Die Ferienbande Nr. 3 - ...und die unerträglichen Schmuggler (Kai + Sven/WortArt)

  • Für die Ferienbande geht es zu Onkel Tarantino und Tante Pfanni (Andreas von der Meden und Maud Ackermann) in die Hügelhütte. In der Gegend scheint es aber nicht mit rechten Dingen zuzugehen, hat der Onkel was zu verbergen? Dann geht auch noch das Gerücht um eine Schmugglerbande um, die ein gewisser Mathieu (Santiago Ziesmer) anführen soll. Die Ferienbande steckt also mal wieder mitten in einem gefährlichen Abenteuer, aber werden sie es auch mit heiler Haut überstehen?


    - Meinung -


    Lange genug hat es ja gedauert, nun gibt es endlich ein weiteres Abenteuer der Ferienbande. Das wartet mal wieder mit einer ganzen Reihe von Parodien auf Hanni & Nanni, die Fünf Freunde, TKKG und Co. auf und es darf herzlich gelacht werden. Die Pointen sitzen und werden in Hülle und Fülle geboten und von den satten 79 Minuten merkt der Hörer so gut wie gar nichts, was an der hohen Zahl von Gags und Pointen liegt und auch wenn die Story für geübte Hörer sicherlich nicht innovativ ist, so ist sie durch und durch abwechlungsreich und unterhaltsam. Um so eine Geschichte zu schreiben, müssen Kai und Sven zwangsläufig Fans der ersten Stunde sein und das stellen sie hier eindrucksvoll unter Beweis.


    Kai Schwind und Sven Buchholz sprechen den Großteil der Ferienbande und machen dabei einen guten Job, herrlich überzogen werden die Rollen hingepflaster, so richtig schön überdreht geht es zur Sache. Als Erzähler ist Matthias Keller mit von der Partie, der nicht selten an den großen Lutz Mackensy erinnert und seine Sache sehr gut macht. Gibt es wieder bekannte Gastsprecher? Natürlich! Eine ganze Menge sogar, dabei handelt es ich um die "üblichen Verdächtigen", die bei einer derartigen Serie schon fast dabei sein müssen. Konrad Halver, Sascha Draeger, Maud Ackermann, Santiago Ziesmer und Andreas von der Meden. Gerade letzterer ist meiner Meinung nach der Gewinner dieser Produktion, denn zum einen brüllt er hier so richtig schön rum und kann sich gehen lassen, zum anderen zeigt er im abschließenden Bonustrack auch eine andere Seite, mehr wird aber nicht verraten.


    Die Untermalung überzeugt ebenfalls voll und ganz, die Musiken passen wie die Faust aufs Auge. Zum einen gibt es Klänge zu hören, die an diverse Jugendserien der späten 80er Jahre aus dem Hause Europa erinnern, also viele Synthesizereinsätze und zum anderen auch eine ganze Menge Musiken, die an die Sounds von Carsten Bohn erinnern, also rundum eine ordentliche Angelegenheit.


    Auch die dritte Folge überzeugt restlos und dürfte allen Fans von guter Comedy gefallen und auch diejenigen, die die alten Jugendserien lieben, dürften eine ganze Menge Spass an dieser völlig überdrehten Parodie haben. Ich kann auch dieses Abenteuer der Ferienbande wieder uneingeschränkt empfehlen. Hoffentlich lassen uns die Macher nicht wieder so lange auf die nächste Folge warten!

  • Lange, lange hat es gedauert. Doch endlich ist es soweit: Die Ferienbande meldet sich wieder zurück. Ihr Abenteuer diesmal: "und die unerträglichen Schmuggler".


    Bröckchen besucht mit seinen Freunden Onkel und Tante. Das langweilige Landleben ist aber nicht unbedingt das Ding der Ferienbande und so sucht sie verzweifelt nach einem neuen Abenteuer. Als sie auf Hanne und Nanne stoßen, erfahren sie von den Schmugglern, die hier ihr Unwesen treiben sollen. Könnte nicht auch der cholerische Onkel Tarantino etwas damit zu tun haben? Die Bande ermittelt auf ihre eigene Art und Weise. Schließlich ist Babsi verschwunden. Ob sie entführt wurde?


    Wer bis dahin noch nichts von der Ferienbande gehört haben sollte, schon mal eines direkt vorneweg: Das Cover ist nicht einfach etwa schlecht gezeichnet, sondern ganz absichtlich so wie es ist. Denn bei der Serie handelt es sich nicht um eine normale Jugendserie, sondern um Comedy pur!


