Dies ist die Unterwelt!
Und wie sie das ist. Was Lausch einem hier vor die Füße knallt, könnte mitreißender nicht sein. Ein Kunstwerk der allerersten Güte, eine Achterbahnfahrt des Wahnsinns, das ist Drizzt - Die Saga vom Dunkelelf.
Nachdem sich dieser von seiner Familie und der damit verbundenen grausamen Brutalität im Reich der Spinnenkönigin für immer losgesagt hat, ist Drizzt immer tiefer in die Weiten der Unterwelt eingedrungen, wo er zuletzt seinen jetzigen Freund Belwar Dissengulp kennengelernt hat. Die Reise geht weiter und damit auch die Jagd. Denn die Rachsucht seiner Familie, vor allem der Oberin Malice kennt keine Grenzen und ist in jedem Atemzug von Elga Schütz Darbietung zu spüren.
Der lebende Geist - Zaknafein als ferngesteuerte Hülle - jagt Drizzt und seinen Begleitern nach, die sich allerdings noch ganz anderen Gefahren stellen müssen. Immer wieder ist es Gwenywar, der die Gefährten aus so mancher Gefahrensituation befreien kann. Der schwarze Panther, der die meiste Zeit in einer Astralebene verbringt, ein ruheloses Geschöpf - genial in Szene gesetzt von Günter Merlau und seinem Team. Doch das allein ist nur ein winziger Bruchteil dessen, was einem hier an virtueller Realität an die Ohren schlägt. Die Soundkulisse als dicht zu bezeichnen ist leicht untertrieben - so seltsam das im ersten Moment klingen mag. Wer die Hörspiele von Lausch kennt, der weiß, was das bedeutet. Alles verwebt sich zu einem undurchdringlichen Schleier, der unerbittlich auf den Hörer einstürmt und ihm gar keine Chance lässt, aus der Handlung auszusteigen. Zu bewegend auch das Schicksal der Hauptpersonen. Wenn hier die Rede von echter Freundschaft inmitten von Blutrausch, Machtgier, Verrat und Rachsucht ist, dann bleibt eine zentimeterdicke Gänsehaut nicht aus. Dafür sorgen allein schon die immer vorhandenen Klänge im Hintergrund. Melancholisch, traurig, actionreich und pompös, so wie es die jeweilige Situation erfordert.
Tobias Meister muss sich nicht nur als Drizzt behaupten, er übernimmt zugleich auch immer wieder die Erzählerparts, welche das Hörspiel zusammenhalten. Und wie schon bei den bisherigen Drizzt-Folgen ist seine Leistung erneut meisterhaft.
Drizzt ist ein Gesamtkonstwerk, weswegen ich hier auch auf eine Aufschlüsslung in die einzelnen Bestandteile verzichtet habe. Was man mit diesem Abenteuer geboten bekommt, reicht locker an die bisherigen Lausch-Produktionen heran und gerade das Ende sorgt dann letztlich dafür, dass "Im Zeichen des Panthers" für mich ein heißer Anwärter auf den Titel Hörspiel des Jahres ist. Allerdings hat Lausch zusammen mit diesem Hörspiel ja noch zwei andere Episoden der Serie veröffentlicht. Man darf gespannt sein, was einen dort erwartet.
Fazit: Freunde von dunkler Fantasy sind bei dieser Serie goldrichtig. Die Umsetzung ist allererste Sahne. Daran muss sich wohl jede kommende Fantasy-Produktion, welche in diese Richtung geht, messen lassen. Die Story bietet viel Abwechslung. Wer hier lediglich eine oberflächliche Metzelschlacht erwartet, der liegt völlig falsch. Der Tiefgang, der bei vielen Szenen mitschwingt, ist wahrlich überraschend. Ein absoluter Hörgenuss und man ist fast schon versucht von einer perfekten Produktion zu sprechen.
Note 1+
(c) 2007 - Daniel Merk
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