Mit welcher Note bewertest du dieses Hörspiel? 0
-
Note 6 (0) 0%
-
Note 5 (0) 0%
-
Note 4 (0) 0%
-
Note 3 (0) 0%
-
Note 2 (0) 0%
-
Note 1 (0) 0%
Jack Slaughter - die Tochter des Lichts. So heißt die neue Serie aus dem Hause Universal - produziert von LPL, die sich vor allem mit ihren Hörbuch-Vertonungen und Offenbarung 23 einen Namen gemacht haben, die pünktlich an Halloween ihren Weg in die Kaufhäuser finden soll.
Die Vorabankündigungen geben viel Anlass zur Spekulation. Was wird die Hörerschaft hier erwarten? Eine der typischen Geisterjäger-Dämonenkiller-Geschichten scheint es jedenfalls schon mal nicht zu sein. Das hört sich alles doch eher nach Klaumak an, nach Comedy. Doch in welche Richtung mag diese genau gehen?
In Forenkreisen wurde nicht gerade selten der Vergleich mit Geisterjäger Jac Longdong aus dem Hause der R&B Company bemüht. Weshalb hat sich mir eigentlich nie wirklich erschlossen. Und dass die beiden Serien (also Jac Longdong und Jack Slaughter) außer gewissen Ähnlichkeiten den Vornamen betreffend in etwa so viel gemeinsam haben wie eine stille Bibliothek mit einer lauten Disco, ist spätestens nach wenigen Minuten dieses Hörspiels mehr als Sonnenklar.
Wer hier ein Chaoshörspiel per exellance erwartet liegt völlig falsch. Diese Reihe ist alles andere als eine typische Version des Comedy-Grusels. Allerdings bei weitem auch nicht sonderlich bemüht ernsthaft zu sein. Jack Slaughter liegt genau dazwischen und dazu passende Vergleiche an Land zu ziehen, ist verdammt schwer.
Das, was wir am Anfang zu hören bekommen, wirkt zunächst sogar erstaunlich bodenständig. Ein Professor auf der Suche nach dem Paranormalen. Jedoch mit wenig Erfolg. Und verschiedene Studenten mit etwas eigenwilligen Hobbys und Nebenjobs.
Und diese Personen lernen wir zunächst mal etwas näher kennen. Dies macht ungefähr den Haupteil der ganzen Geschichte aus. In allerlei grotesken Situationen und Gesprächen merken wir wie der Grad der Überzeichnung stetig zunimmt und mit dem Erscheinen eines ganz gewissen Herrns aus der Unterwelt seinen Höhepunkt findet.
Inhaltlich eigentlich nicht sonderlich aufregend und schon gar nicht außergewöhnlich spannend oder gar unheimlich. Aber auf ganz eigene Art und Weise doch höchst unterhaltsam und mit mehr als einer Situation gespickt, die zum schmunzeln einlädt. Erfreulicherweise wird nicht versucht möglichst dicht einen Gag an den nächsten zu pressen. Stattdessen lässt man die Story einfach mal etwas dahinplätschern und die Charaktere in ihrem Element aufgehen. Was bei vielen anderen Hörspielen wohl schnell ein Gähnen hervorrufen würde, funktioniert hier überraschend gut.
Das mag mit auch an der starken Sprecherbesetzung liegen. In sämtlichen Hauptrollen findet man nur Top-Sprecher wieder, deren Stimmen zwar nicht mehr ganz so frisch wirken, denen man aber trotzdem (solange es nicht vollkommen Überhand nimmt) gerne lauscht.
Erzähler ist Till Hagen. Dieser übernimmt den gleichen Job derzeit ebenso bei der Serie Offenbarung 23 und man muss erstmal etwas umschalten, was mit der Zeit immer besser gelingt. Hagen macht alles richtig, aber in dieser Besetzung tritt am deutlichsten die Handschrift von LPL hervor.
Simon Jäger (Jack Slaughter) und David Nathan (Tony Bishop) geben ein wunderbares Gespann ab. Zwei Studenten auf dem Weg im Kampf gegen die Unterwelt. Vorher aber vor allem auf der Suche nach Geld und im Versuch Mädchen anzubaggern (erstklassige Szene!).
Bringt man zudem die folgenden Namen ins Gespräch ist klar, dass nicht kleckern sondern klotzen das Schlagwort dieser Serie zu sein scheint: Klaus-Dieter Klebsch (Doom), Rainer Fritzsche (Basil Creeper), Lutz Mackensy (Luci), Detlef Bierstedt (General).
Dazu noch die dezent untermalenden Klänge von Andy Matern. Das gibt dem ganzen den letzten Schliff, um tatsächlich rund zu wirken.
Fazit: Den Stil des Hörspiels kann man nur schwer beschreiben. Vor allem ist es aber wohl wichtig folgendes hervorzuheben: es handelt sich nicht um überdrehte Comedy, sondern um eine sinnvoll erzählte Geschichte, die aber von gewissen Übertreibungen und Überzogenheiten lebt. Das Ergebnis ist - vor allem auch dank des starken Sprechercasts - recht entspannendes Hörvergnügen. Wenn man im wesentlichen etwas kritisieren kann, dann dass es inhaltlich noch etwas dünn zugeht.
___
Schreibe hier deine Meinung zum Hörspiel und stimme bei der Umfrage ab.