Offenbarung 23 - 025) Sex and Crime

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    Am 1. November 1957 wird in Frankfurt am Main die 24jährige Edelhure Rosemarie Nitribitt tot in ihrer Wohnung aufgefunden - ermordet. Schnell geraten Mitglieder aus Hochindustrie und Politik in den Verdacht verantwortlich für den Tod der Prostituierten zu sein. Doch eindeutig identifiziert werden konnte ihr Mörder bis heute nicht. Kann der Berliner Hacker und Student Georg Brand fast 50 Jahre nach dem Verbrechen noch Licht in den mysteriösen Mordfall bringen?


    Konnte man bei den letzten beiden Folgen einen leichten Aufwärtstrend sehen, so geht es hier leider wieder drei Schritte zurück. Die an sich interessante Thematik erweist sich leider als gewohnt sehr langweilig und man bekommt keinerlei Action geboten, sondern stattdessen wie gewohnt endlose Monologe der Protagonisten. Man glaubt es gar nicht, dass das Hörspiel ‚nur’ 65 Minuten lang sein soll, hätte ich die Spielzeit nicht gewusst, hätte ich auf das Doppelte getippt, so sehr zieht sich das Geschehen. Man konzentriert sich wie gewohnt nur auf Wikipedia Wissen und die Protagonisten dürften dazu ihre Vermutungen geben, das war es auch schon. Leider haben sich meine Hoffnungen, dass sich die Serie ganz langsam wieder fängt, nicht bestätigt und so langsam dürfte die Stunde für Offenbarung 23 geschlagen haben, denn ich bezweifele, dass sie uns noch viele neue Verschwörungstheorien beschert, ernst nehmen kann man diese Serie einfach nicht mehr!


    Eines der größten Sorgenkinder der Serie ist weiterhin der Erzählerwechsel. Wie ich bereits öfters erwähnte, gefällt mir Till Hagen in dieser Rolle deutlich besser als früher Helmut Krauss, nur spricht Hagen bereits die Rolle des Ian G. Allzu schlimm wäre dies gar nicht, wenn man ihn vernünftig einsetzen würde, so kann man als Hörer aber nur noch Lachen oder den Kopf gegen die Wand hauen. Die Leistungen der Sprecher sind aber allesamt gut. David Nathan, Helmut Krauss, Detlef Bierstedt, Jaron Löwenberg, Marie Bierstedt und Ulrike Hübschmann liefern allesamt gute Leistungen ab, was aber nicht verwunderlich ist, da man sie fast alle bereits in der vorherigen Folge zu hören bekam und sie schon dort überzeugten.


    Auch die musikalische Untermalung bietet das gewohnte Bild. Die eingesetzten Stücke kennt man bereits, neue werden hier nicht geboten, was zwar nicht schlimm ist, jedoch würden ein paar neue Klänge auch nicht schaden. Indem man die Monologe untermalt, versucht man das Erzählte etwas spannender zu machen, was leider nicht so wirklich gelingt. Bei den Effekten hat das Team von LPL aber wieder alles richtig gemacht, auch wenn es in diesem Fall nicht ganz so viel einzusetzen gab.


    Fazit: Nach zwei annehmbaren Folgen zeigt die Qualitätskurve wieder steil nach unten und so langsam dürfte auch der letzte Fan eingesehen haben, dass man von dieser Serie keine guten Hörspiele mehr vorgesetzt bekommt. Zwar können sowohl die Sprecher, als auch die Effekte überzeugen, aber das reicht nicht um die hier vorgesetzte Geschichte einigermaßen hörbar zu machen. Insgesamt ein schwaches Hörspiel, dass ich niemandem Empfehlen kann.


