Jack Slaughter - 001) Tochter des Lichts

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    Jack Slaughter - die Tochter des Lichts. So heißt die neue Serie aus dem Hause Universal - produziert von LPL, die sich vor allem mit ihren Hörbuch-Vertonungen und Offenbarung 23 einen Namen gemacht haben, die pünktlich an Halloween ihren Weg in die Kaufhäuser finden soll.
    Die Vorabankündigungen geben viel Anlass zur Spekulation. Was wird die Hörerschaft hier erwarten? Eine der typischen Geisterjäger-Dämonenkiller-Geschichten scheint es jedenfalls schon mal nicht zu sein. Das hört sich alles doch eher nach Klaumak an, nach Comedy. Doch in welche Richtung mag diese genau gehen?


    In Forenkreisen wurde nicht gerade selten der Vergleich mit Geisterjäger Jac Longdong aus dem Hause der R&B Company bemüht. Weshalb hat sich mir eigentlich nie wirklich erschlossen. Und dass die beiden Serien (also Jac Longdong und Jack Slaughter) außer gewissen Ähnlichkeiten den Vornamen betreffend in etwa so viel gemeinsam haben wie eine stille Bibliothek mit einer lauten Disco, ist spätestens nach wenigen Minuten dieses Hörspiels mehr als Sonnenklar.
    Wer hier ein Chaoshörspiel per exellance erwartet liegt völlig falsch. Diese Reihe ist alles andere als eine typische Version des Comedy-Grusels. Allerdings bei weitem auch nicht sonderlich bemüht ernsthaft zu sein. Jack Slaughter liegt genau dazwischen und dazu passende Vergleiche an Land zu ziehen, ist verdammt schwer.


    Das, was wir am Anfang zu hören bekommen, wirkt zunächst sogar erstaunlich bodenständig. Ein Professor auf der Suche nach dem Paranormalen. Jedoch mit wenig Erfolg. Und verschiedene Studenten mit etwas eigenwilligen Hobbys und Nebenjobs.


    Und diese Personen lernen wir zunächst mal etwas näher kennen. Dies macht ungefähr den Haupteil der ganzen Geschichte aus. In allerlei grotesken Situationen und Gesprächen merken wir wie der Grad der Überzeichnung stetig zunimmt und mit dem Erscheinen eines ganz gewissen Herrns aus der Unterwelt seinen Höhepunkt findet.
    Inhaltlich eigentlich nicht sonderlich aufregend und schon gar nicht außergewöhnlich spannend oder gar unheimlich. Aber auf ganz eigene Art und Weise doch höchst unterhaltsam und mit mehr als einer Situation gespickt, die zum schmunzeln einlädt. Erfreulicherweise wird nicht versucht möglichst dicht einen Gag an den nächsten zu pressen. Stattdessen lässt man die Story einfach mal etwas dahinplätschern und die Charaktere in ihrem Element aufgehen. Was bei vielen anderen Hörspielen wohl schnell ein Gähnen hervorrufen würde, funktioniert hier überraschend gut.


    Das mag mit auch an der starken Sprecherbesetzung liegen. In sämtlichen Hauptrollen findet man nur Top-Sprecher wieder, deren Stimmen zwar nicht mehr ganz so frisch wirken, denen man aber trotzdem (solange es nicht vollkommen Überhand nimmt) gerne lauscht.
    Erzähler ist Till Hagen. Dieser übernimmt den gleichen Job derzeit ebenso bei der Serie Offenbarung 23 und man muss erstmal etwas umschalten, was mit der Zeit immer besser gelingt. Hagen macht alles richtig, aber in dieser Besetzung tritt am deutlichsten die Handschrift von LPL hervor.
    Simon Jäger (Jack Slaughter) und David Nathan (Tony Bishop) geben ein wunderbares Gespann ab. Zwei Studenten auf dem Weg im Kampf gegen die Unterwelt. Vorher aber vor allem auf der Suche nach Geld und im Versuch Mädchen anzubaggern (erstklassige Szene!).
    Bringt man zudem die folgenden Namen ins Gespräch ist klar, dass nicht kleckern sondern klotzen das Schlagwort dieser Serie zu sein scheint: Klaus-Dieter Klebsch (Doom), Rainer Fritzsche (Basil Creeper), Lutz Mackensy (Luci), Detlef Bierstedt (General).


