Die drei ??? Nr. 122 - ...und der Geisterzug (Europa)

  • Was geht in dem sogenannten "Chinesentunnel" vor sich, in dem sich nun der Museumszug mit den Drei ??? an Bord befindet? Angeblich spukt es dort und es kommt zu einigen unheimlichen Vorkommnissen. Wer ist der Drahtzieher und was verspricht er sich davon? Die drei Detektive haben somit einen neuen Fall, aber nicht mehr viel Zeit, um diesen zu lösen, denn sie wissen nicht mal ganz genau, worum es eigentlich geht. Treiben im Tunnel, der durch den Black Mountain führt, wirklich Geister ihr Unwesen?


    - Meinung -


    Mit dem Geisterzug gibt es nun endlich auch eine Geschichte von Astrid Vollenbruch als Hörspielumsetzung und storytechnisch kann man schon mal sehr zufrieden sein, denn mir hat die Handlung richtig gut gefallen. Es passiert eigentlich rund um die Uhr etwas, es gibt eine begrenzte Anzahl von Verdächtigen, das Setting ist düster und die mysteriösen Vorkommnisse tragen ebenfalls entscheidend zur guten Unterhaltung bei. Eine der besseren Stories, kurz und knackig umgesetzt, am Inhalt gibt es eigentlich nichts auszusetzen und ich habe mich kurzweilig unterhalten gefühlt.


    Sprechertechnisch gibt es nur ganz wenig an dieser Folge auszusetzen. Bei den Hauptsprechern winselt mir Jens Wawrczeck ein wenig zu sehr als Peter Shaw rum, der "Angsthasenfaktor" ist für meinen Geschmack etwas zu hoch, weniger Gejammer und Panik hätte es auch getan. Ansonsten gibt es an den Sprechern in den Hauptrollen nichts weiter auszusetzen, soweit wird solide, routinierte Arbeit abgeliefert. In den Nebenrollen haben mich soweit auch fast alle Sprecher und Sprecherinnen überzeugt, vor allem Gerd Hinze, Michael Weckler, Herbert Tennigkeit und Jörg Weber gefielen mir besonders gut, wohingegen Lou Wong, wenn er denn wirklich so heisst, als Dr. Long nicht ganz so gut rüberkam, denn er klang für meinen Geschmack etwas zu klischeehaft. Das war es aber auch schon mit der Kritik, unterm Strich kann man doch mit dem positiven Gesamteindruck leben und zufrieden sein.


    Bei der Musik wurde ebenfalls gut gearbeitet, die Untermalung präsentiert sich ausgewogen. Mal stimmungsvolle modernere Klänge, dann wiederum alte Stücke, die schon in den Anfangszeiten der Serie zum Einsatz kamen und ein nostalgisches Flair ins Spiel bringen. Dazu die gewohnt guten Geräusche und schon kann man von einer gelungenen Atmosphäre sprechen.


    Nach der 121 direkt die nächste gute Folge, die ich mir sicherlich noch öfters anhören werde. Astrid Vollenbruchs unterhaltsame Story wird hier gut umgesetzt und das Resultat kann sich hören lassen und dürfte den meisten Fans der Serie sicherlich gefallen. Mir hat sie jedenfalls gefallen und so darf es gerne weitergehen.


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  • Obgleich ursprünglich "Fußballgangster" als Folge 122 erscheinen sollte, hat man aus verschiedenen Gründen die erst später produzierte Folge "und der Geisterzug" vorgezogen, welche Zugleich Astrid Vollenbruchs Debütwerk ist.


    Die drei ??? machen sich im Auftrag von Onkel Titus auf nach Harrowville, wo ein altes Eisenbahnmuseum aufgelöst werden soll, um dort die vielversprechendsten Stücke auszusuchen. Allerdings verläuft diese Reise nicht auf ganz herkömmliche Weise. Mit einer alten Museumseisenbahn soll es übers Land und durch einen alten Tunnel gehen. Anfangs scheinen die drei ??? wenig willkommen zu sein, was sich im Verlauf allerdings ändert. Mysteriöses geschieht während der Reise. Spukt es in dem alten Tunnel? Und wer ist der ganz in schwarz gekleidete Mann, der den Zug in letzter Minute noch bestiegen hat, den aber niemand außer Justus gesehen haben will?


    Eine sehr klassisch angehauchte Geschichte, der allerdings das gewisse Etwas fehlt. Die spannenden Passagen kann man jedenfalls an einer Hand abzählen. Wenn man den Blick zu den Klassikern richtet, so hätte dort beispielsweise ein undurchsichtiger Gegenspieler die Story nochmals deutlich anzuheizen gewusst. Der Plot selbst ist prima gelöst und alle Puzzleteile fügen sich am Schluss zu einem großen ganzen. Allerdings geht es eine Spur zu harmlos zur Sache, so dass das Hörspiel über ein solide nicht hinauskommen will.
    Gerade der erste Teil im Zug streckt sich doch ein wenig arg - langweilig wird es zwar nicht, aber im Vergleich zu dem eher knapp gehaltenen zweiten Part lässt man sich hier schon ordentlich Zeit. Insgesamt kommt die Folge nicht über eine Laufzeit von 60 Minuten hinaus, es hätte aber sogar nochmals eine Portion weniger sein dürfen.
    So hat man eine nette Episode vorliegen, die zu unterhalten weiß, bei der aber die inhaltlichen Highlights fehlen. Die Thematik sehr klassisch, ohne aber als verstaubtes Antiquariat oder gar billiges Imitat rüberzukommen. Das dürfte bei den meisten Fans sicherlich nicht schlecht ankommen.


