Gruselkabinett - Folge 27 - Der Leichendieb

  • Gruselkabinett - Folge 27 - Der Leichendieb
    Von Titania Medien nach einer Geschichte von Robert Louis Stevenson


    STORY:
    Vettes, ein 40jaehriger Schotte, sitzt in einer Kneipe in Edinburgh und sieht durch Zufall einen alten Bekannten wieder und wird sehr emotional und laut, da viele Gefuehle in ihm hochkommen. Nachdem das verklungen ist, erzaehlt der alte Vettes seinen Freunden in der Kneipe seine Lebensgeschichte, und die hat es in sich. Mehr will ich da nicht verraten, der Titel alleine verraet schon einiges. Ich wuerde den Text auf der CD nicht unbedingt lesen, der verraet eigentlich schon zu viel, deshalb habe ich ihn nicht hierhin kopiert.


    SPRECHER:
    WAHNSINN!!! Was Michael Pan hier als Vettes leistet ist absolut preiswuerdig. Seine emotionale Meisterleistung in Track 3 als er seinen alten Bekannten wiedertrifft ist PHAENOMAENAL. Es erinnert mich von der dramatischen intensitaet an den Monolog des Frankenstein Monsters von Klaus-Peter Klebsch in Folge 13. Und die Vielseitigkeit der Darstellung des menschlichen Charakters Vettes ist sehr ueberzeugend. Teilweise schuechtern, manchmal emotional, dann aggressiv, dann verunsichert, dann verwirrt. Einfach geniale Stimmungswechsel. Selten habe ich eine so ueberzeugende Leistung gehoert. Michael Pan, ich zolle ihnen grossen Respekt.


    Aber die anderen Sprecher stehen da nicht weit hinter. Torsten Michaelis als Macfarlane ist ausgezeichnet in dieser Rolle. Und Hans-Werner Bussinger spielt den zynischen, gefuehlskalten, planenden Prof. Knox so ueberzeugend, dass man denkt, der Professor kommt direkt von der Wannseekonferenz.


    Andere kleinere Rollen werden von Ernst Meincke, Andreas Mannkopf, Melanie Hinze und Wilfried Herbst gespielt. Alles grosses Kino.


    MUSIK und EFFEKTE:
    Die Musik und die Effekte sind von hoher Qualitaet und unterstuetzen die Geschichte sehr sinnvoll. Eine duestere Hintergrundstimmung wird erzeugt, welche dieses Hoerspiel sehr schaurig macht. Besonders am Ende wird so richtig geklotzt. Jedoch liegt das Hauptaugenmerk auf die Konversationen. Was besonders gut gewirkt hat ist das Echo in der Halle mit dem Professor und auch der Regen. Die Dramatik wird durch die Musik und die Effekte noch weiter erhoeht und auf den Gipfel getrieben.


    UMSETZUNG und REGIE:
    Da haben Stephan Bosenius und Marc Gruppe wieder eine Meisterleistung vorgelegt. Man hoert richtig, wie sehr sich die Sprecher mit der Rolle identifizieren koennen. Da hat die Regie perfekte Arbeit geleistet.


    Das Grundthema der Geschichte alleine haucht mir schon einen Schauer ueber den Ruecken. Da dieses Geschichte kaum uebernatuerliche Elemente hat, wirkt sie um so realer und deshalb umso ekliger, schauriger, und gruseliger. Die Geschichte ist eine immer noch aktuelle dramatische Darstellung der menschlichen Schwaeche, die mich sehr mitgenommen hat. Absolut fesselnd. Man sollte jedoch keine Vampire oder andere uebernatuerlichen Elemente erwarten. Der Schauer kommt von der Realitaet, die die Geschichte haben koennte. Auch wenn das Hoerspiel fast 70 Minuten lang ist, gibt es da keine Laengen, im Gegenteil, das Hoerspiel hat moch total gefesselt und ich konnte an nichts anderes denken, bis ich es zu Ende gehoert hatte.


    Das Hoerspiel ist ab 14 Jahren empfohlen, und bei diesem Hoerspiel wuerde ich das auch so sehen. Da werden ganz schoen heftige Themen besprochen, die mir fast den Magen haben umdrehen lassen. Also nix fuer Kinder.


