radiotatort - Der Emir - von Peter Meisenberg - WDR 2008

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    Der Emir
    von Peter Meisenberg
    Produktion: WDR 2008
    Regie: Thomas Leutzbach
    Musik: Andreas & Matthias Hornschuh
    Länge: ca. 55 Min.


    Mit:
    Nadir Taraki: Baki Davrak
    Wilfried Suttner: Rudolf Kowalski
    Sima Khalidi: Beate Ziegs
    Leonore Nadolny: Tatjana Clasing
    Felix Lenz: Matthias Leja
    Jost Fischer: Hilmar Eichhorn
    Rafik Lahoud: Tayfun Bademsoy
    Ziad Lahoud: Omar El-Saeidi
    Johan Breukelen: Ludger Burmann
    Muhammad Karim (Wirt): Mohammad-Ali Behboudi
    Killer: Markus Scheumann
    Arabischer Dealer: Gandi Mukli


    Jeden Monat ein Krimi als Originalhörspiel. Jeden Monat ein Fall aus dem Revier eines regional verwurzelten Ermittlerteams, produziert von einer der neun ARD-Landesrundfunkanstalten. Die neun Kriminaler-Teams bleiben, die Fälle ändern sich. »Der Emir« bildet den Auftakt zur Hörspielreihe »ARD Radio Tatort«.


    LKA Düsseldorf: Nadir Taraki ist einer der wenigen Beamten im LKA Düsseldorf mit Migrationshintergrund. Der 28-Jährige hat zwar eine deutsche Mutter, trägt seinen afghanischen Namen jedoch mit Stolz und spricht neben deutsch und der Sprache seines Vaters auch arabisch. Deshalb wurde er vor allem als verdeckter Ermittler in entsprechenden Milieus eingesetzt. Sein letzter Einsatz als Undercoveragent endete allerdings in einer Katastrophe. Um an Rafik Lahoud, den "Emir", Kopf eines libanesischen Menschenhändlerrings, heranzukommen, hatte sich Taraki mit Lahouds jüngerem Bruder Ziad angefreundet. Doch Ziad kam bei dieser Ermittlungsaktion ums Leben, und der Emir gab Taraki die Schuld am Tod seines Bruders. Taraki musste aus der Schusslinie. Seitdem wertet er im LKA alte Fälle aus und gibt sich zum Leidwesen seiner Freundin Sima frustriert dem Backgammonspiel hin. Dann aber gerät der Emir erneut ins Fadenkreuz des LKA, und Nadir erkennt seine Chance, ins aktive Ermittlergeschäft zurückzukehren. Ein riskantes Unternehmen, denn normalerweise gilt im Agentengeschäft: Wer einmal "verbrannt" ist, kriegt keine zweite Chance.



    Nun kommt er also endlich, der Radiotatort. "Der Emir" bildet den Auftakt und hat leider nicht ganz meine - zugegeben hohen Erwartungen - erfüllt. Sicherlich ist die Folge gut hörbar und bietet ansprechende Krimiunterhaltung. Zum Auftakt dieses Radiomeilensteines hätte ich mir aber dann doch etwas Spektakuläreres gewünscht. Es liegt aber vielleicht auch an dem Manko der Auftaktfolge, dass hier erstmal der Hörer an die Charaktere gewöhnt werden muss und für eine großspurige Geschichte weniger Raum bleibt.


    Spannend und unterhaltsam ist die Geschichte zwar, es mangelt aber etwas an Originalität und Pfiff.


    Bei den Sprechern setzt man eher auf unbekannte Namen, was allerdings nichts über deren Qualität aussagt. Denn die Besetzung ist sehr gelungen - und alle Leistungen sind auf dem guten Niveau, dass man beim WDR gewohnt ist.


    Auch die Umsetzung ist ordentlich, die Geschichte bietet allerdings hier nur wenig Raum, um auf diesem Gebiet zu glänzen.


    Alles in allem ist "Der Emir" für sich betrachtet ein ordentlicher Krimi. Zum Start des Radiotatortes hätte es aber auch gerne etwas Origineller zugehen dürfen. Hoffen wir einfach mal auf die weiteren Folgen.

    Meine Wertung: + +

  • Nadir Taraki (Baki Davrak) ist Hauptkommissar bei der LKA Düsseldorf und soll nun ein zweites Mal helfen, den sogenannten "Emir" Rafik Lahoud (Tayfun Bademsoy) zur Strecke zu bringen. Da gibt es aber ein entscheidendes Problem, denn der Emir macht Nadir für den Tod seines Bruders verantwortlich. Wird es dem LKA trotzdem gelingen dem Emir das Handwerk zu legen oder wird Nadir seinen Einsatz mit dem Leben bezahlen?


