Die drei ??? (2) ...und der Phantomsee

  • Ich habe 'Die drei ??? (2) ...und der Phantomsee' gehört und finde es... 3

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    6. sehr gut (2) 67%

    Die zweite Folge der (damals noch zu Recht) erfolgreichen Jugendkrimiserie bietet all das, was man an den Klassikern so liebt: Spannung, unheimliche Atmosphäre, viele Verdächtige, eine stimmige Kombination aus Musik, Effekten und Sprechern, sowie einigen eindrucksvollen Szenen, die auch nach dem Ausschalten der Kassette, bzw. der CD im Ohr bleiben. Gegenüber der bereits guten ersten Folge eine unglaubliche Steigerung.


    Die Story


    Die drei ??? suchen einen Schatz. Klingt vielleicht nicht sonderlich überwältigend - ist es aber. Denn diese Schatzsuche ist im Grunde ein spannender und teilweise unheimlicher Wettstreit zwischen den drei Detektiven, die hier im Eiltempo ermitteln müssen, und dem sonderbaren "Java-Jim", der ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Doch wer steckt hinter der Maske Jims? Bis die drei ??? dies herausfinden, müssen sie sich mit einer ganzen Reihe von verdächtigen Personen auseinandersetzen und gleichzeitig der Fährte des Schatzes folgen.


    Die Umsetzung (alte Version)
    Die durchweg spannende Geschichte um den versteckten Schatz ist erstklassig umgesetzt worden. "Der Phantomsee" ist einer der atmosphärisch dichtesten und spannendsten Fälle der drei Detektive. Alle unheimlichen Elemente kommen dank superber Musikuntermalung bestens zur Geltung; "Java-Jims" Überfälle ebenso wie die Atmosphäre am Titelgebenden See und dem Besuch in der Geisterstadt "Powder Gulsh". Logische Patzer fehlen hier ebenso wie Kommissar Zufall, denn die drei ??? ermitteln Stück für Stück, was es mit dem Schatz auf sich hat. Einprägsame Szenen gibt es zu Hauf. Erwähnenswert ist aber wohl die Stelle in der Geisterstadt, in der Peter und Bob anfangen loszukichern, als sie glauben, "Java-Jim" sei von einer der elektronisch gesteuerten Puppen verjagt worden: Peter:"Sieht gar nicht schlecht aus, die Puppe!" Bob: "Und lachen kann sie auch." Beide lachen, als plötzlich die "Puppe" spricht: "Weil sie nämlich keine Puppe ist!" Super! Auch der Schluß zählt mit zu den überraschendsten und coolsten Momente der Serie; wenn sich herausstellt, wer "Java-Jim" wirklich ist und die entsprechende Person von der "normalen" Stimme in den rauhen "Jim-"Ton schaltet, dann weiß man, warum für solche Rollen damals wirklich professionelle Sprecher gebucht wurden; "Das kommt überhaupt nicht - IN FRAGE!!!" - genial!


    Die Umsetzung (überarbeitete Version)
    Die Geschichte ist im Großen und Ganzen immer noch recht stimmig und atmosphärisch. Allerdings ist mit dem Wegfall der Bohn-Musik an einigen Stellen ein richtiges Loch in die Atmosphäre gerissen worden. Grausamst gestaltet sich die Szene gleich zu Beginn der Folge, als "Java-Jim" versucht, die Truhe und den Ring zu stehlen. Hier wurde eine seelen- und melodielose Ersatz-"Musik" eingemischt, die nun absolut und gar nicht in die Szene paßt. Wenn man bedenkt, daß es bei dem Gespräch um Piraten, alte Schätze und Indonesien geht, ist es doch ein wenig "verwunderlich", daß auf einmal eine technoide Ansammlung von billig gemachten 90er-Jahre Drums einsetzt, gepaart mit ein paar monoton eingeworfenen "Bässen". Hier war die alte Musik wesentlich passender, denn diese paßte a. zum Text und b. war nun gar nicht seelenlos hingesaut. Ansonsten ist die Neufassung klangtechnisch wirklich gut gelungen, denn anders als bei den neuaufgelegten "Larry Brent", "Macabros" und anderen "Rückkehr der Klassiker"-Folgen mußte hier keine alte Musik übertönt werden, da EUROPA die alten Bänder ohne Musik zur Verfügung hatte.