    Dazu noch die dezent untermalenden Klänge von Andy Matern. Das gibt dem ganzen den letzten Schliff, um tatsächlich rund zu wirken.


    Fazit: Den Stil des Hörspiels kann man nur schwer beschreiben. Vor allem ist es aber wohl wichtig folgendes hervorzuheben: es handelt sich nicht um überdrehte Comedy, sondern um eine sinnvoll erzählte Geschichte, die aber von gewissen Übertreibungen und Überzogenheiten lebt. Das Ergebnis ist - vor allem auch dank des starken Sprechercasts - recht entspannendes Hörvergnügen. Wenn man im wesentlichen etwas kritisieren kann, dann dass es inhaltlich noch etwas dünn zugeht.


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  • Jack Slaughter (Simon Jäger) arbeitet in einem Geschäft für Jagdartikel und Waffen und sein Leben ist eigentlich recht unspektakulär, bis er eines Tages ein rätselhaftes Päckchen geliefert bekommt und er noch nicht genau weiß, was er damit anfangen soll. Gemeinsam mit seinem Kumpel Tony (David Nathan) geht es dann auf eine Party und dort wütet eine seltsame Kreatur, eine Art Dämonenhund. Was hat es damit auf sich? Dann schaut sich Jack das Päckchen mal genauer an und findet darin seltsame Utensilien und im Schlaf erscheint ihm seine Oma Abigail (Gisela Fritsch-Pukaß) die ihm mitteilt, dass er nun die Tochter des Lichts ist!


    - Meinung -


    Der Auftakt einer neuen Serie produziert von LPL für Universal und dabei macht man eine Genregratwanderung der besonderen Art. Grusel und Mystery? Ja, gibt es! Comedy? Gibt es auch! Aber was ist das dann hier? Eine interessante Mischung, die diese Serie bietet und die Befürchtung, dass hier Humor mit der Brechstange serviert wird, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Es gibt hier kein stupides Gagfeuerwerk, sondern gelungene Anspielungen, coole Sprüche, nicht immer politisch korrekt und insgesamt eine runde, stimmige Sache. Die Sache mit der "Tochter des Lichts" hat übrigens auch einen Grund und dabei habe ich mich ebenfalls köstlich amüsiert. Lediglich mit zwei Dingen hatte ich Probleme, denn von den Einflüssen aus den 80ern habe ich nicht viel gemerkt und die Bezeichnung Sitcom will hier auch nicht zutreffen, aber vielleicht wird das ja noch kommen. Alle Charaktere werden hier zügig vorgestellt und der Hörer wird gleich mit ins kalte Wasser geschmissen, das Tempo ist ziemlich hoch und von Langeweile kann hier zu keinem Zeitpunkt die Rede sein.


    Die Sprecher sind hier verdammt gut drauf, vor allem das Duo Simon Jäger und David Nathan hatten bei den Aufnahmen anscheinend einen Heidenspaß und geben Vollgas. Man hört deutlich raus, dass beide nicht am Text kleben, gerne auch mal improvisieren und sich gegenseitig die Bälle zuspielen und das zahlt sich aus, der Spaß überträgt sich auf die Hörerschaft. Das gilt aber auch für Klaus Dieter Klebsch, er hat wohl ebenfalls seine helle Freude an der Arbeit und seiner Rolle als Professor Doom, er hängt sich wahnsinnig rein und auch er scheint hier gerne mal zu improvisieren. Mir ist keine Serie bekannt, bei der das dermaßen passend rüberkommt und zur guten Unterhaltung beiträgt, wie es hier der Fall ist. Wer mischt denn sonst noch mit? Nur Topsprecher, die man immer und immer wieder gerne hört, Regina Lemnitz, Lutz Mackensy, Dennis Schmidt-Foß, Gisela Fritsch-Pukaß und als Erzähler Till Hagen und noch viele weitere. Eine starke Vorstellung aller, da fällt wirklich niemand negativ auf oder aus dem Rahmen.


