Die drei ???: Angriff der Computer-Viren (56)

Computerfolgen gibt es bei den drei ??? heute fast schon wie Sand am Meer. Mit "Angriff der Computerviren" leitete man damals wohl diesen Trend ein.

Ein Virus hat den PC der drei Detektive aus Rocky-Beach befallen. Doch anscheinend sind nicht sie Ziel dieser Attacke, denn in einer Meldung fordert ein unbekannter Erpresser 5 Millionen Dollar. Schnell führt die Spur zu einer Firma, die für Werbeaufnahmen zuständig ist und deren Computer offensichtlich ebenso mit den Virus befallen sind.
Was man in diesem Abenteuer präsentiert ist einerseits mal wieder das typische Crimebustermuster. Sprich: Action gepaart mit einer Mischung Freundinen, und einer Prise Diät-Justus. Andererseits völlig an den Haaren herbeigezogener Schwachsinn. Denn was man dem Hörer hier über PC-Viren auftischt entbehrt wirklich jeder Grundlage. Mag die Szene mit den explodierenden Monitoren noch so spannend gestalten sein, es rettet nicht darüber hinweg, dass das ganze absoluter Schwachsinn ist. Viel zu viel Raum nehmen belanglose Dialoge ein und der an sich gar nicht mal so schlechte Fall wird kaum vorangetrieben.

Die drei Hauptsprecher leisten in dieser Produktion gute Arbeit. Ebenso überzeugen Hans Sievers als Silias Ek und Douglas Welbat als Norton Rome. Mit den beiden Freundinnen Liz (Verena Großer) und Kelly (Juliane Szalay) begibt man sich aber klar auf eine Achterbahnfahrt des Grauens. Das mag sicherlich mit daran liegen, dass die beiden sich nur für ihr Tennis und für nichts anderes mehr zu interessieren scheinen.

Grenzwertig ist auch die Musik. Präsentiert man zwischendurch einige ganz nette Stücke, haut man beim nächsten Mal schon wieder mit übelster Techno-Mukke um sich. Richtig schlimm wird es aber erst im Werbespot des Grünen Mahners. Somit lässt sich allenfalls das Prädikat durchschnittlich bescheinigen. Dafür sind die Effekte toll in Szene gesetzt und wenn Monitore explodieren und Feuer ausbricht, hat man dies wirklich so vor Augen.

Fazit: Was zu viel ist, ist zuviel. Zickenterror, Justus-auf-Diät-Dialoge und Computerviren, die dutzende Monitore zum explodieren bringen. Da reicht es leider nicht mehr, wenn die Story nicht zu den schlechtesten der Crimebuster-Ära zählt. Die Umsetzung geht ebenfalls nur mit mäßig in die Gesamtwertung ein, so dass man am Ende von einer schwachen Produktion sprechen muss.

2 Sterne oder Note 4-

Justus (Oliver Rohrbeck) ist total außer sich, den Drei ??? wurde eine Diskette zugespielt, die mit Viren verseucht ist. Dadurch entsteht ein ordentlicher Schaden, doch jemand anderes scheint viel stärker davon betroffen zu sein, denn es geht um Erpresseung. Es werden Millionen gefordert, ansonsten wird der Empfänger der Viren ebenfalls ausgelöscht! Wer ist der Versender und wie kann man ihn ausfindig machen? Die Spur führt zu einer Firma, die Werbespots produziert und die Drei ??? haben einen neuen Fall zu lösen!

Was gibt es für Arten von Folgen, die man ebenfalls in Serien wie dieser möglichst vermeiden sollte? Genau, Technik-Folgen! Egal, ob es nun Handys, Raketen oder PCs sind, sowas hat in der Serie nichts zu suchen. Wer ein Beispiel braucht, der höre sich diese Folge an! EDVler werden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, Fans wollen den Autor zusammenschlagen, der Rest kommt entweder aus dem Lachen oder dem Koma nicht mehr aus. Das hier mit eine der schlechtesten, dämlichsten und einfach lächerlichsten Stories der gesamten Serie und hier jagt eine bescheuerte Szene die nächste. Muss man selber gelesen oder gehört haben, um es zu begreifen...oder besser doch nicht! Die Handlung plätschert einfach nur vor sich hin, zwischendurch gibt es immer wieder mal einen EDV-Klopper und irgendwann hat man dann endlich diese Frechheit eines Falles überstanden.

