Die PSI-Akten Nr. 7 - Allein in der Nacht (R & B Company)

  • Ein neues Haus für die Familie Traiseau, doch anstatt eines schönen Neuanfangs zieht jetzt das Grauen gleich mit ein, denn etwas hat es mit diesem Haus auf sich, aber was? Der kleine Julien (Nicolas Rousies) hört anfangs nur Stimmen, dann sieht er sogar eine Erscheinung, der Geist eines Kindes. Wer ist dieser Junge und was will er von Julien? Anscheinend ist er aber nicht der einzige Geist im Haus und das Drama nimmt seinen Lauf. Julien und seine Mutter müssen herausfinden, was es mit dem Spuk auf sich hat, doch es wird sehr gefährlich für die beiden!


    - Meinung -


    Das hier ist ab sofort meine neue Lieblingsfolge, ein richtiger Grusler, auf den ich gewartet habe. Ein düsteres Haus, Spukereien, unerklärliche Vorgänge, eine düstere Vergangenheit und unheimliche Erscheinungen, auf sowas stehe ich und als großer Fan von Filmen wie z.B. "Darkness" oder "Das Grauen - The Changeling" hat mir diese Story natürlich besonders gut gefallen. Hier wird zwar immer noch ein ordentliches Tempo gefahren und das Hörspiel fährt keine Füllszenen auf, trotzdem hat die Folge auch mal ruhigere Momente, was eine ausgewogene Mischung auf die Beine stellt. Inhaltlich schon mal genau nach meinem Geschmack!


    Ein Blick ins Inlay und ich dachte anfänglich "Na toll, nur so unbekannten Gurken!", wurde dann aber eindeutig eines Besseren belehrt. Die einzigen richtig bekannte Sprecherin ist hier Reinhilt Schneider, als Erzähler fungiert natürlich wieder Henry König. In weiteren Rollen hört man Wolfgang Strauss, Barbara Sewien und Peter Bertram, die ihre Sache auch richtig gut machen, auch wenn man bei Strauss hin und wieder mal den Dialekt durchklingen hört. Das ist auch bei Marco Ventrella der Fall, doch bei ihm macht das nichts, da drückt man gerne ein Auge zu, denn der junge Mann scheint erstklassiger Nachwuchs zu sein und das gilt auch für Nicolas Rousies, der ebenfalls eine beeindruckende Leistung abliefert. Die beiden sollte man im Auge (im Ohr?) behalten, da kann man noch einiges erwarten.


    Die Atmosphäre ist einfach nur fett, eine der Stärken dieser Folge und es kommt zu einer richtig düsteren Gruselstimmung. Davon zehrt die Story und so können die packenden Stellen richtig in Szene gesetzt werden. Dazu wieder filmreife Musiken, bei denen man zwar wieder das Gefühl hat, dass sie aus Hollywood-Archiven stammen, aber sie passen halt perfekt. Die Untermalung ist also von hinten bis vorne mal wieder absolut gelungen.


    Mein persönliches Highlight der Serie, die Folge könnte ich rauf und runter hören, ohne dass sie langweilig wird oder etwas von ihrer Qualität einbüßt. Eine richtig feine Gruselstory, hervorragend inszeniert und produziert, so darf es mit dieser Serie gerne weitergehen und die Fans der Reihe kommen mal wieder voll auf ihre Kosten. Bitte schnellstmöglich Nachschub!

  • Der kleine Julien ist geplagt von Alpträumen. Seit dem Einzug in das neue Haus, aber bereits schon eine ganze Weile zuvor wacht er nachts schreiend auf. Handelt es sich dabei vielleicht wirklich nur um völlig normale Ängste eines kleinen Kindes nach einem Wohnungswechsel? Oder hat Julien wirklich mehr gesehen, als sich die Erwachsenen eingestehen wollen. Immer und immer wieder rennt Julien schreiend zu seinen Eltern bis diese schließlich einen Kinderpsychologen zu Rate ziehen. Aber ob dieser auch bei echten übernatürlichen Phänomenen eine Hilfe darstellt?


    Knapp 46 Minuten dauert die 7. Folge der Reihe diesmal nur. Aber das, was hier in dieser Spielzeit geboten wird, ist wirklich klasse. Die Story fällt diesmal ein Stück weit interessanter aus als bei den beiden Vorgängern. Unheimliche Momente gibt es auch eine ganze Reihe. Unter diesen Aspekten also die wirklich beste der drei neuen Folgen. Langeweile kommt zu keiner Sekunde auf, denn handlungsmäßig wird eine ganze Menge geboten. Auch wenn die Story noch recht geradlinig verläuft, so ist die Handlung dennoch nicht vorhersehbar, weiß zu überraschen und hebt sich dadurch schon einmal recht stark von der 6ten Episode der Reihe ab. Der Grusel für den kleinen, aber durchaus auch für den etwas gereifteren Hörer ist hier in jedem Fall gegeben und da es auch sonst nichts zu beanstanden gibt, kann man diesmal für den Plot sogar ein sehr gut vergeben.