    Ein riesiges Lob an Andy Matern, der dieser Serie den perfekten Anstrich in Sachen Sound verpasst. Hier kommt dann auch das Flair der 80er auf, das man storytechnisch leider vermisst, soundtechnisch wird aber alles richtig gemacht. Ob nun Gitarrensounds oder Keyboardklänge, dieser Bereich kommt sehr stark rüber, da gibt es nichts zu meckern. Auch die Geräuschkulisse trägt zu diesem höchst positiven Eindruckbei, alles in bester Ordnung.


    Ein Wort noch zu dem Artwork, das mir sehr gut gefällt und hier wird auch deutlich gezeigt, dass sich diese Serie von anderen Produktionen abgrenzen will. Schrill, grell, comichaft, aber man weiß dennoch, worum es geht. Das Cover zeigt auch noch eine Szene aus dem Hörspiel, aufmerksame Hörer werden hier also einen "Aha-Effekt" serviert bekommen.


    Mir hat der Auftakt durch und durch gefallen und ich bin richtig erleichtert, dass kein Brechstangenhumor serviert wird oder einem Kalauer am Fließband um die Ohren gehauen werden. Eine ordentliche Gagdichte, eine interessante Story, dazu top produziert, die erste Folge überzeugt in fast allen Belangen. Man darf gespannt sein, wie es mit Jack Slaughters Abenteuer als Tochter des Lichts weitergehen wird!


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  • Der Start der Reihe, die sich als „Horror-Hörspiel-Sitcom“ einordnet, ist unterhaltsam, aber die Handlung sehr dünn. In erster Linie werden die Figuren vorgestellt. Zuerst lernen wir den durchgeknallten Gegenspieler „Professor Doom“ kennen, der auch der heimliche Star der Serie zu sein scheint. K.-Dieter Klebsch (derzeit vor allem bekannt als dt. Stimme von Hugh Laurie in „Dr. House“) leiht ihm seine Stimme und sorgt für Szenen, die zwar keine Gags bieten, aber doch komisch wirken. Auf der guten Seite hören wir Simon Jäger, der von seiner verstorbenen Oma beigebracht bekommt, das er „Die Tochter des Lichts“ ist.


    Die Serie – die, genau wie Offenbarung 23, aus dem Hause LPL kommt – hat erstaunlicherweise genau die gleichen Probleme. Die Handlung ist dünn und wird unendlich breit erzählt. Viele Szenen sind einfach zu lang. Der Unterschied zwischen beiden Serien ist, das hier nur sinnloser Inhalt vorhanden ist, während O23 zum Nachdenken anregt. Richtig komisch, oder richtig gruselig wird keine Szene, weshalb die selbst zugeordnete Kategorie nicht eingehalten wird.


    Das Coverdesign ist völlig durchgeknallt, wie der Inhalt selbst. Innovativ ist daran, das das Cover im Innern weitergeführt wird. Man sieht vorne eine Faust, mit einer Puppe, die eine Schlüsselrolle im Kampf gegen das Böse einnimmt, und auf der Innenseite eine Leiche, die diese Puppe in der Hand hält. Musik und Effekte unterstreichen die Handlung. Die Kapiteleinteilung ist gut.


    Fazit: Sehr lustig geht es hier nicht zu, aber die guten Sprecher haben hörbar Spaß!

