Vampira - 005) Niemandes Freund

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    Was bisher geschah...
    Wieder startet das Hörspiel mit einer etwa fünfminütigen Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse. Für Neueinsteiger sicherlich keine schlechte Sache, allen, die aber ohnehin schon wissen, was passiert ist, kann man nur empfehlen diesen Track zu überspringen. Denn wenn man jedes Mal das gleiche mit einer kurzen Erweiterung hören muss, dann ermüdet das über kurz oder lang doch. Diesmal wird die Zusammenfassung überraschenderweise nicht mehr von Barbara Ratthey, sondern von Christian Rode gesprochen. Eine Änderung gibt es auch beim Intro, bei dem Michael Habeck durch Klaus Höhne ersetzt wurde. Warum man sich dazu entschlossen hat, bleibt rätselhaft...


    Noch immer halten sich Lilith Eden und Duncan bei der Reporterin McBeth versteckt. Doch Lilith scheint noch etwas wichtiges erledigen zu müssen und verabschiedet sich kurzerhand für einige Zeit. Sie trifft auf Espen Storm, der anscheinend mehr über sie und ihre Aufgabe weiß, als ihr bislang bewusst war. Mehr oder weniger unfreiwillig betritt sie eine eigenartige Parallelwelt, deren Rätsel sie nicht versteht. Und auch Landru scheint noch immer hinter ihr her.


    Man versucht weiter dem Motto auf dem Cover "Gefährlich - Geheimnisvoll - Erotisch" treu zu bleiben. Doch es bleibt bei einem mehr oder minder missglückten Versuch. Fangen wir mit dem letzten Punkt an: Erotisch. Plumpe Sexszenen allein sorgen nicht immer für Interesse seitens des Hörers, zumal wenn sie für die Handlung nahezu völlig ohne Belang sind. Nunja, wer es mag. Allerdings wirkt es an mancher Stelle einfach nur verdammt plump eingestreut. Geheimnisvoll geht es genausowenig zur Sache. Das, was man da möglicherweise mit geheimnisvoll bezeichnet hat, sind irgendwelche wirren Andeutungen über einen Apfelbaum, der Kelch, nach dem Landru sucht und vielleicht noch das ach-so-rätselhafte und eigenwillige Kleid. Tut mir ja leid, aber das alles entlockt mir nicht mehr als ein müdes Gähnen, zumal die Umsetzung gerade bei diesen Punkten mal wieder ziemlich schnarchig ausfällt. Erst gegen Ende nimmt das Hörspiel etwas mehr an Fahrt auf und man ist sogar gewillt von richtiger Handlung zu sprechen. Sonderlich spannend oder gar "gefährlich" ist das Ganze aber nach wie vor nicht.
    Die Charaktere fallen allesamt ziemlich blass aus. Und wenn ein Habakuk mal eben ohne ersichtlichen Grund - außer vielleicht seiner eigenen Blödheit - alle Pläne Landrus an Vampira ausplaudert, dann bleibt mir persönlich nur noch ein Kopfschütteln. Unglaubwürdiger kann man derartiges wohl kaum konstruieren. Erinnert von der Art und Weise her (nicht nur ein klein wenig) an die neuesten TKKG-Episoden.
    Heißt zusammenfassend, dass die Handlung auch in dieser Episode nicht wirklich an Fahrt aufnimmt, wenngleich gegen Ende doch endlich mal etwas mehr passiert, was zumindest Hoffnung für die nächste Episode macht. Die Mischung aus gefährlichen, geheimnisvollen und erotischen Elementen will nach wie vor nicht aufgehen. Die Story verliert sich an vielen Stellen in uninteressanten Andeutungen, skruden Zusammenhängen und nicht zuletzt einer nach wie vor recht zähen Bearbeitung, auch wenn man da aus vergangenen Folgen schon schlimmeres gewohnt ist. So läuft die Handlung einmal mehr an einem vorbei - ohne, dass man danach das Gefühl hätte, bei Nichthören etwas verpasst zu haben.


    Christian Rode als Erzähler macht eine gute Figur. Sein Textanteil hält sich im Rahmen, so dass diesbezügliche Kritikpunkte wie zu Beginn der Serie endgültig vergessen scheinen. Ebenfalls gut gefallen haben mir Gerrit Schmidt-Foss als Duncan und Ulrike Sturzbecher als Reporterin McBeth. Welch Wunder - diesmal verzichtet Tina Haseney völlig auf Stöhneinlagen, was das Zuhören deutlich angenehmer gestaltet. Hundertprozentig überzeugen konnte mich ihre Darbietung zwar noch immer nicht, aber sie hat sich auf jeden Fall ein weiteres Stück gesteigert. Bela B. als Landru passt recht gut zur Rolle des Übervampirs. Die weiteren Nebenrollen gehen im großen und ganzen ebenfalls in Ordnung.