    - Meinung -


    Der Auftakt der Radio Tatorte und dieser Fall spielt mitten in NRW und ist eine eher kurze und knackige Angelegenheit bei einer Spielzeit von nur 50 Minuten. Doch ehrlich gesagt reicht es auch, denn die Handlung an sich ist verdammt dünn, denn es geht wirklich nur um den sogenannten Emir, der seinen "Geschäfte" ausweiten möchte und Ermittler Nadir soll im zweiten Versuch endlich dafür sorgen, dass der Emir hinter Gitter kommt, was insgesamt aber sehr unspektakulär über die Bühne geht. Somit ist das Buch von Peter Meisenberg keine Sensation und eher eine Krimi wie vom Fließband.
    Da es sich hier um eine Radioproduktion handelt, kann man sich eigentlich gleich denken, dass die Sprecherleistungen sehr ordentlich sind, was auch der Fall ist.


    Neben ein paar bekannten Namen wie Hilmar Eichhorn, Vittorio Alfieri und Tayfun Bademsoy mischen hier einige unbekannte Sprecher und Sprecherinnen mit, darunter viele mit türkisch oder zumindest arabisch klingenden Namen, was dafür spricht, dass hier möglich autenthische Darbietungen geboten werden sollen, was auch voll und ganz aufgeht. Überzeugende Leistungen und mit Hilmar Eichhorn auch noch einen Mann in einem kurzen Auftritt von der Partie, der sowas wie das Bindeglied zwischen diesem und dem nächsten Fall ist, hier wird jedenfalls alles richtig gemacht.


    Das gilt auch für die Musik von Matthias und Andreas Hornschuh, die die entsprechenden Klänge für eine derartige Story ins Spiel gebracht haben. Arabisches Flair kommt auf und dazu noch die passenden Geräusche und Effekte, auch dieser Bereich überzeugt somit.


    Wäre da nicht der dünne Inhalt, dann wäre das hier ein richtig gutes Hörspiel, doch die 50 Minuten werden nicht gut genug ausgefüllt. Inhaltlich etwas schwachbrüstig, umsetzungstechnisch ordentlich und im Endeffekt wohl eher etwas für Krimifans, die gar nicht mehr ohne ihren Tatort leben können oder hörtechnisch aus dem Trockenen sitzen.


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  • Den Radio Tatort gibt es nun auch auf CD. Einen ganz leichten Start dürfte diese Reihe nicht haben, nachdem einige der Tatorts jeweils kurz nach Ausstrahlung zum kostenlosen Download im Netz bereitstanden. Dazu kommt der etwas hohe Preis, der im ersten Moment zusätzlich abschreckend wirken dürfte.
    Andererseits ist der "Tatort" eine Marke, die sich auf dem Markt durchaus etablieren könnte. Insbesondere die Sammler spricht der Hörverlag mit der edlen Aufmachung des Digi-Packs an. Im ausführlichen Booklet findet man neben verschiedenen Informationen zu den in diesem Hörspiel agierenden Charakteren Sprecherfotos und Einblicke ins Studio. Dieser so betriebene Mehraufwand schlägt letztlich natürlich auch mit Kosten zu Buche. Wer den Radiotatort nicht nur als MP3 in durchschnittlicher Qualität auf der Festplatte liegen haben mag, sondern sich über ansprechendes im Regal freut oder sowieso rein auf CDs schwört, für den dürfte diese edle Auflage sicherlich nicht ganz uninteressant sein.


    Bleibt die Frage, ob es sich denn inhaltlich lohnt?
    Leicht gestaltet sich der Einstieg in dieses Hörspiel nicht gerade. Der Erzählstil wirkt leicht wirr. Verbunden mit allerlei schnellen Sprüngen und dem fehlenden Background über das, worum es eigentlich genau gehen soll und den bereits in den ersten Minuten recht zahlreich auftretenden bis dato unbekannten Personen sorgt das für einen Start, der nicht unbedingt nach Maß ist.
    Dazu kommt eine sehr eigenwillige Atmosphäre. So fällt es insgesamt schwer den richtigen Zugang zu diesem Hörspiel zu finden und vollständig in das Geschehen einzutauchen. Im Verlauf der Geschichte kristallisiert sich vieles klarer heraus und die Zielrichtung lüftet sich aus einem dunstigen Schleier.
    Der Plot selbst - so man ihn denn mal auf das Minimum reduziert und die Aufbereitung außen vor lässt - ist solide ausgefallen. Vielleicht eine Spur zu unspektakulär. Genau dies versucht man durch die Inszenierung, die gespickt ist mit vielen Rückblenden, Milieu-Einblicken über das Privatleben des Kommissars und schnellen Wechseln, auszugleichen, was durchaus nicht uninteressant ist, mich aber in seiner Gesamtheit nicht völlig überzeugt hat.