    Die Sprecher
    Rohrbeck, Wawrczeck und Fröhlich wie im ersten Teil schlichtweg überzeugend, wie auch alle anderen Sprecher dieser Folge. Besondes lustig ist wohl, "SK-Baby" Fabian Harloff mit piepsiger Jungenstimme als Clunny Gunn zu hören. Ernst von Klippstein bringt den alten Archivar Mr. Widmer glänzend rüber; den etwas kauzigen Kerl kauft man ihm sofort ab. Klaus-Peter Reisch als Rory MacNash ist ebenfalls extrem glaubwürdig. Forsch, oftmals unfreundlich und immer darauf bedacht, andere zu verdächtigen, macht er sich im Laufe der Folge selbst zum Verdächtigen; eine gelungene Leistung. Der absolute Überreiter (kleiner Gag; schaut ins Inlay :) ) ist allerdings Gottfried Kramer in seiner Doppelrolle als schusseliger, leicht verwirrt wirkender Prof. Shay und "Java-Jim"; eine seiner besten (wenn nicht gar DIE beste) Glanzleistung dieses Ausnahmesprechers. Allein er macht die Folge schon hörenswert.


    Die Musik
    Wie bereits erwähnt, würde ich hier jederzeit der alten Version den Vorzug geben; Bohn war nunmal der Komponist, dem viele EUROPA-Produkte am meisten verdanken; durch den Rechtsstreit und das Verbot, die alten Musiken weiterzuverwenden, mußte man sich in Quickborn dann mit eher schlechten bis mittelmäßigen Musiken begnügen, was natürlich zu teils recht starken Einbußen in der Atmosphäre führte. So ist gerade auch in dieser Folge ein krasser Gegensatz zwischen alt und neu zu verzeichnen: in der alten Versionen gingen die Musiken teilweise stimmig ineinander über, passten und untermalten jede Szene gelungen - in der neuen Version kommt es einige Male jedoch zu den oben beschriebenen unpassenden Untermalungen, bei denen man schon mal die Stirn runzeln kann. Dennoch sind bei der neuen Version auch die alten Klassik-Passagen erhalten geblieben; sie ist somit natürlich bei weitem nicht so gut, wie die alte Version, doch allemal einen Kauf wert.


    Die Effekte
    "Der Phantomsee" ist kein Effekt-Overkill; hier werden die Sounds dezent, aber durchweg passend verwendet. Besonders gelungen ist auch hier wieder die Szene in der Geisterstadt, in der in dem anscheinend verlassenen Saloon wieder "Leben" auftaucht.


    Fazit
    "Der Phantomsee" ist bis heute eine der besten Folgen der Serie. Eine ähnlich spannende, streckenweise recht düstere und Fintenreiche Geschichte, gespickt mit vielen Verdächtigen, gab es danach nur selten. Uneingeschränkt empfehlenswert!

  • Eine rätselhafte Truhe sorgt für reichlich Aufsehen und besonders eine Gestalt ist hinter ihr her...Java-Jim! Doch wer ist dieser Mann und was ist so toll an dieser Truhe, dass dieser Kerl keine Skrupel kennt? Die drei Detektive müssen sich jedenfalls vor ihm gewaltig in Acht nehmen, doch das Feld wollen sie ihm auch nicht überlassen. Es gilt also ihm auf den Fersen zu bleiben und dem Geheimnis der Truhe auf die Spur kommen, doch das ist gar nicht so einfach. Zahlreiche Rätsel wollen zunächst gelösen, doch genau das ist das Fachgebiet der Junior-Detektive!


    - Meinung -


    Klasse, einfach klasse, so sehe ich die Story um Java-Jim und Co., auch wenn für Hörer älteren Semesters die Sache von Anfang an klar ist, denn lange kann das Versteckspiel mit dem Professor und Java-Jim nicht anhalten, das ist klar. Doch da schaltet man den Verstand einfach mal ein wenig aus und lässt die Nostalgie Überhand nehmen, dann behält das Hörspiel seinen Reiz. Die Rätsel und das flotte Tempo sind hier sowieso viel wichtiger als alles andere und davon gibt es eine ganze Menge, so dass der Hörer viel Spass hat und gerne miträtselt. Vielleicht wird dem einen oder anderen die Bearbeitung etwas zu gehetzt vorkommen, ich finde sie genau richtig, hier findet keine überflüssige Szene den Weg ins Hörspiel und das gefällt mir.


    Was für eine großartige Leistung von GOTTfried Kramer, sein Auftritt in dieser Folge hat seinen Kult-Status endgültig gefestigt und er legt eine Performance hin, die einfach wunderbar ist. Seine Doppelrolle als Professor Shay und Java-Jim fällt kleineren Hörern nicht auf, die dürfen noch richtig miträtseln, doch erwachsene Hörer haben das Rätsel im Nu gelüftet, doch das macht rein gar nichts. Auch so untermauert Kramer mal wieder, wieso er mit zu den besten Sprechern überhaupt zählt. Doch nicht nur er war hier gut aufgelegt, auch der Rest der Besetzung kann sich hören lassen, vor allem die Hauptsprecher legen sich richtig ins Zeug, die drei Detektive klingen noch frisch und unverbraucht und Peter Pasetti führte hervorragend durch die Handlung, da kann man sich sicher sein. Selbst die kleinsten Rollen wurde ordentlich besetzt und das war früher bei Europa an der Tagesordnung.