    Der Auftakt ist schon mal herrlich schräg und dürfte die Lachmuskeln doch ziemlich beanspruchen. Sascha Draeger dürfte jedem TKKG-Fan ein Begriff sein und wer sich gefragt hat, was aus Tarzan/Tim möglicherweise einmal werden könnte, der bekommt hier eine ziemlich krasse Version vorgestellt. Die Verbindung zwischen der von Sascha Draeger gesprochenen Figur und Bernd (früher genannt Beate) ist wohl alles andere als ein Zufall. Doch nicht allein TKKG wird hier mal wieder massiv und auf äußerst unterhaltsame Art und Weise durch den Kakao gezogen, auch einige anderen Jugendserien bekommen mal wieder ihr Fett weg. Seien es die drei Jungs aus Rocky Beach, Hanni und Nanni, und andere mehr...
    Auch Themen, welche die Fans außerhalb der Hörspiele aktuell bewegen dürften greift man auf. So ist wenig verwunderlich, dass sich kurz nach der Titelmelodie ein gewisser Anwalt Plotzka zum Thema Rechtsfrage rund um die Ferienbande zu Wort meldet. Einige neue Namensvorschläge hat er auch schon im Gepäck ;).
    Nachdem der Beginn mal wieder gnadenlos haarsträubend ausfällt, normalisiert sich die Geschichte im weiteren Verlauf etwas. Zumindest was den groben Rahmen der Story angeht, der sogar halbwegs bodenständig ausfällt und nicht nur aus einer Aneinanderreihung von grotsken Situationen besteht. Ein normales Abenteuerhörspiel darf man deswegen aber noch lange nicht erwarten, wenn die Ferienbande sich für die Ermittlungen verantwortlich zeichnet. Zwar nehmen die Gags im Verlauf etwas ab und die Lacher sind eher verstreut, aber amüsant ist das ganze dennoch. So richtig auf Hochtouren kommt man dann gegen Ende wieder.
    Insgesamt eher nicht stärker als Folge 2, aber auch nicht wirklich viel schwächer. Wer bereits sehnsüchtig auf den neuesten Fall gewartet hat, der dürfte wohl ohnehin blind zugreifen. An der Art und Weise wie die Hörspiele zuschlagen, hat sich jedenfalls nicht viel geändert. Und das ist auch gut so. Normal ist hier nichts...


    Für die Ferienbande, also Bernd, Baul, Bröckchen und Bambi zeichnen sich immer noch die gleichen Sprecher verantwortlich. Erwähnt hatte ich weiter oben schon Sascha Draeger, der als Bernds Vater eine abartige Figur abgibt. Sehr geil! Neben ihm konnte man noch weitere bekannte Gastsprecher gewinnen. So Andreas von der Meden als Onkel Tarantino. Auch dieser Charaktere ist vor dem Hintergrund des verqueren Spiels mit dem Namen einfach nur irre schräg. Weiterhin geben sich Konrad Halver als durchgeknallter Hausmeister und Santiago Ziesmer als Fiesling die Ehre. Bekannt aus dem zweiten Hörspiel dürfte auch noch Johann König als Dritter sein. Die Leistungen nach normalen Maßstäben zu bewerten ist schwer. Jedenfalls hat man das Gefühl, dass alle bei den Aufnahmen eine Menge Spaß hatten, der sich auch auf den Hörer überträgt. Und das ist ohnehin das wichtigste.


    Musik kommt auch zum Einsatz. Klänge, die recht gut ins Bild passen und auch bei einem "normalen Hörspiel" keineswegs fehl am Platze wären. Gelungen.


    Fazit: Durchgeknallter Hörspiel-Spaß, der aber nicht völlig auf Albernheiten aufbaut und durchaus eine für diesen Rahmen nette Story zu bieten hat, die aber natürlich trotzdem gnadenlos überzogen ist. Auch wenn die Folge im Vergleich zum zweiten Abenteuer etwas abfällt, so ist das Ergebnis letztlich doch immer noch sehr unterhaltsam. Und hier dürfte wohl jeder irgendwo eine Stelle finden, bei der er vor Lachen fast auf dem Boden liegt. Herrlich schräg!

