MindNapping 11 - Insel-Menschen (Audionarchie)

  • Ok, ganz ganz großes Ding, ehrlich!!!
    Dieses Hörspiel ist für mich definitiv heißer Anwärter auf das Hörspiel des Jahres!
    Warum?


    Nach dem ersten hören war ich ein bißchen enttäuscht, weil der laut Reihentitel versprochene Twist ausblieb und man
    beim hören immer rätselte, was nun die große Wende sein soll.
    Aber ich begrüße es sehr, daß Patrick das Konzept aufweicht, und auch "geradlinige" Stories vertont, irgendwann ist
    das Ding "überraschende Wende" auch nicht mehr überraschend.
    Aber kurz nach dem Hören hat das Ding dann wie ne Bombe eingeschlagen. Ich habe ein Spaziergang im Dunkeln
    gemacht), das hat den Effekt des HSPs noch erhöht.
    Man weiß halt erst nach dem ersten Hören, was jdas Hörspiel eigentlich sagen wollte, und wie es gemeint ist.
    "Insel-Menschen" ist ein sehr getragenes, langsames, ruhiges Hörspiel. Man läßt sich von dem Insel-Feeling richtig
    gut einlullen. Und im Vordergrund steht nicht die "Story-an-sich" (selbige ist gar nicht so besonders), sondern die
    ausgearbeiteten Charaktere resprektive deren Dialoge. Es ist eine Produktion, die mich ein bißchen an Volker Sassenberg-
    Produktionen erinnern: Geräusche sind (eher) wenig, dafür umso intensiver, "den Geräuschen wird richtig Zeit gegeben Atmosphäre
    zu erschaffen" sozusagen. Dazu noch eigenwillige Charaktere, bei denen es Spaß macht jeden Satz von den Lippen
    abzunehmen. Ich kenne kein vergleichbares Hörspiel, außer evt. die ähnliche Atmosphäre bei Point Whitmark oder Gabriel Burns!
    Ein Hörspiel zum runterkommen, entspannen, bewußt hören und genießen!!!
    Und ausdrückliches Lob an Patrick: alle Sprecher sind Top (das wußte man aber auch schon bei Bekanntgabe des Casts),
    aber vor allem 2 Sprecher tragen meiner Meinung nach dieses Hörspiel und sind exzellent ausgewählt: STEFAN FREDRICH und
    natürlich JÜRGEN KLUCKERT. Bei letzterem weiß man, welche Atmosphäre man erzeugt, wenn man ihn als Sprecher einsetzt, aber
    Fredrich ist perfekt in der Rolle des (hier aber nur leichten) Psychopathen, oder sagen wir lieber Gangster mit spleeniger Attitüde.
    Toll!!!

  • Ich lagere das mal hier aus.


    Du störst dich an einer Szene, in der angeblich eine alte Frau verprügelt wird. Du legst es im Prinzip als Manko des Hörspiels aus. Das hat mit Subjektivität aber nichts zu tun, wenn die Oma in der Szene überhaupt nicht verprügelt wird. Darum geht es mir. Die Szene ist so wie sie ist, so ist sie gewohlt und den Sinn dahinter hast Du auch nicht so ganz verstanden.



    Aber anscheinend polarisiert genau diese Szene, finde ich gut. Die finde ich nämlich großartig und sowas gab es wohl in einem Hörspiel noch nicht. Wieso gerade diese das Hörspiel in die Länge gezogen haben soll, leuchtet mir nicht ein. Ich bin da aber wohl auch voreingenommen. :D


    Mich stört es lediglich nur, dass etwas kritisiert wird, was gar nicht da ist.


    Mit der Folge scheint aber sowieso der eine oder andere seine Probleme zu haben, wenn ich da mal bei Amazon reinschaue. Schande aber auch, dass ich so gute und bekannte Sprecher für diese Folge bekommen habe. Also muss man demnächst grütziger produzieren und nur noch mit Laien arbeiten? ?(

  • Also ich finde da gar nichts haarspalterig dran. Das wäre ja so als wenn ich sagen würde "Die Szene bei den Drei Fragezeichen hat mir nicht gefallen, weil da ein Kind überfahren wurde!" und dann ist da so eine Szene gar nicht bei oder das Auto fährt ein Reh im Wald an und das Kind befindet sich auf einem Spielplatz 100m weiter.


    Mir geht es hier auch einfach um grundsätzliche Dinge.

  • Heute hab ich die Folge nun auch gehört.


    Das Hörspiel hat mir sehr gut gefallen. Das Sprecherensemble ist fantastisch. Die ersten Sätze von Wolfgang Bahro klangen sehr nach Martin Semmelrogge. :D (Ich hatte gar nicht in die Sprecherliste geschaut).