    Note 5+

  • Diese Folge sehe ich als gar nicht so übel an. Sicherlich passiert da nicht viel, außer das viel gelabert wird. ABER es werden nicht wie sonst, alle möglichen Theorien zu einem Thema zusammengeschmissen, sondern recht gradlinig der Fall aufgebaut. Das hat eine andere Qualität, als man es aus den meisten bisherigen "Monolog"-Folgen kennt.
    Es scheint tatsächlich so zu sein, dass wenn die Verschwörungstheorien zur Thematik wenig hergeben, kann's ne ansprechende Folge werden und umgekehrt.


    Klar, die Folge ist immer noch nicht super, aber schon ganz ok - da hab ich in dieser Serie schon weitaus schlechteres gehört.

  • Konnte man in der letzten Folge durch ein hohes Tempo glänzen, wird dieses nun wieder massiv zurückgefahren. Viele Theorien werden gewälzt und dabei bedient man sich wie so oft langer Dialoge, die inhaltlich diesmal aber größtenteils recht interessant sind. Die Rahmenhandlung bleibt bis auf den Part rund um Ian G. außen vor, so dass man es weitestgehendst mit einer stand-alone-Folge zu tun bekommt, was sich letztlich recht positiv auswirkt. Eine Episode, die sich einem bislang ungeklärten Kriminalfall aus der frühen Geschichte der Bundesrepublik widmet und mit einigen sehr interessanten Ansätzen und Theorien aufwarten kann. Es wird ein Szenario entsponnen, das größtenteils ziemlich glaubwürdig und schlüssig klingt, bei dem einzig mancher Gedankengang etwas aus der Luft gegriffen scheint, wie der Weg zur möglichen Identität der Mörder über die Hunde. Doch das sind letztlich nur Kleinigkeiten, inhaltlich weiß diese Folge ansonsten durchaus zu bestechen.
    Und umso mehr ist es schade, dass sie das hinsichtlich der Dramaturgie nicht kann. Die bereits erwähnten ausufernden Dialoge ersticken die Spannung vielfach im Keim. Es schleicht sich wieder die gewohnte Zähigkeit ein, was nicht hätte sein müssen. Denn die inhaltliche Grundlage hätte mit einer ansprechenderen Umsetzung durchaus das Zeug zu einer ziemlich guten Folge gehabt. So kratzt man nur an diesem Status und muss sich letztlich mit der Wertung "Hörspiel mit durchschnittlichem Unterhaltungswert" zufrieden geben.


    Etwas eigenartig dürfte einem bereits in den ersten Minuten die Besetzung der Nitribitt mit Marie Bierstedt vorkommen. Sind einem die Sprecher ausgegangen? Ist man zu Sparmaßnahmen gezwungen? Oder diente das ganze lediglich einem Experiment? Was bleibt ist jedenfalls ein etwas bitterer Beigeschmack.
    Der Wechsel Till Hagens von der Erzähler- zur Figurperspektive und zurück wirkt ebenfalls nicht immer ganz rund. Ansonsten bekommt man von den Sprechern das gewohnt solide Programm geboten, dass eben etwas mehr Interaktivität vertragen könnte.


    Die Musikuntermalung geht in Ordnung. Diesbezüglich bietet sich ein Bild, das man von der Serie her kennt. Bei den Effekten gibt es ohnehin nicht viel zu tun und dementsprechend fällt dann auch das Ergebnis aus. Auch wenn man das Gebotene gewiss nicht gerade als schlecht bezeichnen kann, so wünscht man sich doch, dass etwas Bewegung in die Sache kommt.


    Fazit: Das Thema und die Theorien dazu haben mir erneut recht gut gefallen. Wenn man das ganze noch etwas pfiffiger und weniger einschläfernd aufziehen würde, könnte mich die Serie sicherlich schon ein gutes Stück mehr überzeugen.

  • Wer hat damals die Edelhure Rosemarie Nitribitt getötet? Waren wirklich einflussreiche Männer aus Wirtschaft und Politik, die dafür gesorgt haben, dass die Nitribitt aus dem Verkehr gezogen wurde? Der Mord an der Prostituierten wurde nie aufgeklärt, doch vielleicht gelingt es ja dem Hacker T-Rex alias Georg Brandt (David Nathan), kann er das Rätsel nach über 50 Jahren lösen?


