TKKG - 149) Tims gefährlichster Gegner

  • TKKG nähert sich dem Jubiläum. Doch die letzte Folge davor ist auch diesmal nur unterdurchschnittlich.


    Vor allem krankt es natürlich an der Story. Die Hälfte der Spielzeit machen ieder einmal die einschläfernden Gangster-Dialoge aus. Spannung - Fehlanzeige. TKKG stolpern von einem Zufall in den nächsten und von dort direkt zur Auflösung. Ist die Jagd nach der Schatzkarte, versteckt im Anzug, im Buch noch einigermaßen spannend, so wirkt der Plot im Hörspiel nur zäh und öde. Ermittelt wird wieder einmal fast gar nicht. Aber das war eigentlich noch nie so das Steckenpferd von TKKG. Unterhalten wird man eher mäßig bis gar nicht. Dafür gibt es aber kaum wirklich nervige Passagen - was schon mal einen großen Pluspunkt darstellt. Der Titel ist natürlich ein absoluter Witz, denn der gefährlichste Gegner ist nicht mehr als eine leere Phrase.


    Karl und Klößchen sprechen eigentlich nur völlig Unwichtiges. Ihre Rollen hätte man auch genausogut streichen können. Die Sprecherleistungen von Sascha Draeger und Veronika Neugebauer gehen in Ordnung, die beiden hatten aber auch schon bessere Zeiten. Die Musik ist nicht wirklich störend oder schlecht, allerdings schafft sie es nicht für wirkliche Atmosphäre zu sorgen.


    Alles in allem wieder einmal mehr eine belanglose Produktion mit einer schwachen Story, die nur so vor Zufällen strotzt. Wem allerdings der Stil der neuen Folgen gefällt, der wird sicherlich auch dieses Hörspiel gerne mal hören. Alle anderen können getrost darauf verzichten.


    (2 Sterne, Note 4)

  • Ich mache es jetzt auch hier offiziel:


    Ich bin kein TKKG Fan mehr!!!


    Was hier geboten wird ist für mich eine riesen Schweinerei und ich kann es auch begründen:


    Ich habe mitgezählt auf der ersten Seite der Kasette kommen 2, ich sage es nochmal ZWEI TKKG Szenen vor und in diesen Szenen sind nur Gaby und Tim am Start.
    "Tim's gefährlichste Gegner" heißt die Folge, wenn sie heißen würde "Schatzkarte im Sakko", dann würde ich mich nicht so aufregen, aber ich stelle mir mal vor, in der Zeit von den ersten 60 Folgen hätte ein Band "Tims gefährlichster Gegner" gehießen, dann wäre das auch so gewesen. Darf ich an Manowski erinnern, Kohhaut, Borello um nur gaaaanz wenige zu nennen... Spannung oder Angst ist nicht die Bohne vorhanden, Tim trifft am Anfang diesen Typen, der sagt er wäre sein gefährlichster Gegner und am Ende bekommt der Typ ein auf die Nuss... Ende. Toll. Sechs, setzen!


    Kurz vorm durchdrehen war ich als ich die letzte Szene auf der ersten Seite hörte. Dieser Vollhonk (habe den Namen vergessen) erklärt dort haarklein wie es zu der Schatzkarte im Anzug gekommen ist. Und das in 15 Minuten, in allen Einzelheiten die überhaupt niemanden interessieren. "Und der hat da, und die hatte Schulden, und der arbeitete da, und ich habe sie hier getroffen, und der in den Knast, und ich auch...." Was für eine unglaublich zähe Szene.


    Auf der zweiten Seite gibt es unglaubliche 3 TKKG Szenen (Also insgesamt 5... großes Tennis), wo die Internat Szene noch ein Highlight ist. Dann wird für Tim ein Anzug gekauft und Karl macht sich bei einer vermeindlichen TV Frisöse lächerlich. Wo bleibt die Begegnung, das Duell mit dem gefählichen Gegner? Wo bleibt die detektivische Arbeit? NICHTS, verdammt nochmal NICHTS!!!


    In der letzten Szene überrumpelt Tim ohne Probleme, ohne richtigen Kampf sein ach so gefährlichen Gegner, dann kommt Wespe, den ich nicht nur bescheuert finde, sondern auch noch beschissen gesprochen wird und das war die neuste TKKG Folge, "Tims gefährlichster Gegner"!
    Das ist Nepp! Das ist explizit gesagt VER-AR-SCHE!!!
    Und das meine ich ernst!



    6, eine glatte 6!

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Schatzkarte im Sakko! *ROFL* DAS wäre mal ein Titel.


    Das würde den Inhalt aber wesentlich besser treffen als dieser Unfug mit dem gefährlichsten Gegner. Total reißerisch der Titel und man denkt gott wunders, was für ein Typ da Tim wohl gegenübersteht. Um Tim gefährlich zu würden, müsste er wohl schon Karate-Weltmeister sein, oder irgendwas in der Art. Und selbst dann würde Tim ihn ohne Frage nach einem harten Fight besiegen. Schließlich nimmt er es in Folge 135 sogar ganz alleine mit 4 Leuten ... und siegt! Okay ... eine der Personen war eine Frau ;)

  • Inhalt:
    Während der Ganove Henning Lissenfuhl eine Gefängnisstrafe absitzt, bringt seine Ex-Freundin Daniela seine Designeranzüge in einen Second-Hand-Laden. Sie ahnt nicht, dass in einer Jacke ein Schatzplan versteckt ist, der zum Versteck von 9 Millionen Euro führt. Ein Lehrer der TKKG-Internatsschule kauft die Jacke. Als Lissenfuhl, der für zwei Geldfälscher arbeitet, aus dem Gefängnis entlassen wird, bricht die Hölle los...