    HOERPROBE:
    Eine Hoerprobe gibt es hier:


    Hoerprobe


    AUFMACHUNG:
    Das Cover sieht sehr gut aus. Es zeigt eine bestimmte Szene in der Geschichte. Generell ist diese Gruselkabinett Folge von der Aufmachung sehr aehnlich wie die anderen Folgen.


    Das Hoerspiel ist in 13 Tracks eingeteilt und ist ca. 68 Minuten lang.


    ZUSAMMENFASSUNG:
    Dieses dramatische Meisterwerk der menschlichen Schwaeche ist genauso furchterregend wie unterhaltend. Man fuehlt mit Vettes und fragt sich wie er aus dieser Lage rauskommen kann. Perfekt umgesetzt und mit einem phaenomaenalen Michael Pan in seiner besten Rolle.


    Nachdem die letzten Gruselkabinett Folgen nicht ganz oben mitspielen konnten, hat das Gruselkabinett mir dieser Folge wieder einen neuen Meilenstein bekommen. Fuer mich eine der besten Gruselkabinettfolgen, es ist in meiner Top 3. Absolut empfehlenswert. Von der Melodramatik sehr aehnlich wie Frankenstein.


    5 von 5 Sternen

  • Der Handel mit Leichen blüht! Dieses grausame Geschäft dient dazu, dass die Forschung immer wieder mit kalten Leibern versorgt wird und an ihnen experimentieren kann. Doch was ist, wenn das Leben des "Materials" gewaltsam beendet wurde? Wird dies für die Täter nur rechtliche Konsequenzen haben oder auch übernatürliche?


    - Meinung -


    Hier geht es deutlich düsterer und gruseliger zu, als es in der vorherigen Folge der Fall war. Stevensons Werk ist durch und durch spannend und auch sehr kurzweilig und die Spielzeit von ca. 68 Minuten vergeht wie im Nu. Zwar ist die Story nicht sonderlich Komplex und Klappentext und Cover erzählen eigentlich schon so gut wie alles, doch insgesamt wird man schaurig unterhalten. Mehr möchte man ja auch gar nicht, denn solange das Ergebnis stimmt, gibt es auch nichts an diesem Werk auszusetzen.


    Das Spiel der Sprecher ist ein Genuss, anders kann man es wohl nicht ausdrücken. Hier sind Topleute versammelt, die auch im Alleingang eine Produktion auf ihren Schultern tragen könnten und im Zusammenspiel macht es gleich doppelt und dreifach soviel Spass, ihnen zu lauschen. Michael Pan, Wilfried Herbst, Andreas Mannkopff, Hans-Werner Bussinger, Torsten Michaels und viele weitere geben sich hier die Ehre. Wenn dann noch David Turba, Ernst Meincke und Frank Schaff in den kleineren Rollen mitmischen, dann kann man sich schon denken, wie hochkarätig es hier zugeht.


    Doch nicht nur in diesem Bereich wird tolle Arbeit abgeliefert, auch die Untermalung sitzt perfekt. Düstere Klänge sorgen für eine dichte und packende Atmosphäre, dazu die richtigen Geräusche und Effekte, fertig ist auch dieser Bereich und das Ergebnis kann sich absolut hören lassen.


    Eine weitere, starke Folge, an der es eigentlich nichts auszusetzen gibt. Wie gesagt, man darf sich nur nicht auf eine komplexe Story einstellen, sondern eher auf Grusel zum Zurücklehnen, zum Geniessen, denn dann spielt dieses Hörspiel seine Stärken aus. Auf jeden Fall empfehlenswert!


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  • Inhalt: Edinburgh 1829: Der Handel mit Leichen für anatomische Forschungszwecke ist in England im frühen 19. Jahrhundert ein blühendes und grausiges Gewerbe.


    Aber sind es wirklich ausschließlich heimlich auf den Friedhöfen ausgegrabene Leichen oder handeln korrupte Leichendiebe am Ende auch mit nur zu diesem speziellen Zweck vom Leben zum Tod gebrachten Körpern...?


