Der von Thomas Nero Wolff gesprochene Darsteller ist ja auch eher ein ziemliches Hemd.
Im Vergleich zum Mycroft von Doyle (oder dem Stephen-Fry-Mycroft) kommt er wirklich recht schmächtig daher. Passt aber gut zu einem modernen, energischen Regierungsbeamten wie in "Sherlock". Zu dem Mycroft, den Oskar Wilde - mit fast schon beleidigendem Zögern - als "kräftig" beschreibt, gefällt mir die Reins-Stimme aber auch besser. Und den BBC-Mycroft habe ich beim Hören glücklicherweise immer nur kurzzeitig vor Augen...
der eine oder andere scheint direkt Probleme mit Oscar Wildes flamboyantem Verhalten zu haben. Tja, da werdet ihr euch dran gewöhnen müssen, der gute Lebemann und Dandy ist wie er ist...oder war er wie er war?
Gewisse Schwierigkeiten habe ich damit auch. Dieses arrogant-überhebliche Gerede akzeptiere ich zwar (in Maßen) von einem Sherlock Holmes oder Professor van Dusen, weil die mir schon bewiesen haben, dass sie die dazugehörigen Fähigkeiten besitzen, aber bei Oscar Wilde sehe bzw. höre ich da bisher hauptsächlich jemanden, der eine viel größere Klappe hat, als gut für ihn ist. Dazu kommen gewisse Vorbehalte bzgl. seines Umgangs mit Geld, die ich von früheren Google-Suchaktionen in anderem Zusammenhang gewonnen habe und die mit der Hörspielfigur eigentlich gar nichts zu tun haben...
Ein homo-androgyner Hauptakteur fordert sicher von vielen einen freien Kopf
Das sollte doch heutzutage kein Problem mehr sein. (Obwohl ich tatsächlich vermeide, mir das originale Gesicht von Oscar Wilde vorzustellen, wenn ich die Hörspiele höre - ich ersetze das lieber durch ein in meinen Augen attraktiveres Gesicht, dann wird er mir wenigstens etwas sympathischer...).
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