Sprechertechnisch eigentlich Gold, aber die können gegen diesen Blödsinn auch nichts ausrichten, zumal sie dem ja auch hilflos ausgeliefert sind, sie müssen ja die ganzen dämlichen Sätze aussprechen. Hier tummeln sich tapfere Recken wie Douglas Welbat, Michael Harck, Stefan Brönneke, Eckart Dux, Hans Sievers und viele andere, doch sie stehen auf verlorenem Posten, so leid es mir tut. Übrigens, die Freundinn der Drei ??? mischen auch wieder mit, jedenfalls sind Juliane Szalay, Kerstin Draeger und Verena Großer mit von der Partie und eines können sie...nerven. Wie gut, dass man die Rollen nach und nach aus der Serie geschrieben hat, sonst hätte das kein normaler Mensch mehr ausgehalten. Jedenfalls schaffen die Sprecherinnen es diesen Zicken eindrucksvoll eine passende Stimme zu verleihen, kein Wunder, dass diese zu Hassobjekten mutierten. Schade, dass sich der arme Peter Pasetti noch durch so einen Mist quälen musste, das hätte man ihm ersparen sollen.

Die musikalische Begleitung ist nicht wirklich gut, das muss man so mal sagen, auch wenn hier und da mal eine ältere Musik eingespielt wird, aber der Großteil gehört in die Tonne. Das gilt auch für die Effekte, die entweder nervig sind (Tastaturgehämmer gefolgt von PC-Gepiepse) oder irgendwie einfach total daneben, wenn z.B. die seltsame Rakete zusammenbricht. DIe Untermalung, in welcher Form auch immer, ist also mies, Daumen runter!

Was soll man zu diesem Debakel noch sagen? Wenn man sagt, dass dies so ziemlich der Tiefpunkt der Reihe ist, dann liegt man nicht unbedingt falsch damit, denn hier stimmt so gut wie gar nichts und die Sprecher und Sprecherinnen würden mir sogar leid tun, aber da sie Geld für ihren Job kriegen spare ich mir das Mitleid. Diese Folge gehört auf den Index!

Klappentext:

Kein Mensch kann von Computer-Viren angesteckt werden, aber ein viruskranker Computer kann Tausende Menschenleben gefährden! Das erkennen unsere drei Detektive, als ihr eigener Computer "abstürzt". Sie handeln sofort. Ihr Nachforschungen führen sie in die abenteuerliche Welt einer Werbefilmproduktion und... auf die Spur eines genialen Spinners, der leider auch ein gefährlicher Erpresser ist. Ein Fall für die drei ???, und ganz speziell für Justus, den Computer-Freak!

Peter Pasetti (Erzähler), Oliver Rohrbeck (Justus Jonas), Jens Wawrczeck (Peter Shaw), Andreas Fröhlich (Bob Andrews), Juliane Szalay (Kelly), Verena Großer (Liz), Willi Röbke (Harold ), Jan-Friedrich Conrad (Dose), Hans Sievers (Silas Ek), Eckart Dux (Sekretär), Stefan Brönneke (Jan), Anika Pages (Lys), Michael Harck (Branson Barr), Douglas Welbat (Norton Rome)

Die Geschichte:

Der Computer der "drei ???" ist mit einem Virus infiziert, fast alle Dateien inklusive Bobs Geschichtsarbeit sind verloren. Damit das üble Schadprogramm nicht noch mehr Verbreitung findet, nehmen die drei Detektive Ermittlungen auf. Diese führen sie zur Firma Oracle, die offenbar erpresst wird.