    Kindersprecher in Hörspielen sind immer ein schwieriges und eigenes Kapitel. Oftmals sind die Leistungen völlig daneben, reichen vom einfachen Ablesen bis zum völligem Overacting. Doch das ist hier eigentlich überhaupt nicht der Fall. Scheinbar mühelos meistert Nicolas Rousies seine Rolle als ängstlicher Julien. Vielleicht wird den ein- oder anderen das öfters auftretende Schreien des Kindes mit der Zeit etwas nerven, aber in der eingesetzten Art und Weise darf es dennoch als authentisch bezeichnet werden. In weiteren Hauptrollen hört man z.B. Reinhilt Schneider als Nicolette, ebenso eine Besetzung, die mir sehr gut gefallen hat, Marco Ventrella als Jacques, Wolfgang Strauss als Edouard und Peter Bertram als Francois.


    Musikalisch bietet man eine Leistung, die mir diesmal sehr gut zu gefallen weiß. Erschienen die letzten Folgen in dieser Hinsicht ein wenig dünn, so stellt sich dieser Eindruck nur noch an ganz, ganz wenigen Stellen ein. Passagen, in denen sich Geister zeigen und agieren, gibt es einige und da hat man die Musik sehr gekonnt eingesetzt, so dass das Gruselfeeling sofort auf den Hörer übergreift, was zum Teil sicher auch daran liegen mag, dass der Gruselanteil, das anfangs nicht wirklich greifbare Unbekannte, stärker zum Vorschein kommt als bei den Folgen fünf und sechs. Die Effekte sind ebenfalls sehr schön und passend integriert, so dass die technische Seite von mir diesmal ein gut bis sehr gut verpasst bekommt.


    Fazit: Einfach klasse. Die dritte der neuen Folgen überzeugt in nahezu allen Punkten. Angefangen von der kurzweiligen und sehr gut unterhaltenden Story, dem hohem Gruselanteil über die souverainen Musik- und Effekteinsätze bis zu den überzeugenden Sprecherleistungen, auch wenn man da nicht allzuviele wirklich bekannte Sprecher an Bord hatte, was sich hier aber überhaupt nicht als schlimm herausstellt. Wie schon erwähnt die beste der drei neuen Folgen und für Fans von Gruselhörspielen auf jeden Fall eine Empfehlung.


    Note 1


    (c) 2006 - Daniel Merk
    http://www.hoerspieleportal.de/folgen.php?id=84

  • *SPOILERGEFAHR*


    Nennt mich jetzt pinibel oder verschroben, aber ich hatte mit dem Hörspiel ein paar kleinere Probleme. Nicht das viele Fragen ungeklärt bleiben, damit kann ich mich noch abfinden. Wer war die Frau die der Junge beim Einzug sah, warum war 6 Monate lang alles ruhig danach, warum explodiert das Haus als sich die 2 Erscheinungen vereinigen und wie lernt man einen lange Toten kennen der beim Umzug hilft und die Familie ernährt, mit einem Job den er schon lange nicht mehr ausübt. Auf all diese Fragen kann ich ohne Antwort leben.


    Aber warum findet erst ein dahergelaufener Kinderpsychologe im Keller eine goldene Uhr? War da niemand vorher, nachdem die Eltern (okay, den schon lange toten Vater mal ausgenommen) 6 volle Monate die Bude bewohnten. Und was sagt uns diese Uhr? Das sie schon lange da liegt ? ... Toll! Weiter Erwähnungen sind mir nicht mehr aufgefallen.


    Bei einer Befragung der Dorfbewohner habe er zudem herausgefunden, dass das Haus lange Zeit unbewohnt war und das man Erscheinungen sehen konnte. Und wieder die Frage warum das die Mutter und der Junge bisher nie erfahren haben, nachdem sie 6 Monate dort gewohnt haben? Im Haus eingeschlossen oder ne Dorfbewohner-Allergie?


    Klar, technisch saubere Produktion und auch die Sprecher sind gut, aber irgendwie habe ich bei solchen Banalitäten ein Problem mit dem Hörspiel.


  • Inhalt:
    In Juliens Augen zeichnete sich Angst – pure Angst! Seit dem Einzug ins neue Heim, plagten ihn furchtbare Alpträume. Träume, die so wirklich schienen. Träume, die ihn am Einschlafen hinderten.Madame Anger-Traiseau, Julien Mutter, war verzweifelt. War es das Haus? Lag ein Fluch auf diesem Gebäude? Welche Rolle spielt der Keller? Und was hatte es mit dem rätselhaften Kind Jacques auf sich? Viele Fragen, die sich an jenem Abend aufklären sollten. Und in dieser Nacht waren Julien und seine Mutter allein – ganz allein!