  • Die Ferienbande 3
    Die Ferienbande und die unerträglichen Schmuggler
    Autor: Kai Schwind und Katrin Wiegand
    Produktion: Kai + Sven / WortArt 2007
    Regie: Kai Schwind
    Länge: 79 Minuten


    Mit:
    Erzähler: Matthias Keller
    Bernd: Sven Buchholz
    Baul: Kai Schwind
    Bröckchen: Sven Buchholz
    Babsi: Chris Peters
    Bernds Vater: Sascha Draeger
    Anwalt Plotzka: Kai Schwind
    Tante Pfanni: Maud Ackermann
    Onkel Tarantino: Andreas von der Meden
    Hanne: Noah Sow
    Nanne: Alexandra Maxeiner
    Vishu Punjab: Kai Schwind
    Wirt: Michi Herd
    Wirtin: Katrin Wiegand
    Horst Adler: Konrad Halver
    Mathieu: Santiago Ziesmer
    Dritter: Johann König
    und Bambi, der Hund


    Die Ferienbande verbringt ihre Ferien diesmal in der Hügelhütte bei Bröckchens Onkel Tarantino und Tante Pfanni. Doch die heile Welt hat einige dunkle Seiten und die Freunde bekommen es mit einer dubiosen Schmugglerbande zu tun. Ein Abenteuer, wie es chaotischer kaum sein könnte, beginnt...



    Meine Meinung:


    Die Ferienbande, die ich bislang ansatzweise nur aus Radiocomedyspots kannte, erleben hier ihr bereits drittes Abenteuer. Bereits nach den ersten Tracks war schon klar, hier habe ich schon zwei Folgen verpasst, die ich nicht hätte verpassen dürfen.


    Die Geschichte an sich ist natürlich vollkommene Nebensache, hier geht es nur um Klischees und Persiflagen. Insbesondere zieht man natürlich die TKKG-Reihe durch den Kakao, aber Seitenhiebe gibt es auch auf andere Serien - allein die Sequenz mit der einstweiligen Verfügung des Universum-Verlages bringt die Absurdität des Lizenzstreit um die "Drei ???"-Serie in einer Minute auf den Punkt. Als Hörer lag ich hier schon vor Lachen quer vor dem CD-Player.


    Bei den Hauptfiguren beschränkt man sich allerdings auf das Wolf'sche Ermittlerteam. Natürlich sind diese noch stärker überzeichnet als die Vorlagen und stehen auch zum Teil zu diesen in einem paradoxen Verhältnis - das garantiert aber auf jeden Fall allein schon einige Lacher. In den Nebenrollen tauchen dann aber auch einige Anspielungen auf andere Figuren auf, wie z. B. die schlagkräftigen Internatsbewohnerinnen Hanne und Nanne.


    Die Sprecher rekrutieren sich zunächst aus den Machern selbst, die hier zum Teil mehrere Rollen übernehmen. Das ist ja normalerweise ein übles Verbrechen am Hörer, hier stört es aber keineswegs, denn die Figuren sind sprachlich extrem weit auseinander.


    Für die Nebenrollen konnte man einige bekannte Stimmen gewinnen. Konrad Halver, Andreas von der Meden, Sascha Draeger und sogar Maud Ackermann, sorgen mit ihren vertrauten Stimmen - bei Maud Ackermann hört man auch heute noch direkt die "George" heraus - für ein passendes Hörspiel-Flair.


    Einzig Johann König konnte mich hier als Sprecher nicht wirklich überzeugen, von seinem Einsatz hätte ich mir deutlich mehr erhofft. Sein Part wirkt irgendwie schrecklich stümperhaft, aber leider auch nicht in der Art, dass er an die Kunstfigur Johann König angelehnt wäre.


    Bei der Musik gibt es einige schöne Anspielungen auf alte Hörspielmusiken der Europa-Reihen, was natürlich das Flair dieser Produktion deutlich unterstützt. Hier und da sind auch andere, moderne Stücke eingesetzt. Das hat allerdings wenig Einfluss, denn diese sonstigen Musiken sind hier wirklich nebensächlich.



    Die Ferienbande ist eine tolle Parodie auf die diversen Jugendhörspielreihen. In einer Bandbreite von leichter Parodie bis zum derbsten Scherz, wird hier ein ganzes Genre gekonnt auf den Arm genommen.
    Hörspieljunkies sollten, ach was... müssen daher hier auf jeden Fall zugreifen!