Meinung:

"Angriff der Computerviren" muss man wohl vor dem Hintergrund der damaligen Zeit sehen. Die Geschichte stammt aus dem Jahre 1990, als erstmals Filme mit Spezialeffekten aus dem Computer Furore machten. Natürlich wirkt heute arg angestaubt, was damals noch neu und weltbewegend war. Deshalb fällt der Anfang der Geschichte aus heutiger Sicht auch unfreiwillig komisch aus: Peter weiß nicht, was ein Computervirus ist, und Justus, der allwissende "Computerfreak", infiziert im Grunde genommen eine Diskette nach der anderen, indem er sie in das befallene Laufwerk schiebt ... Und natürlich wissen wir heute alle, dass Computerviren keine Monitore explodieren lassen. Dass die Folge aber auch nach diesem verkorksten Anfang nicht wirklich gut wird, hat nichts mit einer etwaigen Unvereinbarkeit des Themas Computer mit den "drei ???" zu tun, da es im Grunde genommen um einen einfachen Fall von Erpressung geht. Da aber sehr schnell klar ist, wer der Erpresser ist, kommt in der Folge keine Spannung auf. Der vermeintliche Komplize entpuppt sich ebenso schnell als einer der Guten und wird noch dazu trotz Bewaffnung mit einer Pistole höchst dümmlich entwaffnet ("Ach du meine Güte, du hast ja nur einen Knallfrosch dabei!"). Danach geht es nur noch darum, den Aufenthaltsort des Erpressers zu ermitteln und das geschieht erstens eher zufällig und wird zweitens jedem ???-Hörer aus dem "Doppelgänger" bekannt vorkommen. Überwältigt wird der Erpresser dann schließlich auch noch sehr unoriginell. Ein weiterer ganz großer Minuspunkt der Geschichte sind die beiden "Freundinnen" Liz und Kelly, die in diesem nur knapp 50 Minuten langen Hörspiel unverhältnismäßig und unnötig viel Raum bekommen. Bob und Peter sind eigentlich nur wie frustrierte alte Ehemänner auf der Flucht vor den beiden. Das verwundert im Prinzip auch nicht, denn bei Licht besehen sind die beiden Mädchen zwei unverständige Püppchen, denen nur daran gelegen ist, von ihren Jungs seicht unterhalten zu werden. Unsere drei Juniordetektive aus Rocky Beach hingegen sind Männer mit Weitblick und müssen ihren Freundinnen erst mal die Welt erklären.

Fazit: Klarer Fall von Sammlungskomplettierfolge. Note 5.

Inhalt:
Kein Mensch kann von Computer-Viren angesteckt werden, aber ein viruskranker Computer kann tausende von Menschenleben gefährden! Das erkennen unsere drei Detektive, als ihr eigener Computer abstürzt. Sie handeln sofort. Ihre Nachforschungen führen sie in die abenteuerliche Welt einer Werbefilmproduktion und... auf die Spur eines genialen Spinners, der leider auch ein gefährlicher Erpresser ist. Ein Fall für die drei ??? und ganz speziell für Justus den Computer-Freak!

Story:
Diese Geschichte stammt aus dem Jahre 1992 und da konnte man den Leser bzw. Hörer noch so einiges über Computer und besonders über Computerviren erzählen. Wenn man hört, was man damit so alles anstellen kann, dann fällt einem glatt die Kinnlade herunter: Mit Hilfe von Viren kann man also Computer-Monitore implodieren lassen. Wow! In den Besitz von diesem Virus möchte ich auch gerne mal kommen. Doch das ist noch längst nicht das Ende der Fahnenstange. Die drei ??? müssen nicht nur gegen Computer-Viren kämpfen, sondern auch mit ihren Freundinnen, die absolut kein Verständnis dafür haben, dass Peter und Bob lieber ermitteln anstatt mit ihnen Tennis spielen zu gehen. Zicken-Terror! Manmanman … was hat sich der Autor nur dabei gedacht, als er diesen Kram zusammengeschrieben hat. Wenn man mich fragt herzlich wenig, denn von den Original ??? spürt man hier rein gar nichts und die Art und Weise wie hier Computer-Viren dargestellt werden ist geradezu grotesk. Von Spannung ist auch weit und breit keine Spur, da die drei den Grossteil des Hörspiels damit verbringen in der Firma Oracle herumzurennen. Die Ermittlungen der drei sind mehr als fadenscheinig und es gibt einfach viel zu viele Elemente, die nur zu der damaligen Zeit „trendy“ waren. Die Geschichte ist nicht nur überflüssig und inhaltsarm, sondern glänzt durch eine geballte Ladung an Unkenntnis, die einfach zu viel ist. Das ist nicht mehr einfach nur schwach, dass ist ein waschechter Flop und hätte ohne Frage auch unter dem Banner „TKKG“ veröffentlicht werden können.

