Gruselkabinett 21 - Der Hexenfluch (Titania Medien)

  • Gruselkabinett 21 - Der Hexenfluch
    Autor: Per McGraup
    Produktion: Titania-Medien
    Bearbeitung: Marc Gruppe
    Länge: 62 Minuten


    Mit:


    Emily Harper: Edith Schneider
    Abigail Harper: Marianne Wischmann
    Katrina van Kampen: Cathlen Gawlich
    Chronist: Klaus-Dieter Klebsch
    Georgia Garrett: Anja Stadlober
    Junker Harper: Uli Krohm
    Junkerin Harper: Marianne Groß
    Charlotte Andrews: Friedel Morgenstern
    Frederic Andrews: Daniel Werner
    Liza Andrews: Melanie Hinze
    Autofahrer: Lutz Riedel (Timothy Dalton),
    Larry: Dennis Schmidt-Foß
    Kind: Aljosha Fritzsche
    Polizist: Uwe Büschken


    Der Rachedurst des Geistes der auf dem Scheiterhaufen verbrannten Hexe Katrina van Kampen ist auch nahezu dreihundert Jahre später noch nicht gestillt. In einer schaurigen Halloween-Nacht sehen sich die beiden letzten Nachkommen des damaligen Hexenjägers, zwei pensionierte Lehrerinnen, im beschaulichen Städtchen Newport einer tödlichen Gefahr gegenüber...

    Meinung:


    Auch wenn beim Gruselkabinett klassische Stoffe üblich sind, wird diese Regel durch die Ausnahme "Der Hexenfluch" bestätigt. Hier ist ein Stoff verarbeitet, der zwischen Grusel- und Krimigenre hin- und her springt und dabei einen sehr soliden Eindruck macht. Eine perfekte, pointierte Geschichte, die geradewegs aus einem Spukgeschichten-Comic stammen könnte und zusammen mit der großartigen Soundkulisse zu einem richtig guten und unterhaltsamen Hörspiel wird.


    Diese Produktion kann man wirklich als Beispiel dienen, wie perfekt man verschiedene Zeiten akustisch glaubhaft darstellen kann. Egal, ob es das Jahr 1662 oder 1962 ist, die Atmosphäre passt jeweils wie die Faust aufs Auge.


    Nicht nur die erstklassige Story und technische Umsetzung, auch insbesondere die agierenden Sprecher sorgen hier dafür, dass man hier von der ersten bis zur letzten Minute perfekt unterhalten wird. Insbesondere das Duo Wischmann/Schneider kann hier auf ganzer Linie überzeugen. Und sorgt dafür, dass neben der Spannung auch die humorvolle Unterhaltung nicht zu kurz kommt.


    Auch an dieser Produktion gibt es wieder nichts zu mäkeln. Ich wurde hier eine Stunde lang perfekt unterhalten. Für mich ist diese Folge ein Highlight dieser Serie, die ja ohnehin schon ein Highlight am aktuellen Hörspielmarkt ist.


    Kaufen, Kaufen, Kaufen!!!



    Meine Wertung:
    + + + + +

  • Im Jahre 1662 wurde die Hexe Katrina van Kampen (Cathleen Gawlich) vom Hexenjäger Junker Harper (Uli Krohm) zur Strecke gebracht und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. 300 Jahre danach, es ist das Jahr 1962, ruht der Fluch der van Kampen immer noch nicht. Halloween rückt näher und zu dieser Zeit soll die Hexe zurückkehren und die Nachfahren der Harpers ermorden. Ist das alles nur Aberglaube und ein schlechter Scherz oder sind die Schwestern Abigail und Emily (Marianne Wischmann und Edith Schneider) wirklich in Lebensgefahr?