    Bei der Musik setzt man auf die bereits bekannten Klänge der ersten vier Folgen, die prinzipiell auch recht gut zu der Serie passen. Wenn denn nur die Handlung etwas interessanter wäre. So verhallt die Musik an vielen Stellen oft wirkungslos. Einfach, weil man denkt: jetzt geht es los. Aber dann leider doch nichts kommt. Die Effekte sind grundsätzlich ebensowenig schlecht. Gut gefallen haben mir auch die Stücke, welche bei Landrus Ankunft in Nepal eingesetzt wurden. Insgesamt fällt die technische Bearbeitung also durchaus ordentlich aus. Aber das allein reicht natürlich leider nicht.


    Fazit: Spannung? Eine interessante Handlung? - Das alles sucht man nach wie vor ziemlich vergeblich. Die Serie kommt einfach nicht in Fahrt. Mysteriöse, aber völlig zusammenhangslose mysteriöse Andeutungen reichen da nicht wirklich aus. Und auch vordergründig geschieht nicht allzu viel. Landru gibt sich einer geilen Vampirnutte hin, Habakuk plaudert Vampira gegenüber mal eben alle Pläne Landrus aus und diese macht sich prompt auf die Suche nach Landrus Versteck und findet dabei eine geheimnisvolle Karte. Das Ganze über 68 Minuten gestreckt. Da reißen dann auch eine ordentliche bis gute Musikuntermalung und ein im großen und ganzen anständiger Sprechercast nicht mehr viel raus. Zwar nicht die schlechteste der Vampira-Hörspiele, aber noch immer weit entfernt von der Wertung "gut". In diesem Bereich spielen momentan einfach andere Produktionen.


    Note 4+


    (c) 2007 - Daniel Merk
    http://www.hoerspieleportal.de/folgen.php?id=203

  • Zitat

    Original von Sanity
    Vampira ist der moderne Larry MacCloud. Finger weg!


    Nö, das finde ich nicht.


    Larry MacCloud war TRASH von vorne bis hinten ... das hat man schon gesehen, wenn man die Tapes damals in der Hand hatte.


    Vampira erweckt den Anschein als wäre es etwas gehaltvolles und tolles :lol:

  • @Blitz
    ich habe leider nicht auf dich gehört und mir die beiden neuen Folgen gekauft, ich find sie nicht unterirdisch schlecht, aber beim besten Willen auch nicht gut, sie sind einfach nur belanglos, leider. Der Vergleich mit "Larry MacCloud" ist richtig gut, nehmen sich beide nicht viel.

  • Zitat

    Original von Prof.Common
    ...wohl überflüssig zu erwähnen, dass ich Vampira (auch die neuen Folgen) echt gut finde 8)


    Ich habe mit nichts anderem gerechnet. :rolleyes:


    Ich finde es echt scheisse, so ist das halt im Leben. Die anderen haben einen verklärten Blick, weil sie in irgendeiner Weise mit den Produzenten/der Sprecherin oder sonstwem verbunden sind, die anderen hören sich das Hörspiel an und bewerten es so objektiv wie möglich.


    Die Verbesserungen sind eher "Verschlimmbesserungen" und wenn eine Serie nur durch den mittlerweile ausradierten Trash-Charakter einigermaßen unterhaltsam wirkt, dann gute Nacht.

  • Zitat

    Original von DRY
    Wie ich anderswo schon geschrieben hatte:
    Die einen mögen verkitschte Liebesfilme, die anderen krachende Actionreißer. So ist das eben im Leben. Kann ja nicht jedem alles gefallen.
    So what. Wer Spaß an Vampira hat, der möge das von mir aus auch gerne hören.


    Sollen von mir aus auch alle, ich will es ja keinem verbieten, kann ich auch gar nicht.


    Wen der Gestank nicht stört, der mag auch Kacke. :D

  • Weiss ja nicht, ob ich gemeint bin, könnte aber sein, da Du mich vorher zitierst.
    Habe Frau Haseney mehr oder weniger zufällig bei 3 Events in Berlin gesehen und fühle mich mitnichten irgenwie verbunden. Darüber hinaus fand ich Vampira schon vorher ziemlich gut. Habe ferner den Eindruck, dass das hier mit Vampira schon langsam ein ausgelutscher Running-Gag ist, weshalb es nur sehr wenige verstehen, die Hörspiele auch wirklich(!) objektiv zu bewerten. "Ausflüge" in den Fäkalbereich haben jedenfalls mit Objektivität nur wenig zu tun.

  • Nun, DIE Objektivität gibt es ohnehin nicht.
    Letztendlich kann man zwar versuchen so objektiv wie möglich an die Sache heranzugehen und dann entsprechend bewerten. Dabei spielen aber der eigene Geschmack, Vorlieben, etc. eine nicht unbedeutende Rolle.


    Rein aus handwerklicher Sicht gibt es aber mit Sicherheit stärkere, sicherlich auch noch schlechtere Produktionen auf dem Markt.