Die schwarze Sonne Nr. 10 - Aiwass (Lausch)

  • Zitat


    Adam Salton wird 1901 Zeuge des später berühmt gewordenen Pendulum-Experiments und muss bei seiner Rückkehr zu seinem väterlichen Freund Nathaniel de Salis einer schrecklichen Wahrheit ins Auge blicken. Sind die Erkenntnisse der bizarren Experimente der okkulten Orden des 19. Jahrhunderts von den Nationalsozialisten aufgegriffen und in fortführende Forschungen vom amerikanischen CIA eingeflossen? Ein Nachfahre Adams wird diese Frage unter Einsatz seines Seelenheils beantworten, als er in die Psychiatrische Klinik des Dr. Cameron eingewiesen wird.


    Was soll man inhaltich noch zu der schwarzen Sonne schreiben, dass nicht auch auf die komplette Serie zutrifft? Gewohnt ungewohnt nimmt die Reise ihren Lauf - in verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Schauplätzen, wobei der Klappentext schon mehr als genug Aufschluss über die Erfahrungen gibt, die dem Hörer zu Teil werden. Hervorgehoben sei, dass in dieser Folge der Schwerpunkt eher auf den philosophischen und spirituellen Aspekten liegt, dargestellt durch zB einen Gedanken-Monolog Adams während des Pendulum-Experiments oder einen Brief von Nathaniel an Adam. Wirkliches Tempo kann diese Episode dabei nicht aufnehmen, was meiner Meinung nach dem Verdauen einiger komplizierter und tiefschürfender Erkenntnisse auch nicht entgegen gekommen wäre.
    Langsam heißt dabei nicht langweilig, traurig nicht träge und bedacht nicht behäbig. Ob man hier mehr Handlung als Stimmung hätte einfangen sollen kann ich nicht beurteilen, denn die schwarze Sonne ist für mich keine Aneinanderreihung von Einzelepisoden. Tatsächlich ist es so, dass ich die Folgen 7-10 am Stück gehört habe und ich gar nicht mehr 100%ig sicher bin, welche Szene ich in welche der Episoden einsortieren muss. Ich betrachte die "Serie" eher als ein komplettes Hörspiel und bin gespannt wie sich diese Folge mit dem nahe stehenden Ende in das Konzept einfügt.
    Mir drängt sich beim Schreiben dieser Zeilen der inhaltliche Vergleich zu Otherland auf - auch hier hatte man in den einzelnen Erzählpassagen starke Wechsel von Tempo, Schauplätzen und Stimmung. Manche Handlungsstränge lagen mir dabei mehr als andere, als Großprojekt hat dann aber am Schluss doch jeder Part seinen Teil dazu beigetragen, die Geschichte in allen Facetten zu erzählen. Wirklich beurteilen kann man dies bei der schwarzen Sonne sicher erst nach Erschienen der letzten Folge, bisher bin ich aber nach wie vor, insbesondere auch inhaltlich, hellauf begeistert von der Serie und sehe keinen Grund zu Klagen.
    Getreu dem Labelslogan hält man es in allen technischen Belangen fantastisch. Besonders die Musik mit Akordeon im Schlussteil des Hörspiels sticht angenehm hervor und verleiht den begeleitenden Szenen (in denen übrigens Personen zum ersten mal auftauchen) gesteigerte Präsenz. In mindestens einer Mininebenrolle gibt es einen Ausrutscher bei der Rollenbesetzung - ein Punkt der mir immer mal wieder bei den einzelnen Folgen aufgefallen ist. In anbetracht der Größe dieser Rollen nur ein Wasserfleck auf der ansonsten weißen Sprecher-Weste, der sich ausbügeln lässt. Denn die Hauptakteure, unter anderem Harald Halgardt, Christian Stark, Horst Stark, Konrad Halver, Jürgen Holdorf und wie sie alle heißen, spielen auf sehr hohem Niveau.
    Diese Serie ist besonders und einzigartig und eine der wenigen Hörspiel-Neuerscheinungen die fordern und überraschen. Den der die Serie kennt erwartet wie immer das Unerwartete, wer noch nichts von der schwarzen Sonne gehört hat, aber interessiert ist, startet bitte bei Folge eins - ein Querhören empfiehlt sich nicht.

  • Bin endlich dazu gekommen die Serie zuende zu hören. Die Folge 10: Aiwass, hat mir wieder ziemlich gut gefallen.


    Mein Gesamtfazit: Die Serie trumpfte mit einer tollen und neuen Story auf. Es war immer sehr spannend. Die Sprecher brachten gute bis sehr gute Leistungen. Die Musik und Effekte überzeugten vollends. Nur das Verfolgen der Story, die zwar tolle aber teils etwas wirr schien, war nicht immer leicht. Um alles zu verstehen muss ich wohl nochmal alles von vorne hören. Alles in allem ist es sehr schade, dass es nun zuende ist. Es gab kein richtiges Ende. Meine Note für die Folge 10: 1, für die gesamte Serie gibt es die Note 2+ :)