    - Meinung -


    Liest man sich nur den Klappentext durch, dann möchte man meinen, dass Per McGraups Story um einen Hexenfluch nach Schema F geschrieben worden wäre, doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Der Sprung von satten 300 Jahren wird gekonnt gelöst und kommt sogar sehr humorig rüber und man mag es kaum glauben, aber diese Story bietet eine ganze Menge an Humor, der aber absolut dazu passt. Mich hat diese Produktion sogar stellenweise an "Die tödliche Begegnung mit dem Werwolf" erinnert, was natürlich auch an den Hauptrollen liegt. Die beiden älteren Damen sind schon ziemlich kauzig, doch auch hier ist nicht alles, wie es zu sein scheint. Kurzum gesagt gibt es hier sehr eine sehr spannende, aber auch gruselige Story, die von Anfang bis Ende das richtige Tempo hat und am Ende geht es drunter und drüber, ein packendes Finale ist ebenfalls sicher.


    Inhaltlich ist das hier also mal wieder ganz großes Kino, aber wie steht es um die Sprecher und Sprecherinnen aus? Ich kann nur sagen, dass die Besetzung einfach grandios und gigantisch ist und es gibt ein Wiederhören mit einigen bekannten Stimmen. Vor allem die beiden großen Damen des Synchrons, Marianna Wischmann und Edith Schneider, dürfen den Großteil des Lobes einheimsen, was sie hier leisten ist sensationell. Es macht viel Spass diesen beiden Synchronlegenden zu lauschen, sie spielen diese Rollen einfach perfekt, da bleiben keine Wünsche offen. Doch keine Sorge, auch in weiteren Rollen wird hervorragend gearbeitet, schlecht ist hier niemand. Klaus Dieter Klebsch als Chronist, Cathleen Gawlich als Hexe Katrina van Kampen, Uli Krohm und Marianna Groß als Junker und Junkerin Harper und viele weitere Stars wie z.B. Lutz Riedel, Dennis Schmidt-Foß, Uwe Büschken und viele weitere geben sich die Ehre. Das ist schon eine verdammt starke Truppe, die hier den Hörer verzaubert!


    Die Auswahl der Musiken ist absolut top, gerade die zwei verschiedenen Zeiten beweisen, dass die Titanias ihr Handwerk verstehen. Zum einen kommt das 17. Jahrhundert sehr gut rüber, zum anderen ist der Schnitt an sich schon sehr witzig, als das Hörspiel dann plötzlich im 20. Jahrhundert weitergeht. Für den einen oder anderen mag es zu abrupt zugehen, doch für mich war das genau der richtige Weg. Ich würde gerne die Blicke einiger Hörer sehen, wenn dieser Schnitt erfolgt, viel Spass dabei! Insgesamt geht es hier zwar weitestgehend auch klassisch zu, gerade natürlich im 17. Jahrhundert, ansonsten wird eine extrem kompakte und düstere Atmosphäre erzeugt, die es in sich hat, einfach fantastisch.


    Für mich nach dem Freischütz ein weiterer Kracher, eine der besten Folgen der Reihe und ein hervorragendes Hörspiel an sich. Meiner Meinung nach ist das hier bereits jetzt schon ein Klassiker, diese Produktion wird bei mir noch sehr oft laufen. Das riecht hier jetzt schon dermaßen nach einem Evergreen, da bleibt mir natürlich nichts anders übrig, als eine ausdrückliche Empfehlung auszusprechen. Das hier ist absolutes Pflichtprogramm!

  • Inhalt: Rhode Island, USA, 1962: Der Rachedurst des Geistes der auf dem Scheiterhaufen verbrannten Hexe Katrina van Kampen ist auch nahezu dreihundert Jahre später noch nicht gestillt. In einer schaurigen Halloween-Nacht sehen sich die beiden letzten Nachkommen des damaligen Hexenjägers, zwei pensionierte Lehrerinnen, im beschaulichen Städtchen Newport einer tödlichen Gefahr gegenüber …


    Story: Nach der guten 20. Folge legt man mit „Der Hexenfluch“ noch mal einen drauf und den Hörer erwartet ein richtiger Kracher. Die Geschichte ist verdammt spannend und unterhaltsam. Langeweile ist hier ein Fremdwort, denn die 60 Minuten Spielzeit vergehen wie im Flug. Aufgrund der wechselnden Zeiten bringt man hier auch mal etwas Abwechslung rein. Besonders die vielen Wendungen haben mir sehr gefallen, denn so zieht die Geschichte den Hörer bis zum Ende in seinen Bann. Für mich ist „Der Hexenfluch“ eine der besten Hörspiele der Serie und ich freue mich auf viele weitere Folgen aus dem Hause Titania!