  • Viel angepriesen und aufgebauscht schickt LPL Records die Tochter des Lichts in ihr erstes Abenteuer. Allerdings startet der erwartete Angriff auf die Lachmuskeln (setzt man das nicht von einer Horror Sitcom voraus?) und somit die komplette erste Hälfte des Hörspiel in dermaßen sinnfreier Belanglosigkeit, dass sich relativ schnell Ernüchterung einstellt. Humor kann anders klingen, John Sinclair die Comedy hat es vorgemacht. Witzig hier ist bis zu diesem Punkt lediglich die Promotion für diese Serie. Doch was genau hat man eigentlich erwartet? LPL mit Offenbarung 23 recht erfolgreich, geht hier zwar inhaltlich neue Wege, bleibt sich aber von der Machart absolut treu. Das Gros der Hauptsprecherriege, perfekt ergänzt mit dem genialen Klaus Dieter Klebsch und diversen ebenfalls neuen, top agierenden Nebensprechern, bildet das Rückgrat der Serie. Auch Skript und Dialogführung erinnern oft an Offenbarung 23, auch wenn hier Gespräche um Längen lockerer und kürzer ablaufen. Spacige, pumpende Sounds werden hier zudem von einem sehr gefälligen Metal Rock Soundtrack mit viel Melodie aufgelockert. Musikalisch sorgt man hier wirklich für tolle Abwechslung, die kaum Wünsche offen lässt. Die qualitative Machart (denn auch die Geräuschkulisse ist toll gelungen) kann definitiv überzeugen. Inhaltlich allerdings liegt Teil 1 mit sinnfreier langweiliger Story ziemlich daneben. Halten wir zugute, dass so manche Serie mit Einführung der Charaktere einen holprigen Start hatte. Diesen könnte man aber weitaus leichter verzeihen, wäre hier der gepriesene und kaum vorhandene Witz und Humor wesentlich offensichtlicher in die Geschichte verwoben worden. So ist zumindest die 1 noch ein Satz ohne X. NIX! Da halfen auch die tollsten Sprecher und die hochwertige, überzeugende Machart nichts.

  • Mir hat der "Angriff auf die Lachmuskeln" sogar sehr gut gefallen, ein angenehmer Humor, der nicht jeden Kalauer mitnimmt und sich damit sehr wohltuend bspw. von der John Sinclair-Comedy abhebt.


    Bezüglich der "Sinnfreiheit" - den Begriff kam mir beim Hören nicht in den Sinn - eher mangelnder Tiefgang, aber da fällt mir im "Geisterjägergenre, in dem alle Geisterjäger ja ganz anders sind als alle anderen" spontan kein Beispiel ein, das in diesem Punkt glänzen würde.

  • Unterhaltsam. Das trifft es ziemlich genau.
    Jack Slaughter ist ein unterhaltsames Hörspiel für zwischendurch. Quallitativ auf gutem Niveau, mit tollen Sprechern und einer Story, die eingängig aber keineswegs flach ist.
    Die Sache mit dem Humor ist zum Glück allgemeintauglich umgesetzt und führt nicht dazu, daß man als Hörer die Augen verdreht weil man es persönlich nun nicht lustig findet.
    Der einzige wirkliche Kritikpunkt ist für mich die Musik, die ich weder 80s like finde, noch mir persönlich zusagt.


    Jack Slaughter ist ein Produkt, mit dem es vielleicht möglich ist eine breitere Masse anzusprechen als mit den teils tiefergehenden Storys und Konzepten vieler anderer Serien.
    Ich wurde gut unterhalten, damit ist der Start wohl gelungen... :lolz:

  • Zitat

    Original von mr.wong
    Der einzige wirkliche Kritikpunkt ist für mich die Musik, die ich weder 80s like finde, noch mir persönlich zusagt.


    Das sehe ich auch so, jedenfalls was Folge 1 betrifft. Der 80s-Style geht der Serie da noch ab und von Sitcom merkt man in beiden Folgen auch noch nichts.