    Meine Wertung: + + + +

  • Inhalt: Die heile Hörspielewelt wähnte sich schon fast sicher - doch jetzt kehrt die Ferienbande wieder zurück. In ihrem dritten Hörspielabenteuer verschlägt es unsere Helden in die Berge, zu Bröckchens Onkel und Tante. So beschaulich, wie es zunächst scheint, geht es in der Provinz gar nicht zu. Und als ob interfamiliäre Konfliktsituationen und jede Menge Stricklieselwürste noch nicht genug wären, bekommen es die Freunde noch mit einer Schmugglerbande zu tun, die das ganze Dorf terrorisiert. Wer steckt dahinter? Ist etwa Bröckchens cholerischer Onkel in die Vorfälle verwickelt? Weiß der Besitzer des indischen Kebab-Ladens mehr, als er in reichlich gebrochenen Deutsch sagen will? Und wer zum Teufel ist eigentlich dieser Matthieu? Während noch in alle Richtungen ermittelt wird und die Ferienbande sogar die Hilfe von Hanne und Nanne, zwei gewaltbereiten Internatsschülerinnen annehmen muss, passiert das Unfassbare: Babsi wird entführt!


    Story: Nach fast zwei Jahren Pause erscheint nun endlich das dritte Abenteuer der Ferienbande. Nachdem ich von den ersten beiden Hörspielen restlos begeistert war, war ich natürlich gespannt, ob man das hohe Niveau auch im dritten Abenteuer halten kann. Zwar hat mir die vorherige Folge etwas besser gefallen, aber auch „Die Ferienbande und die unerträglichen Schmuggler“ kann meiner Meinung nach voll überzeugen. Auch hier hört man wieder viele lustige und Klischee beladene Szenen und so ziemlich jede Hörspielserie der 80er wird hier auf den Arm genommen. So treffen die Ferienbande hier Hanne und Nanne und wohnen bei Tante Pfanni. Lacher sind hier garantiert und trotz einer Spielzeit von 80 Minuten wird es zu keinem Zeitpunkt langweilig. Wer noch nie eine gute Hörspielparodie gehört hat, sollte bei der Ferienbande unbedingt zugreifen!


    Sprecher: Wie schon in den ersten beiden Abenteuern der Ferienbande hat man wieder einige bekannte Sprecher ins Studio geholt. So hört man hier Sascha Draeger, Andreas von der Meden, Maud Ackermann, Konrad Halver, Santiago Ziesmer, Johann König und einige weitere Sprecher, die aber eher unbekannt sind. Die beiden Produzenten Kai Schwind und Sven Buchholz übernehmen wieder jeweils mehrere Rollen, was aber kaum auffällt und mir daher umso besser gefallen hat. Besonders der Auftritt von Sascha Draeger als Bernds Vater hat mir sehr gut gefallen. (Wer TKKG kennt, weiß was ich meine ;) ) Im Bereich Sprecher gibt es also ebenfalls nichts zu kritisieren.


    Musik und Effekte: Auch bei der technischen Seite hält man das gewohnt gute Niveau. Sicherlich kann man hier nicht von einer Atmosphärenbombe ala Abseits der Wege sprechen, aber das hätte hier ja auch nicht wirklich gepasst. Die Musikstücke sind ähnlich wie man sich von „richtigen“ Jugendhörspielserien kennt und auch die Effekte kommen gut rüber.


    Fazit: Zwar kann das dritte Abenteuer der Ferienbande nicht ganz mit der vorherigen Folge „Die Ferienbande und das voll gemeine Phantom“ mithalten, aber die war ja auch verdammt stark und wirklich schwer zu überbieten. Die Geschichte ist mal wieder voll mit lustigen Szenen und Klischees aus der bunten Hörspielwelt. Trotz einer Spielzeit von 80 Minuten wird es hier zu keinem Zeitpunkt langweilig. Bei den Sprechern hat man wieder viele bekannte Namen an Bord. Außerdem übernehmen die Produzenten Kai Schwind und Sven Buchholz wieder beide mehrere Rollen. Technisch ist dieses Hörspiel einwandfrei, man hat eine schöne Mischung aus verschiedenen Musikstücken zusammengestellt, die auch einer „richtigen“ Hörspielserie gut zu Gesicht stehen würden. Fans der Serie werden sich diese CD eh kaufen, aber auch jeder andere Fan von Jugendhörspielen der 80er sollte hier zugreifen, denn er wird hier 80 Minuten toll unterhalten!


    Note 1-