    Sprecher: Nachdem die Sprecher in der letzten Folge alle relativ unbekannt waren, hat man hier wieder viele bekannte Namen an Bord. Die beiden Hauptrollen der Abigal und Emily Harper werden von Marianne Wischmann und Edith Schneider übernommen und sie bringen ihre Rollen einfach phantastisch rüber. Des Weiteren hört man noch tolle Sprecher wie Anja Stadtlober, Klaus-Dieter Klebsch, Cathlen Gawich, Lutz Riedel sowie viele weitere Sprecher. Auch sie liefern allesamt tolle Leistungen ab.


    Musik und Effekte: Was soll man noch groß zu der technischen Seite sagen, wenn die Hörspiele aus dem Hause Titania kommen? Auch hier erwartet den Hörer mal wieder eine Atmosphärenbombe, aber das ist bei Titania Hörspielen ja nichts Besonderes mehr. Die Musikstücke sind allesamt stimmig und passen sich toll der unheimlichen Atmosphäre an. Auch bei den Effekten hat man wieder alles richtig gemacht. Für mich ist Titania neben LAUSCH und STIL einer der heißesten Anwärter auf den Ohrkanus 2007!


    Fazit: Auf die gute 20. Folge der Serie folgt ein richtiger Kracher, denn „Der Hexenfluch“ kann in allen Punkten voll überzeugen. Die Geschichte ist sehr spannend und hat eine unglaubliche Atmosphäre. Langeweile kommt hier nirgends auf, zumal das Hörspiel mit nur 60 Minuten recht kurz ausfällt. Auch bei den Sprechern läuft wieder alles glatt, denn man hat viele bekannte Sprecher ins Studio geholt, die allesamt überzeugen können. Wer Gruselhörspiele mag und von Titania noch nie was gehört hat, sollte dies schnell ändern, denn diese Serie ist einfach unglaublich stark! Für mich ist „Der Hexenfluch“ eines der besten Hörspiele der Serie und deshalb hat sie sich das Prädikat TOP wirklich verdient!


    Note 1-

  • Das Hörspiel "Der Hexenfluch" nach einer Erzählung von Per McGraup (geb. 1947) ist eine überraschend moderne Geschichte. Ihr Prolog - in Form eines Radiohörspiels - spielt im Jahre 1662, die eigentliche Geschichte jedoch 300 Jahre später in den Vereinigten Staaten von Amerika.
    Das Hörspiel fängt sehr spannend an: 1662 wird eine junge attraktive Frau der Hexerei beschuldigt und bei lebendigem Leibe verbrannt. Bevor sie jedoch zu Tode kommt verflucht sie den Junker Harper und seine Nachfahren. Jedes Jahr an Halloween soll ihr Geist in Totes oder Lebendiges fahren und so die Harperfamilie ausrotten.
    Der Prolog erinnerte mich ein wenig an alte Gruselhörspiele von Europa. Mir fiel auf, dass die neugierigen Bürger bei der Hinrichtung aufgewühlt sind, aber wie durch ein Wunder überraschend schnell schweigen und kaum ein Wort oder Geräusch von sich geben. Auch wird die Meute nicht von vielen Sprechern gesprochen. Genau so, wie man es von EUROPA-Produktionen durchaus gewohnt ist.
    Während des Prologes waren mir ein zwei Sätze der "Hexe", gesprochen von Cathlen Gawlich, nicht überzeugend genug gesprochen. Auch die Frau des Junker Harpers, gesprochen von Marianne Groß, sprach den Satz, in dem sie Ihren Gatten inständig bat, nicht das Haus zu verlassen, für meinen Geschmack nicht überzeugend genug - es fehlte mir ein wenig die Eindringlichkeit und vor allem ihre Furcht vor dem Hexenfluch in der Stimme. Dies sind nur zwei kleine Kritikpunkte, die mir bei normalen Hörspielen gar nicht auffallen würden, doch bei den Top-Produktionen von Titania Medien fallen mir kleine Details verstärkt auf, da ansonsten die Sprachleistungen durch die Bank weg fantastisch sind.
    Besonders positiv ist mir Uli Krohm als Junker Harker in Track 2, nach der Hexenverbrennung, aufgefallen. Dort klang er ähnlich wie Joachim Höppner: Wunderschön. Auch der Chronist (Klaus-Dieter Klebsch) ist exzellent gewählt worden.
    Unangenehm aufgefallen ist mir die Überleitung vom Prolog zur Radioshow. Die Übergangsmusik erschien für meinen Geschmack zu unvorbereitet und plötzlich - jedenfalls, wenn man sich des Nachts voll auf das Hörspiel konzentriert. Die Melodie wusste mir überhaupt nicht zu gefallen, daher sicherlich meine Abneigung zur Überleitung beziehungsweise Radiomusik.


