nimmt, da seine Erzählparts zu lang sind.


    Musikalisch eine feine Sache, wenn denn mal Musik eingesetzt wird, denn da arbeitet das 5te Gebot leider sehr sparsam. Vor allem das Intro hat es in sich, auch wenn die ganze Angelegenheit doch sehr von Sinclair abgekupfert wirkt. Trotzdem ist die Untermalung weitestgehend atmosphärisch und passend, lediglich bei den Effekten hinterlässt die Produktion einen dürften Eindruck, denn die Geräusche laufender Menschen klingen dünn und auch die Maschinengewehre wirken lächerlich, daran muss gearbeitet werden.


    Ewigkeiten nach dem Erstling endlich wieder ein Lebenszeichen vom 5ten Gebot, doch damit bin ich nach dieser langen Pause nicht 100%ig einverstanden. Mir wäre es lieber gewesen, wenn man sich weiter mit der ersten Serie beschäftigt und diese fortgesetzt hätte, als schon wieder einen 08/15-Solo-Helden ins Rennen zu schicken, von denen es schon so viele gibt. Die Produktion an sich geht zwar in Ordnung, hat aber noch kleine Macken, die ausgemerzt werden müssen. Die Serie wird ihre Fans finden, das ist klar, doch da muss mehr kommen!

  • Fabian Harloff macht in der Rolle des Leon Kramer eine erschreckend schlechte Figur. Da waren bei mir die Vorschusslorbeeren ob des großen Namens schnell verspielt. Vor allem die Sprecherpassagen hören sich extrem abgelesen an. Dazu gesellen sich die grauenhaften Geräuscheffekte. Zeitweise war ich dankbar, dass der Erzähler mir vorher sagte was ich gleich hören werde, denn selbsterklärend sind die Effekte keinesfalls. Den negativ Höhepunkt stellen für mich die "Lauf/Geh-Geräusche" dar, die bei mir Assoziationen zur Augsburger Puppenkiste auslösten.
    In welcher Datenbank findet man so etwas???
    Wirklich schade um die spannende Story, die m.E eine Menge Potential hat und mich davon abgehalten hat das Hörspiel frühzeitig aus dem Player zu nehmen.


    Prädikat: Verkorkst

  • Einen Teil der Effekte mal außen vorgelassen: Ich hab mich gut unterhalten gefühlt :)
    Gut, die Story erfindet das Rad nicht neu und es wird gemopst, wo es eben geht, aber dennoch bleibt ein spannendes und vor allem kurzweiliges Stück, das zumindest mich die gesamte Laufzeit über fesseln konnte.


    Sprechertechnisch gibt es ebenfalls wenig zu meckern, einzig Kramers "Anhängsel" (mir ist der Name gerade nicht im Kopf) hätte ein wenig "lebendiger" wirken können.
    Wer mich indes überrascht hat: Dougi! Kein Spur vom sprücheklopfenden Sonnyboy Hellmark, nein, eine düstere Eminenz, der ich diese in der Stimme liegende Bedrohung gar nicht zugetraut hätte.
    Dazu noch Konrad Halver, Oliver Theile (großartig, wie immer) und Horst "Ash" Kurt - klasse Mischung, die definitiv gern so bleiben kann.
    Ach ja, doch noch ein "Meckern": Fabian Harloff hatte ich bislang immer eher als Valiumpille im Ohr (Die drei ??? (54)) - für mich also doch mal eine "etwas" andere Leistung, die allerdings noch deutlich besser werden muss, denn zum Erzähler taugt er (noch) nicht so ganz...


    Zwar keine Höchstwertung, aber ein "gut" vergebe ich allemal gern. Schönes Ding.