    Bei diesem Hörspiel merkt man diverse Änderungen beim Einsatz der Musik im Vergleich zu den letzten ???-Folgen. Einige Klänge kennt man von den neun Abenteuern der zweiten Serie, die sich um drei Detektive aus Rocky Beach dreht, und diese passen sehr gut auch zu den drei ???. War doch gerade dies eine der verschiedenen positiven Entwicklungen. Die Atmosphäre ist durchgehend gelungen. Die Szenen im Museumszug wirken nicht nur aufgrund der dargebotenen Effekte sehr glaubhaft.


    Die meisten Sprecherleistungen gehen vollauf in Ordnung. Mit diversen Auftritten habe ich allerdings doch so meine Probleme. Das wäre zum einen der sehr klischeebeladen inszeniert Auftritt Lou Wongs als Chinese Dr. Long, zum anderen sind dies die drei ??? selbst. Alles in allem machen sie ihre Sache ziemlich gut, nur in den Tunnelszenen wirken die Dialoge mit den doch sehr gereiften Stimmen wenig glaubhaft und realistisch.
    Ansonsten kann man sich über das Gebotene aber wie schon gesagt nicht beschweren.


    Fazit: Das gewisse Etwas fehlt zwar noch, um dieses Abenteuer ordentlich einschlagen zu lassen, schlecht ist die Geschichte aber wahrlich nicht. Der Plot, den Astrid Vollenbruch entwickelt hat, erweist sich als stimmig und die zahlreich gestreuten Hinweise ergeben am Ende ein rundes Bild. Mit Szenen, wie jener im dunklen Chinesentunnel ist der Versuch da für Spannungselemente zu sorgen, was aber in der Hörspielfassung nicht so recht aufgehen will. Dazu nimmt man den Hauptsprechern die Angst einfach zu wenig ab.

  • Inhalt: Die Fahrt mit dem Museumszug hatten sich die drei Detektive aus Rocky Beach eigentlich gemütlicher vorgestellt. Doch spätestens im Eisenbahntunnel durch den Black Mountain vergeht den Freunden die Ausflugslaune. Die Durchfahrt wird aufs Gruseligste boykottiert. Natürlich glauben die Drei ??? kein Wort von der Spukgeschichte, nach der verunglückte Arbeiter ihr geisterhaftes Unwesen im Tunnel treiben sollen. Doch um herauszufinden, wer tatsächlich hinter den üblen Machenschaften steckt, bleiben Justus, Peter und Bob nur wenige Stunden...


    Story: Nach drei Jahren Rechtstreit wurde neben dem Hörspiel „Spur ins Nichts“ auch das Hörspiel „Die drei ??? und der Geisterzug“ veröffentlicht. Nachdem mir das erstgenannte Hörspiel richtig gut gefallen hat, war ich gespannt, ob mich auch dieses so gut unterhalten können würde. Leider ist dies nicht der Fall, denn die Geschichte empfand ich um einiges schwächer, als es bei „Spur ins Nichts“ der Fall war. Die Handlung braucht leider viel zu lange um in Schwung zu kommen und von Spannung ist in der ersten halben Stunde weit und breit nichts in Sicht. Auch die Szene im Chinesentunnel hat man leider nicht wirklich spannend in Szene gesetzt, da hat man bei der Bearbeitung geschlafen. Am Ende wartet leider wie gewohnt mal wieder ein „Justus Jonas klärt alle auf“ Monolog, was vielen Fans ebenfalls nicht gefallen dürfte. Als schlecht würde
    ich dieses Hörspiel auch nicht bezeichnen, aber die hohen Erwartungen nach „Spur ins Nichts“ konnte man hier leider nicht halten…


    Sprecher: Bei den Hauptsprechern gibt es eigentlich nie einen Grund zur Sorge und das ist auch hier der Fall. Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich bringen ihre Rollen gekonnt und überzeugend rüber und auch vom Overacting, das man aus manchen Hörspielen der Übergangsserie „Die Dr3i“ kannte, ist hier weit und breit nichts zu sehen. Bei den Nebenrollen sind mit Ausnahme von Gerhart Hinze und Jörg Pleva eigentlich nur unbekannte Sprecher am Werk, aber das macht nichts, denn mit Ausnahme von Lou Wong und Tina Rehfeld-Wildmann haben mir die Sprecher alle ganz gut gefallen. Wirklich herausstechen tut hier keiner, aber die Leistungen gehen alle vollauf in Ordnung.


    Musik und Effekte: Anders als bei „Spur ins Nichts“ hat man bei diesem Hörspiel einige Musikstücke aus der Übergangsserie „Die Dr3i“ verwendet und diese passen auch bei den drei ??? richtig gut. Es kommt eine schöne Atmosphäre auf und die eingesetzten Stücke sind auch gut mitanzuhören. Das Heikedine Körting und Andre’ Minninger bei den Effekten alles richtig gemacht haben, muss man eigentlich gar nicht mehr erwähnen.


    Fazit: Nach der starken Folge 121 folgt leider ein nicht ganz so unterhaltsames Abenteuer der drei ???. Das Hauptproblem bei dieser Produktion ist, dass die Geschichte viel zu lange braucht um in Fahrt zu kommen und man eigentlich kaum spannende Szenen vorfindet. Am Ende erwartet den Hörer dann wieder ein typischer Justus Jonas Monolog. Die Sprecher liefern größtenteils gute Leistungen ab und auch die technische Seite kann überzeugen. Fans der Serie werden sich nach drei Jahren Pause natürlich das neue Hörspiel zulegen, alle anderen Hörspielfans sollten sich den Kauf noch einmal überlegen. Für mich ein durchschnittliches Hörspiel der Serie, dass sicherlich nicht allzu oft in meinen Player wandern wird.


    Note 3