    Die erzeugte Stimmung ist wie schon erwähnt gewöhnungsbedürftig. Man baut vornehmlich auf ein musikalisches Kernthema auf, das geprägt ist von Disharmonie und kalt und bohrend die Handlungsabschnitte unterbricht. Im Hintergrund gibt es - wie es sich gehört - mit musikalisch angehauchter Musik das entsprechende Milieu-Flair. Als sonderlich angenehm lässt sich diese Art Atmosphäre nicht unbedingt beschreiben, zum gewählten Stil der Produktion passt es allerdings ziemlich gut.


    Bei den Sprechern regieren vornehmlich die leiseren Töne. Die ausgewählten Akteure vor dem Mikrophonen überzeugen durchgängig. Anhand der Namen lässt sich vermuten, dass einige Sprecher aufgrund des inhaltlich passenden sozialen Hintergrundes so ausgewählt wurden. Diese haben keinerlei Probleme das soziale Umfeld authentisch zu transportieren. Ferner trifft man auf den ein oder anderen Schauspieler aus deutschen Fernsehproduktionen. Alles in allem eine gut zusammengestellte Mischung.


    Fazit: Inhaltlich ist dieser Tatort-Auftakt okay, wenngleich alles andere als bahnbrechend. Der Erzählstil überzeugte mich leider nicht vollständig, wenngleich einige gute Ideen erkennbar sind und der Versuch sich etwas von den ganz bieder linearen Produktionsweisen abzuheben erkennbar ist. Man tut sich allerdings schwer richtig in die Handlung einzutauchen.

  • Der 28-jährige Nadir Taraki hat zwar eine deutsche Mutter, trägt seinen afghanischen Namen jedoch mit Stolz und spricht neben der Sprache seines Vaters auch noch arabisch. Sein letzter Einsatz als Undercoveragent endete allerdings in einer Katastrophe. Seitdem wertet er im LKA alte Fälle aus und gibt sich zum Leidwesen seiner Freundin frustriert dem Backgammonspiel hin. Dann aber gerät der Emir, der Chef eines libanesischen Menschenhändlerrings erneut ins Fadenkreuz des LKA und Nadir erkennt seine Chance. Ein riskantes Unternehmen, denn normalerweise gilt im Agentengeschäft: Wer einmal ‚verbrannt’ ist, kriegt keine zweite Chance.


    Meine Erwartungen an den ‚Radio Tatort’ waren relativ hoch, auch wenn ich selbst nicht unbedingt ein Fan der bekannten Tatort Serie im Fernsehen bin. Leider weißt der Erstling noch einige Schwächen auf, denn obwohl die Geschichte nur knapp 50 Minuten lang ist, zieht sich das Geschehen noch etwas, da die Story ziemlich dünn ist. Es geht eigentlich nur darum den „Emir“ zu überführen, der seine Geschäfte ausweiten möchte und in den Drogenhandel einsteigen will. Schlecht ist die Geschichte auf keinen Fall und unterhaltsam und teilweise spannend war sie auch, aber durch die dünne Vorlage springt im Bereich Story noch ein Durchschnittlich raus.


    Die Sprecher sagen mir größtenteils nichts, zumal viele Namen türkisch bzw. arabisch klingen, da auch die jeweiligen Figuren aus diesen Ländern stammen. Die einzigen Sprecher, die mir etwas sagten, waren Rudolf Kowalski, den TV Krimi Fans als Kommissar Stromberg aus der gleichnamigen Serie kennen dürften, sowie Tayfun Bademsoy, der bereits in der Erfolgsserie LOST einen Charakter synchronisiert hatte. Die Sprecher machen ihre Sache allesamt sehr ordentlich, auch wenn keiner in meinen Ohren mit einer besonders guten Performance herausstechen konnte.


    Bei der technischen Seite hat man ebenfalls ordentlich gearbeitet. Zwar sind die eingespielten Stücke meist relativ kurz und auch nur leise zu hören, sie erfüllen aber ihren Zweck und untermalen das Hörspiel ordentlich. Bei den Effekten hat man ebenfalls sorgfältig gearbeitet.


    Fazit: Der Erstling der neuen Serie „Radio Tatort“ weißt leider im Bereich Story noch einige schwächen auf, sodass leider nur von einer durchschnittlichen Produktion sprechen kann. Zwar gibt es bei den Sprechern keinen Grund zur Kritik und auch bei der technischen Seite hat man sorgfältig gearbeitet, aber das reicht noch nicht um aus der dünnen Story eine gute Produktion zu machen. Da das Hörspiel aber relativ unterhaltsam und teilweise auch spannend ist, versehe ich hinter dem Prädikat noch ein kleines Plus. Tatort Fans können hier sicherlich mal reinhören, sollten aber keine allzu großen Erwartungen haben.


    Note 3+


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