Drei Geschichten


  • Inhalt:
    Keine Inhatsangabe!


    Gelesen wird:
    Der Totenwächter von Ambrose Bierce (Oliver Rohrbeck)
    Die Nacht von Guy de Maupassant (Jens Wawrczeck)
    Das verrätersiche Herz von Edgar Allan Poe (Andreas Fröhlich)


    Story:
    Scheinbar halten es die Sprecher der drei ??? nicht lange aus, ohne gemeinsam an einem Projekt beteiligt zu sein. Da „Die drei ???“ ja momentan auf Eis liegen (jedenfalls aus hörspieltechnischer Sicht), kann man sich nun auf etwas anderes konzentrieren: Eine CD mit drei Geschichten, die alle in irgendeiner Form mit dem Thema Nacht, Tod und im weitesten Sinne Grusel zu tun haben. Alle drei Geschichten sind keine bluttriefenden Horror-Geschichten, sondern beschreiben einen sehr viel subtileren Horror. In „Der Totenwächter“ berichtet Autor Ambrose Bierce die Geschichte einer äußerst bizarren und unheimlichen Wette mit einem überraschenden Ausgang. Guy de Maupassants „Die Nacht“ lässt den Hörer eintauchen ins nächtliche Paris und Edgar Allan Poe lädt den Hörer bei „Das verräterische Herz“ auf eine Reise in den Wahnsinn ein. Alle Geschichten zeichnen sich durch eine besonders dichte Atmosphäre aus und schlagen den Hörer direkt in ihren Bann. Wer Grusel-Unterhaltung der „alten Schule“ mag, der wird hier bestens unterhalten.

    Sprecher:

    Zu der Qualität der drei Sprecher braucht man eigentlich herzlich wenig zu sagen, denn das diese drei echte Profis sind, weiß jeder der sich mit dem Thema Hörspiele/Hörbücher und/oder Synchronisation auskennt. Dennoch kann man hier abermals auf beeindruckende Weise hören, wieso die Sprecher so gefragt sind. Jeder der drei gibt sich mehr als hörbare Mühe seine Lesung zum Leben zu erwecken. Die beste Leistung liefert für mich Andreas Fröhlich mit seiner Interpretation von „Das verräterische Herz“ ab. Der Wahnsinn, in dem der Hauptcharakter lebt, ist hier nahezu spürbar und man könnte fast glauben, dass Fröhlich das Beschriebene wirklich getan hat. Was kann ich also groß sagen? Die Sprecherleistungen sind schlicht hervorragend.


    Musik und Effekte:
    So macht eine Lesung direkt noch wesentlich mehr Spaß. Was man hier zu hören bekommt verdient eindeutig das Prädikat „inszenierte Lesung“, denn es gibt sowohl Musik, als auch Effekte. Und die Musik wird nicht nur zu Beginn und Ende der CD oder jeweiligen Geschichten eingesetzt, sondern auch „mittendrin“ um an wichtigen Stellen zusätzliche Stimmung und Atmosphäre zu erzeugen. Selbiges gilt auch für die Effekte. An wichtigen Stellen werden passende Effekte eingemischt, so dass die beschriebene Szenerie vor dem geistigen Auge des Hörers ohne Probleme entstehen kann. Es ist wirklich schade, dass es nicht mehr Lesungen in dieser Form gibt, denn bei Geschichten zum Thema Grusel oder Horror bietet sich eine derartige Inszenierung geradezu an. Die technische Seite dieser Produktion ist also absolut sauber und kann ohne Abstriche überzeugen.


    Fazit:
    Was ergeben drei klasse Geschichten, drei wirklich superbe Sprecher und eine gelungene technische Seite? Richtig, eine Produktion die beim Hören einfach sehr viel Spaß macht, so fern Spaß die passende Bezeichnung bei Gruselgeschichten ist. Mein Tipp für diese Lesung: Schön das Licht ausmachen, eine Kerze anzünden und sich von den drei Sprechern in drei völlig verschiedene, aber stets unheimliche und beklemmende Welten entführen lassen. Mein persönlicher Favorit ist „Das verräterische Herz“, da ich die Intensität der Geschichte schon immer beeindruckend fand und die hier vorgestellte Umsetzung schlicht genial geworden ist. Also … wenn ihr auch nur einen Ansatz von Interesse an schauerlichen Geschichten habt, solltet ihr euch diese Produktion schleunigst zulegen, denn was hier geboten wird ist schlicht und ergreifend TOP!


