PSI-Akten (2): Burning Grace

  • Ich finde 'PSI-Akten (2): Burning Grace"... 0

    1. ungenügend (0) 0%
    2. mangelhaft (0) 0%
    3. ausreichend (0) 0%
    4. befriedigend (0) 0%
    5. gut (0) 0%
    6. sehr gut (0) 0%

    Die Psi-Akten (02):
    Burning Grace - Wald der Todgeweihten

    Ein Grusel-Hörspiel der R&B Company



    Ich geb's zu - ich war im Punkte "Psi-Akten" ein richtiger Nachzügler. Zum ersten Mal habe ich mir mit Folge 2 das schaurige Vergnügen gegönnt...


    Story:
    Eine Wanderung durch die tiefen Wälder von Wales - begleitet von einer Schauermär von verschwundenen Wanderern, die vom scheinbar verfluchten und völlig verbrannten Gelände eines verstorbenen Einsiedlers nicht zurückkehrten.
    Positiv zu vermerken ist, daß keine Hektoliter Blut bewegt werden, um Spannung zu erzeugen; statt dessen setzt man gekonnt auf eine Mischung aus "Blair Witch" und "The Sixth Sense", mit einigen superb inszenierten Szenen mit verrückt spielenden Kompassnadeln, Uhren, die Punkt 2:46 Uhr morgens stehenbleiben, nächtlichen Schreien und überhaupt erstmal nicht greifbarem Schrecken und besonder das Ende vermag tatsächlich eine Gänsehaut zu erzeugen, die man von Gruselhörspielen eher selten gewohnt ist...


    Sprecher:
    Henry König, Michael Harck, Heidi Schaffrath, Konrad Halver - back to the Eighties? Könnte man meinen, denn wie in den "Goldenen 80ern" vermögen diese Vollprofis die Spannung in Worte zu packen. Besonders intensiv kommen dabei die nächtlichen Dialoge in den Zelten rüber, wenn draußen die unheimlichen Schreie durch den Wald hallen. Einzig Wolfgang Strauss mag nicht ganz in dieses Ensemble zu passen; es ist nicht so, daß es wie beispielsweise in den ersten Folgen der Meteor Horrorserie ein krasser Gegensatz Semi-/Vollprofi darstellt, auch kommt es zu keinem "Bruch" der Charaktere, aber er ist wie auch schon bei Jac Longdong einfach nicht DER Sprecher, den man an dieser Stelle bräuchte.


    Musik & Effekte:
    Die erste positive Überraschung beginnt genau bei 00:00 Minuten - sprich: Die Titelmusik, die doch sehr John Carpenter'esque daherkommt und mir als alter Fan von Halloween, Die Klapperschlange & Co. natürlich direkt zusagte. Doch die musikalische Untermalung steckt nicht in einer Schublade fest, sondern passt sich, wenn auch selten eingesetzt, sehr ordentlich den jeweiligen Situationen an, egal ob locker-fröhliche Urlaubs-Aufbruchsstimmung, zur Untermalung von Landschaftsbeschreibungen oder wenn die drei Freunde ihren düsteren Gedanken beim Wandern nachhängen.
    Daß die Musik nicht omnipräsent ist, macht nichts, denn das Hörspiel wird primär durch die dichte Atmosphäre, respektive Geräusche, Geschichte und den Sprechern getragen.


    Die Effekte sorgen dafür, daß die durch die Story vorgegebene Spannung an ganz bestimmten Stellen noch potzenziert wird. Etwa, wenn der Dialog um ein scheinbar im Baum qualvoll schreiendes Gesicht von einem düsteren Donnergrollen beendet wird.
    Insgesamt wirkt alles sehr plastisch, was die grundsolide, sehr gute Arbeit hervorhebt: Regen, Gewitter, Wind, Zirpen, Blitzeinschlag, Fahrtgeräusch.


    Fazit:
    Eine sehr saubere, überraschend gute Gruselepisode, denn ich muss ehrlich sein: Nach "Jac Longdong" hatte ich meine Zweifel an einer ernsthaften Gruselproduktion. Dies revidiere ich nun liebend gerne, denn Folge 2, meine Einstiegsfolge, hat mir wirklich gefallen, die gesamten knapp 50 Minuten in ihren Bann gezogen und am Ende sogar mit einer Gänsehaut zurückgelassen.
    Ein Hörspiel ganz in der Tradtion von H.G.Francis' "Gruselserie"; viel zu selten mittlerweile. Klasse und plastisch inszenierte Atmosphäre, abwechslungsreiche und ebenfalls sehr gute Musikuntermalung, dazu Sprecher, die auch Hörspiel-"Nostalgiker" in Entzücken versetzen werden, wobei lediglich Wolfgang Strauss nicht 100%ig zu überzeugen vermag.
    Spannend inszenierter, gepflegter Grusel ohne Splatter und Krachbumm.


