Die Drei ??? Nr. 10 - ...und die flüsternde Mumie (Europa)

  • Eine flüsternde Mumie!? Da staunen selbst die drei Juniordetektive aus Rocky Beach nicht schlecht, als sie Post von Alfred Hitchcock (Peter Pasetti) bekommen, in dem sie darum gebeten werden einem gewissen Professor Yarborough (Karl Walter Diess) behilflich zu sein und dem Phänomen auf den Grund zu gehen. Kann die mehrere Jahrtausende alte Mumie wirklich flüstern oder steckt mehr dahinter? Wer könnte ein Interesse daran haben dem Professor einen derartigen Streich zu spielen, wenn es denn überhaupt einer ist, und welchen Nutzen würde diese Person daraus ziehen? Es gilt eine Menge Fragen zu beantworten!


    - Meinung -


    Eine ganz starke Folge, jedenfalls schon mal rein inhaltlich gesehen. Hier sind fast alle Zutaten mit von der Partie, die eine gute ???-Folge einfach benötigt, wie z.B. mysteriöse Vorgänge, zwielichtige Gestalten und ein Rätsel, das es wirklich in sich hat. Mumien sind sowieso immer eine Sache für sich und hier kann der Hörer von der Handlung her sehr zufrieden sein, packend, spannend, kurzweilig und manchmal sogar recht gruselig. Viel bleibt hier eigentlich auch gar nicht mehr zu sagen, einfach ein zeitloser Klassiker der Drei ???, den man immer und immer wieder hören kann.


    Sprechertechnisch auf allerhöchstem Niveau und das zeigt unter anderem Karl Walter Diess, der es mühelos schafft Professor Yarborough wie einen müden und alten Mann wirken zu lassen, der nicht viel von Aberglaube und quatschen Mumien hält. Wenn man sich dazu seine Leistungen als Man-At-Arms bei den Masters of the Universe ins Gedächtnis ruft, dann ist das klanglich fast wie Tag und Nacht, einfach beeindruckend. Zu seiner Darbietung kann hier niemand aufschliessen und deshalb ist es umso trauriger, dass man ihn heutzutage kaum noch zu hören bekommt, der Mann muss einfach mal wieder gebucht werden! Seine Kollegen und Kolleginnen sind nicht unbedingt schlechter und liefern ebenfalls gute Arbeiten ab, egal ob es nun ein Peter Buchholz oder ein Ulrich Matschoss ist, hier hängen sich alle rein und das kann man von den Hauptsprechern um Pasetti, Rohrbeck, Fröhlich und Wawrczeck sowieso erwarten, was sie auch tun.


    Waren die letzten beiden Folgen von der Abmischung her eher grausam, so steigert sich dieser Fall schon ein wenig, landet aber dennoch nur im Mittelfeld, da hier ausnahmslos ausgetauscht werden musste, aber diesmal wurden die neuen Stücke besser ausgewählt und eingefügt. Bis auf das neue "Ägypten-Thema" konnte mich die meisten Klänge aber nicht überzeugen und sie kommen einfach zu charakterlos und standardisiert rüber. Effekte und Geräusche sind gleich geblieben und können vor allem in den Szenen, in denen die Mumie "spricht", so richtig überzeugen, da kommt eine unglaublich dichte Atmosphäre auf.


    Sollte man nicht nur gehört haben, sondern auch besitzen, ein Highlight der Serie. Die Neuabmischung geht diesmal auch in Ordnung, auch wenn diese besser hätte ausfallen können. Fans und Freunde dieser Reihe können aber zugreifen bzw. sie müssen! Pflichtprogramm!


    Diese Folge ist auch als Picture-LP erhältlich!

  • Klappentext:
    Alfred Hitchcock und seine Freunde, die drei jungen Detektive Justus, Peter und Bob (Firmenzeichen ???), sind davon überzeugt: Eine tausendjährige Mumie kann nicht flüstern. Aber die Mumie, die im Besitz des berühmten Ägyptologen Professor Yarborough ist, flüstert dennoch, und zwar in einem altägyptischen Dialekt, den niemand verstehen kann. Die drei ??? sind entschlossen, das Geheimnis zu lösen, auch wenn der Fluch der Mumie sie treffen sollte. Ein großer und ein kleiner Libyer, eine abessinische Katze zuviel und Diebe aus Beruf und Leidenschaft legen ihnen dabei allerhand Schwierigkeiten in den Weg. Ob dieser Fall nicht doch zu kompliziert für die drei ??? ist?


    Story:
    In dieser Folge ragt besonders die Zweigleisigkeit der Geschichte heraus. Die Detektive arbeiten lokal getrennt an 2 Fällen und versuchen trotzdem, mit vereinten Kräften, zusammen die Rätsel zu entschlüsseln und die Fälle zu verknüpfen. Dies hilft besonders dabei, den Fall nicht zu sehr auf Justus und seine Geistesblitze zu lenken, sondern eine Ausgeglichenheit der Anteile der drei ??? zu erreichen. Die mysteriösen Rätsel machen den Fall mit zu einem der besten der Serie, in den Anfängen der Serie waren die Fälle sehr gut gestaltet, bei einer Länge von 45 Minuten lassen sich auch keine Längen vorfinden.


    Sprecher:
    Neben Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich spricht auch Karl Walter Diess seine Rolle überragend. Durch seine tiefe Stimme nimmt man ihm den seriösen Professor Yarborough ab. Hinter den vieren müssen sich die anderen Sprecher aber auch nicht verstecken. Ebenso wie der Erzähler Peter Pasetti können auch Ulrich Matschoss, Viktor Bramer, Joachim Wolff (unter dem Pseudonym „Ali Branowitch“), Alexander Körting, Peter Buchholz sowie Reiner Brönneke überzeugen.


    Musik und Effekte:
    Wieder ist die Musik akzeptabel, aber eben auch nicht mehr. Die Musik ist auf keinen Fall nervend, allerdings möchte auch nur bei wenigen Fällen der jungen Detektive eine für diesen Fall charakteristische Stimmung dadurch entstehen. Wie immer beweist das Team um Heikedine Körting, dass sie schon in den Entstehungstagen der Hörspielszene eine gute bis sehr gute Effektuntermalung einbringen konnten. Dass dies leider nicht bei der musikalischen Untermalung geschieht, liegt zum Teil auch bei den verlorenen Rechten an der Bohn´schen Musik, die (größtenteils) durch neue ersetzt wurde.


    Fazit:
    Wieder liegt hier unbestritten ein toller Fall vor, der letzte kleine Funken fehlt mir persönlich noch, was an der musikalischen Untermalung liegt. Trotzdem ist dieses Hörspiel klar zu empfehlen, die sehr unterhaltsame Geschichte lässt einen über kleinere Fehler hinwegsehen, was für mich dieses Hörspiel zu einem „sehr guten“ macht.


    13 / 15 Punkten