...zuletzt gehört

  • Larry Brent 11


    Wuhuuu, das war ja mal ordentlich trashig. Die akkustsche Inszenierung ist größtenteils ziemlich gelungen. Das passt schon. Und eigentlich ist auch der anfängliche Verlauf der Geschichte nicht verkehrt. Geheimnisvoll und undurchsichtig und man kommt durchaus kurzzeitig auf die Idee, da könnte sich womöglich ein vielschichtiger Plot entspannen. Naja, derlei Gedanken sind spätestens dann passé, wenn David Nathan den Bösen direkt konfrontiert. Die Schuld liegt hier nicht bei den beiden Sprechern, sondern vielmehr bei den doch sehr plumpen Dialog. Gut, über den einen Dialog kann man schon mal hinwegsehen - aber da gibts durchaus noch mehr Momente, die einem mindestens ein verwundertes Stirnrunzeln entlocken.
    Naja, auch bis dahin alles im Rahmen, wie man es vom Gruselgruschel inzwischen gewohnt ist. Spannend wird es dann, wenn Satanas seine Forschungen präsentiert. Ich gebe ja zu, Larry Brent in meiner Jugend nicht gehört zu haben. Vielleicht verkenne ich daher das vermeintliche Genie von Dan Shocker. Ich jedoch wähnte mich dann doch mehr in irgendeiner C-Trash-Klamotte der 70er oder 80er Jahre. Klar, sowas hat auch seine Fans. Ich kann daran auch meinen Spaß haben (gewisse Promillezahl vorausgesetzt :D) - aber in nüchternen Zustand, ist es doch schwer, damit warm zu werden. Da mag es akkustisch noch so nett in Szene gesetzt sein.
    Achja, das Folgende darf hier natürlich nicht fehlen: Für Trash-Fans auf jeden Fall einen Versuch wert.

  • Meister der Angst - Der Elefantenmensch


    Ich gebe es zu, meine erste Folge dieser Reihe. Gewissermaßen das Pedant zum Gruselkabinett. Die Parallelen sind erstaunlich groß. Ist natürlich die Frage, ob der Markt groß genug für zwei Serien solcher Art ist. Für uns Hörer gewiss eine Bereicherung. Denn Meister der Angst - zumindest diese Folge - steht dem Gruselkabinett qualitativ in nichts nach. Erstklassige Sprecher, eine filmreife Umsetzung, schöne Musik. Einfach eine runde Sache.
    Was die Geschichte selbst anbelangt, so ist es doch eher eine Tragödie als eine echte Gruselgeschichte. Auch das erinnert sehr an das, was man auch über das Gruselkabinett immer wieder sagt: eher Schauerromantik zu sein. Inwiefern das auch auf die anderen bereits erschienen Hörspiele zutrifft, kann ich aber nicht sagen.
    Wer also nicht zwingend eine richtige Gruselgeschichte braucht, der wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen. Eine schöne, emotionale, recht traurige Geschichte über eine Kreatur, der es lange Zeit verwehrt ist, ein richtiger Mensch zu sein. Zwar habe ich bisweilen etwas den Spannungsbogen vermisst, aber Langweilig sind die erzählten Ereignisse nie.

  • Wer also nicht zwingend eine richtige Gruselgeschichte braucht, der wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen.


    Gut, das ist die klassische Hörspielamateurrezensentenprophylaxe ;), aber ansonsten lässt mich Dein Text etwas ratlos zurück. Ich kenne das Gruselkabinett von Titania nicht, aber ich würde jetzt nicht auf die Idee kommen, den Elefantenmensch als Gruselgeschichte einzuordnen. Der Film von David Lynch ist für mich ein klassisches Drama, natürlich nicht im griechisch-römischen Stil (ja, ich weiß, dass das zwei unterschiedliche Baustellen waren in Athen und Rom, bevor jetzt einer klugscheißen will 8)). Noch krasser ist es beim Mord in der Rue Morgue, ich mit dem Hörspiel vom BR recht vertraut, das gehört nämlich zu den erlesenen Produktionen, die ich mir schon mehrfach gegönnt habe =). Das ist nun eine klassische Detektivgeschichte, Poes Dupin gilt ja nicht umsonst als der Urvater von Holmes und Co.


    Ha! "Holmes und Co.", super Stichwort, da hat doch die Romantruhe vor mittlerweile drei Jahren auch einen Fall für C. Auguste Dupin angekündigt. Auch wenn man offensichtlich dort nicht will, dass über ihre Produktionen diskutiert wird, das Internet vergisst nichts: "Die neue Krimi-Hörspielreihe. Klassische Detektivgeschichten in deutscher Erstveröffentlichung. Neue Abenteuer von Sherlock Holmes, der Denkmaschine, Auguste Dupin, Lord Percy und anderen legendären Ermittlern. Alle Stories in deutscher Erstveröffentlichung. Besetzt mir Starsprechern und nach modernen Standards produziert. Aufwendige Krimiunterhaltung vom Feinsten."


    Eine weitere Adaption von der Rue Morgue können sie sich jetzt wohl sparen, falls sie damit schon angefangen haben.

  • Ich denke Mal DRY bezog das auf den Reihentitel "Meister der Angst" und auf die ersten beiden Folgen, die sich ja schon im (weiten Feld des) Gruselgenres ansiedeln lassen... aber hier ist es ganz klar beim Elefantenmenschen ein Drama... und was für eins! Der Begriff "Angst" ist allerdings schon dehnbar... beim Elefantenmenschen wird ja sehr wohl damit gespielt. Sowohl die Angst/Faszination vor dem Andersartigen, also auch Merricks unmittelbar nachfühlbare Angst vor den menschlichen Unmenschen seiner Umwelt, die Sorge/Angst um Merrick usw.