  • Die drei Freunde Michael, Bill und Simon (Wolfgang Strauss, Mark Seidenberg und Michael Harck) wandern durch Wales und sind auf dem Weg nach "Burning Grace", einem sagenumwobenen Ort. Man hört vom Pärchen Joan und Edward (Heidi Schaffrath und Konrad Halver) zwar einige unheimliche Dinge, doch die Freunde geben nicht viel auf das Gerede. Doch dann kommen sie an den legendären Ort und dann wünschen sie sich niemals dort hingegangen zu sein. Dort geht es wirklich nicht mir rechten Dingen zu!


    - Meinung -


    Man nehme eine gehörige Portion "Blair Witch Project", mixe es mit einer kleinen Zutat "Der Schloss des Grauens" und fertig ist dieses Hörspiel. Storytechnisch liefert man wie schon mit der vorherigen Folge keinen Kandidaten für die originellste Story des Jahres ab, soviel ist sicher, aber unterhaltsam ist es allemal. Gutes Tempo, knackige Action, dafür aber ein seltsames Ende, welches aber etwas vom Mainstream abweicht und so zu gefallen weiss, auch wenn es ziemlich vorhersehbar ist.


    Wenige Sprecher und bis auf eine Ausnahme alles bekannte Hamburger Namen, die am Werk sind. Neben dem etwas steril und monoton wirkenden Henry König fällt Wolfang Strauss ebenfalls etwas aus der Rolle, da er deplaziert wirkt und er nicht zu seinen Kollegen Mark Seidenberg und Michael Harck aufschließen kann. Man muss bei Russell & Brandon einsehen, dass es nichts bringt, wenn man die eigenen Spezis in Hauptrollen unterbringt, wenn sie diese nicht ausfüllen und nicht überzeugen können, weil ihnen das letzte Quentchen Talent fehlt. Davon sollte man endlich Abstand nehmen und ausschließlich auf Vollprofis und Veteranen aus Hamburg zurückgreifen. So könnte man die Reihe auch in einem Rutsch in Herwalds Rabbit-Studio aufnehmen oder wo man sonst in Hamburg gerade aufnimmt. Über die anderen Sprecher kann man nur gute Worte verlieren, denn Profis wie Harck, Halver, Schaffrath und Seidenberg (nach langer Zeit mal wieder) lauscht man immer gerne.


    Wie schon in der ersten Folge greift man auf das Sonoton-Archiv zurück und die Musiken könnten von Filmen stammen, so pompös klingen sie. Man setzt das selbe Titellied ein, was schon von Kontinuität zeugt, sowas weiss zu gefallen. Hier wirken die Klänge diesmal auch nicht so aufdringlich wie in der ersten Folge und die Stimmung und Untermalung ist wirklich gut. Natürlich dürfen hier auch keine Effekte und Geräusche fehlen, die weiter zur gelungenen Atmosphäre beitragen.


    Ein paar Worte noch zum Cover, welches von Timo Wuerz stammt. Er beweist, dass er auch einen anderen Stil drauf hat und es nicht immer so wie auf den Covern von John Sinclair (Heftserie) oder Jac Longdong aussehen muss. Er hat auch den Cartoon- und Comic-Stil drauf, der hier aber völlig deplaziert wirkt, denn es sollte schon ernster und düsterer aussehen. Der Käufer wird hier wohl eher denken es mit einer lustigen Cartoon-Serie zu tun haben, was natürlich nicht der Fall sein soll.


    Man hat sich gesteigert, diese Folge ist besser als die erste, doch man kann sich natürlich noch weiter steigern, keine Frage. Man bewegt sich hier zwischen dem soliden Mittelfeld und guter Produktionen. Mit ein wenig mehr Mühe und dem Ausmerzen der Fehler wird man sich weiter nach oben arbeiten können, zu wünschen wäre es.

  • Zitat

    Original von Wampi
    Kann mich euch nur anschließen...Das beste Hörspiel der R & B Company


    Nö. DAS würde ich nun nicht sagen ;)


    Zweitbeste Folge der PSI-Akten würde ich sagen. Beste der Akten ist die 7 und beste Produktion der Company für mich entweder Faith 4 oder UNDEAD LIVE-Trilogie :)

  • Ganz klar eine tolle Gruselfolge einer Serie, mit der ich noch nicht so richtig warm geworden bin. Folgen 1 und 3 fand ich regelrecht schlecht, Folge 4 noch schlechter - ich weiß, dass diese Meinung die wenigsten teilen. Ich bin trotzdem auf die neuen drei gespannt, vor allem nach Knallern wie "The undead live"...

  • Zitat

    Original von lord gösel


    Nö. DAS würde ich nun nicht sagen ;)


    Zweitbeste Folge der PSI-Akten würde ich sagen. Beste der Akten ist die 7 und beste Produktion der Company für mich entweder Faith 4 oder UNDEAD LIVE-Trilogie :)


    Jo Stimmt, Folge 7 ist wirklich nicht schlecht, aber das konnte ich bei meinem letzten Post ja noch nicht wissen