    ***** / *****


    © 07.02.06 by lord gösel / Hörspiel-Maniac

  • Drei Geschichten, drei düstere Erlebnisse, die Nacht als Kulisse und den Mond als Zeugen. Ob es nun eine Wette ist oder ein Ausflug ins Dunkel, Menschen erleben und erleiden Schicksale, die selten gut sind und immer wieder ein makaberes Ende finden. Oft steht am anderen Ende der Wahnsinn oder im schlimmsten Fall der Tod. Wird dies nun auch so sein?


    - Meinung -


    In einer "???-losen" Zeit muss was unternommen werden, also haben sich die drei Hauptsprecher der Jugendetektivreihe mal zusammengesetzt und drei gruselige Geschichten vorgelesen, kurze, klassische Gruselstories wohlgemerkt. Ambrose Pierce, Guy de Maupassant und Edgar Allan Poe, eine starke Runde und von diesen drei Herren wurden von den drei Sprechern Kurzgeschichten ausgewählt, die es in sich haben. Man kann es sich denken, es geht gruselig zur Sache, kurz und knackig inszeniert und ein leichter Schauer kommt mühelos auf. Vorlagentechnisch hochwertig, wobei de Maupassants Story im Vergleich zu den anderen beiden ein wenig abfällt, aber alles andere als schlecht ist, zu zahm dürfte eher zutreffen.


    Muss man sich noch grossartig zu den Fähigkeiten und Leistungen der drei Sprecher auslassen? Nicht wirklich, deshalb vergleiche ich die drei diesmal nur untereinander bzw. teile mein persönliches Ranking zu dieser Produktion mit und das sieht Andreas Fröhlich an der Spitz, knapp vor Oliver Rohrbeck. Fröhlich zieht hier alle Register und lässt sich nicht lumpen und legt eine tolle Performance hin, Rohrbeck ist nicht minder stark und profitiert von der besseren Story. Bei Wawrczeck ist es wohl eher das Problem, dass er sich der Vorlage anpasst und auch eher zahm daherkommt, was wirklich schade ist. Unterm Strich ist keiner schlecht, das Gegenteil ist der Fall und dem Hörer wird hier richtig was geboten, soviel ist sicher.


    Es sind inszenierte Lesungen, denn die Geschichten werden wunderbar begleitet, nicht nur mit stimmungsvoller Musik, sondern auch einer Vielzahl von Geräuschen und das sorgt für ungemein viel Atmospäre, vor allem die erste Story wird hier sehr, sehr plastisch und wenn die Schritte auftauchen, dann kommt auch die Gänsehaut, um nicht allzuviel zu verraten. Geräusche gibt es aber nur in den Beiträgen von Rohrbeck und Fröhlich zu hören, also auch ein Grund, warum die Geschichte mit Jens Wawrczeck etwas schwächer wirkt und sie ein wenig aus dem Rahmen fällt.


    Eine edle Aufmachung, ein aufklappbares Digipak, das aber nur die nötigsten Infos und ein paar Fotos bietet, sonst nichts. Schön anzusehen, aber wenig effektiv, da wären ein paar weitere Infos oder sogar Interviews genial gewesen.


    Empfehlenswert? Aber hallo, selbstverständlich! Nicht nur, weil zur Zeit keine ???-Hörspiele erscheinen, sondern auch deshalb, weil man den Dreien einfach gerne lauscht und diese Produktion für sich selbst stehend einfach auch stark ist. Nicht nur für Grusel-Fans, sondern auch für diejenigen, die die Stimmen mögen oder einfach auch gerne mal gelungene Lesungen mögen.