Sprecher:
Den Zicken-Terror habe ich bereits oben erwähnt … doch auch hier soll er wieder Erwähnung finden. Was Juliane Szalay (Kelly) und Verena Großer (Liz) hier präsentieren ist nur sehr schwer zu ertragen. Die beiden kommen so was von arrogant und eingebildet rüber, dass es nur noch nervt. Allerdings sind die beiden nicht allein. Auch Stefan Brönneke haut mit seiner Rolle als Yan ziemlich daneben und klingt mal so gar nicht wie ein Filmstar, sondern einfach albern. Soviel zu den Leistungen die nicht in Ordnung gehen. Was übrig bleibt, ist dann aber wirklich gut, was man bei Namen wie Michael Harck, Douglas Welbat, Eckart Dux und Hans Sievers aber auch erwartet. Schade nur, dass sich diese Sprecher in einem solchen Unfug wieder finden. Allerdings reichen diese guten Leistungen nicht aus, um die Sprecherleistungen insgesamt als GUT zu bewerten. Die beiden Zicken und ein gewisser Yan quälen die Ohren doch arg, so dass dieser Punkt insgesamt als befriedigend durchgeht.

Musik und Effekte:
Vom Prinzip setzt man das fort, was man aus den letzten Folgen kennt: Über weite Strecken dominieren neue Stücke, aber hier und da setzt man auch mal wieder alte Klänge ein. Erstaunlicher Weise ist die Untermalung diesmal sogar überaus passend, da das düstere Flair gut zu der Geschichte passt. Was die Effekte angeht, so gehen mir mittlerweile die Phrasen aus, mit denen man immer wieder das Gleiche neu verpacken könnte. Soll heißen: Hier ist alles so, wie es fast immer war, also gut. Die technische Seite kann man somit sogar als gelungen bezeichnen … sieht man mal von dem arg schrecklichen „Dosen-Song“ ab, der die Ohren beim dritten Track „Keine Gnade für den Fleck“ erreicht. Schon als ich diesen Song anno 1992 erstmalig hörte muss ich wie das sprichwörtliche Auto geguckt haben und auch 12 Jahre später finde ich diese Einspielung einfach furchtbar.

Fazit:
Diese Folge kann man am besten mit dem amerikanischen Original-Titel beschreiben: Fatal Error (Schlimmer Fehler). Die technische Seite mag diesmal wirklich wieder halbwegs gelungen sein, aber schon allein der „Dosen-Song“ ist etwas, dass nichts in dieser Serie zu suchen hat. Selbiges kann man auch zu den Sprecherleistungen der beiden Mädels sagen. Das passt ganz einfach nicht zu den drei ???. Aber … all das wäre ja noch irgendwie zu verzeihen, wenn da nicht der alles entscheidende Punkt eines jeden Hörspiels wäre: Die Geschichte. Denn die versemmelt in diesem Falle wirklich alles. Und wenn hier die Synchronelite ganz Deutschlands hinterm Mikro gestanden hätte und man ein ganzes Orchester für Musik engagiert hätte … es könnte nichts an dem Fazit für diese Produktion ändern. Geschichten über Technik und gerade über Computer sind immer ein gewisses Wagnis und wenn man dann durch derartiges Nichtwissen glänzt wie es hier der Fall ist, dann kann man sowohl bei der Geschichte als auch für die ganze Produktion nur von einem waschechten FLOP sprechen. Diese Folge markierte auch das Ende der Vertonung von Crimebuster-Geschichten und das obwohl es noch eine weitere Geschichte gab (Shoot The Works). Diese Folge ist gut geeignet um sich mal einen amüsanten Abend zu machen, doch als waschechter ??? bin ich wirklich entsetzt, dass ein derartiger Unfug sowohl in Print- als auch in Audio-Form veröffentlicht wurde.

* / *****
Ungenügend

© by lord gösel / Hörspiel-Maniac