    Story:
    Ja, genau so was erwarte ich, wenn ich mir eine Folge einer Gruselserie anhöre. Bei dieser Geschichte läuft einem dann doch an diversen Stellen eine angenehme Gänsehaut über den Rücken und das Hören im Dunkeln macht sogar doppelt so viel Spaß. Genau das ist der grosse Pluspunkt für „Allein in der Nacht“ und macht die 7. Folge der PSI-Akten für mich zum bisherigen Highlight der Serie. Hier fühlt man sich verdammt stark an die alte Gruselserie von H.G. Francis erinnert und es ist beim Hören beinahe so als wäre man wieder 10 oder 11. Unheimliche Erscheinungen im Keller und ein verschreckter kleiner Junge, dass ist der Stoff aus dem man nicht nur unheimliche Filme, sondern auch ein verdammt gelungenes Hörspiel zaubern kann. Das leicht offene Ende passt ebenfalls gut und lässt dem Hörer gewissen Platz für seine eigenen Interpretationen. Ich jedenfalls habe mich vom ersten bis zum letzten Moment prächtig unterhalten gefühlt und das Hörspiel bereits mehrere Male genossen.


    Sprecher:
    Ein Blick ins Inlay sorgt im ersten Moment für Verwirrung. In den letzten Folgen hatte man doch sehr verstärkt auf namenhafte Sprecher gesetzt. Diesmal können lediglich Reinhilt Schneider und Henry König als bekannte Sprecher durchgehen. Allerdings wäre es nun falsch zu denken, dass die Leistungen der Sprecher schlecht wären, denn das genaue Gegenteil ist hier der Fall. Schon die Sprecher für die erwachsenen Charaktere (Peter Bertram, Wolfgang Strauss und Barbara Sewien) können überzeugen, aber die wirklich beeindruckenden Leistungen bekommt man von den Kindersprechern Marco Ventrella und Nicolas Rousies zu hören. Da steckt einiges an Potential hinter und die beiden sollte man durchaus im Ohr behalten. Wieder einmal liefert man den Beweis, dass man nicht immer ausschließlich Synchronprofis braucht, um dem Hörer sehr gute Sprecherleistungen zu präsentieren.


    Musik und Effekte:
    Die Untermalung der beiden letzten Folgen war sicherlich nicht schlecht, aber sie erreichte nicht die Qualität, die man aus der Serie „FAITH“ kennt. Für die siebte Folge scheint man sich noch wesentlich mehr Zeit genommen zu haben, denn die Musik, die hier zum Einsatz kommt ist wirklich gelungen und verpasst dem Hörspiel eine schöne unheimliche Atmosphäre. Grade die Szenen die im Keller spielen können atmosphärisch durchaus mit einer Produktion wie „Gabriel Burns“ mithalten. Die Musik ist also wirklich sehr gut und selbiges kann ich auch ohne Einschränkung von den Effekten behaupten, so dass die technische Seite sich insgesamt auch als absolut gelungen zeigt.


    Fazit:
    Na also, es geht doch! Wandelte man mit der vorangegangenen Folge eher auf Actionpfaden, so erfüllt man mit dieser Episode das Versprechen einer Gruselserie zu lauschen. Mit „Allein in der Nacht“ liefert man nicht nur die gelungenste Folge dieses Triples, sondern für meine Begriffe die beste Folge der Serie bisher ab. Für ein Gruselhörspiel stimmt hier nahezu alles: Eine spannende und wirklich unheimliche Geschichte, gute Sprecher und unheilsschwangere Musik, die an den richtigen Stellen eine verdammt dicke Atmosphäre entstehen lässt. Man kann nun nur hoffen, dass die angekündigten weiteren Folgen dieses Niveau halten können, denn dann sind die Fehltritte dieser Serie (wie „Flucht vor dem Werwolf“ oder „Malwine – Fluch einer Hexe“) schnell vergessen. So machen Gruselhörspiele jedenfalls richtig Spass und von mir gibt es eine ganz klare Empfehlung und wohlverdiente 5 Sterne für eine echte TOP-Produktion.


    ***** / *****


    © 10.08.06 by lord gösel Hörspiel-Maniac

  • Besonders gut fand ich die Sprecher, allen voran den Sprecher des Jungens (Name grade nicht parat) und die Stimmung die transportiert wird ist sehr gut. DeLorca hat schon viele der offenen Fragen angeführt... sowas stört mich dann aber schon, denn ein atmosphärisch dichtes Hörspiel mit wenig inhaltlicher Substanz reicht mir einfach nicht. Kinder und Jugendliche dürften mit diesem Hörspiel sehr gut begruselt werden - für mich eines der wenigen Hörspiele aus der Reihe PSI-Akten, dass an alte Neon-Grusels anknüpfen kann.