Lady Bedfort (Barbara Ratthey) erinnert sich an die Zeit zurück, als sie zu ihrem Mann Mortimer (Lutz Riedel) auf das Anwesen in Broughton zog. Dort gibt es Probleme mit einem nicht ganz sauber abgelaufenen Geschäft, es geht um ein Grundstück, das wohl alles andere als harmlos ist und nun wollen es die dort lebenden Zigeuner wieder verkaufen. Der Verkäufer sperrt sich, denn er weiß was Sache ist, doch ist es wirklich sinnvoll, dass er den erneuten Handel abblockt? Die Lage spitzt sich zu und die junge Lady Bedfort (Marion von Stengel) ermittelt in ihrem ersten Fall!
- Meinung -
Die Anfänge der Ermittlerkarriere Lady Bedforts, eine schöne Idee zum Jubiläum. Diese Idee von John Beckmann hält die Serie frisch und es kam ja immer wieder mal Kritik auf, dass die Fälle der Lady Bedfort etwas stagnieren, jedenfalls was die Geschichten betrifft, doch das kann ich nicht bestätigen. Die Serie fährt nun mal die Schiene, dass kleine Fälle in einer beschaulichen Umgebung geboten werden, von daher sollte man auch nicht erwarten, dass es hier plötzlich um riesige Verschwörungen geht oder wahnsinnig komplexe Fälle serviert werden, das wäre einfach nicht die Welt der Lady Bedfort. Auch diesmal geht es in einem recht überschaubaren Rahmen zur Sache, dazu wird eine Reise in die Vergangenheit der Hauptperson geboten, was der Titelheldin noch mehr Background gibt und ihr früheres Leben beleuchtet. Das macht den Reiz dieser Geschichte aus und sorgt einmal mehr für schöne Krimiunterhaltung.
Eine für die Serienverhältnisse recht große Besetzungsliste, die vor lauter bekannten Namen nur so strotzt. Um eines direkt zu sagen, die Wahl Marion von Stengel als junge Lady Bedfort auszuwählen, finde ich klasse, ein wahrer Volltreffer. Sie spricht die Rolle auf der einen Seite ganz souverän und unaufgeregt, auf der anderen passt sie einfach perfekt und man hat die engagierte, junge Ermittlerin vor Augen. Der äußere Rahmen der Geschichte wird wie immer sehr gekonnt von der bekannten Riege gesprochen, Barbara Ratthey, Dennis Rohling, Santiago Ziesmer und Michael Eickhorst sind einmal mehr in ihren Rollen zu hören und die Leistungen fallen wie immer gut aus. Weitere prominente Gäste haben hier Auftritte, darunter Lutz Riedel, Robert Missler, Michael Pan, Kerstin Sanders-Dornseif, Jürgen Kluckert, Christel Merian und Helmut Gauß, das ist einfach eine beachtliche und großartige Besetzungsliste und die Leistungen sind durch die Bank weg sehr ordentlich.
Andere Zeiten, andere Sitten, so wird es hier jedenfalls gehandhabt, denn das typische Bedfort-Thema gibt es nicht, diese Folge hat einen ganz eigenen Klang. Daran merkt man, dass ich das Team Rohling/Eickhorst hier sehr viel Mühe gegeben hat, damit diese Folge auch soundtechnisch heraussticht und mal eine neue Note zu bieten hat. Dazu die gewohnt realistische Geräuschkulisse und somit kann auch dieser Bereich auf ganzer Linie überzeugen.
Wie gesagt, es gibt ein Jubiläum zu feiern und das macht der Hörplanet in Form einer Bonus-DVD, die satte 100 Minuten Material zu bieten hat. Zahlreiche Interviews, die aber leider in der Bild- und Tonqualität recht unterschiedlich sind, aber großartig meckern möchte man auch nicht, da es ja im wahrsten Sinne des Wortes "nur" ein Bonus ist. Dazu gibt es eine kommentierte Bildergalerie, ein kurzer Blick auf das Enstehen einiger Geräusche und ein Bericht über den Ohrkanus 2008.
Diesmal gibt es auch ein Wendecover, um dieses nervige FSK-Logo zu umgehen, man hat sich also viele Gedanken gemacht und diese Möglichkeit habe ich sofort dankend angenommen und das Cover umgedreht.
So feiert man ein Jubiläum, denn neben dem eigentlichen Fall, der diesmal etwas aus dem Rahmen fällt, wird auch noch massig Bonusmaterial geboten, das jedes Fanherz höher schlagen lassen dürfte. Für Fans der Serie somit ein absolutes Muss und auch für Krimifreunde mehr als einen Versuch wert!
Das ist doch auch okay, dass Du mehr "Making of" sehen willst, nur ist es ja nicht so, dass da mehr "Making of" drauf gewesen wäre, wenn man die Ohrkanus-Verleihung rausgeworfen hätte. Das will ich damit meinen.