    Nun befinden wir und nach dem Prolog:
    Im Jahr 1962, kurz vor Halloween, geben die letzten Nachfahren des Junker Harpers, ein älteres Geschwisterpaar, ein Interview im lokalen Radiosender, der zuvor den Prolog als Hörspiel voranschickte. Das Geschwisterpaar zankt sich durch das gesamte Hörspiel auf eine sehr amüsante Weise: Die eine ist die ängstliche, die andere die abschwächende Realistin. So kommt es zu vielen sehr unterhaltsamen Szenen.


    Das besondere an dem Hörspiel ist, dass es neben der Gruselgeschichte ebenfalls eine Mordgeschichte beinhaltet - ähnlich der "Crime Time"-Serie von Hörspiele Welt: Kurz knackig und unheimlich böse - sie lässt einen in die Tiefe der Seele blicken. Und auch das Ende des Hörspiels wäre klassisch für die "Crime Time"-Serie: superbitter und überraschend böse. - Allerdings gäbe es in besagter Serie keinen echten Spuk.


    Bleibt noch zu sagen, dass die Musik - bis auf die Radioüberleitungsmusik - durchgängig angenehm zu hören ist und die Atmosphäre grundsätzlich verbessert. Diese wird perfektioniert durch die tolle Geräuschkulisse und dem Sprecherpaar der letzten Harpers Marianne Wischmann und Edith Schneider. Es macht einfach nur Spaß den beiden zuzuhören. Aber auch Melanie Hinze als kleines Mädchen und Daniel Werner sowie Friedel Morgenstern als ihre Eltern hinterlassen einen großartigen Eindruck. Insbesondere die beiden zuletzt genannten schaffen mit ihrer Fröhlichkeit und Unbeschwertheit eine grandiose Stimmung. Da hoffe ich inständig in vielen weiteren Hörspielen - besonders gern in fröhlichen mit Festen – diese wiedereinmal zu hören.



    Ein eher moderner Stoff, der in den Jahren 1662 und 1962 spielt, dabei viele amüsante Stellen sowie eine knackige Mordgeschichte beinhaltet und mit einem bitterbösen Ende aufwartet. Das Hörspiel vermag es den Hörer stetig stärker zu fesseln, da die Spannung im Verlauf des Hörspiels immer weiter ansteigt. Glücklicherweise gibt es aber immer wieder Stellen zum Verschnaufen und Schmunzeln, ehe die Geschichte ihrem dramatischem Ende entgegeneilt.
    Äußerst empfehlenswert!


    Edit: Ich habe Mutter und Kind verwechselt. Melanie Hinze spricht die Mutter Andrews und Friedel Morgenstern das Rotzblag Charlotte.