    Die Neuauflage gefällt mir von der neuen Untermalung her nicht unbedingt und das liegt nicht an der Tatsache, dass hier alle Bohn-Stücke ausgetauscht werden mussten, damit kann ich leben. Es liegt viel mehr daran, dass die neuen Stücke schlecht ausgewählt worden sind, gerade die Szene in der Java-Jim zum ersten Mal auftritt treibt mir die Zornesröte ins Gesicht, denn hier wummert die ganze Zeit durchgängig ein regelrechtes elektronisches Palaver, das die Atmosphäre zerstört. Im weiteren Verlaufe des Hörspiels legt sich das Problem zwar, doch die Anfangsszene hat einiges versaut, schade.


    Wie dem auch sei, die Neuauflage gefällt mir trotzdem, da man das Hörspiel nun auch auf CD genießen kann und das ist mir sehr wichtig. Zwar hätte man bei Europa sorgfältiger arbeiten müssen, aber damit kann man zur Not leben. Ein Klassiker dieser Serie, ein Muss für Fans der Reihe und ebenfalls empfehlenswert für Freunde gelungener Jugend-Krimis!

  • Klappentext:
    Welches Geheimnis verbirgt sich in einem vergilbten Brief und in den nach langer Zeit wieder aufgetauchten Aufzeichnungen des Seemanns Angus Gunn? Wurde tatsächlich in einer lange vergangenen Sturmnacht ein Piratenschatz von einem sinkenden Schiff gestohlen? Das möchten die drei Detektive Justus, Bob und Peter ebenfalls gerne wissen. Den Nachkommen von Gunn ist es bisher nicht gelungen, das Versteck des Schatzes ausfindig zu machen. Professor Shay, den diese Sache für seine Arbeit am Historischen Forschungsinstitut interessiert, hatte bislang auch kein Glück. Immer mehr Personen tauchen auf und machen sich verdächtig. Auch Java-Jim, ein undurchsichtiger Seemann, versucht den drei ??? zuvorzukommen. Und welche Rolle spielt Stebins, der wegen Unterschlagung im Gefängnis war und auf Bewährung frei ist? Der Professor vermutet, dass er und Java-Jim zusammenarbeiten.


    Story:
    Mancher mag den zweiten Fall der jungen Detektive für zu kurz halten, trotzdem ergibt sich aber ein runder und vor allem wieder temporeicher Fall, der zu überzeugen weiß. Von daher sind die knapp 45 Minuten nicht zu wenig. In der Handlung vermisse ich nichts, Platz zum Mitraten wird durch die Frage nach der eigentlichen Person hinter Java-Jim geboten und somit ergibt sich wieder ein sehr guter Fall.


    Sprecher:
    Bei der Sprecherleistung sind ebenfalls kaum bis gar keine Ansatzpunkte für negative Kritik gegeben. Die drei (damals noch jugendlichen) Sprecher der drei ??? lassen Abenteueratmosphäre aufkommen, die weiteren Sprecher, wie z.B. Gottfried Kramer unter dem Pseudonym Heinz Überreiter, bringen ihre Rollen auch überzeugend herüber und liefern eine gute Leistung. Die weiteren Rollen werden von Karin Lieneweg, Wolfgang Kubach, Veronika Weckler, Fabian Harloff, Peter Buchholz (unter dem Pseudonym „Klaus-Peter Reisch), Karl-Ulrich Meves (unter dem Pseudonym „Hans Meinhardt“) sowie Ernst von Klipstein eingesprochen.


    Musik und Effekte:
    Bei der musikalischen Untermalung muss ich dieses Mal Abstriche machen, denn in Folge 1 hat sich gezeigt, dass auch ohne die Originalmusikstücke Bohns eine sehr gute Musikuntermalung machbar ist. Diese hat man dieses Mal nicht erreichen können, was der Stimmung leider einen Abbruch tut.
    Auf der Seite der Effekte jedoch gibt es nichts zu bemängeln.


    Fazit:
    Wieder eine gute Folge der drei ???, auch wenn mich auch Folge 1 mehr überzeugen konnte, was vor allem an der musikalischen Untermalung liegt, die teilweise unpassend wirkt. Trotzdem ist diese Folge empfehlenswert für Fans des Abenteuer-Genres und ein Pflichtkauf für alle drei ???-Fans.


    12 / 15 Punkten


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