    Bei mir lief zuletzt Sherock Holmes Chronicles 2... oha, Holmes vs. Mama Morlock... die Geschichte ist schon sehr haarsträubend...
    Conan Doyle würde glaub ich im Grabe rotieren, wüsste er was man da mit/aus seiner Figur gemacht hat...

  • Bei mir lief zuletzt Sherock Holmes Chronicles 2... oha, Holmes vs. Mama Morlock... die Geschichte ist schon sehr haarsträubend...
    Conan Doyle würde glaub ich im Grabe rotieren, wüsste er was man da mit/aus seiner Figur gemacht hat...


    Vielleicht dazu für den interessierten Hörspielfreund ein paar Worte mehr aus berufenem Munde im Rahmen des beliebten "Knallbunt"-Formates? Kann man doch mal machen, oder? :whistling: :wink: :hut:

  • nunja, zum - in meinen Ohren - Problem des ersten Teils (das Hörbuchartige) kommt halt diese - mit Verlaub - fürs Holmes-Universum völlig bekloppte Geschichte dazu... ist ja ne schöne Idee Figuren wie Wells aufzugreifen (passt ja zeitlich auch), der verarbeitete Wissenschaftsstreit und die opulente Musik... alles schön und gut. Aber was um alles in der Welt hat man sich bei dieser kruden Fantasy-Geschichte gedacht? Holmes im Zeitstrudel, auf der Fährte des/r Muttermorlocks... nene... sorry, aber da ging für mich jedwede Ernsthaftigkeit flöten - das war schon sehr sehr drüber... für meine Begriffe zu sehr

  • Bei "Meister der Angst" gefallen mir ja die Verknüpfungen der Folgen untereinander. Da gibt es im Elefantenmensch nicht nur Dupin... Im Thread "Meister der Angst" habe ich dazu was vor kurzem geschrieben.


    Ich habe mir gestern Abend "BATMAN 1" von Highscoremusik nochmal angehört. Auch beim zweiten mal gefällt mir die Folge genauso wie beim ersten hören.

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




    TKKG-site.de

  • Gut, das ist die klassische Hörspielamateurrezensentenprophylaxe ;),


    Tatsächlich? ;)


    Zitat

    aber ansonsten lässt mich Dein Text etwas ratlos zurück


    Inwiefern denn genau?


    Zitat


    Ich kenne das Gruselkabinett von Titania nicht


    Vielleicht ist ja genau das der Grund, denn...


    Zitat


    aber ich würde jetzt nicht auf die Idee kommen, den Elefantenmensch als Gruselgeschichte einzuordnen.


    .., wie schon geschrieben, sind genau das die Parallelen zum Gruselkabinett, auf die ich angespielt habe. Das Gruselkabinett hat ja eigentlich auch den Begriff Grusel im Reihentitel, während der Schwerpunkt aber oftmals eher auf möglichts originalgetrezen Literaturvertonungen liegt. Dramen in der Interpretation von Tragödien trifft es da auch ziemlich gut. Schauerromantik passt auch oftmals noch. Das, was man heute als echten Grusel bezeichnen würde, ist allerdings eher selten anzutreffen. Da hat sich wohl während des letzten und des diesigen Jahrhunderts einfach auch so manches verschoben. Nichtsdestotrotz findet man im Gruselkabinett großartige Perlen.
    Und beim Titel "Meister der Angst" schlägt man ja in eine ganz ähnliche Kerbe. Und daraus leitet sich dann auch mein Vergleich und der klassiche Rezensionsschlusskommentar ab.



    Zitat

    Der Film von David Lynch ist für mich ein klassisches Drama,


    Den kenne ich wiederrum leider nicht. Aber das Hörspiel kann man durchaus auch als solches bezeichnen. Passt schon.

  • Bin dann auch durch mit dem Pilwiz. Die zweite CD schwächelt dann gleich zu Beginn mit einem sehr langen beschreibenden Monolog, ein/zwei recht erwartbaren Handlungswendungen (was nix weiter schlimmes ist wohlbemerkt) und einer gestreckten Finale der Art "ach, ihr sterbt ja sowieso gleich, dann kann ich euch auch noch alles erzählen"...naja, dazu noch nicht die besten Sprecher (wirkt teilweise wirklich emotionslos) macht ein laues Hörspiel.


  • Dann aber hurtig Titania's Dreiteiler Dracula runtergeladen, gehört zu meinen persönlichen Hörspiel-Referenzen. :thumbsup:


    Danke für den Tipp, aber das Dracula-Thema lockt mich einfach nicht mehr hinter dem Ofen hervor. Das ist ganz allgemein der Grund, warum ich vom Gruselkabinett noch nichts gehört habe, ich bin einfach von wenigen Ausnahmen abgesehen kein Fan der Literatur des 18. Jahrhunderts. Muss ich daher auch nicht als Hörspiel haben.

  • "Der geheimnisvolle Fremde" von Mark Twain in einer Bearbeitung von Kai Grehn... boa, das wird lange nachhängen
    wiedermal irgendwie komisch von Grehn inszeniert, so karg und mysteriös - aber hier passt das einfach perfekt zur Geschichte und der Satansfigur


    ...und was für eine Hammergeschichte von Twain!