    Die bisher viertbeste Folge der ganzen Reihe.

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




    TKKG-site.de

  • Also ich finde da gar nichts haarspalterig dran. Das wäre ja so als wenn ich sagen würde "Die Szene bei den Drei Fragezeichen hat mir nicht gefallen, weil da ein Kind überfahren wurde!" und dann ist da so eine Szene gar nicht bei oder das Auto fährt ein Reh im Wald an und das Kind befindet sich auf einem Spielplatz 100m weiter.


    Mir geht es hier auch einfach um grundsätzliche Dinge.

    Du hast mich wie so oft falsch verstanden, und bist wieder in einem ganz anderen Thema. Mir ging es nur um folgendes: "Die Szene, in der die Oma (für mich subjektiv) angegriffen oder auch verprügelt wird, passt nicht so richtig in die Geschichte". Mir geht es um die Frage, ob die Szene für das Hörspiel Sinn macht, und ich finde nicht die Tatsache als solche anrüchig, dass eine Oma angegriffen wird. Von mir aus kannst du bei Deinen Hörspielen soviele Omas verprügeln lassen , Sechsjährige Mädchen umbringen lassen und Teenies vergewaltigen lassen wie du willst. Solange es der Geschichte dienlich ist, tangiert mich das nur peripher.
    Ich finde, dass es nicht nötig war die Gefährlichkeit der Gangster auf diese Art darzustellen, da die Bedrohung schon sehr gut aufgebaut war. Die Leichenfinder haben ihre Angst gut gespielt und transportiert. Deswegen war die Psycho-Oma und der verrückte Schläger aus meiner Sicht nicht nötig. Der Akt der Prügelei als Solcher ist für mich kein Problem.

  • Ich lasse aber keine Omas verprügeln oder Kinder in meinen Hörspielen umbringen oder vergewaltigen.


    Es ging nicht nur um den Akt der Bedrohung in der Szenen, sondern auch um die psychologische Komponente, von daher ist die Szene wichtig und hätte nicht gestrichen werden können. Davon mal ab, dass ich diese Szene an sich großartig finde.

  • Ist ja auch in ordnung, Geschmäcker sind verschieden.


    Und ich glaube, wir meckern hier eh auf hohem Niveau. :D Solange die Folge insgesamt gefällt...


    Zitat

    Übrigens Mr. Murphy - an Semmelrogge habe ich auch gedacht. :]


    Nicht nur euch. :D

  • Ich habe die Folge gestern erstmalig gehört. Sie wirkt sehr, ich sag mal, authentisch und sehr erwachsen. Findet man ja nicht so oft. Vom Gefühl, von der Stimmung her erinnert sie mich an Filme, die ich aber leider nicht mit Namen abgespeichert habe. Eben dieses "abgelegener Ort, karge Landschaft und auch (emotional) karge Charaktere. Die Sprecher sind für dieses Setting entweder sehr gut gewählt oder haben spitze gesprochen (ich vermute mal beides...). Am besten gefiel mir Wolfgang Bahro, weil seine Rolle durch mehrere emotionale Stadien gleitet und er diese auch sehr gut performt hat.


    Ich weiß nicht, ob der Pulp Fiction-Spruch "Sind wir glücklich" etwas zu bedeuten hatte (in der Szene an sich macht er natürlich schon Sinn), denn an diesen Film fühlte ich mich nicht erinnert. Eher kam noch eine abwegige Assoziation zu Goldagengarden, wegen Meer plus Sven Plate.



  • Ich weiß nicht, ob der Pulp Fiction-Spruch "Sind wir glücklich" etwas zu bedeuten hatte (in der Szene an sich macht er natürlich schon Sinn), denn an diesen Film fühlte ich mich nicht erinnert. Eher kam noch eine abwegige Assoziation zu Goldagengarden, wegen Meer plus Sven Plate.


    Wenn ich mich recht erinnere, dann war der Wortlaut im Hörspiel "Sind wir zufrieden?".


    Zitat



    Ansonsten vielen Dank für das Lob. :)


    Vielleicht kriege ich ja John Beckmann dazu bewegt, dass er was zu den Einflüssen sagt.

  • Nachdem mir Folge 10 nicht so gefiel (aufgrund meiner fehlenden Vorkenntnis zu Darkside Park), ist diese Folge ein Volltreffer und hat mir sehr viel Spaß bereitet. Die Dialoge sind sowas von gut und die Charaktere auf ihre Art liebenswürdig, das sich diese Folge auf die Spitze meiner persönlichen MindNapping-Liste geschoben hat. Nicht nur das. Neben Loreley war es für mich das beste Hörspiel bisher in diesem Jahr!