    Story:
    Nun ja ... die Hölle bricht eigentlich nicht, wie im Klappentext versprochen los, denn das würde ja heißen, dass es im neuesten Abenteuer der vier Helden aus der namenlosen Millionenstadt ordentlich zur Sache gehen würde. Dem ist allerdings nicht so. Aber mal ganz ehrlich: Man erwartet als Hörer dieser Serie mittlerweile ja auch schon gar nicht mehr, dass hier etwas wirklich spannendes passiert. Ebenso weiss man über all die Eigenarten der von Stefan Wolf erdachten Welt. Eine der Eigenarten ist, dass es grundsätzlich mehrere Fälle gibt, die dann auf Teufel komm raus irgendwie zusammenhängen müssen und es gibt eine goldene Regel: Wen TKKG nicht leiden können, der ist nicht nur ein unsypathischer Mensch, nein er hat auch totsicher irgendwas auf dem Kerbholz. Auch in der neuesten Geschichte haben sich diese üblichen Macken eingeschlichen und trotzdem … die 149 hat mir wesentlich besser gefallen, als die letzten drei Einträge dieser Serie. Tieffliegende Raketen, Spielhöllen-Mafia und WM-Wahn sucht man bei dieser Folge zum Glück vergebens. Stattdessen kann man niveaumäßig endlich mal wieder an die Folgen 144 und 145 anschließen, sprich man serviert dem Hörer eine Geschichte, die zwar nicht besonders spannend oder gar innovativ ist (was bei fast 150 Folgen aber schwer ist), die aber dennoch auf ihre eigene Art zu unterhalten weiß. Diese eigene Art sind die oben angesprochenen Macken und eben das ganze seltsame „TKKG-Universum“, wo ganz andere Gesetze herrschen als im Real-Life. Für das was man so in letzter Zeit aus dieser Serie gewohnt war, ist die Geschichte schon fast erträglich, allerdings kann man, wenn man es realistisch betrachtet eigentlich nur von einem durchschnittlichen Unterhaltungswert reden.


    Sprecher:
    Huch … was ist denn hier passiert? Man ist mittlerweile eigentlich abgehärtet und daran gewöhnt, dass sich Manou Lubowski einfach nur noch blöde anhört, doch beim neuesten Output präsentiert sich der Klößchen-Sprecher wesentlich besser als man es zuletzt (und grade bei der 148 [!!]) gehört hat. Auch Veronika Neugebauer piepst sich nicht ganz so schlimm durchs Geschehen wie man es erwartet hätte und somit hat einen Schwachpunkt der Vergangenheit zumindest teilweise ausgemerzt (oder ist man als Hörer mittlerweile einfach abgehärtet?!?). Trotz allem, kann man noch nicht wirklich von guten Leistungen der Sprecher insgesamt reden, da es nach wie vor ein Problem mit den Sprechern der Verbrecher gibt: Die klingen einfach zu gekünstelt und irgendwie bewusst auf „evil“ getrimmt. Was schon schade ist, denn Leute wie Peter Weis, Manfred Liptow oder Stefanie Kirchberger verkaufen sich hier doch irgendwie unter Preis. Insgesamt betrachtet empfinde ich die Leistungen aller Sprecher als befriedigend, wobei eindeutig mehr drin gewesen wäre.


    Musik und Effekte:
    Um die Effekte brauchte man sich bei einem Release aus dem Hause EUROPA eigentlich relativ wenige Sorgen zu machen, denn diesen Punkt einer Hörspielproduktion beherrschte man nahezu immer aus dem FF. Daran hat sich auch zum Ende des Jahres 2005 hin nichts geändert und man untermalt das Geschehen mit unaufdringlichen, aber stets passenden Effekten. Bei Thema Musik darf man aufhorchen: Zwar gibt es eigentlich nahezu nur neue Stücke zu hören, doch diesmal hat man ein geübtes Händchen bei der Auswahl der Stücke bewiesen und Stücke gewählt, die zu der Atmosphäre des Hörspiels passen und sie an den richtigen Stellen eingemischt, so dass sich die technische Seite insgesamt als recht gelungen präsentiert.


    Fazit:
    Irgendwie schafft man es bei dieser Serie einfach nicht mehr wirklich gute Folgen zu produzieren und wenn man den aktuellsten Output dieser Selbstläufer-Serie gehört hat, ist auch relativ schnell klar wieso: Es scheitert eigentlich nahezu immer an der Geschichte, bzw. oftmals an der Art wie die Geschichte erzählt wird. Wenn man als Hörer über die volle Distanz weiß, was die Schurken dieser Welt planen tendiert die Spannungskurve über weite Strecken gegen Null. Ein weiteres Problem stellen die vier Hauptcharaktere dar, die heute nur noch Schatten ihrer ursprünglichen Charaktere sind, da sie einfach viel zu überzeichnet sind. Im besten Falle geht die Geschichte bei den „neuesten“ Folgen noch als durchschnittlich durch (wie auch in diesem Falle) und dann kann auch eine gelungene technische Seite und noch mehr oder minder gelungene Sprecherleistungen (auch hier trifft beides zu) nicht mehr viel reißen, da ein Hörspiel letzten Endes mit der Geschichte steht und fällt. Allerdings hat man es endlich schafft und die Serie aus dem Formtief der letzten Folgen rausgeholt und somit alles in allem eine Produktion abgeliefert, die für Fans sicherlich unvermeidbar sein wird, die man als „normaler“ Hörspiel-Maniac aber eigentlich nicht kennen muss, also eine durchschnittliche Produktion.


    *** / *****


    © 2005 by lord gösel / Hörspiel-Maniac