Inhalt (laut CD-Klappentext): "Wir haben Peter! Er muß für alles bezahlen!" Ein anonymer Brief schreckt Justus und Bob auf. Eigene Nachforschungen nach dem Schicksal ihres Zweiten Detektivs bleiben ergebnislos, deshalb wenden sie sich hilfesuchend an die Polizei von Rocky Beach. Ihr Freund Inspektor Cotta schlägt vor, eine Polizeipsychologin hinzuzuziehen. Sie soll aus dem Bekennerschreiben Hinweise auf den Charakter des Täters herauslesen. Und tatsächlich kommt die Expertin zu einem überraschenden Schluß: Hinter der Entführung steckt ein lange zurückliegender Fall der drei Detektive. Justus und Bob durchforsten ihr umfangreiches Archiv. Denn die Zeit läuft..."
... und läuft und läuft ...
Denn viel mehr passiert auch nicht. Grottenschlecht, mies, unterirdisch, stümperhaft - man kann praktisch wahllos jedes negativ besetzte Attribut aus einem beliebigen deutschen Wörterbuch nehmen, es trifft auf diese Folge definitiv zu. Die 60er-Episoden lassen ohnehin alle zu wünschen übrig, aber diese ist wirklich der Tiefpunkt.
Das fängt schon damit an, dass Drei ??? bitte schön nicht in die *Disco* gehen. Drei ??? gehen zur Schule oder haben Ferien oder arbeiten auf dem Schrottplatz, aber sie gehen nicht in die Disco!!!
Vielleicht bin ich von dieser Folge auch deswegen so enttäuscht, weil sie so viel verspricht und man aus dem Thema viel mehr hätte machen können. Da wird Peter also entführt, und man hat das Gefühl: 'Na, bei Peters ewiger Schwarzmalerei musste das ja mal passieren!" Da müssen Justus und Bob mal einen Fall zu zweit lösen - und da machen die nichts draus! Nach Jens Wawrczecks panischem Urschrei kann man praktisch abschalten. Der ist als einziges hörenswert.
Ich weiß nicht, was diese Folge soll, ob sie eine Konzession an die im Fernsehen aufkommenden Profiler-Serien ist oder was auch immer, jedenfalls ist die Geschichte fürchterlich konstruiert und zusammengeschustert und besteht im Grunde genommen nur darin, dass Justus und Bob mit Hilfe von Inspektor Cotta und der Polizeipsychologin Dr. Ferguson einen in Frage kommenden Verdächtigen nach dem anderen ausschließen. Mitraten kann man dabei übrigens nicht, denn die "alten Bekannten" und "üblichen Verdächtigen" vergangener Tage kommen noch nicht einmal zur Sprache. Auch das: Verschenktes Potenzial.
Antje Cornelius als Dr. Ferguson hat zwar eine nette Stimme, salbadert aber ansonsten nur ein paar Profiler-Klischee-Phrasen, die wohl intelligent bis weise klingen sollen.
Und damit niemandem auffällt, wie dünn die Handlung ist und es sich bis zum Ende wenigstens noch ein bisschen hinzieht, wird ein völlig unmotivierter zweiter "Handlungsstrang" mit einer Erna Fiedler eingebaut, die zuuuuuuuuuuuuuufällig bei Tante Mathilda auf dem Krankenzimmer liegt und deren Verbindung zu dem Fall genau so an den Haaren herbei gezogen und albern ist, wie es witzigerweise sogar Justus in der Story selbst sagt.
Da wollte wohl einer auf Krampf noch ein bisschen ???-typische Mystik reinbringen, aber das ist gründlich misslungen. Merke: Eine Ursula Gompf ist keine Katharina Brauren und eine Erna Fiedler macht noch lange keine Mrs. Boogle.
Ich kann dazu nur sagen: Setzen, 6!