    Story: Die Geschichte gefällt mir noch einen Ticken besser als die Vorherige, denn hier geht es noch ein gutes Stück düsterer und gruseliger zu. Trotz einer Spielzeit von fast 70 Minuten vergeht diese Geschichte wie im Flug und ich habe mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Die Story aus der Feder von Robert Louis Stevenson, den viele als Autor der ‚Schatzinsel’ kennen, ist wie bereits erwähnt sehr düster und spannend und zu Recht ein Eintrag der Serie. Im Bereich Story gibt es also schon einmal überhaupt nichts auszusetzen, wie sieht es bei der Bearbeitung aus?


    Sprecher: Bei der Auswahl der Sprecher hat man sich ebenfalls viel Mühe gegeben und erneut viele bekannte Sprecher verpflichten können. Die Hauptrolle des Fettes wird von Michael Pan gesprochen und er bringt seine Rolle wirklich glänzend rüber. Die Rolle des Dr. Macfarlane übernimmt Torsten Michaelis, den man bereits in der vorherigen Produktion zu hören bekam und auch er macht seinen Job sehr gut. Neben den beiden hört man noch Hans-Werner Bussinger, Andreas Mannkopff, Melanie Hinze, Wilfried Herbst, David Turba, Ernst Meinecke und Frank Schaff. Letztere hörte man ebenfalls bereits in ‚Die liebende Tote’ doch das stört meiner Meinung nach nicht. Insgesamt geben sich alle Beteiligten wieder viel Mühe und bringen ihre Rollen gekonnt rüber.


    Musik und Effekte: Erneut präsentiert sich auch die technische Seite sehr stark. Die musikalische Untermalung passt wirklich perfekt zur Geschichte und hat einen großen Anteil an der düsteren Atmosphäre. Dazu kommen noch sehr gute Effekte, die von den beiden Produzenten passend eingesetzt wurden. Gute Arbeit, Titania!


    Fazit: Sehr starke Folge, die für mich innerhalb der Serie weit oben mitmischt, denn die Geschichte ist von Anfang an spannend, gruselig und sehr düster. Dazu gesellen sich noch viele sehr gut aufgelegte Sprecher und eine tolle technische Seite. Für Fans der Serie wieder ein Pflichtkauf, aber auch jeder andere Fan von atmosphärischen Hörspielen sollte hier zugreifen, die Produktion ist wirklich jeden Cent wert! Für mich ein tolles Hörspiel, das das Prädikat TOP wirklich verdient hat!


    Note 1-

  • Fettes trifft sich Abend für Abend mit einigen Freunden um Rum zu trinken, niemand weiß wirklich, wer er ist und welches Leben er früher führte. Doch dann kommt eines Tages der Arzt Macfarlane in die Wirtschaft um einen Menschen zu heilen. Als Fettes seinen Namen hört, ist er schier entsetzt und kann nicht glauben, dass dieser Mensch als Arzt praktizieren darf. Fettes zetert und beschimpft den Londoner Arzt und jagt durch sein Verhalten den Besuchern eine Heidenangst ein. So kommt Fettes nicht drum herum, seine Geschichte endlich zu erzählen - er nimmt seine Freunde mit ins Edinburgh des Jahres 1829, an die Universität, in die Anatomieabteilung, in die Sezierräume und erzählt eine unglaubliche Geschichte...


    Hier zieht Titania Medien wieder einmal alle Register ihres Könnens. Sie unterlegen diese schaurige Geschichte mit atmosphärisch-stimmigen Geräuschen und einer Musik, die die Geschichte perfekt unterlegen und technisch stimmig sind. Die zwei Protagonisten Fettes (Michael Pan) und Macfarlane (Torsten Michaelis) liefern mit ihren Rollen eine fantastische Arbeit ab, aber vergessen seien auch nicht die Nebenrollen, die das Tüpflein auf dem I sind. Man merkt hier an jeder Minute, dass sämtliche Beteiligten mit viel Spaß und Herzblut gearbeitet haben, Sprecher, Regie, Technik – alles stimmt und passt. Auch wenn die Geschichte an sich recht vorhersehbar ist, bietet die starke Umsetzung Hörspielunterhaltung vom Feinsten! Ein Hörspiel, das neue Maßstäbe setzt!