    - Meinung -


    Langeweile 101, wie produziere ich einschläfernde Unterhaltung? Da ist man bei Offenbarung 23 genau richtig, wenn man wissen will, wie es nicht geht. Eine eigentlich interessante Story, die sich mit einem ungelösten Rätsel der Menschheit befasst, dann aber wieder nur zu einer schnarchigen Ansammlung von Vermutungen und Theorien entwickelt, ohne auch nur einen Moment spannend zu sein. Es wird hier einfach nur wieder eine Aneinanderreihung von Wikipedia-Wissen und Vermutungen geboten und wenn die dann auch noch mit den albernen Geschehnissen aus dem Hörbuch "Machiavelli" verknüpft werden (Stichwort Messiahs), dann weiss man eigentlich auch schon, was die Stunde geschlagen hat. Diese Serie kann man einfach nicht mehr ernstnehmen, wenn sie sich schon inhaltlich Folge für Folge der Lächerlichkeit preisgibt, doch hier ist es diesmal besonders schlimm.


    Den Brüller liefert aber die Abteilung Sprecher ab, denn hier geht das neue Konzept mal gründlich in die Hose und sorgt für einige unfreiwillige Lacher. Till Hagen ist nicht nur in der Rolle des Ian G. unterwegs, dieser ist nun auch gleichzeitig in der Funktion des Erzählers tätig. Das wäre alles halb so wild, würde man ihn auch richtig einsetzen, was hier absolut nicht der Fall ist. Gemeinsam mit Jaron Löwenberg, der ja der neue Tron ist, agieren beide in sowas wie der Rahmenhandlung, wenn es denn eine derartige hier überhaupt noch gibt. Gleichzeitig muss Hagen aber auch der Erzähler geben und das geht einfach nicht. Läuft es in der Story nicht so, wie es sich sich Ian G. vorstellt und wütend wird, so trägt er dann auch in der Funktion des Erzählers dementsprechend aggressiv sowas wie Zeitansagen oder Ortsangaben vor und wenn das nicht lächerlich wirkt, dann weiss ich es auch nicht, ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert. Da vermisse ich doch die angenehm nüchterne und teilweise arg trockene Vorstellung eines Helmut Krauss, der ja nun in der Rolle des Nat Mickler unterwegs ist, warum auch immer. Wenigstens stimmen in den weiteren Rollen aber die Leistungen, immerhin etwas. Ulrike Hübschman, Marie Bierstedt, Maria Koschny, Rainer Fritzsche, Detlef Bierstedt, Suzanne Vogdt könne sich hören lassen und vor allem David Nathan zeigt in der Hauptrolle als T-Rex wieder, was er auf dem Kasten hat. Wenn er mal aussteigen sollte, dann wäre die Serie vermutlich nicht mal mehr die Hälfte wert.


    In Sachen Untermalung wird das übliche Pensum runtergekurbelt, ohne Schnörkel, einfach ein paar Beats von Andy Matern druntergelegt, fertig. Mittlerweile bleibt die Serie aber auch in der Hinsicht recht blass und könnte eine Überholung vertragen. Es müsste sowieso mehr Zunder rein, Auflockerung kann diese Serie vertragen, denn sonst wirkt sie auch weiterhin wie eine lieblose Aneinanderreihung von Szenen, die weder als Wissenshörpiel, noch als pseudodokumentarische Produktion überzeugen kann.


    Quo vadis, Offenbarung 23? Klar, die Richtung zeigt weiterhin steil bergab und selbst der Überraschungseffekt, den die Änderungen bei der Besetzung mit sich gebracht haben, ist schon wieder verpufft. Die Serie muss einfach wieder in die Richtung der ersten Folgen und nicht in eine gänzlich andere, die nur noch weiter wegführt. Sollten die Macher aber weiterhin davon überzeugt sein, dass das hier der richtige Weg ist, dann gute Nacht!


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